Grazer Verkehrsbetriebe fehlen MillionenEinen historischen Erfolg bei den Fahrgastzahlen vermeldeten die GVB jüngst, jetzt muss dennoch die Kostenbremse gezogen werden. Die Details.
Nun muss ein Sparpaket her, damit das Minus im Betriebsergebnis für 2010 "nur" 4,3 statt 5,7 Millionen Euro beträgt
Eigentlich wollten die Grazer Verkehrsbetriebe auf das Rekordergebnis 2008 mit 96 Millionen Fahrgästen (plus 3,2 Prozent) und einem Umsatz von 43 Millionen Euro (plus sechs Prozent) anstoßen. Doch die Wirtschaftspläne, die auch dank steigender Personal-, Energie- und Betriebskosten weiter Vollgas Richtung Minus steuern, sorgen für Katerstimmung. Nun muss ein Sparpaket her, damit das Minus im Betriebsergebnis für 2010 "nur" 4,3 statt 5,7 Millionen Euro beträgt.
Kapazitäten zu Stoßzeiten. Kein Tabu dabei sind Maßnahmen bei den Fahrplänen, bestätigte Grünen-Vizebürgermeister Lisa Rücker dieser Tage der Kleinen Zeitung. Günstigere Nachtbusse sollen früher am Abend Trams ersetzen, schwach ausgelastete Linien ausgedünnt werden, verriet die Grünen-Chefin. Das Ziel sei aber, die Kapazitäten zu Stoßzeiten zu erhöhen.
3,6 Passagiere pro Bus. Das Dilemma: Die GVB schaffen es trotz 500 Millionen Euro-Finanzspritze auf zehn Jahre vom Rathaus nicht, die Verluste einzubremsen. Ein Blick auf die Fahrgastzahlen pro Tag und Linie zeigt warum (siehe Grafik): Während die Top-Linie 7 werktags pro Tag rund 8250 Fahrgäste transportiert (54,6 pro Bim), fahren mit der Buslinie 82 nur 245 Grazer zwischen Stiftingtal und LKH. Im Schnitt sind das gerade 3,6 Personen pro Bus. Schlimmer noch die Situation im 48er nach Thal: Hier wird bis um 19.40 Uhr ein Bus für rund 85 Passagiere täglich geführt (pro Bus 3,55 Fahrgäste).
Intervalle. Doch die größten Kostenklötze (siehe Infobox) werden nicht über Bord geworfen, es soll keine Qualitätseinbußen geben, betont Graz AG-Vorstand Wolfgang Malik. Sehr wohl könne es aber dazu kommen, dass vormittags die Intervalle ausgedünnt werden. Aber nur, um eben in der Frühspitze zu verdichten.
Maßnahmenkatalog. Dennoch: Der Maßnahmenkatalog muss jährlich eine halbe Million Euro an Kosten reduzieren: Da werden Doppelgleisigkeiten im Personal abgestellt, sowohl im Innendienst als auch bei der Haltestellen-Reinigung, wo GVB und Wirtschaftsbetriebe doppelt moppeln. Damit bremst man das Minus ein und reduziert es ab 2011 zumindest.
Umlauf-Optimierung. Wird intern an Sparplänen gebastelt, nach außen formuliert man offensiv. Malik: "Wir wollen sogar Nachtbuslinien in den Norden verlängern." Kostenbedingte Fahrplan-Änderungen laufen unter dem Titel Umlauf-Optimierungen. Bis April sollen diese auf dem Tisch liegen - ohne, dass man die Fahrpläne für die Kunden allzu sehr durchkreuzt.
BERND HECKE
Spar-PotenzialeRotstift: Schon in der letzten Gemeinderatsperiode schmiedete man im Rathaus Sparpläne.Wackel-Linien: Damals stand das Auflassen der Citybus-Linie 30 zur Debatte (brächte 500.000 Euro). Stellt man Busse über die Stadtgrenze hinaus ein (Linie 74, 36, 53, 48), brächte das 750.000 Euro im Jahr. Beides sei jetzt nicht geplant. Sehr wohl Thema: Intervall-Ausdünnungen zwischen 8 und 12 Uhr (von 7,5 auf zehn Minuten).
quelle:
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/1826756/index.do
Man darf gespannt sein...
Was die Buslinien über die Stadtgrenze hinaus betrifft: - Da zahlen ja die Gemeinden dazu - ODER?
GLG
G111