Nach schwachem Start erfüllt der lange Sechser Fahrgast-Vorgaben auch 2008 bei weitem nicht. GVB buhlen nun aktiv um Passagiere.
Zu viele Grazer lassen sich die Gelegenheit zum Einsteigen entgehen
Seit Herbst 2007 ist eines der umstrittensten Projekte der Grazer Verkehrsgeschichte buchstäblich auf Schiene. Nach Jahrzehnten des Streits samt Volksbefragung und Gang vors Höchstgericht kurvt der "lange Sechser" seit eineinhalb Jahren ins Peterstal, um bei der Endstation vor der Wienerberger-Siedlung wieder Richtung Schulzentrum St. Peter zu wenden. Der Haken: Er kommt nicht in Fahrt.
Weniger Fahrgäste. Zu viele Anrainer lassen sich die Gelegenheit zum Einsteigen entgehen. Statt der Ziel-Vorgabe von 8000 Fahrgästen pro Tag waren im letzten Quartal 2008 in diesem Abschnitt nur 4200 unterwegs. Und das letzte ist ja saisonal bedingt ein starkes Quartal in der Statistik. Damit enttäuscht der Sechser die hoch gesteckten Erwartungen auf der ganzen Linie. Denn das ursprünglich benannte Potenzial an neuen Fahrgästen lag gar bei 10.000. Eine Zahl, die GVB-Direktor Antony Scholz aber stets als zu hoch gegriffen relativierte.
"Betteln" um Fahrgäste. Nun schafft man also gerade einmal die Hälfte der Fahrgast-Vorgabe von 8000. Und: Der Sechser hat sogar noch abgelegt. Im Mai 2008 konnten die GVB noch 5000 Passagiere pro Tag vorweisen. Die Graz AG bastelt daher an einer Strategie, um den Sechser doch auf Touren zu bringen. "Wir wollen die Grazer persönlich überzeugen, umzusteigen", verrät Konzernsprecher Gerald Pichler. Über individualisiertes Marketing sollen in Waltendorf und St. Peter neue Fahrgäste an Bord geholt werden. Im Rennen mit den anderen beiden neuen Linien liegt der 6er übrigens auf Platz zwei (siehe Infobox).
Die "neuen" Linien im VergleichDie Linie 6: Die Verlängerung der Linie vom St.-Peter-Schulzentrum bis ins Peterstal (1,86 Kilometer Gleis) war mit 21,4 Millionen Euro budgetiert. Fahrgäste auf dem neuen Abschnitt im letzten Quartal 2008: 4200 pro Tag.
Die Linie 4: Die Verlängerung kostete rund zwölf Millionen (für 1,3 km); 4690 Fahrgäste pro Tag
Die Linie 5: Das teuerste Projekt in Relation zur Gleislänge: 15,5 Millionen Euro für 376 Meter. Tägliche Fahrgäste am Abschnitt: 3360.
BERND HECKE
Quelle:
www.kleine.atZu viele Grazer lassen sich die Gelegenheit zum Einsteigen entgehen
Selten so einen Blödsinn gelesen.
Als ob man dazu gezwungen wird...
Die Passagierdaten kann man beiseite lassen. Wir sollten froh sein, dass dieses Projekt schlussendlich umgesetzt wurde!
Den Autor braucht man nicht einmal erwähnen. CaptnFuture hätte es sicher gewusst - stimmt's.