Orkan in Österreich
Verhalten bei Sturmwarnungen
Der Orkan ,,Kyrill" ist derzeit in aller Munde. Das deutsche Küstengebiet hat er bereits erreicht und in den Abendstunden soll der Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h auch in Österreich ,,ankommen". Die Einsatzkräfte sind auf den Ernstfall vorbereitet. Die steirische Landeshauptstadt wird der Sturm zum Glück deutlich abgeschwächt treffen - dennoch sind Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h möglich, wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik am Flughafen Graz-Thalerhof wissen lässt. Demnach kommt es erst in der Nacht auf morgen zu einem kräftigen Nordwestwind - Grund zur Panik besteht jedenfalls keiner!
Um für den Fall der Fälle dennoch gerüstet zu sein, finden Sie hier ein paar wichtige, von der Abteilung für Katastrophenschutz zusammengestellte, Verhaltens-Tipps bei eventuellen Sturmereignissen:
Verhalten VOR dem Sturm (Sturmwarnung):
Kinder zu sich rufen und beaufsichtigen.
Schließen Sie alle Türen, Fenster, Dachfenster, Luken, Lichtkuppeln etc.
Schließen Sie Rollläden oder Fensterläden.
Rollen Sie Markisen auf.
Bringen Sie im Freien stehende Gegenstände (z. B. Mülltonnen, Wäsche, Blumenkübel, Werkzeuge, Bretter, Platten, Planen, Folien usw.) unter Dach.
Stellen Sie Ihr Auto - wenn möglich - in die Garage. Stellen Sie Ihr Auto nicht unter Bäumen oder unmittelbar unter Häusern ab.
Verlassen Sie Zelte und Wohnwagen, da aufgrund mangelnder Verankerung Umsturzgefahr besteht. Suchen Sie Unterschlupf in einem nahen Gebäude.
Bringen Sie Tiere in Sicherheit.
Beenden Sie Partys und andere Freiluftveranstaltungen zum Schutz der Menschen und den auf den öffentlichen Parkplätzen abgestellten Fahrzeuge.
Verhalten WÄHREND des Sturms:
Verlassen Sie auf keinen Fall Ihre schützenden Räumlichkeiten, da die Gefahr von herabfallenden Ziegeln, Ästen, umstürzenden Bäumen oder elektrische Leitungen besteht.
Nehmen Sie während des Sturmes keine Sicherungsarbeiten im Freien vor.
Bei einem eingetretenen Schadensereignis rufen Sie über Notruf Feuerwehr/Gendarmerie/Polizei. Halten Sie das Telefonat möglichst kurz.
Rechnen Sie bei großflächigen Schadensausmaßen mit einem zeitlich verzögerten Einsatz der Einsatzorganisationen.
Verhalten NACH dem Sturm:
Verfolgen Sie die aktuellen Informationen betreffend die allgemeine Lage über den lokalen Rundfunk.
Für den Fall eines Stromausfalls sollten sie über ein Batterieradio verfügen. Notfalls können Sie Informationen über das Autoradio einholen.
Am Boden liegenden oder abgerissenen Stromleitungen dürfen Sie sich auf keinen Fall nähern, wobei der Mindestabstand 10 m beträgt. Melden Sie den Leitungsschaden der Feuerwehr.
Überprüfen Sie Ihr Haus bzw. Ihre Wohnung auf Sturmschäden. Zeigen Sie den festgestellten Schaden unverzüglich Ihrem Privat-Versicherer, bzw. Ihrer Gemeinde an .
Verhalten von Autofahrern bei Sturm:
Tempo reduzieren: Damit gewinnt man wertvolle Zeit, um eventuell erforderliche Lenkkorrekturen durchzuführen und erreicht auch eine bessere Bodenhaftung des Fahrzeuges.
Abstand halten: Nicht nur Autos mit Anhänger, sondern auch Lenker einspuriger Fahrzeuge geraten leicht ins Schwanken.
Überholmanöver vermeiden: Bei unberechenbaren Böen sollten Überholmanöver vermieden werden. Besonders beim Überholen von Fahrzeugen mit großer Windangriffsfläche wie Lkw, Vans oder Wohnmobilen gerät man nämlich erst in den Sog des Windschattens und wird anschließend beim Weiterfahren mit voller Wucht vom Seitenwind getroffen.
Auf den Straßenzustand achten: Es besteht die Gefahr, dass Hindernisse wie Äste, Dachziegel oder gar ganze Bäume auf der Fahrbahn liegen.
Kritische Stellen sind häufig mit Windsäcken oder entsprechenden Verkehrsschildern gekennzeichnet. Zusätzlich ist es hilfreich, bei starkem Wind Bäume, Sträucher und den Vordermann verstärkt zu beobachten.
Bei orkanartigem Sturm oder Böen: Unterbrechen Sie Ihre Fahrt und suchen Sie einen geschützten Bereich auf. Stellen Sie Ihr Auto aber nicht unter Bäumen oder unmittelbar unter Häusern ab. Benutzen Sie keine Unterführungen, um Rettungskräften freie Zugangswege zu den Einsatzorten zu gewähren.
Quelle:
www.graz.atWeitere Infos:
www.unwetterzentrale.atwww.skywarn.at