Obdachlose könnten ein Problem werden, allerdings vergönne ich ihnen das Bisschen Wärme, solange das alles nicht so wird, wie an den Adventsamstagen. Da kam ja wohl keiner mehr rein oder raus. Das mit den Fahrscheinautomaten am Haupt- und Jakominiplatz ist so ziemlich das Lustigste, das mir je in diesem Forum untergekommen ist 

Jetzt einmal ein bisserl tiefergehende Gedanken meinerseits:

- Name: finde den reichlichen mißlungen und würde auf den ersten Blick einmal an eine Oldtimerbim denken
- Ausdehnung: die örtliche Ausdehnung wird wenig Autofahrer in die Bim locken --> es wird eher so laufen, dass die Automobilisten irgendwo in Zentrumsnähe parken und dann halt diese Gratisleistung in Anspruch nehmen - die zeitliche Ausdehnung ist auch fragwürdig: warum außerhalb der Geschäftszeiten?
- Wirkung: ich fürchte, dass das ein ziemlicher Bumerang werden wird, weil gerade in diesem Bereich eh schon eine große Fahrgastbelastung vorherrscht - die Frage nach der Kontrolle will ich mir gar nicht erst stellen und ob diese Gratis-Mitfahrmöglichkeit den Geschäftsgang in der Innenstadt dienlich sein wird, bezweifle ich stark (Verschiebung vom zu Fuß gehen zur Öffi-Nutzung!)
- Kosten: angeblich will man ja erst in einem Jahr über die wirklichen Kosten sprechen - interessant, dass da die Holding mitmacht (aber, naja, der Eigentümer kann da jetzt ja durchregieren) und irgendwie scheint es ja doch noch Geldtöpfe in Graz zu geben ...
- Beschluss: da die Kosten sicherlich mehrere 10.000 Euro sein werden, müsste darüber der Gemeinderat beschließen - hws. gab es dazu einen Stadtsenatsbeschluss?
- Fahrscheinautomaten: wie wird man die Ticketentwertung organisieren, weil da z. B. die Stundenkarte ja erst einige Minuten nach der Ausgabe am Automaten am Jakominiplatz/Hauptplatz wirklich "gültig" wird (das könnte zu "Kontrollproblemen" führen)

W.

Obdachlose könnten ein Problem werden......

Gibt es noch blödere Argumente gegen diese Aktion?  

Ich bin gespannt, wie sich die Parkgebührenerhöhung am 1.10 allgemein auf das Mobilitätsverhalten auswirken wird.
Drei Stunden Parken kostet dann 5,40 und mit ganz wenigen Ausnahmen gibt es keine öffentlichen Dauerparkplätze in der Nähe des Altstadtbim-Einzugsgebiets.
Wer dann in die Stadt möchte ist mit Dauerparkplatz am Stadtrand und 24-Stundenkarte viel besser dran.
Ich glaube, dass nicht viele Autofahrer potentielle Altstadtbim-Fahrgäste werden.

- Wirkung: ich fürchte, dass das ein ziemlicher Bumerang werden wird, weil gerade in diesem Bereich eh schon eine große Fahrgastbelastung vorherrscht - die Frage nach der Kontrolle will ich mir gar nicht erst stellen und ob diese Gratis-Mitfahrmöglichkeit den Geschäftsgang in der Innenstadt dienlich sein wird, bezweifle ich stark (Verschiebung vom zu Fuß gehen zur Öffi-Nutzung!)

Vielleicht bewirkt die Altstadtbim ja ein rasches Umdenken bei der Politik in Sachen längere Fahrzeuge!  

Der Modal-Split wird sich natürlich zugunsten des ÖV in diesem Bereich ändern.

Der Modal-Split wird sich natürlich zugunsten des ÖV in diesem Bereich ändern.

Ja, eh - aber innerhalb des Umweltverbundes (also in erster Linie zu Lasten des zu-Fuß-gehens). Wer hat da was davon?

Man könnte doch die teils klimatisierten und neueren Straßenbahnen (600er, Cr und VB) weiterhin normal weiterführen und ein paar 260er oder 580er für eine eigene "Altstadtoldtimerbim" verwenden. Als Zieltafel sowas wie GRATIS-ALTSTADTBIM rauf und das wärs.

Man könnte doch die teils klimatisierten und neueren Straßenbahnen (600er, Cr und VB) weiterhin normal weiterführen und ein paar 260er oder 580er für eine eigene "Altstadtoldtimerbim" verwenden. Als Zieltafel sowas wie GRATIS-ALTSTADTBIM rauf und das wärs.

Das wäre aber mit massiven zusätzlichen Kosten verbunden und ziemlich unattraktiv, wenn die Bim nur alle heiligen Zeiten verkehrt...

Auch wieder wahr.

Es ist eine bestellte Leistung von Stadt Graz, Tourismusverband und dem Citymanagement.

Basierend auf welchen Gemeinderat- bzw. Stadtsenatsbeschluss???

Wie das genau finanziert wird, ist mir bis jetzt nicht klar, sowohl Holding als auch Stadt halten sich da verdächtig bedeckt. Gemeinderatsbeschluss gibts jedenfalls keinen, auch im Stadtsenat ist bis jetzt nix auf der Tagesordnung (und die kolportierten geschätzten Kosten von rd 800.000 € wären auch zu hoch für den Stadtsenat). Möglicherweise wirds ja über ausgelagerte Budgets abgewickelt (GrazTourismus, Citymanagement)?! Oder soll der Beschluss erst später herbeigeführt werden, wenn auch die genauen Kosten feststehen?! Jedenfalls ists reichlich intransparent ...

lg, IC

Sehr attraktiv wäre meiner Meinung nach ein Altstadtticket:
Eine Fahrkarte, die auf beiden Seiten stempelbar ist: Auf einer Seite zum Hinfahren, auf der anderen Seite zum Zurückfahren. Zwischen den beiden Fahrten gilt mit diesen Ticket Freifahrt auf der jetzigen Altstadtbim; Preis um die 3,50€. So würde man alle dazu bewegen, das Auto gleich daheim stehen zu lassen.

Vielleicht bewirkt die Altstadtbim ja ein rasches Umdenken bei der Politik in Sachen längere Fahrzeuge!  Wink

Das wird noch Jahre dauern, bis der letzte es kapiiert, eigentlich hätte man jetzt schon nur noch lange VBs anschaffen sollen, aber so gescheit ist man in Graz wieder einmal nicht. 

Ich bin gespannt, wie sich die Parkgebührenerhöhung am 1.10 allgemein auf das Mobilitätsverhalten auswirken wird.

Nach gut 20 Jahren mal eine Erhöhung der Parkgebüren ja gut, aber ich glaub kaum, dass sich so viel ändern will, möglicherweise kaufen ja diese Leute ja mehr in EKZs am Standrand ein?

Eine Imagekampagne braucht die Tramway Graz sowiso und die gratis Bim in der Innenstadt könnte es schon etwas bewegen in die richtige Richtung!

Sehr attraktiv wäre meiner Meinung nach ein Altstadtticket:
Eine Fahrkarte, die auf beiden Seiten stempelbar ist: Auf einer Seite zum Hinfahren, auf der anderen Seite zum Zurückfahren. Zwischen den beiden Fahrten gilt mit diesen Ticket Freifahrt auf der jetzigen Altstadtbim; Preis um die 3,50€. So würde man alle dazu bewegen, das Auto gleich daheim stehen zu lassen.

... wie es sie in Wien schon gibt. Wo man Fahrkarten auch online kaufen kann. Wien ist halt anders.
LG! Christian

Glaubt Eustacchio tatsächlich mit dieser Maßnahme bereits den öffentlichen Verkehr attraktiver gemacht zu haben und dass er nun den ÖV für seine Periode abhaken und als erledigt betrachten kann?! 

Zumindest wirbt er jetzt im Magazin "Weekend" damit, etwas für den ÖV, im speziellen für die Tram getan zu haben!

Ich hoffe nur, dass sich meine Befürchtung nicht bewahrheitet und er ab jetzt nichts mehr für den ÖV tut - zumindest transportiert für mich leider diese Werbung zwischen den Zeilen ein wenig diese Message "alles erledigt" .....

Startschuss für die Gratis-Bim am Montag

Ab Montag fahren Straßenbahnen in der Grazer Innenstadtzone zum Nulltarif. Pilotversuch zur Förderung des City-Handels polarisiert.

Die Forderung der Lobbyisten des Grazer Innenstadthandels liegt seit 2008 auf dem Tisch. Damals hat Bürgermeister Siegfried Nagl dazu auch erste Projektideen präsentiert. Jetzt ist es auf Druck des FPÖ-Verkehrsstadtrates Mario Eustacchio so weit. Ab Montag fahren Straßenbahnen und Ersatzbusse in der Innenstadt zwischen sieben Haltestellen (siehe Grafik) zum Nulltarif. Und das an sieben Tagen die Woche, von Betriebsbeginn bis Ende.

Es ist ein europaweit einzigartiger Pilotversuch, getragen vom Rathaus-Trio ÖVP, SPÖ und FPÖ zur Attraktivierung der Innenstadt für Shopper und Touristen. Und auch Autofahrern soll so Appetit aufs Umsteigen gemacht werden. Das vorerst auf ein Jahr befristete Projekt hat allerdings ein großes Fragezeichen: Weder Barbara Muhr aus dem Vorstand der Graz-Holding noch die Spitzen der drei Parteien können die Kosten auf den Tisch legen. Nach einem Jahr soll evaluiert werden, wie groß der Einnahmenentgang bei Ticketverkäufen ist. Dann werde über eine Abgeltung aus dem Stadtsäckel an die Graz-Holding-Linien verhandelt, kündigte Finanzstadtrat Gerhard Rüsch in der Vorwoche an.

Gratis-Bim: Hat diese Aktion einen Sinn?

Edwin Visotsnig (77) Graz: Mir persönlich bringt diese Aktion gar nichts, da ich im Stiftingtal wohne. Würde das Gratis-Streckennetz schon in Leonhard beginnen, wäre es auch mir möglich, die Aktion zu nutzen. Für Leute, die in der Stadt leben, und für Pendler hat das Ganze schon mehr Sinn.

Selina Manninger (16), Kumberg: Für Leute, die jeden Tag in Graz sind, hat diese Aktion natürlich Sinn. Für mich jedoch eher weniger, weil ich ab heute sowieso schon mit dem Schülerfreifahrtsausweis in Graz unterwegs bin. Für die Geschäfte in der Innenstadt ist diese Aktion natürlich sehr vorteilhaft.

Annemarie Schweiger (51), Frohnleiten: Diese Aktion ist keine große Errungenschaft. Vielen bringt diese Aktion leider nichts. Ich bin der Meinung, dass auch die Geschäfte in der Innenstadt dadurch keinen großen Vorteil haben, da ich nicht weiß, ob sich dadurch die Leute länger in der Stadt aufhalten.

Birgit Habersack (32), Graz: Wenn man mit dem Kinderwagen und viel Gepäck unterwegs ist oder sich einfach beim Tragen des Einkaufs schwertut, ist die Gratis-Altstadtbim schon sehr praktisch. Jedoch gehe ich auch sehr gerne zu Fuß durch die Altstadt und sehe mir die vielen Auslagen entlang der Gassen an.

Gaëtan Heller (19), Frankreich: Für mich als Austauschstudenten ist die Gratis-Altstadtbim in Graz natürlich sehr gut, da sie mir hilft, Geld zu sparen. Ich bin der Meinung, dass sich diese Aktion schon auszahlt, wenn man in der Grazer Innenstadt zu tun hat. Und ich finde, dass sie durchaus sehr sinnvoll ist.

Milan Kovacevic (38), Belgrad: Ich lebe nicht in der Stadt Graz, jedoch bin ich der Meinung, dass diese Aktion eine sehr gute Promotion für die Stadt ist. Das zeigt, dass Graz einen guten Willen hat und sich für seine Bürger einsetzt. Wenn die Menschen diese Aktion akzeptieren, finde ich das Ganze eine sehr gute Idee.

Die Gratiszone wird an den betreffenden Haltestellen kenntlich gemacht. Für versehentlich gelöste Fahrscheine innerhalb der Gratiszone gibt es allerdings kein Geld zurück.

Die längste Gratis-Strecke (Schloßbergplatz bis Haltestelle Finanz in der Conrad-von-Hötzendorf-Straße) ist laut Routenplaner rund 1,4 Kilometer lang und auf Schusters Rappen gemütlich in rund 17 Minuten zu bewältigen.

Das Echo zur neuen Gratis-Bim ist auf der Straße (siehe Umfrage) und in den Online-Foren gemischt. Einerseits beschweren sich Zeitkartenbesitzer. Und jene, die eine Haltestelle zu weit draußen liegen, um das Angebot nutzen zu können. Andererseits jubeln Innenstadtbewohner über die Gratis-Fahrt.

Oppositionsparteien trauten sich bislang nicht aus der Deckung - man will offenbar keine Aktion, die den öffentlichen Verkehr fördert, schlechtmachen.
BERND HECKE

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3402782/startschuss-fuer-gratis-bim.story


Trostpflaster

Jetzt hat die Grazer Innenstadt, wofür deren Händler Einkaufscenter offenbar beneiden: eine "Rolltreppe". Mit diesem Bild bewirbt die Rathaus-Regierung die neue Gratis-Altstadt-Bim, die befristet auf ein Jahr im Zentrum auf allen Linien rollt.

In Online-Foren wird das schwarz-rot-blaue Projekt heiß diskutiert. Jubel und Ärger, Spott und Applaus - alles findet man da, nur keine Antwort, ob das etwas bringt.

Die Gratis-Bim lässt viele Fragen offen. Wie kann etwa die Politik den Nulltarif ausrufen, ohne jede Kalkulation, was das kostet? Oder wie kann sich ein Händler wünschen, dass potenzielle Kunden die Fußgängerzone vor ihren Auslagen mit der "Rolltreppe" überbrücken?

Trotzdem ist die Aktion ein Fortschritt seit dem letzten "visionären" Projekt zur Förderung des City-Handels um 2000: Damals subventionierte die Stadt mit 4,5 Millionen Euro Tiefgaragen-Tarife. Ein Millionengrab. Die Altstadt-Bim wird deutlich billiger sein. Ein Trostpflaster, sollte sie in einem Jahr doch wieder aus dem Verkehr gezogen werden müssen.

Sie erreichen den Autor unter bernd.hecke@kleinezeitung.at

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3402778/trostpflaster.story

Gratis-Bim spaltet Graz

Mit der Altstadtbim kann man erst seit gestern gratis fahren - über Sinn und Unsinn und Haltestellenpickerl debattiert die Stadt aber seit Tagen.

Zunächst machte ein Ticketautomat in einer Straßenbahn der Linie 5 weiterhin einen auf Ferien, später streikte eine komplette 7er-Garnitur: Auch wenn diese Vorfälle kein Weltuntergang sind und Holding-Graz-Sprecher Enrico Radaelli die Wörter "technisches Gebrechen" und "Ersatzverkehr" gelassen ausspricht - dass dies ausgerechnet gestern passierte, ist für viele symptomatisch.

Denn an diesem Montag lief nicht nur der Schulunterricht vom Stapel, sondern auch die Gratis-Altstadtbim. Und diese spaltet Graz von Beginn an.

Ab sofort kann man ja kostenlos durchs Zentrum sausen - zwischen den Haltestellen Südtiroler Platz, Schloßbergplatz, Kaiser-Josef-Platz, Dietrichsteinplatz und Finanzamt.

Was in den Augen von FP, VP und SP der Förderung des Handels dient und für viele (schwer bepackte) Fahrgäste eine enorme Erleichterung darstellt, hält mancher Zeitkartenbesitzer für eine "Augenauswischerei" - und fragt: Was habe ich davon? Die Antwort der Holding: Auch Freunde/Verwandte können gratis mitfahren. "Dies gilt auch für Hunde, für die aufgrund ihrer Größe ein Ticket zu lösen wäre." Zudem gebe es weiter besondere Aktionen (Bim for two). Und: Gerade Langzeitkarten "sind die am höchsten subventionierten Tickets", so Linien-Chefin Barbara Muhr.

Im Detail wird besonders über jene Haltestellen-Aufkleber debattiert, die es bei einem "Altstadtbim gratis/free" belassen. Keine Hotline, kein Starttermin. Holding-Sprecher Radaelli: "Das war mit der Politik so ausgemacht. Wenn gratis/free steht, ist klar, dass dies jetzt gilt. Außerdem informieren wir auf unserer Homepage und über die Monitore in den Straßenbahnen ausführlich. Und für Touristen gibt's Broschüren an den Rezeptionen."

Auch im Büro von FP-Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio hält man dies für ausreichend: "Dass die Altstadtbim bewegt, war zu erwarten. Wobei wir meist positive Reaktionen ernten."
MICHAEL SARIA

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3403841/gratis-bim-spaltet-graz.story