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Thema: EU-Urheberrechtsreform - Zensur pur? (2587-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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EU-Urheberrechtsreform - Zensur pur?
Kommende "Zensur pur" durch die kommende EU-Urheberrechtsreform?


Allen Internetusern droht eine ganz massive Einschränkung der Meinungsfreiheit im Internet. Denn so wie Artikel 11 bis 13 der kommenden Version der EU-Urheberrechtsreform verfasst sind, müssten auch viele Plattformen und Foren künftig zugedreht werden! :-X

Worum geht es da?

Kurz gesagt dreht sich in "Artikel 11" alles darum, wer im Internet künftig was genau und wie teilen darf. (Zitate aus Zeitungen gehören dann der Vergangenheit an.)
Artikel 12 dreht sich um die Interessen "Künstler" vs. "Verleger". 
Und "Artikel 13" soll regeln, dass alle urheberrechtlich geschützte Werke (z.B. ein Filmausschnitt oder ein Textteil) nicht auf einer Plattform erscheinen dürfen, wenn deren Betreiber keine Lizenz für diese Beiträge besitzt, d.h. jeder einzelne Beitrag, jedes Foto, jeder Text, jedes Video usw. muss vor einer Veröffentlichung in sozialen Netzwerken (oder auch hier im Forum) auf eine Urheberrechtsverletzung hin geprüft werden!

Wie das tatsächlich technisch umgesetzt werden könnte ist alleine schon fraglich. Und selbst wenn eine Kontrolle in Echtzeit erfolgen könnte, wer kann garantieren, dass die Kontrolle selbst ausreichend genug war? Wird dann jeder Urheber persönlich angerufen,  muss zwecks Unterschrift immer jemand persönlich vorbeikommen oder genügt dann eine digitale Signatur als Bestätigung? Welche Fristen gelten dafür? Was wenn sich jemand weigert der nicht in der EU sitzt (na z.B. die Großkonzerne in den USA)?

Was hat das zur Folge?

Ohne gekaufte Lizenzen (und installierte Upload-Filter für "alles") darf man im Grunde dann gar nichts mehr.  :no:
Wer außer den ganz Großen kann sich das denn bitteschön leisten? Das führt demnach dazu, dass die Reichen künftig alles dürfen und jene die es sich nicht leisten können noch nicht einmal mehr ihre Meinung im Internet kundtun dürfen!


Leider hat sich der ursprüngliche Gedanke der Reform komplett ins Gegenteil verkehrt. Die vielen "schwammigen" Definitionen in der EU-Urheberrechtsreform werden nur zu Klagewellen führen. Vielleicht sagen wir dann künfitg nicht mehr "tschüss" sondern: "wir sehen uns vor Gericht".

Und genau deshalb ist aus Protest heute, am 21.03.2019, die deutschsprachige Wikipedia-Seite nicht erreichbar (siehe Screenshot unten).

Die Petition "Stoppt die Zensurmaschine - Rettet das Internet!" versucht das Ganze in der aktuell geplanten Form noch zu stoppen. (Ich habe bereits unterschrieben, Ihr solltet das im Interesse dieses Portals auch noch tun!)

Der "Vorschlag für eine RICHTLINIE DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt" kann übrigens hier nachgelesen werden (Screenshot davon siehe unten):
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A52016PC0593

Wo wird das nur hinführen?