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Ich habe ein Nokia Handy gehabt? - bzw habs immer noch

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Umfrage geschlossen: Mai 02, 2012, 03:00:58

Thema: Der Absturz eines Giganten Mehr als 14 Jahre lang war Nokia der größte Handy-He (2689-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Der Absturz eines Giganten Mehr als 14 Jahre lang war Nokia der größte Handy-He
Der Absturz eines Giganten

Mehr als 14 Jahre lang war Nokia der größte Handy-Hersteller der Welt. Bis jetzt. Der einstige Paradekonzern aus Finnland befindet sich im freien Fall. Das ehemals wertvollste Unternehmen Europas ist heute nur noch "Ramsch".

Es ist fast auf den Tag genau fünf Jahre her, da errechneten die Marktforscher von Millward Brown, dass der finnische Handy-Hersteller Nokia mit einem Wert von knapp 24 Milliarden Euro die "wertvollste Marke Europas" ist. Heute, fünf Jahre später ist Nokia - zumindest nach Ansicht der Ratingagentur Fitch - Ramsch. Die Bonität des früheren finnischen Vorzeigekonzerns wurde abgestuft. Damit nicht genug. Innerhalb weniger Tage musste Nokia einen Quartalsverlust von fast einer Milliarde Euro vermelden, der Umsatz brach um 30 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro ein. Zudem wurde das Unternehmen vom Thron als weltgrößter Mobiltelefon-Hersteller gestoßen, wie der scheidende Aufsichtsratschef Jorma Ollila jetzt einräumen musste.

Neue Nummer eins

Nach 14 Jahren an der Spitze heißt die neue Nummer Eins Samsung. Obwohl sich Berichte über Nokia bereits seit längerer Zeit wie Nachrufe lesen, bis dato war man noch immer der größte Hersteller der Welt. Was ist geschehen? Wie lässt sich die immer tiefer werdende Krise des einst so innovativen Bilderbuch-Konzerns erklären? Ein Konzern, der sich im 20. Jahrhundert von einem Reifen- und Gummistiefelproduzenten zum Mobilfunk-Giganten entwickelt hat.

Nokia hat sich in den 1990er Jahren, als Mobiltelefone die einfachen Haushalte eroberten, sehr schnell an der Spitze festgesetzt. Das Geheimnis waren einfach zu bedienende Geräte, die mit ihrem Design, ihrer Menüführung aber auch mit ihrer Akkuleistung punkten konnten. Das Nokia 1100, das 2003 auf den Markt kam, gilt bis heute als meistverkauftes Mobiltelefon aller Zeiten. Das am häufigsten angeführte Argument für den Niedergang ist folgender: Nokia hat den Trend zu multimediafähigen Alleskönnern vulgo Smartphones verschlafen. Das stimmt nur bedingt. Mit dem Communicator hat Nokia Mitte der 1990er Jahre sogar das erste Smartphone überhaupt auf den Markt gebracht. Jedoch mit geringem Erfolg. Das war nicht weiter schlimm, weil damals auch der Markt noch nicht reif für Smartphones war - mobiles Internet mit einer halbwegs brauchbaren Verbindungsgeschwindigkeit ließ die Netzinfrastruktur noch kaum zu. Am Massenmarkt bissen sich auch Größen wie Siemens oder Ericsson an Nokia die Zähne aus. Heute beißt sich bei den Smartphones wiederum Nokia an Konkurrenten wie Samsung, Apple, HTC oder LG die Zähne aus.

Den Anschluss verpasst

Der Rückfall Nokias hat insbesondere mit seinem Betriebssystem Symbian zu tun, das es mit Googles Android oder Apples iOS nicht mehr aufnehmen kann. Der Schlüssel liegt dabei in den beliebten kleinen Programmen (Apps), die für den Erfolg von Smartphones essenziell sind. Sowohl Apple als auch Googles Android sind perfekt auf das Geschäft mit den Apps ausgerichtet. Nokia nicht. Auch bei den berührungsempfindlichen Bildschirmen (Touchscreens) ist Nokia nicht rechtzeitig in die Gänge gekommen. Der Versuch, gemeinsam mit Microsoft - das selber unter einer gewissen Bedeutungslosigkeit am Smartphone-Markt leidet - wieder in die Spur zu kommen, hat noch keinen nennenswerten Erfolg gebracht. Die Umstellung von Symbian auf das Microsoft-Betriebssystem Windows läuft holprig. Die Hoffnung auf eine Trendwende haben die Finnen trotz der jüngsten Rückschläge freilich nicht aufgegeben.
MANFRED NEUPER, MARKUS ZOTTLER


Das Leichtgewicht
"Alles in deiner Hand. Verbindungen. Zeit. Die Freiheit, sich zu bewegen." So warb Nokia Ende der 1980er-Jahre für sein Mobira Cityman. Während die Handys dieser Zeit normalerweise bis zu fünf Kilo auf die Waage brachten, glänzte das sogar von Michail Gorbatschow verwendete Nokia-Gerät als 800-Gramm-Leichtgewicht.

Gummistiefel und Reifen
Die Geschichte von Nokia begann im Jahr 1865 mit einer Holzstoffmühle nahe dem finnischen Fluss Nokia, dem Namensgeber der Firma. Zwischenzeitlich stellte das Unternehmen u.a. Gummistiefel und Reifen her. 1967 fusionierte Nokia mit einem anderen Gummihersteller und einer Kabelfirma zur heutigen Gesellschaft.

Löwenanteil
80 Prozent der neu gekauften Mobiltelefone sind in Österreich laut aktuellen Branchenschätzungen Smartphones. Der Datenverkehr hat dadurch explosionsartig zugenommen. 2011 ist die Menge der übertragenen Daten in Österreich um drei Viertel auf 43,54 Millionen Gigabyte angewachsen. Ein Smartphone generiert 50-mal mehr Datenverkehr als ein normales Handy.

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/allgemein/multimedia/3004963/absturz-giganten.story

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Nokia macht Riesenverlust von 929 Millionen Euro

Der langjährige Handy-Weltmarktführer hat zum Jahresbeginn einen gewaltigen Verlust von 929 Millionen Euro eingefahren.


Der Umsatz sackte im ersten Quartal im Jahresvergleich um 29,3 Prozent auf 7,35 Mrd. Euro ab, wie das finnische Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Vor einem Jahr hatte Nokia noch schwarze Zahlen von 344 Mio. Euro geschrieben. Dieses Mal schlugen unter anderem hohe Aufwendungen für die Sanierung des Netzwerkausrüsters Nokia Siemens Networks zu Buche. Außerdem macht Nokia bei den lukrativen Smartphones die scharfe Konkurrenz von Apples iPhone und Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android zu schaffen.
Schwache Zahlen

Die Zahlen zum Kerngeschäft mit Mobiltelefonen fielen quer durch die Bank schwach aus. Der Umsatz brach im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro ein. Mit 82,7 Millionen wurde fast ein Viertel weniger Geräte verkauft. Sogar der durchschnittliche Preis eines Mobiltelefons sackte um 22 Prozent auf 51 Euro ab.

Es gab weltweit keine Region, in der Nokia die Erlöse wenigstens stabil halten konnte. Am ehesten gelang es noch mit einem Minus von drei Prozent in Lateinamerika. Im Stammgebiet Europa fiel der Umsatz dagegen im Jahresvergleich um 35 Prozent, im boomenden Wachstumsmarkt China brachen die Einnahmen sogar um 70 Prozent ein.

Verkaufschef Colin Giles werde Ende Juni das Unternehmen verlassen, um "näher bei seiner Familie zu sein", hieß es. Der Verkauf soll jetzt verschlankt werden. Zum neuen starken Mann in dem Bereich wird jetzt Niklas Savander, dem die einzelnen Vertriebsmanager unterstehen werden.




Ich hatte immer Nokia-Handys (vor dem I-Phone)  ::)
Liebe Grüße
Martin

  • Torx
Re: Der Absturz eines Giganten Mehr als 14 Jahre lang war Nokia der größte Handy-He
Antwort #1

Der Rückfall Nokias hat insbesondere mit seinem Betriebssystem Symbian zu tun, das es mit Googles Android oder Apples iOS nicht mehr aufnehmen kann. Der Schlüssel liegt dabei in den beliebten kleinen Programmen (Apps), die für den Erfolg von Smartphones essenziell sind. Sowohl Apple als auch Googles Android sind perfekt auf das Geschäft mit den Apps ausgerichtet. Nokia nicht.

Naja, das wird zwar immer in den Medien so rübergrebracht. Problem war für mich eher dass Nokia zu lange nicht auf Touchscreens gesetzt hat und da hinterher war.

Das System mit Symbian^3 ist dann gar nicht mal schlecht. Viel übersichtlicher sind die Menüs von Android auch nicht. Zudem gab es für Symbian auch genug Apps - nur halt keinen Appstore. Im nachträglich erstellen Ovi Store war dann nur Müll während man außerhalb des Stores genug finden konnte. Nur weiß halt keiner dass er zB nach "S60v5" suchen muss, weil sein System so heisst... Genauso wie viele nicht gemerkt haben, dass ihr Nokia kostenloses Offline-Navi und ein kostenloses Offline-Wörterbuch bietet. Wo allerdings die PC software um dieses aufs Handy zu bekommen äußerst mühsam war.

Re: Der Absturz eines Giganten Mehr als 14 Jahre lang war Nokia der größte Handy-He
Antwort #2
Microsoft kauft Nokias Handysparte: Allianz der Nachzügler
Kommentar | Karin Tzschentke, 3. September 2013, 19:10

Zwei von gestern machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft

Zwei von gestern machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft: Mit Microsoft und Nokia tun sich Unternehmen zusammen, die lange Zeit in ihren Märkten unangefochten die Richtung vorgaben. Doch dann haben sie den Eintritt in die mobile Welt der Smartphones und Tablets verschlafen. Gemeinsam hoffen sie nun, den Karren mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone aus dem Dreck zu ziehen. Als Vorbild gilt dabei die Strategie des Erzrivalen: Apple. Ziel ist es, mit Software, Hardware und Diensten aus einer Hand die Kunden zu binden.

Es wird ein steiniger Weg werden. Die Integration der rund 32.000 Nokia-Mitarbeiter in den 100.000 Köpfe zählenden Softwareriesen wird Zeit verschlingen, die Microsoft in einem sich rasant entwickelnden mobilen Markt nicht hat. Die Konkurrenz schläft nicht. Smartphone- Hersteller wie Samsung oder HTC, die bisher neben Googles Betriebssystem Android auch Interesse an Windows Phone zeigten, werden Microsoft die kalte Schulter zeigen. Der Sprung in eine glorreiche Zukunft sieht anders aus.

Es spricht aber auch einiges für diesen Schritt. Nokia hat in der Vergangenheit gezeigt, dass es gute Hardware bauen kann, Experten bescheinigen Windows Phone technologische Ausgereiftheit. Wichtiger für den Konsumenten ist aber die Hoffnung auf Wettbewerb und niedrigere Preise im Smartphone-Markt. Die ruht nun ausgerechnet auf dem Monopolisten Microsoft. (Karin Tzschentke, DER STANDARD, 4.9.2013)


Quelle: http://derstandard.at/1376535523639/Microsoft-kauft-Nokias-Handysparte-Allianz-der-Nachzuegler
LG TW 581