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Thema: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix (35786-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #45
Kamera läuft, nun auch in den Öffis

Polizei, Firmen und Private behalten die Steirer längst im Auge - nun wird auch in Grazer Bussen und Straßenbahnen die Videoüberwachung gestartet: Kommission gibt grünes Licht.
Kameras auf Plätzen und an Kreuzungen - kennt man in Graz schon – in Kürze wird auch in Bussen und Bims gedreht

Mit Geduld und Spucke hatte man es jahrelang probiert - doch als es manchen in der Holding Graz (vormals Stadtwerke) zu viel wurde, sorgten Ungeduld und das richtige Netzwerk für "Erfolg": Gestern gab die Datenschutzkommission in Wien grünes Licht - die Videoüberwachung in Grazer Bussen und Straßenbahnen kann also starten.

Für Öffi-Fahrgäste mögen solche Dreharbeiten etwas Neues sein - unzähligen Autolenkern sowie Bank- und Juwelierkunden sind sie längst geläufig: Egal ob öffentliche Plätze, Kreuzungen oder Firmenfoyers, immer öfter schaut das elektronische Auge mit. Doch auch Hausbesitzer haben sukzessive aufgerüstet, die Zahl der erforderlichen Anträge stieg rapide an.

Auch Privatpersonen rüsten auf
Immer öfter entscheiden sich auch Unternehmer sowie Hausbesitzer für eine Videoüberwachung: Im Jahr 2005 lagen der Datenschutzkommission bloß 25 Anträge vor - fünf Jahre später waren es bereits 1171. Einen solchen Antrag müssen grundsätzlich auch Hausbesitzer stellen - wird aber zum Beispiel nach der Zustimmung aller Mitbewohner nur der Eingang überwacht, ist eine Registrierung nicht erforderlich.

Autofahrer abgeblitzt
Unzulässig ist die präventive Videoüberwachung aus dem Auto heraus: Die Datenschutzkommission hat den Antrag eines Lenkers abgelehnt. Bei Videoausstattung des Autos drohen Strafen von bis zu 10.000, im Wiederholungsfall 25.000 Euro.


"Die Erwartungen sind zu hoch"
Hans Zeger, Arge Daten: "Ich bin bei Kameras in Öffis skeptisch - mit gleichen Mitteln wäre eine bessere Lösung möglich. Dennoch ist die jetzige Lösung besser als der Wildwuchs vor ein paar Jahren, als es keine gesetzlichen Regelungen gab. Die Erwartungen der Bevölkerung an Überwachungskameras sind jedenfalls zu hoch. Der Einsatz von Personen hätte weit mehr Nutzen."

Einen solchen Antrag hatte die Holding Graz bereits 2009 abgeschickt. Mangels Antwort der Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt platzte vergangene Woche Holding-Chef Wolfgang Malik der Kragen: Notfalls werde man bei den längst installierten Kameras selbst auf den Knopf drücken. Parallel und hinter den Kulissen aber wurden die Gespräche intensiviert.

Das gestrige Ergebnis: Die Graz-Linien dürfen aufnehmen - die Daten bleiben 48 Stunden lang gespeichert, an Wochenenden gar 120 Stunden lang. Wird das Material mangels Straftat nicht gebraucht, wird es automatisch gelöscht.

Ab Ende nächster Woche

Mit Videokameras sind in Graz ja 16 Bims der Marke "Variobahn", 17 Gelenk- und vier Erdgasbusse ausgestattet. Davon sind derzeit jeweils bloß die Türkameras aktiv, welche dem Fahrer nur Live-Bilder senden - und nur an Haltestellen. Ab Ende nächster Woche will man nun auch aufzeichnen.

An anderen öffentlichen Orten gibt es längst Videoaufnahmen, und zwar von der Polizei: "Wir überwachen dort, wo es nachweisbar häufig gefährliche Übergriffe gibt", erklärt Joachim Huber vom Landespolizeikommando. Ausreichend gefährlich ist es demzufolge in der Steiermark nur an zwei Grazer Brennpunkten: Am Jakominiplatz gibt es zwei 360-Grad-Kameras, am Hauptbahnhof eine, für die allerdings wegen des Umbaus ein neuer Standort gefunden werden muss.

Mit kritischem Auge sieht Hans Zeger von der Arge Daten die Überwacherei: "Ich würde davon nicht allzu viel erwarten", sagt er. Zur Abschreckung dienten Überwachungskameras kaum. Und wenn etwas passiert, könne erst im Nachhinein reagiert werden - wenn überhaupt.
SONJA HASEWEND, MICHAEL SARIA

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Achtung Kamera!

Seit der Terroristenjagd in Boston haben Befürworter von Überwachungskameras Oberwasser. So rasch, so zielgerichtet, so erfolgreich hat noch selten eine Fahndung geklappt. Es war die bisher wohl größte Internetfahndung - Ermittler haben über soziale Netzwerke (Handy-) Fotos und Videos von Passanten ausgewertet und die Täter auch mithilfe dieser Puzzleteile zur Strecke gebracht. Neben der "Videoüberwachung 2.0" durch Bürger haben Ermittler auch auf Daten Tausender klassischer Überwachungskameras zugegriffen. Da uns das Böse so ins Netz geht, sollte man den Kameraeinsatz forcieren, forderte danach etwa auch der oberste Verfassungsschützer Deutschlands.

Mit ihrem Krieg gegen den Terror haben die USA viele Verschärfungen bei Datenaufzeichnungen und deren Nutzung forciert. Darf es da überhaupt noch ein Streitthema sein, wenn in Graz Bus- und Bim-Kameras auf Sendung gehen? Ja, darf es. Denn auch im Kampf gegen das Böse sollten wir stets um Datenschutz und Bürgerrechte ringen.

Sie erreichen den Autor unter

bernd.hecke@kleinezeitung.at
BERND HECKE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/3301194/kamera-laeuft-nun-auch-den-oeffis.story




Fazit: Es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird...  :pfeifend:
Liebe Grüße
Martin

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #46
Weitere Kameras geplant

Holding Graz will auch an Haltestellen drehen.


Nach dem grünen Licht der Wiener Datenschutzkommission laufen bei der Holding Graz die Vorbereitungen für die Videoüberwachung in Bussen und Bims auf Hochtouren. Ende nächster Woche will man ja mit den Aufzeichnungen beginnen - "spätestens", so Holding-Vorstand Wolfgang Malik. "Eventuell legen wir schon ein paar Tage früher los."

Doch damit ist es längst nicht getan: In der ganzen Aufregung kam beinahe die Tatsache unter die Räder, dass die Holding bei der Datenschutzkommission weitere Videoüberwachungen beantragt hat - bei den Haltestellen in Puntigam und der Nahverkehrsdrehscheibe Bahnhof, im Bereich Schloßberglift, bei den Holding-Arealen Steyrergasse und Kärntner Straße sowie im Mobilitätszentrum in der Jakoministraße. Auch hier will man rasch eine Freigabe erhalten. "Ich bin deshalb nächste Woche noch einmal in Wien", so Malik.

MICHAEL SARIA

Quelle: Kleine Zeitung
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #47
Graz-Linien: Ab morgen wird gedreht
Es ist so weit: Videoaufzeichnung wird in 16 Bims und 22 Bussen gestartet.

Eigentlich hätte es ja vergangene Woche schon losgehen sollen. Nein, das verlängerte Wochenende hat das heiß diskutierte Projekt nicht gebremst - stattdessen mussten (auch mit der Polizei) doch noch viele Details geklärt und die simple Frage beantwortet werden, ob die schon vor Jahren installierten Kameras eh noch funktionieren.

Gestern aber verkündete man seitens der Holding Graz: Es ist so weit, "am 15. Mai starten wir mit der Videoaufzeichnung in Bussen und Straßenbahnen". Ab morgen, Mittwoch, wird also in 16 Bims und 22 Bussen "gedreht" - und das Material zumindest 48 Stunden lang gespeichert.

Buchstäblich zur Sicherheit machen eigene Aufkleber die Fahrgäste auf die Neuerung aufmerksam. Außen bei den Türen wird eine Kamera abgebildet sein - und im Wageninneren wird es heißen: "Zu Ihrer Sicherheit wird dieser Bereich videoüberwacht."

Wie berichtet, verfügen ja nicht nur die Variobahn-Garnituren über je acht Kameras. Auch 17 Gelenk- und vier Gasbusse sowie der Flitzer der Linie 30 haben solche Apparate auf Lager - und Fahrgastraum wie Türen im Auge. Letzteres war bislang schon der Fall, jedoch wurden dem Fahrer bloß Live-Bilder in Haltestellen geliefert. Ab sofort werden die Szenen gespeichert - und für den Fall, dass sie mangels Vorfall nicht gebraucht werden, nach 48 Stunden gelöscht. An Wochenenden bleiben sie 120 Stunden lang gespeichert.

All dies wurde durch die spät erteilte "Dreherlaubnis" der Datenschutzkommission möglich. Diesen Schwung will ja Holding-Vorstand Malik ausnützen und von der Kommission auch eine rasche Zustimmung zur Videokontrolle beim Schloßberglift, der Nahverkehrsdrehscheibe oder bei der Haltestelle Puntigam erwirken. Bei Malik jedenfalls ist die Zuversicht auf Schiene, "ich werde diesbezüglich noch zwei Mal in Wien sein".


Quelle: www.kleinezeitung.at

Allerdings ist der 15. Mai erst übermorgen ...  :lol:

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #48

Allerdings ist der 15. Mai erst übermorgen ...  :lol:


Ich würde mal sagen, das ist ein Artikel für die morgige Printausgabe. Deswegen der 15. Mai.

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #49

Ich würde mal sagen, das ist ein Artikel für die morgige Printausgabe. Deswegen der 15. Mai.


Weiß ich doch  ;)

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #50
FAQ´s VIDEOÜBERWACHUNG

Kameras behalten Fahrzeugraum im Auge

Bei den Variobahnen sorgen insgesamt acht Kameras für die Sicherheit, bei den vier Gasbussen halten fünf Kameras den Fahrgastraum im Auge, die Gelenkbusse verfügen über sieben Kameras. Das Fahrpersonal der Variobahnen sehen die Bilder in Echtzeit über die Kontrollmonitoren nur bei den Haltestationen und haben nach wie vor die hinteren Einstiegstüren im Auge. Das aufgenommene Material wird 48 Stunden (an Wochenenden 120 Stunden) gespeichert und wird dann - falls es nicht wegen einer Straftat nach polizeilicher oder gerichtlicher Anordnung eingesehen wird - automatisch gelöscht.

1) Wieso werden die Variobahnen und Busse videoüberwacht?
Hier geht es um die Sicherheit unserer Fahrgäste und unserer MitarbeiterInnen und dem Schutz des Eigentums der Fahrgäste und unserer MitarbeiterInnen und von Graz Linien unter der besonderen Berücksichtigung der Prävention.

2) Wer darf diese Videoaufzeichnungen ansehen?
Nur ein ausgewählter Personenkreis gemeinsam mit einem ermittelnden Polizeibeamten im Auftrag der Polizei. Die Daten sind verschlüsselt, werden werktags 48 Stunden, über das Wochenende 120 Stunden auf einem Datenträger im Fahrzeug gespeichert und automatisch gelöscht. Die Einsicht der Daten erfolgt ausschließlich auf Anforderung von Gerichten oder Sicherheits- und Polizeibehörden, d.h. nur  wenn eine polizeiliche Anzeige vorliegt. Privatpersonen oder Fahrgäste haben keine Möglichkeit der Dateneinsicht!

3) Haben Graz Linien die Genehmigung zur Videoüberwachung?

Ja Graz Linien haben seit 30.4.2013 die Genehmigung der Datenschutzkommission in Wien.

4) An wen muss ich mich melden, wenn in der Variobahn oder im Bus etwas passiert ist?
Es ist eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle zu machen. Die Polizei entscheidet gemäß dem Sachverhalt, ob eine Videoauswertung durchgeführt wird.

5) Sind die Kameras immer eingeschalten?
Ja, derzeit sind die Videokameras in 15 Variobahnen, 17 Gelenkbussen und 4 Gasbussen in Betrieb.

6) Wie werden meine Rechte geschützt?
Die Videodatenträger sind in den einzelnen Fahrzeugen versperrt eingebaut. Unbefugte haben dort keinen Zugriff. Gibt es keinen polizeilichen Anlassfall, wird der Datenträger nicht ausgebaut und die Daten automatisch überschrieben. Und es gibt keine zentrale Speicherung!

7) Was erwarten sich Graz Linien von der Videoüberwachung?
Mehr Sicherheit und Prävention für die Fahrgäste und MitarbeiterInnen und weniger Beschädigungen und Graffiti in den Fahrzeugen.

8 ) Geht es bei der Videoüberwachung um Kontrolle von Fahrgästen?
Nein, hier geht es um Prävention und im Falle einer Straftat um Beweissicherung. Videoüberwachung vermindert nachweislich Straftaten an Orten und Plätzen, wo diese eingesetzt ist. Videoüberwachung verstärkt das Sicherheitsgefühl von Fahrgästen, insbesondere bei älteren Menschen. Die  Videoüberwachung wird von zahlreichen Öffentlichen Verkehrsdienstleistern, national (zB Innsbruck http://www.innsbruckinformiert.at/aktuelles-detail,pid,20,bid,1281006769,eid,1367831116.html, Wien http://diepresse.com/home/panorama/wien/1328932/Wiener-Linien_Noch-mehr-Kameras ) und international erfolgreich eingesetzt und von den Fahrgästen positiv kommentiert. Aufgrund der guten Erfahrungen hinsichtlich Prävention, steigen in der Bevölkerung die Anfragen für den weiteren Ausbau der Videoüberwachung.

9) Wie kann ich die Videoauswertung als Fahrgast in einem Anlassfall unterstützen?
Wir würden Sie ersuchen sich den Tag, die Uhrzeit, die Linie, die Richtung und die Wagennummer zu notieren und diese Daten bei der polizeilichen Aufnahme anzugeben.

10) Kann die Videoaufzeichnung bei Graz Linien Straftaten verhindern?
Leider nein, aber die Videoaufzeichnung ist ein Beweismittel für die Polizei und die Gerichte.

11) Gibt es Videoüberwachung nur in den Öffis?
Nein, in jeder Bank, bei jedem Juwelier, viele Bankomaten, verkehrsreiche Plätze, Autobahnen und zahlreiche andere Örtlichkeiten werden videoüberwacht.

12) Wie ist die Videoüberwachung zu erkennen?
An den Fahrzeugen mit Videoüberwachung befinden sich außen runde Aufkleber mit dem Piktogramm einer Videokamera, im Inneren weisen ausreichend Aufkleber auf weißem Grund mit einer schwarzen Videokamera auf die Videoüberwachung hin. Wir sind verpflichtet diese Piktogramme anzubringen.

Quelle: HGL
Liebe Grüße
Martin

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #51
Das Problem an Verschlüsselung ist halt, dass nur wenige Softwareentwickler_innen ausreichend Erfahrung haben, diese so umsetzen, dass sie auch tatsächlich vor unberechtigtem Zugriff schützt. Diejenigen, die über diese Erfahrung verfügen, reagieren aber erfahrungsgemäß äußerst allergisch auf Überwachung in jeglicher Form und werden daher solche Projekte nicht unterstützen. Insgesamt bleibt also die Befürchtung, dass die Verschlüsselung aufgrund falsch gewählter Parameter so schlecht ist, dass erst alle Personen, die physischen Zugang zum Speichermedium haben, die Verschlüsselung knacken können.

Ich erwähne als Beispiel einmal den deutschen "Staatstrojaner", der ja nicht nur das Problem hatte, dass er Funktionen hatte, die vom Gesetz her verboten waren, sondern auch, dass die Daten die er ausspioniert hat, mit einem völlig falsch angewandtem Blockcipher verschlüsselt hat, dass die Inhalte auch ohne Schlüssel erkennbar waren.

Liebe Grüße,
Stefan

  • PeterWitt
Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #52
Was offenbar niemand der Verantwortlichen bis jetzt bemerkt hat: dieses ganze Geschwafel von Sicherheit, ob Kartenkontrolle oder Kamera, sugeriert doch nur, dass es äußerst gefährlich und unsicher ist, mit den Öffentlichen in Graz zu fahren. Bisher hätte ich dies noch nicht so bemerkt...  :(

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #53

Was offenbar niemand der Verantwortlichen bis jetzt bemerkt hat: dieses ganze Geschwafel von Sicherheit, ob Kartenkontrolle oder Kamera, sugeriert doch nur, dass es äußerst gefährlich und unsicher ist, mit den Öffentlichen in Graz zu fahren. Bisher hätte ich dies noch nicht so bemerkt...  :(
Naja in einer Stadt wie Graz passiert schon immer wieder etwas und sei es "nur", dass der Oma das Geldtascherl geraubt wird. Eine Vergewaltigung z.B. kann so eine Kamera zwar auch nicht unbedingt verhindern, aber zumindest dazu beitragen, dass sich ein potenzieller Täter die Tat nocheinmal überlegt bzw. dass ein tatsächlicher Täter im Nachhinein ausgeforscht ausgeforscht wird. Siehe auch dieser Bericht.

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #54
Videokontrolle in Öffis: Holding hat viel zu tun
Seit zwei Wochen werden Grazer Öffis videoüberwacht. Die Holding Graz hat mit Polizei-Anfragen alle Hände voll zu tun. Doch auch die "Vorne einsteigen"-Regel bei Bussen hat ungeahnte Folgen.

Spöttische Zeitgenossen meinen, die Holding Graz wird jene Geister nicht mehr los, die sie gerufen hat. Denn dem Vernehmen nach hat man in Hinblick auf die vor zwei Wochen gestartete Videoaufzeichnung in Bussen und Bims (zu) viel zu tun - die Polizei melde sich laufend und bitte wegen eines Verdachtes um Einsicht in die gespeicherten Szenen.

Darauf angesprochen meint Holding-Sprecher Gerald Pichler: "Die Videoüberwachung verläuft sehr positiv und die Zusammenarbeit mit der Polizei ausgezeichnet." Nachsatz: Ja, es komme zu vielen Anfragen - meist aufgrund eines vermeintlichen Handtaschen- oder Geldbörsendiebstahls.

Meldet also ein Fahrgast seinen Verdacht der Polizei, läuft ein fix vorgegebenes Prozedere ab - im Zuge dessen sehen sich ein Polizeibeamter und ein Mitarbeiter der "Datenschutzkoordinationsstelle" bei der Holding die Videos an. Dies halte alle auf Trab - und zuweilen finde der Besitzer die vermeintlich gestohlene Tasche plötzlich selbst wieder, seufzt man bei der Polizei. Ob auch Fälle geklärt werden konnten, ist nicht bekannt.  

"Vorne einsteigen" wirkt

Indes wirke jene Regel, wonach Busfahrgäste ab 20 Uhr nur noch vorne - samt gezückter Fahrkarte - einsteigen dürfen. Denn auch wenn sich mancher Grazer darüber ärgert (siehe Leserbriefe S. 29), Holding-Sprecher Pichler betont: "Die Abendeinnahmen haben sich verdoppelt, dafür ist die Zahl der Schwarzfahrer massiv gesunken. Und auch die Fahrzeuge sind jetzt sauberer."


Quelle: www.kleinezeitung.at

Schön, dass die HGL abends jetzt mehr Geld einnehmen und die Fahrzeuge (angeblich) sauberer sind - nur blöd, dass man offenbar weiterhin massive Verspätungen hat. Vielleicht lassen sich die HGL ja herab, einmal die Abendfahrpläne entsprechend anzupassen. :boese:

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Bim
Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #55
Abendfahrpläne anpassen wäre zumindest super ....

... was allerdings ägerlich ist, ob jetzt die Fahrpläne angepasst werden, oder nicht - Fakt ist, dass ich als Fahrgast von Punkt A nach Punkt B länger brauch, als früher!  :-X


Erfreulich hingegen ist, dass die Einnahmen sich verdoppelten und die "Schwarzfahrten" zurück gingen, denn wer schon fährt, soll zahlen auch - gibt es mehr Einnahmen, wird es für alle zu Verbesserungen kommen, weil mehr Geld vorhanden ist!

Dass die Einnahmen steigen werden, mit dem habe ich gerechnet, nur rechnete ich mit einer minimalen Steigerung und nicht gleich mit einer Verdoppelung!  :o


Also wenn man das tagtäglich hoch rechnet, entging den Graz-Linien bis jetzt einiges an Geld - gesehen auf ein Jahr, kommt sicher eine Summe zusammen - interessant wäre, wenn man dazu Zahlen hätte, damit man sieht, in welcher Größenordnung sich das abspielt und ob der Aufwand dafür steht.


Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #56
Da kann ich wieder einmal meinen Wunsch einbringen ein (anonymes) E-Geld einzuführen wie es bei vielen Verkehrsbetrieben weltweit im Kommen ist (ältestes System Hong Kong - Octopus Card). Wenn man einfach die Karte an das Lesegerät hält ist gleich klar ob alles passt und für die Fahrer ist's auch einfacher. Nebenbei besteht noch die Möglichkeit bar exakt (ohne Wechselgeld) zu zahlen - beschleunigt den Vorgang auch.

Man könnte das ganze mit den NFC Geräten kombinieren die zur Zeit verbreitet werden. Allerdings lehne ich die fixe Verknüpfung mit dem Konto strikt ab. Es sollte wie auch derzeit mit Bargeld / Monatskarten etc. möglich sein das System anonym zu nutzen (es gibt viele Vorbilder weltweit). Auch müsste man das System relativ offen gestalten um auch verschiedene Berechtigungen (Zeitkarten, vielleicht Rabattkarten bei Geschäften) auf der Karte zu haben.

Aber solange das reine Bankensysteme sind darf man sich wohl nicht zu viel erwarten. Und die öst. Verkehrsbetriebe sind nicht gerade für moderne Systeme bei den Fahrkarten bekannt.

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #57

Da kann ich wieder einmal meinen Wunsch einbringen ein (anonymes) E-Geld einzuführen wie es bei vielen Verkehrsbetrieben weltweit im Kommen ist (ältestes System Hong Kong - Octopus Card). Wenn man einfach die Karte an das Lesegerät hält ist gleich klar ob alles passt und für die Fahrer ist's auch einfacher. Nebenbei besteht noch die Möglichkeit bar exakt (ohne Wechselgeld) zu zahlen - beschleunigt den Vorgang auch.



Mal schauen, wie der VVT das technisch umsetzen wird:
http://www.vvt.at/page.cfm?vpath=aktuell/presse&genericpageid=6473

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #58

[...] gibt es mehr Einnahmen, wird es für alle zu Verbesserungen kommen, weil mehr Geld vorhanden ist!


... wenn Weihnachten und Ostern zusammenfallen. Das Gegenteil ist der Fall. Es gibt (angeblich, denn behaupten kann man vieles, wenn man eine unbeliebte Maßnahme rechtfertigen will) mehr Einnahmen, und dennoch ist die Leistung schlechter geworden. Verspätungen und Anschlussverluste bei Umsteigerelationen sind nach wie vor nach 20.00 Uhr zu beobachten.

Re: Videoüberwachung in Grazer Straßenbahnen fix
Antwort #59

Verspätungen und Anschlussverluste bei Umsteigerelationen sind nach wie vor nach 20.00 Uhr zu beobachten.


Und das wird geflissentlich immer "vergessen" ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)