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Thema: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig" (29472-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #30

...  den Vertrag mit Securitas unverzüglich zu kündigen, entsprechenden Schadenersatz (gerichtlich) einzufordern und auch im eigenen Haus aufzuräumen. Aber dazu hat die Marketinglady hws. nicht den Mumm!


Gekündigt ist leicht. Der anschließende Prozess wird halt schwer zu gewinnen sein. Also keine Frage von "Mumm" sondern von nüchterner Überlegung. Hauruckaktionen gehen spätestens vor Gericht schief und es wird damit wieder ein Haufen Geld verbraten.
Übrigens: Was willst du einklagen, wenn die Firma ohnehin schon den Schaden ersetzt hat?
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #31
Welche Summe ist denn da geflossen??? - ich glaube, es geht eher darum, dass man 2/3 der Mitarbeiter gekündigt hat!!!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #32
Zitat
Ich glaube nicht, dass es bei hauseigenem Personal viel anders sein würde...


Doch. Bei hauseigenem Personal hätte die liebe Verwandtschaft völlig legal nix bezahlt.  ;D
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #33
Die Verwandtschaft (i. e. S., d. h. Lebenspartner und die schulpflichtigen Kinder) zahlt sowieso nix.

Nochwas: Die Justiz scheint ja immerhin Interesse an diesen Vorgängen zu zeigen :-)

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2873498/kontrollore-justiz-prueft.story

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #34

Welche Summe ist denn da geflossen??? - ich glaube, es geht eher darum, dass man 2/3 der Mitarbeiter gekündigt hat!!!


Ich bezog mich auf die geforderte Vertragskündigung. Geflossen ist angeblich ein sechsstelliger Betrag.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #35
Angeblich ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #36

Nochwas: Die Justiz scheint ja immerhin Interesse an diesen Vorgängen zu zeigen :-)


Ist ja ok, die sind halt jetzt hinter den ehemaligen Bediensteten her. War vorhersehbar, bringt den HGL aber nichts (die wurden ohnehin vom Vertragspartner entschädigt). Das dient jetzt nurmehr der Strafrechtspflege.
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #37
Kontrollore: Justiz prüft

Betrugsfall der Fahrscheinkontrollore: Bürgermeister Nagl fordert als Aufsichtsratschef der Holding Graz "Klartext" der Vorstände.

Im Fall der Securitas-Fahrscheinkontrollore prüft nun auch die Staatsanwaltschaft Graz die Vorgänge um getürkte Tickets für Verwandte der Kontrollore. Die Prüfung initiiert hat BZÖ-Mandatar Gerald Grosz, der eine Anzeige eingebracht hat.

"Wir werden den Sachverhalt aufgrund der Anzeige untersuchen", sagt Hansjörg Bacher von der Grazer Staatsanwaltschaft. Grosz' Kritik, die Justiz hätte hier längst selbst aktiv werden müssen, entkräftet Bacher aber: "Die Firma Securitas hat rechtzeitig Schadenersatz im Sinn der tätigen Reue geleistet und es liegt keine Anzeige vor. Daher mussten wir nicht aktiv vorgehen."

Nun wächst auch der Druck auf die Holding-Graz-Vorstände. Im Graz-Linien-Ausschuss nächsten Dienstag als auch in der Holding-Aufsichtsratssitzung nächsten Freitag sollen die Vorstände "Klartext" reden, sagt Thomas Rajakovics, Sprecher von Bürgermeister Siegfried Nagl. Auch eine mögliche Vertragsauflösung mit der Securitas werde Thema sein.

Holding-Graz-Boss Wolfgang Malik wehrt sich, "eine Sache der Securitas in die Graz Linien tragen zu lassen". Der Schaden sei ja ersetzt worden, ein neues Team im Einsatz. Wirtschaftlich fahre man mit der Securitas gut. Malik: "1999 erwischten ,unsere' Kontrollore 2900 Schwarzfahrer und erlösten 120.000 Euro. 2009 ertappte die Securitas 15.800. Der Erlös: eine Million Euro."

Ganz legal gratis mit den Graz Linien fahren dürfen übrigens deren Mitarbeiter, Lebenspartner, ihre schulpflichtigen Kinder, GVB-Pensionisten, Mitglieder der Freiwillige Feuerwehr Graz, Polizisten und Rettungskräfte in Uniform.
HELMUT BAST

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2873498/kontrollore-justiz-prueft.story
Liebe Grüße
Martin

  • Torx
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #38

denen fehlt ja das Unrechtsbewusstsein völlig.


Das ist ja bei Law & Order-Fraktionen nicht wirklich was neues, oder wer macht so einen Job eigentlich? Am Besten ist ja die Aussage "Wir sind Opfer eines Systems, von dem alle Vorgesetzten wussten.".  :frech: Ein System mittragen und sich dann als Opfer sehen. Das san schon die richtigen.


Wie kann man einem Unternehmen, dessen Mitarbeiter gerade die Arbeit, für die sie engagiert waren, in betrügerischer Weise  hintergangen haben, noch Vertrauen schenken?


Ehrlich gesagt frage ich mich ohnehin wie man diesen ganzen Sicherheitsdiensten, die es heutzuage gibt, vertrauen schenkt. Das Prinzip, dass man Billigst-Arbeitskräfte auf Sachen aufpassen läßt ist schon etwas seltsam, noch dazu wenn man bei vieler dieser Firmen den Eindruck hat, dass da Leute eingestellt werden die sonst keinen Job mehr finden.

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #39


Bei Kontrollor B steht, daß er einen Fahrschein im Mobilitätszentrum "gekauft" hätte, vor den Augen des Beamten dann seine Dienstnummer geschrieben hat.

Was macht das für einen Sinn, wenn man sowieso einen Fahrschein kauft und den dann weitergeben möchte, dann kann der/die "Beschenkte" sowieso den Fahrschein dann ganz normal entwerten, wenn er/sie den dann verwenden möchte.


Der Einzelfahrschein wurde mit der Markierung quasi zur Dauerkarte...
Die 1,90 EUR hätte er sich aber auch noch sparen können, wenn er einfach einen alten Fahrschein aus dem Müllkübel gefischt hätte.  :P


Hallo !

Danke für die Aufklärung !  Ok, das macht natürlich Sinn, weil ja kein Datum bzw. keine Uhrzeit angegeben ist !

Hätte mir eigentlich meine Frage sparen können, wenn ich ein wenig logisch gedacht hätte.

Gruß
Tram-Fan

  • Torx
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #40

Die ganzen Kontrollen an die eigene GPS übertragen, dort expandiert man eh schon.

Sind da bessere Leute am Werk?

  • PeterWitt
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #41


Die ganzen Kontrollen an die eigene GPS übertragen, dort expandiert man eh schon.

Sind da bessere Leute am Werk?

Nein, wohl nicht aber: es ist im weitesten Sinn die eigene Firma, und man könnte z.B. Synergien nutzen indem die "Parksherrifs" nicht mehr mit dem PKW zu ihren Einsatzorten gebracht werden, sondern sie ganz einfach öffentlich dorthin fahren und so nebenbei gleich ein paar Fahrscheine kontrollieren. Ebenso könnte man als Fahrscheinkontrollor beim Warten auf den nächsten Bus gleich eine Station gehen und Parkscheine/Falschparker kontrollieren.
Man bräuchte zwar sicherlich auch wieder Leute, die primär für Fahrscheinkontrollen eingesetzt werden, könnte aber zu annähernd identen Kosten eine weit größere Präsenz im Fahrschein- und im Parksektor erreichen.

Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #42
Werden Fahrscheinkontrollen in Graz nicht in Zivilkleidung durchgeführt? :o

  • PeterWitt
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #43

Werden Fahrscheinkontrollen in Graz nicht in Zivilkleidung durchgeführt? :o

Das stimmt, und das ist auch gut so - aber hindert es daran, dass wie gesagt gelegentlich auch uniformierte Parkwächter im Zuge eines Ortswechsel kontrollieren? So etwas hat dann wenigstens auch eine optische Wirkung (Parkwächter kontrolliert die Autos in Haltestellennähe, und 20 Leute springen auf und wentwerten ihre Fahrscheine  :hehe: ).
  • Zuletzt geändert: November 11, 2011, 11:04:33 von PeterWitt

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Entlassen: GVB-Kontrolleure arbeiteten zu "schlampig"
Antwort #44
"Wir haben nichts vertuscht"

Kontrollore und ihre Familien waren selbst Schwarzfahrer in Bus und Bim: Holding-Graz-Boss Wolfgang Malik nimmt Stellung zu den getürkten Tickets und zum Imageschaden.
Wolfgang Malik meint, die Holding Graz sei mit dem Ticketskandal der Securitas gut umgegangen: "Wir alle haben das schnell bereinigt"


Die Kleine Zeitung hat erstmals im September von dubiosen Vorgängen bei den Kontrolloren berichtet. Wann haben Sie davon erfahren?

WOLFGANG MALIK: Bei uns hat ein Mitarbeiter das Anfang September aufgedeckt. Er hat durch Zufall beobachtet, dass ein Mitarbeiter der Securitas einen gekennzeichneten Schein hatte. Und der meinte dazu, ja das ist halt bei uns so. Dann haben sofort die Alarmglocken unserer Revision geläutet. Wir haben das Ganze dank Kollegin Barbara Muhr und unseres Anwalts in zehn Tagen aufgedeckt.

Hat das Securitas-Management da schon gewusst, dass Kontrollore Tickets kennzeichneten, damit Verwandte gratis fahren können?

MALIK: Wir haben das auch vermutet, aber wir haben eidesstattliche Erklärungen von Geschäftsführer Wiesinger, dass das ausgeschlossen ist. Auch der Grazer Securitas-Chef hat nichts davon gewusst. Es war aber unsere Bedingung, dass alle Mitarbeiter auszutauschen sind. Und der Schaden wurde von der Securitas ja beglichen.


Wie viel hat eigentlich Securitas bezahlt? Es soll ein hoher sechsstelliger Betrag sein.

MALIK: Ja, aber darüber haben wir Stillschweigen vereinbart. Das Prozessrisiko wäre jedenfalls größer gewesen. Wir haben gesagt, das ist für uns die wirtschaftlichste und beste Lösung.


Bleibt es dabei auch, wenn rauskommen sollte, dass auch das mittlere Securitas-Management doch davon gewusst hat?

MALIK: Ja, wenn so etwas aufkäme, würden wir das Geld zurückzahlen und in ein Verfahren gehen. Eine Vertragsauflösung wäre ja jederzeit möglich.


Wie hoch ist der Imageschaden für die Graz Linien?

MALIK: Wir wollten den Imageschaden ja vermeiden. Wir haben das nicht vertuscht, sondern die Zahlung als Wiedergutmachung gesehen.


Ist es jetzt ein Imageschaden?

MALIK: Das Image wird durch die Berichterstattung mitgekennzeichnet. Aber ich lass mir eine Malversation einer Tochterfirma nicht in einen gut funktionierenden Betrieb hineintragen.


Hätte man nicht gleich an die Öffentlichkeit gehen sollen?

MALIK: So etwas war für die Securitas und für uns kein Thema.


Aber haben Sie tatsächlich geglaubt, dass so etwas nicht an die Öffentlichkeit gelangt?

MALIK: Na ja, stimmt schon. Aber wirtschaftlich war es so für uns am besten. Das werden wir auch im Aufsichtsrat so erklären.


Wie stellt man sicher, dass so etwas nicht mehr passiert?

MALIK: Wir führen jetzt nicht eine Kontrolle der Kontrollore ein. Aber die Securitas hat einen Vertrag und sicherzustellen, dass sie unsere Dienstleistungen, die wir ausgeschrieben haben, erbringt. Wir werden uns jetzt aber in den Schulungen mehr einklinken, damit klar ist, worauf es bei einem öffentlichen Dienstleister ankommt.


Waren Sie selbst eigentlich schon einmal Schwarzfahrer?

MALIK: In München. Da hatte ich einmal bloß ein Zweizonenticket, bin aber drei Zonen lang gefahren.


INTERVIEW: HELMUT BAST, MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2874461/haben-nichts-vertuscht.story
Liebe Grüße
Martin