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Thema: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig" (29474-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"

Fünf Fahrscheinkontrolleure der Graz Linien mussten gehen, weil sie nur "schlampige" Arbeit leisteten. Schwarzfahrer wurden nicht angehalten. Jetzt werden auch die anderen 26 Kontrolleure geprüft.

Die Schwarzfahrer wird es gefreut haben. Allzu locker und gemütlich legten nämlich zuletzt zumindest fünf Fahrscheinkontrolleure der Firma Securitas das Aufspüren von Schwarzfahrern in Bus und Bim der Graz Linien an. Das Sicherheitsunternehmen Securitas kontrolliert für die Graz Linien, aber auch für den Steirischen Verkehrsverbund und den ÖBB-Postbus die Fahrgäste.

Bei einer internen Revision der Graz Linien und auch der Securitas sei man draufgekommen, dass diese fünf Kontrolleure ihren Job nicht ernst genug genommen haben, so heißt es aus der Holding Graz, zu der die Graz Linien gehören. Von den fünf Mitarbeitern hat man sich bereits getrennt, bestätigt auch Martin Wiesinger, Geschäftsführer von Securitas. "Die Mitarbeiter kontrollierten einfach nicht in der Qualität", so Wiesinger. Es gebe zwar keine Kopfquote, bezogen auf die Fahrgastfrequenz hätten die betroffenen Kontrolleure aber einfach zu wenig abgeliefert. Bei einer Kontrolle sei man dann draufgekommen, dass sie "äußerst schlampig kontrolliert haben", so Wiesinger. Zudem habe die "Präsenz vor Ort überhaupt nicht gestimmt".

"Großer Schaden"

Der Schaden aus den entgangenen Einkünften durch die nicht angehaltenen Schwarzfahrer wird weder von der Holding Graz noch von Securitas genauer beziffert. Wiesinger spricht jedoch zumindest von "einem großen Schaden". Das Sicherheitsunternehmen habe aber sofort reagiert und den Ausfall übernommen. Auch bei den restlichen 26 Kontrolleuren schaut man nun genau hin, ob sie ihre Kontrollaufgaben auch in ausreichendem Ausmaß wahrnehmen.

Gerüchte, wonach es auch zu anderen finanziellen Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Fahrscheinkontrolle gekommen sei, dementiert Wiesinger jedoch.

HELMUT BAST

Quelle: Kleine Zeitung
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #1
Es wundert mich, dass es überhaupt noch Leute gibt, die für die GVB arbeiten.  :pfeifend:

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #2

Es wundert mich, dass es überhaupt noch Leute gibt, die für die GVB arbeiten.  :pfeifend:


Wahrscheinlich haben die immer auf ein GVB-Fahrzeug gewartet, aber es ist nie mehr eines gekommen ...

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #3
"Quote: Neun Schwarzfahrer pro Tag"

Insider packen aus: Es gebe sehr wohl "Vorgaben", eine bestimmte Zahl an Schwarzfahrern pro Tag in Bus und Tram zu erwischen. Die Verantwortlichen dementieren entschieden.

Fünf Fahrscheinkontrolleure der Firma Securitas, die für die Graz Linien die Fahrgäste kontrolliert, mussten gehen, weil sie zu wenige Kontrollen durchgeführt haben (wir berichteten exklusiv). Jetzt packen Betroffene aus: Entgegen Aussagen der Securitas-Geschäftsführung gebe es Vorgaben, pro Tag zumindest neun "Schwarzfahrerfälle" abzuwickeln. Zudem würden die Kontrolleure zwischen dieser Vorgabe und jener, bestimmte Gruppen wie Schüler, Pensionisten oder Personen mit Migrationshintergrund "schonend" zu behandeln, aufgerieben.

In der Holding Graz weist man letztere Behauptung auf das Schärfste zurück: "Die Securitas ist angewiesen, so wie die Graz Linien äußerst kundenorientiert zu arbeiten und gegenüber allen Fahrgästen freundlich und zuvorkommend zu agieren", so Holding-Vorständin Barbara Muhr. Keinesfalls wurde angewiesen, bestimmte Gruppen schonender zu behandeln. Bei alten Menschen und Kindern bedürfe es aber einer äußersten Sensibilität.

Zum Vorwurf, man müsse sehr wohl bestimmte Quoten erfüllen, äußert sich Securitas-Geschäftsführer Martin Wiesinger: "Solche Vorgaben schließe ich aus. Aber sehr wohl sehen wir über unsere mobilen Geräte, wie viele Fälle ein Mitarbeiter bearbeitet. Sind es durchschnittlich sieben, und einer macht täglich nur einen, dann kann ich davon ausgehen, dass er im Kaffeehaus sitzt."

Das sei eben bei den fünf Mitarbeitern, von denen man sich getrennt habe, der Fall gewesen. Aber das seien keine Vorgaben, sondern Erfahrungswerte, mit denen man rechnen könne.

40.000 Schwarzfahrer

Mit entsprechenden Einnahmen rechnen denn auch die Graz Linien, gibt es doch jährlich rund 800.000 Fahrscheinkontrollen, wovon rund fünf Prozent "Beanstandungen" sind. Demnach erwischt man rund 40.000 Schwarzfahrer pro Jahr. Das "Schwarzfahrerticket" kostet 60 Euro, das ergibt Einnahmen von 2,4 Millionen Euro.

"Allerdings", so Holding-Graz-Sprecher Gerald Pichler, "muss man davon Kulanzfälle abziehen." Diese Fälle werden genau geprüft.
HELMUT BAST

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2842380/quote-neun-schwarzfahrer-pro-tag.story





Die wahrscheinlich nicht unerheblichen Kosten der Securitas für die Kontrollen, muß man sicher auch noch abziehen...  ;)
Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #4

Kontrollore:  ,,Wurden zum Schwarzfahren animiert"


Von Johanna Vuak

johanna.vucak@grazer,at

In den Reihen der Fahrscheinkontrollore der Firma Securitas, die für die Holding Graz die Fahrscheinüberprüfungen durchführt, gärt es: Nachdem bekanntlich im September fünf von ihnen gekündigt wurden, weil es Leistungsmängel gegeben hatte, folgten Ende Oktober die nächsten Dienstfreistellungen. Einige der Ex-Kontrollore wollen das jedoch nicht auf sich sitzen lassen und nennen nun, wie sie behaupten, den wahren Grund für die Kündigungswelle: ,,Wir mussten gehen, weil unser internes ,Schwarzfahr-System' aufgeflogen ist!" Das soll folgendermaßen funktioniert haben.

Kontrollor A.*: ,,Ich war gerade drei Wochen dabei, da wurde mir gesagt, dass es üblich ist, dass Kontrollore, aber auch deren Partner, Kinder, Geschwister und Bekannte gratis mit Bus und Bim fahren. Dazu braucht der Kontrollor nur seine Dienstnummer auf einen Fahrschein zu schreiben - und ihn an seine Angehörigen weiterzugeben. Kommt es zu einer Fahrscheinüberprüfung, weiß jeder Kontrollor, der den Schein mit Dienstnummer sieht, dass es sich um den Angehörigen eines Kollegen handelt. Und es wurde nicht gestraft. Sogar der Einsatzleiter hat uns dazu geraten."
Alle haben es gemacht

Kontrollor B.*: ,,Dann hat jedoch ein junger Kollege einen Fehler gemacht - er hat im Mobilitätszentrum einen Fahrschein gekauft und vor den Augen des Schalterbeamten seine Dienstnummer draufgeschrieben. Der Schein war für seine Schwester bestimmt. Der Beamte hat das seinem Vorgesetzten gemeldet, und so kam der Stein ins Rollen. Der junge Kollege wurde von der Securitas sofort dienstfrei gestellt - dann kamen wir dran. Ich habe bei der Befragung zugegeben, auch Dienstnummern-Fahrscheine an Angehörige weitergegeben zu haben. Der Regionalstellen-Leiter hat dann auf mich eingeredet, dass ich dazu eine eidesstattliche Erklärung unterschreiben soll. Ich habe es gemacht - dann wurde ich gekündigt."
Alle haben es gewusst

Kontrollor C.*: ,,Ich war in der zweiten Kündigungswelle dran. Da ist schon alles über die Gewerkschaft gelaufen. Wir, sieben Kontrollore, wurden ins Gewerkschaftsgebäude nach Eggenberg zitiert und dort dienstfrei gestellt. Da hat es auch heftige Szenen gegeben - Vorwürfe der Geldunterschlagung, es wurde mit der Polizei gedroht. Wir haben diese Erklärung aber nicht mehr unterschrieben. Die Gewerkschaft hat uns vorbereitet, die Sache hat ja sofort die Runde gemacht. Jeder hat von diesem ,Dienstnummern-System' gewusst, es war ein offenes Geheimnis - alle haben es praktiziert. Manche sicher an die zehn Jahre hindurch."
Alle streiten es jetzt ab

Kontrollor A.*: ,,Ich habe diese Erklärung unbedacht unterschrieben, das macht mir derart zu schaffen, dass ich in ärztlicher Behandlung bin. Wir sind Opfer eines Systems, von dem alle Vorgesetzten wussten. Jetzt streiten es alle ab. Es sollen ja in den nächsten Wochen auch die verbliebenen Kollegen ausgetauscht werden."

Quelle: www.grazer.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #5
Am besten selber machen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #6
Die ganzen Kontrollen an die eigene GPS übertragen, dort expandiert man eh schon.

Und dieses typische "das wussten alle", ist auch eine unpassende Ausrede. Denn es gibt sicher Ausnahmen und die Chefs wissen auch nicht immer jede "Kleinigkeit" die im Betrieb los ist.
Mitmachen muss man ja auch nicht.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #7

Und dieses typische "das wussten alle", ist auch eine unpassende Ausrede. Denn es gibt sicher Ausnahmen und die Chefs wissen auch nicht immer jede "Kleinigkeit" die im Betrieb los ist.


Die Sache mit den markierten Fahrscheinen kann eigentlich nur dann funktionieren, wenn im Hause alle informiert sind. Ansonsten würde die Angelegenheit ja schnell auffliegen.
Der Anstoß zur Aufdeckung kam ja folgerichtig auch "von außen".
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #8

Die Sache mit den markierten Fahrscheinen kann eigentlich nur dann funktionieren, wenn im Hause alle informiert sind. Ansonsten würde die Angelegenheit ja schnell auffliegen.
Der Anstoß zur Aufdeckung kam ja folgerichtig auch "von außen".


Höchstens auf der ausführenden Ebene - alle nicht-Kontrolleure die "nur" organisieren und verwalten haben damit ja nichts zu tun.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #9
Skandal um Kontrollore

Kontrollore und ihre Familien waren selbst Schwarzfahrer in Bus und Bim: Nun müssen alle 31 Kontrollore gehen. Ruf nach Vertragskündigung mit Überwachungsfirma Securitas wird laut.

Schon im September berichtete die Kleine Zeitung erstmals von Unregelmäßigkeiten bei den Fahrscheinkontrolloren der Firma Securitas: Sie sollen Verwandte in großem Stil mit ungültigen, aber "gekennzeichneten" Tickets versorgt haben - die Kollegen im Dienst wussten Bescheid, sie verschonten bei Kontrollen diese "Fahrgäste".

Nun weitet sich der Skandal um die Prüforgane, die für die Graz Linien tätig sind, aus. Bis Ende November, so Securitas-Chef Martin Wiesinger, müssen nun alle 31 Kontrollore gehen: "Von 20 haben wir uns bereits getrennt, weil sie mitgetan haben, die anderen haben davon gewusst und uns nicht darüber informiert. Sie werden woanders eingesetzt." Diese Trennungen "waren sozial sauber". Man baue nun ein völlig neues Team auf.

Aussagen von gekündigten Kontrolloren, wonach auch "Verwandte der mittleren Securitas-Führungsebene unkontrolliert gefahren sind", dementiert Wiesinger: "Das schließe ich aus." Doch ein Ex-Kontrollor meint zur Kleinen Zeitung: "Das System hat es schon immer gegeben und war allen, auch oben, bekannt."

Der Fall lässt auch im Rathaus die Alarmglocken läuten. "Das hat eine Dimension erreicht, die dringend in der nächsten Aufsichtsratssitzung besprochen werden muss", grollt Vize-Bürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne). Man habe sie im September informiert, dass "da etwas nicht in Ordnung ist". Aber die Ausmaße waren ihr nicht bekannt. Nun ortet Rücker, die mit Stadtchef Siegfried Nagl (ÖVP) den Vorsitz im Holding-Aufsichtsrat führt, einen "Misstrauensbruch. Die Qualität der Kontrolle muss infrage gestellt werden - und auch das Management", stellt Rücker klar. Sie empfindet es als "einfach unfair", sollten Freunde und Familie von Kontrolloren tatsächlich ungestraft als Schwarzfahrer unterwegs gewesen sein.

Vertragsausstieg?

Dazu wollte sich der Holding-Vorstand gestern persönlich nicht äußern. Man richtete aus, dank Innenrevision über die Vorgänge voll informiert gewesen zu sein. Eine vorzeitige Auflösung des Vertrags mit der Securitas sei derzeit kein Thema. Das Personal wäre ja ausgetauscht und der Schaden beglichen worden. Im Rathaus ist von einem sechsstelligen Euro-Betrag die Rede.

Keinesfalls zur Tagesordnung übergehen will Gewerkschaftsboss Horst Schachner: "Notfalls muss man Konsequenzen ziehen, der Firma den Vertrag entziehen und es wie früher selber machen." Holding-Graz-Vorstand Wolfgang Malik müsse reagieren, er habe ja die Securitas einst geholt und sei dafür verantwortlich.

Dem Verkehrsverbund wiederum sind Missstände bisher nicht gemeldet worden, hieß es gestern. Für die Verbundlinie kontrolliert die Securitas ja ein paar Stadt- und Regionalbuslinien: Im Vorjahr wurden 1155 Schwarzfahrer ertappt, abzüglich erfolgreicher Einsprüche wurden 2,1 Prozent aller Fahrgäste bestraft.
HELMUT BAST, THOMAS ROSSACHER

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2871755/skandal-um-kontrollore.story
Liebe Grüße
Martin

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #10
Was zum Teufel geht das die Gewerkschaft an?  >:D
Warum muß der Schachner überall seinen Senf dazugeben? ???
  • Zuletzt geändert: November 08, 2011, 10:25:29 von amadeus
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #11
Weil er schlichtweg Angst - es ging und geht ja darum, dass man über diese Firma auch Busfahrer anstellen wollte bzw. will ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #12


Kontrollore:  ,,Wurden zum Schwarzfahren animiert"


Von Johanna Vuak

johanna.vucak@grazer,at

In den Reihen der Fahrscheinkontrollore der Firma Securitas, die für die Holding Graz die Fahrscheinüberprüfungen durchführt, gärt es: Nachdem bekanntlich im September fünf von ihnen gekündigt wurden, weil es Leistungsmängel gegeben hatte, folgten Ende Oktober die nächsten Dienstfreistellungen. Einige der Ex-Kontrollore wollen das jedoch nicht auf sich sitzen lassen und nennen nun, wie sie behaupten, den wahren Grund für die Kündigungswelle: ,,Wir mussten gehen, weil unser internes ,Schwarzfahr-System' aufgeflogen ist!" Das soll folgendermaßen funktioniert haben.

Kontrollor A.*: ,,Ich war gerade drei Wochen dabei, da wurde mir gesagt, dass es üblich ist, dass Kontrollore, aber auch deren Partner, Kinder, Geschwister und Bekannte gratis mit Bus und Bim fahren. Dazu braucht der Kontrollor nur seine Dienstnummer auf einen Fahrschein zu schreiben - und ihn an seine Angehörigen weiterzugeben. Kommt es zu einer Fahrscheinüberprüfung, weiß jeder Kontrollor, der den Schein mit Dienstnummer sieht, dass es sich um den Angehörigen eines Kollegen handelt. Und es wurde nicht gestraft. Sogar der Einsatzleiter hat uns dazu geraten."
Alle haben es gemacht

Kontrollor B.*: ,,Dann hat jedoch ein junger Kollege einen Fehler gemacht - er hat im Mobilitätszentrum einen Fahrschein gekauft und vor den Augen des Schalterbeamten seine Dienstnummer draufgeschrieben. Der Schein war für seine Schwester bestimmt. Der Beamte hat das seinem Vorgesetzten gemeldet, und so kam der Stein ins Rollen. Der junge Kollege wurde von der Securitas sofort dienstfrei gestellt - dann kamen wir dran. Ich habe bei der Befragung zugegeben, auch Dienstnummern-Fahrscheine an Angehörige weitergegeben zu haben. Der Regionalstellen-Leiter hat dann auf mich eingeredet, dass ich dazu eine eidesstattliche Erklärung unterschreiben soll. Ich habe es gemacht - dann wurde ich gekündigt."
Alle haben es gewusst

Kontrollor C.*: ,,Ich war in der zweiten Kündigungswelle dran. Da ist schon alles über die Gewerkschaft gelaufen. Wir, sieben Kontrollore, wurden ins Gewerkschaftsgebäude nach Eggenberg zitiert und dort dienstfrei gestellt. Da hat es auch heftige Szenen gegeben - Vorwürfe der Geldunterschlagung, es wurde mit der Polizei gedroht. Wir haben diese Erklärung aber nicht mehr unterschrieben. Die Gewerkschaft hat uns vorbereitet, die Sache hat ja sofort die Runde gemacht. Jeder hat von diesem ,Dienstnummern-System' gewusst, es war ein offenes Geheimnis - alle haben es praktiziert. Manche sicher an die zehn Jahre hindurch."
Alle streiten es jetzt ab

Kontrollor A.*: ,,Ich habe diese Erklärung unbedacht unterschrieben, das macht mir derart zu schaffen, dass ich in ärztlicher Behandlung bin. Wir sind Opfer eines Systems, von dem alle Vorgesetzten wussten. Jetzt streiten es alle ab. Es sollen ja in den nächsten Wochen auch die verbliebenen Kollegen ausgetauscht werden."

Quelle: www.grazer.at


Hallo !

Bei Kontrollor B steht, daß er einen Fahrschein im Mobilitätszentrum "gekauft" hätte, vor den Augen des Beamten dann seine Dienstnummer geschrieben hat.

Was macht das für einen Sinn, wenn man sowieso einen Fahrschein kauft und den dann weitergeben möchte, dann kann der/die "Beschenkte" sowieso den Fahrschein dann ganz normal entwerten, wenn er/sie den dann verwenden möchte.

Gruß
Tram-Fan

  • flow
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #13
Alle machen mit! Juhu!

SSKM
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #14

Bei Kontrollor B steht, daß er einen Fahrschein im Mobilitätszentrum "gekauft" hätte, vor den Augen des Beamten dann seine Dienstnummer geschrieben hat.

Was macht das für einen Sinn, wenn man sowieso einen Fahrschein kauft und den dann weitergeben möchte, dann kann der/die "Beschenkte" sowieso den Fahrschein dann ganz normal entwerten, wenn er/sie den dann verwenden möchte.


Der Einzelfahrschein wurde mit der Markierung quasi zur Dauerkarte...
Die 1,90 EUR hätte er sich aber auch noch sparen können, wenn er einfach einen alten Fahrschein aus dem Müllkübel gefischt hätte.  :P