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Thema: Zugunglück Waldstein 06.05.2015 (69372-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #46
Mittlerweile ist der von User amoser hier und anderswo vehement behauptete Umstand, der TFZf hätte vor der Trapeztafel anhalten müssen, widerlegt, da der entsprechende Passus aus den Vorschriften aufgetaucht ist:

Punkt 3.2.1 Fahrwegprüfung: Die Fahrwegprüfung hat der diensthabende Tfzf persönlich vorzunehmen. Der Prüfbereich erstreckt sich von der Trapeztafel bis zum vorgesehenen Haltepunkt.

Bedeutet skandalöser Weise: Fahren auf Sicht von der Trapeztafel bis Haltepunkt! Was sonst? Die ganze StLB-Geschichte ist ein Sammelsurium von Ungereimtheiten; mit der klassischen ÖBB-Betriebsführung hat das absolut nichts mehr zu tun! Mich wundert dort gar nichts mehr - außer, dass es nicht schon längst gekracht hat. Fahren die StLB auf ihren anderen Strecken auch nach so einem sch...lechten System? Dann sollte man dort lieber nicht mehr in die Züge einsteigen ...

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #47
Mittlerweile ist der von User amoser hier und anderswo vehement behauptete Umstand, der TFZf hätte vor der Trapeztafel anhalten müssen, widerlegt, da der entsprechende Passus aus den Vorschriften aufgetaucht ist:

Punkt 3.2.1 Fahrwegprüfung: Die Fahrwegprüfung hat der diensthabende Tfzf persönlich vorzunehmen. Der Prüfbereich erstreckt sich von der Trapeztafel bis zum vorgesehenen Haltepunkt.

Bedeutet skandalöser Weise: Fahren auf Sicht von der Trapeztafel bis Haltepunkt! Was sonst? Die ganze StLB-Geschichte ist ein Sammelsurium von Ungereimtheiten; mit der klassischen ÖBB-Betriebsführung hat das absolut nichts mehr zu tun! Mich wundert dort gar nichts mehr - außer, dass es nicht schon längst gekracht hat. Fahren die StLB auf ihren anderen Strecken auch nach so einem sch...lechten System? Dann sollte man dort lieber nicht mehr in die Züge einsteigen ...Wozu also die Trapeztafel?

Da gemäß dieser Bestimmung ab der Trapeztafel jedenfalls nur auf Sicht gefahren werden darf, hat das auch rechtliche Auswirkungen auf den überlebenden Tfzf des Gegenzuges. In diesem unübersichtlichen Bogen hätte er - wäre er auf Sicht gefahren - jedenfalls viel langsamer in den Bf Waldstein einfahren müssen, was die Unfallfolgen mit Sicherheit vermindert hätte, vielleicht wäre sogar der Tod des verstorbenen Tfzf verhindert worden. Sollte sich das herausstellen (lt. Gutachten), dann würde der überlebende Tfzf strafrechtlich wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Umständen "hängen" und sich berechtigten zivilrechtlichen Ansprüchen ausgesetzt sehen.

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #48

Da gemäß dieser Bestimmung ab der Trapeztafel jedenfalls nur auf Sicht gefahren werden darf, hat das auch rechtliche Auswirkungen auf den überlebenden Tfzf des Gegenzuges. In diesem unübersichtlichen Bogen hätte er - wäre er auf Sicht gefahren - jedenfalls viel langsamer in den Bf Waldstein einfahren müssen, was die Unfallfolgen mit Sicherheit vermindert hätte, vielleicht wäre sogar der Tod des verstorbenen Tfzf verhindert worden. Sollte sich das herausstellen (lt. Gutachten), dann würde der überlebende Tfzf strafrechtlich wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen Umständen "hängen" und sich berechtigten zivilrechtlichen Ansprüchen ausgesetzt sehen.


Aus der verlinkten Seite aus den Vorschriften geht allerdings auch nicht hervor, ob diese Fahrwegprüfung immer durchzuführen ist, oder ob der Fdl auch Fahraufträge direkt bis zum Haltepunkt erteilen kann.

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #49
Unter welchem anderen Punkt als "Fahrwegprüfung" sollte denn näher auf das Thema eingegangen werden? Die gesamte Dienstordnung gibt's übrigens im "befreundeten" Forum zum Downloaden und birgt weiteren "Sprengstoff" im Sinne meines Vorpostings: Die ganze StLB-Geschichte ist ein Sammelsurium von Ungereimtheiten. Die minimalste Sicherheit dieses Blechtaferls ist durch diese Bestimmung pro piscibus!

  • Ch. Wagner
Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #50

Unter welchem anderen Punkt als "Fahrwegprüfung" sollte denn näher auf das Thema eingegangen werden? Die gesamte Dienstordnung gibt's übrigens im "befreundeten" Forum zum Downloaden und birgt weiteren "Sprengstoff" im Sinne meines Vorpostings: Die ganze StLB-Geschichte ist ein Sammelsurium von Ungereimtheiten. Die minimalste Sicherheit dieses Blechtaferls ist durch diese Bestimmung pro piscibus!


Das "Danke" bezieht sich nur auf den Hinweis zum Download Bereich des EBFÖ. Das downloaden und lesen wäre ja wohl ethisch verwerflich, oder etwa nicht, Bilch?
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #51
Nun gut, dann sehen wir einmal, wie der pensionierte Schuldirektor amoser bei den Freunden entweder vehement behauptet oder - wie du meinst - Nicht mehr hat amoser gesagt und auch begründet, warum dieser Sachverhalt so passieren hätte können.:


DIE TRAPEZTAFEL vor der Einfahrt nach Waldstein war das Haltesignal, dass leider missachtet worden ist! Die Ausfahrt aus der Hst. Waldstein ohne Kontaktnahme mit der Zugleitstelle und damit ohne Erlaubnis war ein weiterer gravierender Fehler, der leider das tragische Geschehen unmittelbar bewirkt hat! ...



...
Wenn ihr mir keine Erklärung geben könnt oder wollt, warum die Trapeztafeln vor Waldstein stehen, kann ich nur die heutige Steirerkrone zitieren:
"Laut Anweisung im Fahrtenbuch (Buchfahrplan) hätte der Lokführer vor einer Trapeztafel auf das Haltesignal achten und auf die telefonische Freigabe zur Weiterfahrt warten müssen."
Was ich daher von der Aussage "Die Trapeztafel hatte mit diesem Unfall nichts, aber schon rein gar und überhaupt nichts zu tun." halten soll, ist mir daher unerklärlich, über die ZSB5 verfüge ich leider nicht.
Zitat
Offensichtlich gibt es einige Experten, deren Meinung in Beton gemeißelt zu sein scheint, auch wenn sie mit den Fakten überhaupt nicht in Übereinstimmung ist
.


Amoser bezieht hier sein "Fachwissen" aus der "Steirerkrone"! Über die ZSB5 verfügt er nicht!


Der User "Versteckt" ist nach meiner Beurteilung schwer von Begriff! Er hat m. E. nicht geschnallt, dass ein Halt bei der Trapeztafel den tragischen Unfall mit Sicherheit verhindert hätte,...



@Signalmeister & Versteckt: Die von mir vertretene Auffassung, dass das unerlaubte Vorbeifahren an der Trapeztafel durch den tödlich verunfallten Lokführer der entscheidende Fehler war,...




... und die Einfahrt in die Haltestelle Waldstein. Laut internen Anweisungen hat der aus Übelbach kommende Zug zu warten bis der aus Peggau/Deitschfeistritz kommende Zug sich in der Haltestelle Waldstein sich befindet. Da auch bis zum tragischen Unfall so funktioniert.

@F.Hebel: Herzlichen Dank für die Bestätigung, da einige User einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen, dass diese sehr wohl durchdachte Regelung der eigentliche Sicherheitsfaktor ist, der beim Unfall einfach nicht eingehalten worden ist.


Wo F.Hebel diese "interne Anweisung" hernehmen will, jetzt nachdem das geltende Original aufgetaucht ist, ist hinterfragenswert.


Zur Verdeutlichung: Nicht nur die Weiterfahrt bei der Trapeztafel war gegen die Vorschrift, sondern auch das Nichtabwarten der Einfahrt des Zuges aus Peggau an diesem Punkt! Ich hoffe, Signalmeister & Co. sind für diese Klärung, die einige Kontras in diesem Forum erfordert hat, dankbar! ...


Auch das ist eine Behauptung, keine Meinung!

Zudem: Auf diesem Video ist zu sehen, dass an der Trapeztafel nicht gehalten wird!


Bevor wir jetzt zum Anfang zurückkehren, stelle ich nur lapidar fest: In der ZSB5 sind die für die StLB geltenden Bestimmungen mit ihren Details nicht zu finden!


Jetzt verfügt amoser plötzlich - im Gegensatz zu weiter oben - über die ZSB5!


...
Nochmals eine Zusammenfassung nach den StLB-Regelungen: Ein Anhalten vor der Trapeztafel war vorgeschrieben...


...steht jetzt genau wo?


...Trotz dieses Wortprotokolls zweifeln einige "Experten" noch immer daran, dass ich mit meiner Darstellung des Geschehens Recht habe! ... Irgendwann werden alle Oberg'scheiten dieses Faktum zur Kenntnis nehmen müssen!



Es ist schon hart, wenn man sich in seiner Meinung so einbetoniert, dass man weder vor noch zurück kann und eine andere Meinung, die immer die richtige war, nur belächelt und den Vertreter dieser Meinung als dumm, unwissend und und ...



...Ich wiederhole mich daher und behaupte aus Überzeugung, dass das Ignorieren dieses Halts DER entscheidende Fehler für den Zusammenstoß war, da der unfallverursachende ET vor der Trapeztafel die Einfahrt des Gegenzuges bzw. den Empfang des Signals "Kommen" abwarten hätte müssen.


Steht wiederum wo?

Zitat von: "Dietmar"
Weder den "Freunden" noch uns liegen die aufgezeichneten Gespräche vor, die zwischen Fdl und Tfzf stattfanden.


Wo steht, dass bei einer "Betriebsführung" wie dieser überhaupt ein Gespräch stattgefunden haben muss? Der TFZf - und offenbar nicht der FDL - ist bei den StLB verantwortlich für die Fahrwegprüfung, an sich vermutlich weltweit einzigartig.

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #52
Zitat
Eine Info über eine Mißachtung einer eventuell vorhandenen Vorschrift/Regel, die für den Unfall kausal war, lieferst Du auch nicht


Ein Vorschrift/Regel, die es nicht gibt (im Falle der StLB, vor eine Trapeztafel grundsätzlich halten zu müssen) kann man - so leid es mir tut - nicht liefern. Ich habe geliefert, dass man - siehe unten - bei der StLB vor einer Trapeztafel NICHT halten muss, sonst wäre dies im genannten Punkt dezidiert angeführt beispielhaft:

Punkt x.x.x Fahrwegprüfung: Die Fahrwegprüfung hat der diensthabende Tfzf persönlich vorzunehmen. Dabei ist an der Trapeztafel anzuhalten. Der Prüfbereich erstreckt sich von der Trapeztafel bis zum vorgesehenen Haltepunkt.

In der gesamten, weiteren Vorschrift wird auf dieses Thema nicht mehr eingegangen.

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #53

Irgendwie ist Dein Drang zur Rechthaberei ziemlich ermüdend und langweilig.


Dem ist voll und ganz zuzustimmen.  :raucher:

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #54

Die gesamte Dienstordnung gibt's übrigens im "befreundeten" Forum zum Downloaden


Nur für Mitglieder, oder?

Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #55
Member+, das sind die besseren Mitglieder!  :D  Aber der Dietmar könnte es ja dort runter- und hier hochladen! Als VIP-Member sicher kein Problem, oder?

  • Ch. Wagner
Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #56

Na, dann fällt es Dir ja genauso leicht ... 


Das will ja Bilch auch nicht. Und ich auch nicht. Und es ändert ja genau garnichts an der Trapeztafel-Diskussion. Und wer Recht hat oder nicht, sagt und dann der Bericht. Und sonst keiner, nicht einmal ein Hauptsignal.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #57
Nach Zugsunglück: Anzeige der Gewerkschaft

Zwei Wochen nach dem Zugunfall mit zwei Todesopfern nördlich von Graz hat die Gewerkschaft vida Anzeige gegen die Steiermärkischen Landesbahnen eingebracht. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Gemeingefährdung.

Bei dem Zusammenstoß zweier Personenzüge der Steiermärkischen Landesbahnen auf einem eingleisigen Streckenabschnitt in der Nähe von Übelbach kamen ein Lokführer und ein Fahrgast ums Leben, es folgten Diskussionen um angebliche Sicherheitsmängel - mehr dazu in Tödlicher Zugunfall: Keine Streckenfreigabe und Zugunfall: Waren Sicherheitsmängel bekannt? Die Gewerkschaft übte Kritik an den Landesbahnen und lässt jetzt eine Anzeige folgen.

Verdacht der fahrlässigen Gemeingefährdung
Die steirische vida-Landessekretärin Helga Ahrer wirft den Verantwortlichen fahrlässige Gemeingefährdung vor. ,,Massive organisatorische und sicherheitstechnische Mängel" sollen seit Jahren bekannt gewesen sein. Roman Hebenstreit, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, fordert außerdem die sofortige Suspendierung der Geschäftsführung. Dass trotz wiederholter Gefahrenmeldungen durch Eisenbahnbedienstete seitens der Landesbahnen nichts unternommen wurde, um die Systemfehler abzustellen, sei ,,eine Ungeheuerlichkeit", meinte er. Die Anzeige wurde in Verbindung mit dem Verbandsverantwortlichkeitsgesetz eingebracht.

Technische Aufrüstung schon 2005 empfohlen
Laut vida sei die technische Aufrüstung bereits 2005 nach einem vergleichbaren Unfall auf der Pinzgaubahn von der Bundesanstalt für Verkehr, Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene empfohlen worden. ,,Obwohl die Zugdichte auf der steirischen Unfallstrecke in den letzten Jahren infolge des S-Bahnverkehrs angestiegen ist, haben die Landesbahnen diese bereits vor zehn Jahren empfohlene Aufrüstung unterlassen", hieß es in der Aussendung am Mittwoch.

Staatsanwaltschaft ,,wartet auf den Endbericht"
Seitens der Staatsanwaltschaft Graz wurde die Anzeige am Mittwoch bestätigt. Rund um die Ermittlungen gebe es jedoch noch keine Details, die genannt werden könnten. ,,Wir warten auf den Endbericht", sagte Sprecher Hansjörg Bacher. Er meinte, dass nach der Anzeige vom Dienstag nun neben den beiden Zugführern - wobei einer von ihnen ums Leben kam - auch gegen den Verband, also die Steiermärkischen Landesbahnen, ermittelt werde. Es sei auch nicht ausgeschlossen, dass noch andere Personen als Beschuldigte hinzukommen.

Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2711915/
Liebe Grüße
Martin

  • Ch. Wagner
Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #58
Und wenn die vida das schon so lange weiß, wieso hat sie nichts früher unternommen? Was sie jetzt macht, ist Leichenfledderei.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Re: Zugunglück Waldstein 06.05.2015
Antwort #59
Hebenstreit - der Neugebauer der Eisenbahner ...
>:D
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.