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Thema: Alternative Antriebstechnologien (23302-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema - Thema abgeleitet von Wasserstoffbusse für ...

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Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #60
(...)Ich habe es z.B. nie verstanden, warum man vom Biodiesel weg gegangen ist. (...)

Grundsätzlich handelt es sich bei Diesel und Biodiesel chemisch gesehen um zwei völlig unterschiedliche Stoff(gemisch)e. Während Diesel aus einem Gemisch aus Kohlenwasserstoffen mit Kettenlängen von ca. 10 bis 18, tw. auch bis zu 22 C-Atomen besteht (auch davon abhängig ob man es als Winter- oder Sommerdiesel vermarktet), besteht Biodiesel aus den verschiedensten Fettsäuremethylestern.
Und letztere greifen eben leider einige Komponenten an, insbesondere wenn noch unveresterte Fettsäuren vorliegen hat das ungünstige Auswirkungen auf die ein oder anderen Bauteile. Vor allem können diese freien Fettsäuren mit anderen Bestandteilen des Treibstoffes reagieren was dann zu vermehrten Ablagerungen und damit Verstopfungen in den Leitungen führen kann weshalb sich der Biodiesel leider weniger bewährt hat.
  • Zuletzt geändert: März 13, 2021, 14:57:09 von Andreas

  • Ch. Wagner
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #61
Eine umfassende Arbeit zum Basisthema von der TU Graz
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #62
Warten ist nicht, denn es gibt die Clean Vehicle Directive (ich hoffe richtig geschrieben), die vorschreibt, das umweltfreundlichere Fahrzeuge angeschafft werden müssen.

Was heißt "umweltfreundlich"? Am umweltfreundlichsten wäre die generelle Reduktion von Mobilität, damit würde (kostengünstiger) viel mehr erreicht werden, als mit teuren und noch nicht wirklich serienreifen Produktion im Alltagsbetrieb herumzuexperimentieren. Ein Bus wird alle 8 bis 10 Jahre ausgetauscht, da braucht mMn nach keine große Umrüstungsprojekte, sondern kann recht flexibel reagieren. Im Moment rennen alle wie die Lemminge bestimmten Moden nach. Dann, wenn die Dinger wirklich funktionieren, kann man Anfang sie zu kaufen, vorher ist das reine Geldverschwendung und besser in etwas anderes investiert.

Zitat
Im Grunde richtig, aber selbst ein 2 t eSUV ist umweltfreundlicher (nie umweltfreundlich, aber umweltfreundlicher) als ein 2 t Verbrenner SUV.

In der jetzigen Form muss ich das absolut in Abrede stellen. Vielleicht gibt es dann vor Ort weniger Emissionen, aber die Batterien müssen entsorgt werden bzw. vorher das entsprechende Material beschafft und produziert .Das ist nie und nimmer umweltfreundlicher (vielleicht schadstoffärmer) als jetzt.

Zitat
Natürlich wären andere Karosserieformen noch besser und effizienter, aber die eTechnik nicht durchsetzen, wenn die Autos dann auch nicht mehr aussehen, wie man sie kennt.

Das ist des Pudels Kern. Die ganze e-Autos werden durch den weiteren Motor und die Batterien ja nur noch schwerer und ineffizienter und dienen ja nur dazu, dass der (theoretische) Flottenverbrauch sinkt, in der Praxis steigen die Abgaswerte weiterhin. Das ist ein reiner Marketinggag, damit die Autoindustrie weiterhin ihre typische Klientel bedienen kann. Ein wirkliches e-Auto ist sowas wie der e-Smart (Leichtbau, wenige Gewicht, wenig Platz). Und man darf nicht vergessen, das große Problem das Verkehr ist auch der Platzverbrauch und die dadurch einhergehende Versiegelung der Böden. Das ist damit überhaupt nicht gelöst. Verkehrsreduktion muss das Ziel. Diese ganzen neuen "Technologie" (die es ja schon seit Jahrzehnten gibt), sind für mich max. "Brückentechnologien", da muss noch ein bisserl was anderes kommen, denke ich ...

Zitat
Die Dieselära ist am Ende.

Das wird versucht, uns so zu verkaufen, wobei ich das schon einmal sehr problematisch finden, es nur auf den Diesel zu reduzieren. Wir werden mit diesen ganzen neuen "Antriebstechnologien" noch unsere liebe Freude haben, auch im täglichen Betrieb. Ich bin da sehr, sehr skeptisch. Und ich wiederhole: letztlich drückt man sich um das Entscheidende: die Reduktion der Mobilität. Wir können gerne mit sauberen Verbrennern fahren, wenn der Verkehr um 1/3 reduziert wird, aber solange man die individuelle Mobilität damit durch die Hintertüre fördert, werden wir mit unseren Verkehrsprobleme nicht zu Rande kommen. Und die Emissionen bzw. Umweltzerstörung wird halt an anderer Stelle stattfinden, ein bisserl Florianiprinzip, und das Ungleichgewicht in der Welt noch viel weiter erhöhen!

Da wurde echt gute Lobbyarbeit geleistet von bestimmten Teil der Industrie!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • FlipsP
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #63
Was heißt "umweltfreundlich"? Am umweltfreundlichsten wäre die generelle Reduktion von Mobilität, damit würde (kostengünstiger) viel mehr erreicht werden, als mit teuren und noch nicht wirklich serienreifen Produktion im Alltagsbetrieb herumzuexperimentieren. Ein Bus wird alle 8 bis 10 Jahre ausgetauscht, da braucht mMn nach keine große Umrüstungsprojekte, sondern kann recht flexibel reagieren. Im Moment rennen alle wie die Lemminge bestimmten Moden nach. Dann, wenn die Dinger wirklich funktionieren, kann man Anfang sie zu kaufen, vorher ist das reine Geldverschwendung und besser in etwas anderes investiert.

Ich habe nirgends von "umweltfreundlich" geschrieben, sondern von "umweltfreundlichER". Du hast ja Recht, generelle Reduktion wäre das umweltfreundlichste, aber realistisch betrachtet eben nicht oder nur sehr, sehr möglich. Wir reden ja allgemein und nicht nur von Innenstädten.

Um Abwarten habe ich eine bestimmte Meinung: Wenn alle abwarten, dann kommt nichts, weil die Wirtschaft diesbezüglich nichts entwickelt, weil es keiner will. Außerdem sind die eFahrzeuge zwar neu, aber nicht mehr im Prototypenstatus. Schau nach BeNeLux, dort fahren sehr viele eBusse, auch Köln hat einige in Betrieb. Es ist nicht so, dass sie nicht funktionieren.

Zitat
In der jetzigen Form muss ich das absolut in Abrede stellen. Vielleicht gibt es dann vor Ort weniger Emissionen, aber die Batterien müssen entsorgt werden bzw. vorher das entsprechende Material beschafft und produziert .Das ist nie und nimmer umweltfreundlicher (vielleicht schadstoffärmer) als jetzt.

Doch. Dazu gibt es einige Studien, aktuell zum Beispiel die des Verbandes deutscher Automobilindustrie. Die wollten eigentlich, dass eAuto gegenüber Diesel und Benzin schlecht machen und trotzdem sind sie zum Ergebnis gekommen, dass eAutos umweltfreundlicher sind. Ja die Produktion, insbesondere des Akkus, ist aktuell im direkten Vergleich noch etwas umweltschädlicher, wenn man aber das Fahrzeug gesamt betrachtet, also von Produktion (inkl. Rohstoffgewinnung) des Fahrzeuges und des Kraftstoffes, dann sind elektrische Fahrzeuge einfach umweltfreundlicher (und das schon bei wenigen tausend Kilometern). Das ist allgemein doch durch einige Studien bewiesen.

Zu Entsorgung sei noch gesagt: In den eAutos sind Akkus und keine Batterien, die Akkus werden nach der Verwendung im Fahrzeug als stationärer Speicher weiterverwendet und danach recycelt und wiederverwertet. Das ist kein Sondermüll, sondern wertvoller Rohstoff.



Zitat
Das ist des Pudels Kern. Die ganze e-Autos werden durch den weiteren Motor und die Batterien ja nur noch schwerer und ineffizienter und dienen ja nur dazu, dass der (theoretische) Flottenverbrauch sinkt, in der Praxis steigen die Abgaswerte weiterhin. Das ist ein reiner Marketinggag, damit die Autoindustrie weiterhin ihre typische Klientel bedienen kann. Ein wirkliches e-Auto ist sowas wie der e-Smart (Leichtbau, wenige Gewicht, wenig Platz). Und man darf nicht vergessen, das große Problem das Verkehr ist auch der Platzverbrauch und die dadurch einhergehende Versiegelung der Böden. Das ist damit überhaupt nicht gelöst. Verkehrsreduktion muss das Ziel. Diese ganzen neuen "Technologie" (die es ja schon seit Jahrzehnten gibt), sind für mich max. "Brückentechnologien", da muss noch ein bisserl was anderes kommen, denke ich ...

Warum "weiterer Motor"? In eAutos gibt es nur Elektromotoren und ja eAutos sind oft um ein bis 200 kg schwerer. Das macht sie aber nicht ineffizienter, denn durch die Rekuperation fällt die Masse nicht so ins Gewicht. Einen zusätzlichen Motor haben nur Hybride und die sterben bald aus.

Zum Rest bezüglich Verkehrsreduktion: Ja klar, ich gebe dir ja Recht. Wenn man aber realistisch bleibt, dann kann man den PKW zwar reduzieren, aber nie mehr entfernen.

Zitat
Das wird versucht, uns so zu verkaufen, wobei ich das schon einmal sehr problematisch finden, es nur auf den Diesel zu reduzieren. Wir werden mit diesen ganzen neuen "Antriebstechnologien" noch unsere liebe Freude haben, auch im täglichen Betrieb. Ich bin da sehr, sehr skeptisch. Und ich wiederhole: letztlich drückt man sich um das Entscheidende: die Reduktion der Mobilität. Wir können gerne mit sauberen Verbrennern fahren, wenn der Verkehr um 1/3 reduziert wird, aber solange man die individuelle Mobilität damit durch die Hintertüre fördert, werden wir mit unseren Verkehrsprobleme nicht zu Rande kommen. Und die Emissionen bzw. Umweltzerstörung wird halt an anderer Stelle stattfinden, ein bisserl Florianiprinzip, und das Ungleichgewicht in der Welt noch viel weiter erhöhen!

Da wurde echt gute Lobbyarbeit geleistet von bestimmten Teil der Industrie!

Saubere Verbrenner gibt es nicht. Auch ist nicht nur der Diesel das Problem, sondern natürlich der ganze Verkehr, der mit Verbrennungsmotoren betrieben wird.

Daher ist eben mein Ansatz: Verkehr vermeiden und den der sich nicht vermeiden lässt umweltfreundlicher (also mit Elektromobilität) betreiben.

Klar erzeugt die eMobilität auch Emisionnen, aber auf den Kilometer gerechnet und alles Faktoren einbezogen eben weniger als die Verbrennertechnologie. Dabei steht die eMobilität erst am Anfang (die Zeit zwischen Lohner Porsche und heute kann man ja nicht wirklich zählen).

Ich beschäftige mich seit ca 10 bis 12 Jahren mit Antriebstechnologien und habe dazu auch schon Arbeiten erstellt. Wenn man sich wirklich damit beschäftigt und realistisch bleibt, bleibt nur das eAuto über.




Eine umfassende Arbeit zum Basisthema von der TU Graz

Danke für den Link!

Ich erlaube mir die die Zusammenfassung von Seite 61 hier zu posten:
Damit auch in diesem Beitrag der Link noch einmal zitiert wird: Interdisziplinäres Praktikum (Bachelorstudium) aus den Umweltsystemwissenschaften (USW): Wasserstoff als Energieträger in der Mobilität


Hier gut zusammengefasst: Die effizienteste Antriebsform ist die rein akkubetriebe, danach kommt der Wasserstoff. Wasserstoff aus Dampfreformation ist aber kein sogenannter "grüner" Wasserstoff, sondern wird aus Erdgas hergestellt.


Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #64
Der MAN Lions City 12E war noch nicht mal in Graz zum Testen, vielleicht kommt er ja bald wenn de Tests in Wien vorüber sind!
LG TW 581

Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #65
Ich sage es nochmals: Verkehrrsreduktion ist das Zauberwort. Mit der so genannten "e-mobility" werden wir den gleichen Effekt haben, wie seinerzeit mit dem Katalysator. Es wird mehr Individualverkehr geben, noch dazu angetrieben durch die Folgen der Coronakrise. MMn ein absolut falscher Weg.

Zitat
Warum "weiterer Motor"?

Ich habe davon geschrieben, dass die Autoindustrie versucht, ihren Flottenverbrauch zu reduzieren, v .a. großflächig durch Plug-In-Hybride zu verkaufen, die haben eben einen zweiten Motor etc., der sehr selten läuft und nur das Gewicht des Fahrzeugs erhöht. Die Co2-Werte und der Verbrauch sind entsprechend. Und das sind gerade die Fahrzeuge, die sich gut verkaufen, weil sie ja angeblich "umweltfreundlich" sind.

Alles gut gemachte Propaganda der Autoindustrie. Da ist nicht die Frage, ob es da Nachfrage gibt oder nicht, sondern es liegt schlicht am Willen bzw. den gesetzlichen Schlupflöchern! Da muss dringend nachjustiert werden!

Man sieht ganz genau die Entwicklung: https://de.wikipedia.org/wiki/Flottenverbrauch#/media/Datei:CO2_Flottenverbrauch_PkW_in_der_EU.svg

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #66
Auch wenn man die Batterieerzeugung/Endsorgung mit berücksichtigt, sind E-Autos besser für die Umwelt. Ein Studienkollege von mir hat dazu auch eine Arbeit geschrieben.

Natürlich hängt das aber von der Kilometeranzahl ab, die von den Fahrzeugen zurückgelegt werden! Ein Diesel/Benzin Auto verursacht in der Produktion/Entsorgung weniger Umweltschädlichkeiten als ein E-Auto, während dem Betrieb aber mehr als ein E-Auto. Das bedeutet, dass die E-Autos bei Inbetriebnahme einen Nachteil haben und den erst durch gefahrene Kilometer abbauen.
Ein ,,klassischer" Tesla kann in der Realität kaum so viele Kilometer fahren, dass er umwelttechnisch besser da steht. (Die genaue Kilometerzahl, die er erreichen müsste, weiß ich leider nicht mehr auswendig.)

ABER: Ein E-Golf schafft das leicht! Sobald er 100.000-130.000 Kilometer gefahren ist, steht er besser da, als ein vergleichbares Diesel/Benzin Auto. Das ist ein Kilometer-Wert, den ein Auto normalerweise erreichen sollte. Jeder zusätzlicher Kilometer verbessert die bereits positive Umweltbilanz des Auto natürlich noch zusätzlich.
(Die positive Umweltbilanz ist natürlich nur in Bezug auf ein Diesel/Benzin Auto bezogen! - Nicht auf den Verkehr generell!)

Voraussetzung ist aber natürlich eine saubere Stromquelle zur Stromerzeugung.

  • FlipsP
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #67
Ich sage es nochmals: Verkehrrsreduktion ist das Zauberwort. Mit der so genannten "e-mobility" werden wir den gleichen Effekt haben, wie seinerzeit mit dem Katalysator. Es wird mehr Individualverkehr geben, noch dazu angetrieben durch die Folgen der Coronakrise. MMn ein absolut falscher Weg.

Zitat
Warum "weiterer Motor"?

Ich habe davon geschrieben, dass die Autoindustrie versucht, ihren Flottenverbrauch zu reduzieren, v .a. großflächig durch Plug-In-Hybride zu verkaufen, die haben eben einen zweiten Motor etc., der sehr selten läuft und nur das Gewicht des Fahrzeugs erhöht. Die Co2-Werte und der Verbrauch sind entsprechend. Und das sind gerade die Fahrzeuge, die sich gut verkaufen, weil sie ja angeblich "umweltfreundlich" sind.

Alles gut gemachte Propaganda der Autoindustrie. Da ist nicht die Frage, ob es da Nachfrage gibt oder nicht, sondern es liegt schlicht am Willen bzw. den gesetzlichen Schlupflöchern! Da muss dringend nachjustiert werden!

Man sieht ganz genau die Entwicklung: https://de.wikipedia.org/wiki/Flottenverbrauch#/media/Datei:CO2_Flottenverbrauch_PkW_in_der_EU.svg

W.

Und noch einmal (ich habe das Gefühl, du liest meine Beiträge nicht): Ja, bei der Verkehrsreduktion gebe ich dir recht. Aber auch eine Reduktion bedeutet, dass es noch Fahrzeuge gibt und die sollen bitte elektrisch angetrieben werden, weil umweltfreundlicher, als Verbrenner!

Ich schreibe von reinen eAutos und keinen halben Sachen, wie Hybriden!

Auch wenn man die Batterieerzeugung/Endsorgung mit berücksichtigt, sind E-Autos besser für die Umwelt. Ein Studienkollege von mir hat dazu auch eine Arbeit geschrieben.

Natürlich hängt das aber von der Kilometeranzahl ab, die von den Fahrzeugen zurückgelegt werden! Ein Diesel/Benzin Auto verursacht in der Produktion/Entsorgung weniger Umweltschädlichkeiten als ein E-Auto, während dem Betrieb aber mehr als ein E-Auto. Das bedeutet, dass die E-Autos bei Inbetriebnahme einen Nachteil haben und den erst durch gefahrene Kilometer abbauen.
Ein ,,klassischer" Tesla kann in der Realität kaum so viele Kilometer fahren, dass er umwelttechnisch besser da steht. (Die genaue Kilometerzahl, die er erreichen müsste, weiß ich leider nicht mehr auswendig.)

ABER: Ein E-Golf schafft das leicht! Sobald er 100.000-130.000 Kilometer gefahren ist, steht er besser da, als ein vergleichbares Diesel/Benzin Auto. Das ist ein Kilometer-Wert, den ein Auto normalerweise erreichen sollte. Jeder zusätzlicher Kilometer verbessert die bereits positive Umweltbilanz des Auto natürlich noch zusätzlich.
(Die positive Umweltbilanz ist natürlich nur in Bezug auf ein Diesel/Benzin Auto bezogen! - Nicht auf den Verkehr generell!)

Voraussetzung ist aber natürlich eine saubere Stromquelle zur Stromerzeugung.


Im Grunde vollkommen richtig! Jedoch denke ich liegst da stark auf der sogenannten ,,Schwedenstudie", die von den Autoren selbst schon zurückgezogen wurde, weil mit veralteten Werten (teilweise aus 2007) gerechnet wurde. Heutzutage ist ein eAuto bei 30.000 bis 50.000 km Gesamtleistung je nach Klasse umweltfreundlicher, als ein vergleichbarer Verbrenner. Den Wert schafft so ziemlich jedes Fahrzeug, auch Teslas, denn die darf man nicht wie in der Schwedenstudie mit zB Golf vergleichen, sondern eher mit BMW 5 oder Audi A6.

Der ADAC hat dazu 2019 eine schöne Grafik veröffentlicht, in der man erkennt, dass eben spätestens ab 50.000 km Wasserstoff und reine eAutos umweltfreundlicher sind, als alle anderen Antriebsarten. Wasserstoff hat eben den Nachteil der Ineffizienz.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #68
Danke, für die (erfreuliche) Korrektur! Die Arbeit ist nun auch schon ein paar Jahre her. Kann sein, dass mein Studienkollege damals noch die nun nicht mehr aktuellen Daten hatte oder einfach ,,konservativ" mit den Werten umgegangen ist, um bei dem Vergleich auf der sicheren Seite zu sein.

  • FlipsP
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #69
Kann beides sein. Bei der Schwedenstudie zB haben die Autoren selbst eingeräumt veraltete Werte angenommen zu haben (bzw hat die Studie zu lange gedauert, dass ein paar Werte einfach nicht mehr aktuell waren) und die Entwicklung läuft aktuell so schnell, dass man eigentlich fast jährlich neue Studien machen müsste. Konservativ wäre auch eine Möglichkeit. Früher (so vor 8 Jahren) war 90.000 km eine sehr oft verwendete Kilometerleistung und selbst diese schaffen durchschnittliche Fahrzeuge.

Aber es gibt immer wieder zB Artikel die zB die zurückgenommene und jetzt, 2021, eh auch schon wieder veraltete  Schwedenstudie immer noch zitieren. Klar sind diese Artikel dann nicht positiv dem eAuto gegenüber.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • PeterWitt
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #70
All das hängt aber natürlich auch stark vom verwendeten Strommix ab. Kommt da zB viel aus Kohle, dann  wird wohl auch bei 100.000km noch keine Öko-Parität herrschen, so wie zB beim H2 derzeit generell, weil es eben gleich effizienter wäre, das Gas direkt zu verbrennen als daraus H2 zu synthetisieren, welcher dann wiederum mit geringerer Effizienz in Strom umgewandelt wird.
Wenn das alles mal lt. Theorie über Elektrolyse aus Sonnenenergie sowie Netz-Überkapazitäten kommt, ok, aber bis dahin...

  • FlipsP
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #71
Natürlich. Hier muss man aber sagen, dass selbst bei polnischen Strommix eAutos umweltfreundlicher, als Verbrenner sind. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass in Österreich so ziemlich alle Fahrzeuge mit Ökostrom betrieben werden. Erstens gibt es die Förderung der öffentlichen Ladesäulen nur, wenn dort ausschließlich Ökostrom angeboten wird und zweitens gibt es auch die Förderung für die Anschaffung des Fahrzeuges nur, wenn man einen Ökostromnachweis oder einen Nachweis über eigenen produzierten Strom erbringt.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

  • 38ger
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #72
Natürlich. Hier muss man aber sagen, dass selbst bei polnischen Strommix eAutos umweltfreundlicher, als Verbrenner sind. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass in Österreich so ziemlich alle Fahrzeuge mit Ökostrom betrieben werden. Erstens gibt es die Förderung der öffentlichen Ladesäulen nur, wenn dort ausschließlich Ökostrom angeboten wird und zweitens gibt es auch die Förderung für die Anschaffung des Fahrzeuges nur, wenn man einen Ökostromnachweis oder einen Nachweis über eigenen produzierten Strom erbringt.

Ob ein E-Auto mit Ökostrom oder mit Strom aus Kohlekraftwerken betrieben wird ist irrelevant, so lange es Kohlekraftwerke gibt. Weil ob jetzt Öko-Strom zum Laden des Autos und Kohle-Strom im Gewerbe verwendet wird oder umgekehrt ist für die Gesamt-Öko-Bilanz egal. Und da e-Autos ja auch die Gesamtnachfrage nach Strom erhöhen, nimmt das Auto den Ökostrom bloß anderen Nachfragern von Strom weg.
Die wesentliche Frage ist also weniger, welche Art von Strom für E-Autos verwendet wird, sondern wie der gesamte Energiesektor auf nachhaltige Beine gestellt werden kann. In Kombination mit dem Verzicht auf Atomstrom in einigen Ländern (Ausstieg in Deutschland und Schweiz etwa) kann das aber noch sehr lange dauern. Und national aufschlüsseln kann man das sowieso nicht wirklich, es produziert ja nicht jeder Energielieferant nur für seine Nation. Daher wäre selbst eine komplette Stromgewinnung aus endlosen Ressourcen in Österreich nicht relevant, da man immer Stromimporte und -exporte haben wird.

Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #73
Und noch einmal (ich habe das Gefühl, du liest meine Beiträge nicht): Ja, bei der Verkehrsreduktion gebe ich dir recht. Aber auch eine Reduktion bedeutet, dass es noch Fahrzeuge gibt und die sollen bitte elektrisch angetrieben werden, weil umweltfreundlicher, als Verbrenner!

Ich schreibe von reinen eAutos und keinen halben Sachen, wie Hybriden!

Aber bis auf Weiteres spielen diese "halben Sachen" aber die wesentlichste Rolle, weil die als "Verkaufsschmäh" dem (autoaffinen) Kunden vorgaukeln, leistungsstarke, große und schwere Kfz mit umweltfreundlichem Elektroantrieb kombinieren zu können und damit keinerlei Reduktion des Komforts etc. zu bedingen. Deshalb steigen die REALEN Flottenverbräuche wieder, weil der e-Antrieb faktisch nicht zum Einsatz kommen (kann).

Reine e-Autos sind ja noch eine absolute Minderheit und spielen überhaupt keine Rolle im Moment und ich nehme an, vor 2030 wird sich da auch nicht viel tun. Die anderen Argumente habe ich ja schon angebracht (Stichwort "Katalysatoreffekt"), auf die du - im Übrigen - nicht eingegangen ist. Was helfen uns e-Autos, wenn dann erst recht der Verkehr explodiert. MMn wird das Pferd von hinten aufgezäumt!

Und was den Strommix betrifft, sprechen wir von Österreich, dass sieht dann irgendwo in der Welt aber ganz anders aus.

Ich würde einmal sagen: das ganze Konstrukt braucht einmal eine Realitätscheck!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • FlipsP
Re: Alternative Antriebstechnologien
Antwort #74

Ich würde einmal sagen: das ganze Konstrukt braucht einmal eine Realitätscheck!

Den Realitätscheck gibt es ungefähr wöchentlich und wenn er wirklich real abgehalten wird, kommt dieser zum Ergebnis, dass eAutos die umweltfreundlicheren Autos sind.

Nichts jetzt gegen dich persönlich, aber es ist schon lustig, wie viele Leute meinen, dass ihr Gefühl schlauer ist, als tausende Studien.

Außerdem: NOCH sind eAutos in der Minderheit, das wird sich in den nächsten Jahren ändern. 2020 war der Anteil reiner eAutos bei der Zulassung in Österreich bei ca 10%. Bis Februar 2021 waren es ca 3200 Neuzulassungen reiner eAutos, was ca eine Verdoppelung zu 2020 bedeutet. Siehe https://www.beoe.at/statistik/

@38ger: Stimmt. Aber der Ausbau der erneuerbaren Energien geht etwas schneller voran, als der Ausbau der eMobilität. Außerdem gibt es Ziele ab einem bestimmten Jahr, dass der Strommix zu 100% aus Ökostrom besteht.
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates