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Thema: Zukunft der Nebenbahnen in Oberösterreich (5587-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Zukunft der Nebenbahnen in Oberösterreich
Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen

* Verhandlungen mit den ÖBB laufen.
* Stilllegungen von Bahnstrecken sollen verhindert werden.


Linz. Das Land Oberösterreich will das heiße Eisen Nebenbahnen anpacken. In Kürze könnten vier derzeit von den ÖBB geführte Regionalbahnen unter die Ägide des Landes ob der Enns kommen. Als mögliche Betreiber stehen unter anderem Infrastruktur-Unternehmen wie die Salzburg AG, Stern & Hafferl, die Linzer Lokalbahn oder die Linz AG zur Debatte.

Die Gespräche zur Übernahme der Regionalbahnen laufen, bestätigen die Bundesbahnen. Derzeit würden "gute und konstruktive Verhandlungen" geführt, sagt Mario Brunnmayr, ÖBB-Oberösterreich-Sprecher, der "Wiener Zeitung". Ziel sei, den "Menschen den bestmöglichen Nahverkehr" anzubieten. Die Entscheidung solle rasch fallen, so Brunnmayr. Beobachter gehen davon aus, dass es noch in diesem Jahr zu einer endgültigen Einigung kommt.

Es geht dabei vor allem um die 58 Kilometer lange Mühlkreisbahn (Linz/Urfahr-Aigen-Schlägl), mit der jährlich 1,5 Millionen Fahrgäste unterwegs sind. Die Strecke soll künftig nur noch bis Rohrbach gehen (49 Kilometer) und im Endausbau von einer Straßenbahn bedient werden, die in das Linzer Netz eingebunden ist. Auch die Almtalbahn (Wels-Grünau im Almtal), die Hausruckbahn (Attnang-Puchheim-Ried im Innkreis-Schärding) und die Aschacher Bahn sind betroffen. Insgesamt stehen 188 Kilometer Schienen zur Disposition.

Infrastruktur geprüft

"Ein Ingenieurbüro, das auf solche Dinge spezialisiert ist, erhebt derzeit den Investitionsbedarf", erklärt Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Der Preis für die Übernahme der Nebenbahnen stehe deshalb noch nicht fest. Werden die vier Regionalbahnen tatsächlich übergeben, dürfte dies die jährlichen Zahlungen des Landes Oberösterreich an die ÖBB verringern.

Hohe Zuzahlungen

2010 zahlte das Bundesland aus dem Titel Verkehrsdiensteverträge 31,53 Millionen Euro an die Bundesbahnen. Rund zehn Millionen davon entfallen auf das Grundangebot der ÖBB, der Rest auf Zusatzbestellungen, die kilometerabhängig getroffen werden. Oberösterreich war damit vor Tirol (24,30 Millionen Euro) und Niederösterreich (18,32 Millionen Euro) der Spitzenreiter unter den neun Bundesländern.

"Wir haben uns bewusst für den Schienenverkehr entschieden", sagt Kepplinger. Dieser stelle das "Rückgrat" des öffentlichen Verkehrs dar. Streckenschließungen, wie sie in Niederösterreich nach der Übernahme der dortigen Regionalbahnen erfolgt sind, will der Politiker vermeiden.


Quelle: Wiener Zeitung

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #1
Hört sich nicht schlecht an. OÖ traue ich so etwas durchaus zu (im Gegensatz zu NÖ).

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #2
,,Viel altes Graffel"

LH Pühringer sieht für die Nebenbahnen den Bund zuständig Verhandlungen wären ,,mit größter Vorsicht" zu führen

,,Primär ist der Bund zuständig" stellt LH Josef Pühringer in Bezug auf Mutmaßungen klar, dass das Land Oberösterreich den ÖBB Nebenbahnen abkaufen und dann für den weiteren Betrieb sorgen könnte. Zur Debatte steht, wie auch vom VOLKSBLATT ausführlich berichtet, die Mühlkreisbahn, in Diskussion sind aber auch die Almtalbahn von Wels nach Grünau, die Bahnstrecke Aschach-Wels/Haiding und die Strecke von Attnang-Puchheim über Ried nach Schärding.

Pühringer sieht, wie er gestern auch im Landtag betonte, für das Land OÖ keinerlei Druck, gebe es doch bis 2017 über den Betrieb auf den Nebenbahnen gültige Verträge. ,,Extrem vorsichtig" will der Landeshauptmann aber ohnehin bleiben, denn, so sagt er pointiert mit Blickwinkel auf den Zustand der Strecken: ,,Da gibt es viel altes Graffel". Bevor man an eine Übernahme denken könne, müsse zuerst ,,genau dargestellt werden, in welchem Zustand sich die Strecken befinden". Investitionsbedarf und mögliche künftige Fahrgastentwicklungen müssten ebenfalls geklärt sein: ,,Wir wollen nicht die Katze im Sack kaufen". Dass die ÖBB glauben, bis Jahresende den Deal unter Dach und Fach zu haben, wundert Pühringer überhaupt, schließlich könne in Zeiten wie diesen ,,niemand verlangen, dass wir Belastungen übernehmen". Für den Landeshauptmann ist jedenfalls klar: Verhandlungen wären ,,in aller Ruhe, aber mit größter Vorsicht zu führen" -- und das Beispiel Niederösterreich sei ein Warnsignal. Dort mussten die von den ÖBB übernommenen Nebenstrecken großteils stillgelegt werden, den Schwarzen Peter hatte damit das Land.


Quelle: Neues Volksblatt

Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #3
Überraschende Übergabe von Bahnstrecken

Bereits im kommenden Halbjahr sollen 220 Kilometer Bahnstrecken den ÖBB an das Land Oberösterreich abgetreten werden. Der Vorstoß aus dem Verkehrsministerium sorgt beim Land Oberösterreich für Befremden.

Einmal mehr geht es um die vier großen Strecken Mühlkreisbahn, Almtalbahn, Hausruckstrecke und Schärdinger Bahn. Dazu kommen einige kürzere Abschnitte wie die Strecke Haiding - Aschach oder zwei bereits stillgelegte Zubringer. Im Gegensatz zu Niederösterreich, wo das Land hunderte Kilometer Bahnstrecken übernommen und sogleich stillgelegt hat, denkt man in Oberösterreich an einen Weiterbestand der Bahnverbindungen.
Kopfschütteln im Büro des Landesrates

Jede dieser Bahnlinien bringe täglich tausende Menschen zur Arbeit und habe daher eine Überlebensberechtigung, heißt es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SPÖ). Daher sorgt die Aussage aus dem Verkehrsministerium, dass es sich um Bahnen mit touristischem oder nostalgischem Nutzen handle, in Kepplingers Büro für Kopfschütteln.

Noch mehr befremdet ist man allerdings, was den vorgegebenen Zeitplan betrifft. Im nächsten Halbjahr will Verkehrsministerin Bures die Bahnen ans Land Oberösterreich abtreten. Das sei ein ambitioniertes Ziel, heißt es dazu aus Linz. Bis dahin sei vielleicht eine Einigung möglich, die Abwicklung werde hingegen deutlich länger dauern.

Bund will sparen

Zu verhandeln gibt es noch einiges, und wie so oft geht es ums Geld. Vorsichtig formuliert, seien alle Strecken nicht auf dem letzten Stand der Technik. Das Land will daher entweder, dass die Strecken saniert übergeben werden, oder dass der Bund das Geld dafür zur Verfügung stellt. Doch der Bund will sparen. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) rechnet mit Einsparungen im mehrstelligen Millionenbereich.

Wer in Zukunft den Betrieb auf den Bahnstrecken abwickeln soll, ist übrigens noch offen. Vorerst gehe es nur um die Übernahme des Eigentums an den Bahnanlagen. Zumindest bis zum Jahr 2017 bestehen aber noch Verkehrsdiensteverträge mit den ÖBB.

Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2520067/
LG TW 581

Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #4
Heute 22.11.2012 steht in den Oberösterreichischen Nachrichten:

Das Land OÖ als Eisenbahn-Unternehmer!
Das Land OÖ konnte von den ÖBB die Nebenbahnen in OÖ übernehmen.
Als Betreiber könnte man sich die WESTBAHN, SLB oder Stern & Hafferl vorstellen.
Sollte die Mühlkreisbahn umgespurt werden, steht die LINZ AG als Betreiber fest.
Mehr in folgendem Link:
http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/Das-Land-als-Eisenbahn-Unternehmer;art15,1013361

Lg Trolly
Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst!

  • 4010
Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #5
Der Artikel als Ganzes:

Das Land als Eisenbahn-Unternehmer
WIEN/LINZ. Zwischenstand: 260 Millionen Euro will der Bund dem Land Oberösterreich als Mitgift für Investitionen geben, Übergabe von ÖBB an das Land könnte bis 2017 abgeschlossen sein.

Wie weit die Verhandlungen zur Übernahme der Nebenbahnen durch das Land Oberösterreich bereits sind, zeigt der Zeitplan, den Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer im Gespräch mit den OÖNachrichten skizziert: Im ersten Schritt sollen die Mühlkreisbahn und die Strecke von Aschach nach Haiding 2014 an das Land übergehen, 2016 soll die Almtalbahn (von Wels bis Grünau) und 2017 die Strecke von Attnang/Puchheim über Ried im Innkreis nach Schärding folgen.

Allerdings nur, wenn man sich über die Zukunft der Linzer Eisenbahnbrücke einigt. Die gehört laut ÖBB zum Paket. Das Land will die marode Brücke aber nicht übernehmen.

Zudem steht zwar mit 260 Millionen Euro die Mitgift des Bundes für die Bahnen fest. Allerdings noch nicht, in wie vielen Raten und in welchen Abständen das Geld kommen soll. 130 Millionen Euro stehen als Einmalzahlung im Raum, der Rest soll scheibchenweise kommen. ,,Dann braucht es eine Valorisierung", sagt Entholzer.

Keine lange Bewerber-Liste

Da die Bahnen schrittweise übernommen werden sollen, werde auch der Betrieb separat ausgeschrieben. ,,Im Paket würden wir das nicht realisieren können." Eine lange Liste an Bewerbern erwartet Entholzer auf die europaweite Ausschreibung nicht. Außerdem werde das Land die Verkehre bestellen und damit bezahlen müssen - was de facto einer Abgangsdeckung gleichkommt. ,,Das wird noch eine sehr, sehr komplizierte Geschichte", sagt Entholzer.

Als Bewerber für den Regionalverkehr bringt sich die private Westbahn ins Spiel. ,,Wo immer im österreichischen Netz ausgeschrieben wird, wird keine Schiene an uns vorbeiführen", hieß es gestern. Auf OÖN-Nachfrage bestätigt der neue Chef des privaten Bahnbetreibers, Clemens Schneider, dass das auch für die Nebenbahnen in Oberösterreich gelte. Mit Entholzer, den der frühere ÖGB-Finanzchef aus Gewerkschaftszeiten kennt, habe es bereits ein Gespräch gegeben. Bisher hoffte man beim Land auf Bewerbungen von der Salzburger Lokalbahn sowie von Stern und Hafferl. Diese betreibt die Linzer Lokalbahn, die die Aschacher Bahn einbinden könnte. Auf der findet derzeit nur Schülerverkehr statt, das könnte aber ausgebaut werden.

Für Schneider sei die Ansage kein Lippenbekenntnis. ,,Mit unserer schlanken Kostenstruktur bringen wir die beste Voraussetzung mit." ,,Durchkalkulieren wird man auf jeden Fall, ob unser Angebot zu dem geforderten Paket passt", ergänzt der operative Westbahn-Chef Erich Forster. Landesrat Entholzer steht der Ankündigung skeptisch gegenüber. Komme es - wie angestrebt - zu einer Schmalspurlösung, dann stehe der Betreiber mit der Linz AG ohnehin fest. Straßenbahn-Schienenbetreiber bräuchten ihre Infrastruktur niemanden zur Verfügung stellen.


Wieso man sich keine lange Bewerberliste erwartet, erscheint mir schleierhaft. Bei einer Ausschreibung werden sicherlich genug große Anbieter am Bahnmarkt ihr Glück versuchen - sieht man ja in Deutschland.

Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #6
Auch heute , 23.11.2012, steht in der großformatigen Öberosterreichischen Nachrichten Zeitung unter der Überschrift

"Land will zum Schienenunternehmer werden und unterschätzt die Risiken"

Nebenbahnen: Das Land Oberösterreich bekennt sich zum Erhalt von vier Regionalbahnen. Bis es zu Verbesserungen kommt, vergehen noch Jahre - wenn diese überhaupt eintreffen.

Das Land Oberösterreich, die ÖBB und der Bund sind sich in den Kernpunkten einig: Das Land wird ab 2014 die Infrastruktur von vier Nebenbahnen übernehmen und dann eigene Betreiber suchen. Die OÖNachrichten durchleuchten die Chancen und Risiken einer solchen Übernahme.

Warum wird das Land Oberösterreich überhaupt Schienenbetreiber?
Die ÖBB sehen in ihrem Schienenkonzept keine Zukunft für sogenannte Nebenbahnen. Sie stellen die betroffenen Bundesländer vor die Alternative: Selbst übernehmen, oder die ÖBB stellen den Betrieb ein. Das will das Land Oberösterreich nicht. Die Landesregierung will die Strecken aufrechterhalten. Die Übernahme hat aus Sicht des Steuerzahlers den Vorteil, dass die Finanzströme in eine Hand kommen. Das bedeutet auch das Ende von: die Länder wünschen und der Bund zahlt. Allerdings ist nicht gewährleistet, dass mit dem Rückzug der ÖBB deren Verluste im gleichen Ausmaß sinken. Kurzfristig wird die Summe, die der öffentliche Verkehr den Steuerzahler kostet, also steigen.

Auf Linienbusse umzustellen, wäre doch viel billiger?
Busse sind natürlich billiger, bestätigt Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer. Doch er ist sich mit seinem Pendant in der VP, Landesrat Franz Hiesl, einig: ,,Busse stehen im gleichen Stau wie Autos." Zudem sei die prognostizierte Verkehrszunahme nicht auf den Straßen bewältigbar. ,,Wir brauchen das Eine und das Andere", sagt auch Hiesl. Busse sind zwar billiger und können Ortszentren anfahren, allerdings sind sie weniger komfortabel. Erfahrungen zeigen, dass mit dem Umstellen von Bahn- auf Busbetrieb rasch ein Drittel der Fahrgäste und mehr verloren geht.

Was kostet die Übernahme?
Wie viel investiert werden muss, wurde im Detail analysiert. 260 Millionen Euro sind es, davon zahlt der Bund die Hälfte. Dabei handelt es sich um Investitionen für Generationen. So müssen jetzt Schienen ersetzt werden, die 1901 verlegt wurden. Bei der Mühlkreisbahn geht man von 98 Millionen Euro zuzüglich 30 Millionen für zweigleisige Abschnitte aus. Die anderen drei Bahnen (Hausruck-, Almtal- und Aschacher Bahn) müssten um 105 Millionen Euro saniert werden. Das sind nur die akut nötigen Sanierungs- und Modernisierungskosten. Betreibt man die Strecken, müssen sie auch erhalten werden. Das kostet Geld. Allerdings kostet auch die Erhaltung von Landesstraßen Geld.

Was kostet der Betrieb?
Das wird noch nicht gesagt. Große Einsparungen sind allerdings nicht drinnen, sagen Experten. Ein privater Fahrbetrieb hat zwar nicht die Personalkosten einer ÖBB im Gepäck. Personalkosten, Fahrzeug und Energie machen aber an die 90 Prozent der Kosten aus. Ohne Zuschüsse fährt kein regionaler Schienenverkehr der Welt. Das Land kalkuliert mit dem Budget, das bisher schon als Verkehrsbestellung den ÖBB gezahlt wurde. Das macht allerdings nur ein Bruchteil der Kosten aus. An die 90 Prozent des Budgets für den laufenden Betrieb will man mit jenen Subventionen des Bundes bestreiten, mit denen jene Strecken schon bisher bezuschusst wurden. Das dürften knapp zehn Millionen Euro sein. Dafür verpflichtet sich das Land für 20 Jahre, auf den Strecken Züge hin- und herzuschicken.

Wo sind die Risiken?
Beim Land tut man, als ob die Risiken überschaubar wären. Tatsächlich haben sich Schienenbauprojekte meist als viel teurer entpuppt, als sie kalkuliert waren. Dann gibt es viele Tücken beim Gestalten der Verträge mit den Betreibern. Dazu fehlen die Experten. Es muss eine landeseigene Infrastruktur-Gesellschaft gegründet werden, die die Strecken wartet. Auch dazu fehlen die Mannschaften. Außerdem kann man mit dem aktuellen Budget nicht viel mehr als den Status quo anbieten. Ziel ist aber eine Verbesserung des Angebots. Diese wird zusätzlich Geld kosten. Zu guter Letzt ist die Frage, ob die Kunden mitspielen. Bis neue Fahrpläne angenommen werden, vergehen Jahre.

Wie kann regionaler Schienenverkehr funktionieren?
Die Salzburger Lokalbahn zeigt auf ihrer Stammstrecke, dass 80 Prozent der Betriebskosten erwirtschaftet werden können. Das funktioniert aber nur, wenn die regionalen Verkehrskonzepte austariert sind, Busse als Zubringer funktionieren, die Fahrzeiten kurz sind und die Takthäufigkeit attraktiv ist. Auf der kurzen Strecke von Lamprechtshausen nach Salzburg (34 Kilometer) gibt es etwa von fünf Uhr früh bis Mitternacht einen Halb-Stunden-Takt. Die Lokalbahn kann so nach Eigenangaben 27 bis 30 Prozent des Gesamtverkehrs auf der Strecke abdecken.


http://www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/Land-will-zum-Schienenunternehmer-werden-und-unterschaetzt-die-Risiken;art15,1014088

Die Redakteurin Sigrid Brandstätter schreibt sehr offen, das es dafür Fachleute braucht!

Lg Trolly
Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst!

  • 4010
Re: Oberösterreich könnte Nebenbahnen übernehmen
Antwort #7
Magst du nicht den Artikel als Ganzes einstellen, wie es hier üblich ist? Erspart ein paar Klicke... ;) (und auf einem Mobilgerät funktioniert der Link überhaupt nicht)

Gibt das Land Oberösterreich drei Nebenbahnen dem Zusperren preis?
Antwort #8
Gibt das Land (Oberösterreich) drei Nebenbahnen dem Zusperren preis?
LINZ/WIEN. Die Verhandlung zwischen Land Oberösterreich, ÖBB und Verkehrsministerium über die Übernahme der vier Nebenbahnen (Mühlkreis, Hausruck, Almtal und Aschacher Bahn) starten neu. Das Land hat während der fast eineinhalbjährigen Verhandlungspause aber die Strategie geändert. Damit ist die Zukunft dreier Strecken unsicherer denn je.

In die stillgelegten Verhandlungen zwischen Bund und Land Oberösterreich über die Zukunft von vier Bahnstrecken kommt wieder Bewegung. Doch seit Verhandlungsabbruch Ende 2012 haben sich die Positionen verändert: Das Land will nur noch die Mühlkreisbahn übernehmen, nicht mehr die Hausruckbahn, die Almtalbahn und die Aschacher Bahn. Deren Zukunft ist damit unsicherer denn je.

Denn die ÖBB wollen die defizitären Bahnen an das Land abgeben - oder zusperren. Bis 2017 sind sie an den mit dem Land vereinbarten Verkehrsdienstvertrag gebunden. Was danach passiert, soll unter dem Dach der ÖBB passieren, ist aus dem Landhaus zu hören. SP-Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer könnte sich vorstellen, dass das Land bei "Attraktivierungsmaßnahmen" mitzahlt. Damit will der ehemalige Eisenbahner ein Zusperren verhindern. "Ich sehe Potenzial für die Bahnen. Wenn die FACC ihr Werk in Ort im Innkreis ausbaut und dahinter eine Bahnstrecke vorbeiführt, sollte es eine Station geben", sagt Entholzer. Richtung Grünau (Almtalbahn) sieht Entholzer ein touristisches Interesse - was allerdings mit einigen Ausflugszügen abgedeckt werden könnte.

Viele warnen vor Übernahme

Das Interesse, diese Bahnen in Landeseigentum zu übernehmen, dürfte bei den Landespolitikern deutlich abgeflaut sein. Vor allem die Landes-VP will mit den Strecken "keine stinkenden Erdäpfel" (Landeshauptmannstellvertreter Franz Hiesl) in die Hand bekommen. Das steht im Gegensatz zu einem einstimmigen Landtagsbeschluss im Dezember 2012. Doch seither haben sich etliche warnende Stimmen zu Wort gemeldet. Dass das Land drei Regionalbahnen so zum Zusperren freigibt, will Hiesl nicht gelten lassen. "Uns interessiert die Mühlkreisbahn. Die brauchen wir, um den Verkehr in Linz zu entlasten." Und ergänzt: "Zum Zusperren übernehmen wir keine Bahn." Das Zusperr-Image solle den ÖBB bleiben. In Niederösterreich hat die Landespolitik das Aus von Nebenstrecken zu verantworten, davor sind Oberösterreichs Politiker gewarnt.

Bei der Übernahme der Mühlkreisbahn drückt das Land aufs Tempo. Bis Sommer glaubt Hiesl, dass ein Abschluss möglich ist. Dabei weiß das Land nach wie vor nicht, wie die Zukunft der Mühlkreisbahn aussieht. Entholzer will eine Regiotram, die bis zu 90 km/h schnell ist und im Linzer Straßenbahnnetz weiterfahren kann. Ob bis Rottenegg, bis Kleinzell (dort gibt es einen großen Parkplatz), ist noch nicht entschieden. Diese teure Variante (Investitionen von 160 Millionen Euro) wäre keine Insellösung.

ÖBB wollen verhandeln

Mit 60 Millionen Euro deutlich billiger (und schneller umzusetzen) wäre die Sanierung der bestehenden Strecke - mit dem großen Nachteil, dass alle Fahrgäste in Urfahr umsteigen müssten. "Auch das ist eine Variante", sagt Hiesl.

Die ÖBB sagen, ihr altes Angebot gelte. Das hieße für die Mühlkreisbahn: 50 Prozent Beteiligung an den Investitionen und bis zu sieben Millionen Euro an gemeinwirtschaftlichen Leistungen für den laufenden Betrieb.


Quelle: OÖN

Und dazu noch die Brückencausa...  :hehe:
Se srdečným pozdravem, SC Pendolino

  • Ch. Wagner
Re: Gibt das Land Oberösterreich drei Nebenbahnen dem Zusperren preis?
Antwort #9
Wann, wenn nicht jetzt. Spätestensens im September 2015 wird gewählt. Und selbst Pröll hat mit dem Nebenbahnen Zusperren  Stimmen eingebüßt. Und der Herr Pühringer ist ja auch nicht auf der Nudlsuppn dahergeschwommen. Antreten ohne LH zu werden kommta ja führ ihn nicht in Frage.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Gibt das Land Oberösterreich drei Nebenbahnen dem Zusperren preis?
Antwort #10

Wann, wenn nicht jetzt. Spätestensens im September 2015 wird gewählt. Und selbst Pröll hat mit dem Nebenbahnen Zusperren  Stimmen eingebüßt.

Sankt Erwin ( :sh:) hat's verkraftet, seine getreuen Vasallen stehen hinter ihm..


Und der Herr Pühringer ist ja auch nicht auf der Nudlsuppn dahergeschwommen. Antreten ohne LH zu werden kommta ja führ ihn nicht in Frage.

Der Herr Pühringer geht da wohl etwas diffeenzierter vor - Du hast recht, er wird gewiß antreten - mit dem Ziel, erneut Landeshauptmann zu werden!!
Wenn ich Pühringer wär' - ich würde die Nebenbahnen auch nur in gutem Oberbauzustand übernehmen! Da hat er ein wahlwirksames Druckmittel, denke ich...
Se srdečným pozdravem, SC Pendolino

Re: Gibt das Land Oberösterreich drei Nebenbahnen dem Zusperren preis?
Antwort #11
Es war jetzt eher ruhig in der causa, nun gibt es wieder eine Pressemeldung:

Weitere Gespräche über Regionalbahnen

Die Gespräche zwischen Land OÖ und dem Verkehrsministerium über die Zukunft der Regionalbahnen sind fortgesetzt worden. Dabei wurde vereinbart, dass die Regionalbahnen Almtalbahn, Hausruckbahn, Aschacher Bahn und Mühlkreisbahn bestehen bleiben und attraktiver werden sollen.

Die Gespräche werden jetzt auf Expertenebene fortgesetzt. Dort sollen die anfallenden Kosten ermittelt werden, in einer nächsten Runde der Spitzenpolitiker aus Land und Bund sollen denn die entsprechenden Lösungsvarianten diskutiert werden. Das Ziel ist, dass die Regionalbahnen von Bund, Land und ÖBB weitergeführt werden, wobei es bei den einzelnen Bahnen einzelne Modalitäten betreffen Eigentümer und Betreiber geben kann.

Finanzielle Verhandlungen

Letztlich geht es jetzt darum, wie viel investiert werden muss und wie und von wem diese Investitionen finanziert werden. Einig war man sich, die Gespräche noch in diesem Jahr abzuschließen. Für Oberösterreich verhandeln Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sowie seine beiden Stellvertreter Reinhold Entholzer (SPÖ) und Franz Hiesl (ÖVP).


Nachzulesen im Original hier... :hehe:
Se srdečným pozdravem, SC Pendolino

Re: Gibt das Land Oberösterreich drei Nebenbahnen dem Zusperren preis?
Antwort #12
Und dazu noch ein kleiner ergänzender Querverweis - an anderer Stelle im Forum behandelt...  :hehe:
Se srdečným pozdravem, SC Pendolino