Operation ChirurgieDer Neubau der Chirurgie am LKH wird Graz die Luft anhalten lassen. Erste Details aus der Planungsphase.
Diese Baustelle wird niemanden kalt lassen. Und sie wird nicht zu übersehen sein. Das 250 Millionen Euro Projekt ,,Chirurgie-Neu" soll bis 2030 den Grazer Osten beschäftigen.
Der Zeitdruck ist gewaltig. Karlheinz Tscheliessnigg, Vorstand der Universitätsklinik für Chirurgie, eilt gerade von Sitzung zu Konferenz und wieder retour. ,,Wir sitzen uns beinah zu Tode", schnauft er. Derzeit führe man ,,heftige" Planungsgespräche, Arbeitskreise versuchen, sich bis zum Fristende im März zu einigen. Danach schaut der Rechnungshof darüber. Frühestens 2013 erfolge der Spatenstich.
Was jetzt bereits durchsickert, riecht zumindest nach Verkehrschaos. ,,Weil unser derzeitiges technisches Energiezentrum nicht ausreicht, wird die Elisabethstraße zur Gänze aufgerissen werden. Es könnte sogar sein, dass es auch die Mariatroster Straße trifft." Ein umfassendes Verkehrskonzept für die Bauphase sei aber ohnehin notwendig, ,,denn ich spreche hier von einem zehnstöckigen Gebäude, dessen Südtrakt bis zur Hilmgasse heranreicht, also auch auf das Areal der ehemaligen jugoslawischen Botschaft. Wir bauen zwei Stockwerke in die Tiefe, 26 OPs, eine Intensivstation, eine Tagesklinik, Supermärkte - wie halt ein modernes Krankenhaus ausschaut." Natürlich werde zu keiner Zeit der Bauphase der Betrieb eingeschränkt sein.
Wie notwendig der Neubau ist, zeigt der Alltag. Derzeit wird in Containern operiert, die Patienten liegen in Sechsbettzimmern. Großer Luxus darf aber auch in Zukunft nicht erwartet werden, wenngleich man das Budget-Minimum erreicht habe. ,,Vom derzeitigen Plan steige ich nicht mehr herunter, das macht sonst keinen Sinn. Aber wir Chirurgen brauchen ohnehin keine Marmorböden wie ihn andere Abteilungen an der Klinik haben. Wir nehmen PVC und definieren uns über OPs und Intensivbetten."
Die NachfolgeEin Faktum, das das Bauprojekt beeinflussen könnte, spricht der wortstarke Klinik-Chef naturgemäß nur ungern an: 2012 wird sich Karlheinz Tscheliessnigg in den Ruhestand verabschieden. ,,Nachfolger gibt es aber noch keinen." Eines stehe jedenfalls schon fest: ,,Den Neubau werde ich immer beobachten. Auch nach meiner aktiven Zeit."
Quelle:
http://www.kleinezeitung.at/g7/index.do