Re: 2. Interview mit Verkehrsstadtrat Mag (FH) Mario Eustacchio 08.10.2013
Antwort #31 –
Nur heiße Luft ist es nicht, was der Verkehrsstadtrat spricht, denn die Parkgebührenerhöhung setzte nach nicht einmal 1 Jahr nach seinem Amtsantritt um. Und das ist immerhin schon etwas - besser als nichts - vor allem nach sehr kurzer Zeit im Amt!
Von "heißer Luft" spricht hier niemand ...
Die Altstadtbim führte er auch relativ schnell ein (man mag dazu stehen wie man will - ob gut oder schlecht, oder egal - aber er tut immerhin was bzw. versucht es)
Die verkehrlich relativ unwirksam bleiben wird und nur Geld kostet ...
Radwegrouten will er ausbauen und Lücken schließen (er ist ja auch schließlich selbst viel mit dem Rad unterwegs)
Natürlich, dort wo es nicht weh tut, wird er das sicherlich machen ...
Den 3er will er unbedingt umsetzen - in dieser Periode (er meinte nur, er fürchte, dass der 3er erst nächste Periode kommen wird, aber nicht wegen dem Geld, sondern den "langen" Planungen; am liebsten wäre ihm, so hatte ich den Eindruck, dass der 3er schon in den nächsten Jahren durch das Reininghausareal fährt)
Natürlich will er das und er könnte es auch - du bist immer derjenige, der Projekte innerhalb von 1 Jahr umsetzen will und jetzt verteidigst du den Herrn Stadtrat, wenn der Reininghaus-3er erst in 5 oder 6 Jahren startet.
Er sieht den 3er auch keinesfalls als Ersatz für die SW-Linie
Ist sie auch nicht!
Er sieht die Strecke über den Griesplatz auch unabhängig zur SW-Linie und würde auch gerne zumindest die Strecke Roseggerhaus - Griesplatz - Jakominiplatz noch in dieser Periode haben, wobei er meint, wenn man es realisitsch betrachtet, dass diese Strecke erst nächste Periode kommen wird.
Auf jeden Fall ist für ihn fix, dass der lange 3er vor der Umfahrung über den Griesplatz kommt.
Da stimmt aber dann irgendetwas nicht - er will Projekte haben, schiebt sie aber immer in die nächste Periode (wo er sicherlich nicht mehr Verkehrsstadtrat sein wird). Die FPÖ hat eine Koalition mit der ÖVP, also können die doch Projekte einfordern.
Ich finde auch, dass der Stadtrat Eustacchio eine Chance verdient hat. Muss sagen, ich war SEHR überrascht, wie offen und kooperationsbereit bzw. interessiert er an den ganzen Themen im Gespräch war.
So ein Gespräch hätte bei weitem schlechter verlaufen können - also das Gesprächsklima war positiv.
Solche Termine verlaufen meistens sehr "offen", ist ja immer noch ein Abtasten, weil noch nix passiert ist.
In Linz Erfahrungen zu sammeln, wäre sicher nicht schlecht für den Stadtrat ... und würde ihn vielleicht noch mehr positiv beeinflussen, nachdem er sich von der U-Bahn in die Hafencity in Hamburg so begeistert zeigte.
Bitte mit dem Hamburger U-Bahn-Vergleich aufhören, das hat nix mit Graz zu tun - PBG kann den Herrn Stadtrat doch einmal zur Exkursion nach Linz einladen.
Und im Land ist es leider die traurige Realität, dass die Landesregierung den Verkehrslandesrat in Sachen Budget wirklich regelrecht verhungern lässt. Somit hat er überhaupt kein Geld zur Verfügung! Daher kann auch die Stadt Graz vom Land derzeit wenig holen.
Welche Zusammenhang hat das? Und wer behauptet, dass "die Landesregierung den Verkehrslandesrat" budgetmäßig verhungern lässt. Der Verkehrslandesrat ist Teil der Landesregierung, natürlich nicht der Reformpartnerschaft, aber gegen sinnvolle Projekte werden auch SPÖ und ÖVP nix haben.
Auch Eustacchio meinte, dass über Beteiligung an Tramprojekten mit der Landesregierung verhandelt werden müsste und auch diese ihre Zustimmung erteilen müsste!
Dann soll er doch mit dem Stadtrat Rüsch drüber sprechen, damit da verhandelt wird.
Leider hat die Stadt Graz in der Vergangenheit selbst sehr viel verbockt, denn es gab Tramprojekte in der Vergangenheit, bei denen das Land ihre Beteiligung zusicherte. Jedoch holte sich die Stadt Graz die Millionen beim Land nicht ab.
Bei welchen Projekten hat das Land Beteiligung zugesichert, die sich die Stadt nicht abgeholt hat? Ganz im Gegenteil hat sich in den 1980er-Jahren das Land gegen die "Nahverkehrsmilliarde" (natürlich sind die Schilling gemeint) gestemmt und diese Mittel nur zum Teil abgerufen.
Scheint ein kleiner Märchenonkel zu sein, der Herrn Stadtrat ...
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)