Wieso wurde die Unterführung nicht um 50-100m weiter hinaus gezogen? So wie es jetzt aussieht muss die Straßenbahn von beiden Seiten bis zur Babenbergerstraße einen kleinen Hügel
erklimmen der nicht sein müsste und die Öffnung der Rampe wäre auch um einiges kürzer. Ist das wegen der Länge damit es kein Tunnel ist? Wie lange ist eigentlich die Unterführung genau?
Dazu fallen mir zwei Begründungen ein:
Die erste stellt auch zugleich mein persönliche Meinung zumThema dar:
Eine Rampe wie diese stellt immer einen massiven städtebaulichen Eingriff dar. Abgesehen
davon, dass es generell äußerst schwierig ist, den Rampenbereich formal überzeugend in
das Umfeld zu integrieren, werden in deren Bereich die Verkehrsbeziehungen zwischen
den beiden Straßenseiten stark eingeschränkt bzw unterbunden. Gerade in dicht bebauten
städtischen Bereichen - und wie hier noch dazu in einem der wichtigsten Subzentren der
Stadt - wird sich eine solche Rampe nie ohne störende Auswirkungen auf die Qualität des
öffentlichen Raumes umsetzen lassen.
In der platzartigen Erweiterung am Ende der Annenstraße zum Eggenbergergürtel hin lässt
sich diese immerhin noch einigermaßen verträglich unterbringen, ein solches "Loch"
in der
Annenstraße würde jedenfalls in krassem Widerspruch zu deren geplanter Aufwertung zur
Flaniermeile und Geschäftsstraße stehen.
Unter den hier zur Verfügung stehenden Optionen ist die jetzt ausgeführte mMn noch diejenige
mit den geringsten negativen Auswirkungen auf die künftige Entwicklung dieser wichtigen
städtischen (Verkehrs-)Achse.
Die an der Gürtelkreuzung gelegene "Tunneleinfahrt" hätte man - den nötigen städtbaulichen
und verkehrsplanerischen Weitblick vorausgesetzt - auch als Tor zur verkehrsberuhigten und
menschenfreundlichen Innenstadt interpretieren und gestalten können.
Die zweite, die, wie ich fürchte, für die Stadt ausschlaggebend für die gewählte Lösung war,
ist ganz einfach die, dass man die Ausfahrt aus der Babenbergerstraße für den MIV offenhalten
wollte, und diesen - zum Leidwesen der künftigen Entwicklung der Annenstraße - ja nicht mehr
in seiner "Freiheit" einschränken wollte, als unbedingt nötig...
Werden in der Annenstraße die Haltestellen verlegt? Bei einer älteren Visualisierung sind zwei Haltestellen direkt nach dem erwähnten Hügel zu erkennen.
Im Zuge der Planungen gab es verschiedene Überlegungen, die Hst Eggenbergergürtel in das
Projekt einzubinden. Über die zeitweise geplante Neuerrichtung dieser Hst in Tieflage - im
Zusammenhang mit den "Stadtgalerien" -gibt es hier im Forum an anderen Stellen umfassende
Diskussionen (aber verlang jetzt bitte nicht von mir, die entsprechenden Links herauszusuchen...).
Die beiden Hst auf der erwähnten Visualisierung stellen auch so einen Versuch dar, diese Hst
aufrechtzuerhalten, aber mittlerweile hat sich zum Glück doch die Vernunft durchgesetzt und man
hat erkannt, dass diese Hst aufgrund der Lage der neuen Hst Hauptbahnhof (Südausgang!) völlig
überflüssig ist.
In der Annenstraße werden die Hst Roseggerhaus und Esperantoplatz in beiden Fahrtrichtungen
auf der Westseite der jeweiligen Kreuzung neu errichtet, stadtauswärts mit einem 80m- Bahnsteig
im Zuge des dortigen Fußgängerbereiches, stadteinwärts mit überfahrbaren Kaps in der selben Länge.
Alle Bahnsteige sollen mit je zwei Fahrgastunterständen ausgestattet werden.
Näheres dazu auf
architekturwettbewerb.at.
PS: Tolles Forum!
Danke!
Das hört man gern!!
LG Rainer