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Thema: Lebensraum Mur (24516-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Linkes Grazer Murufer erhält nach Süden rund 360 Meter neue Promenade
Antwort #15
Linkes Grazer Murufer erhält nach Süden rund 360 Meter neue Promenade
Bis Mai soll Weg fertiggebaut sein. Bisher ist die Muruferpromenade auf rund 900 Meter durchgehend begehbar
Rechtzeitig zu Sommerbeginn soll die Grazer Muruferpromenade Ende Mai Richtung Süden um rund 360 Meter verlängert sein. Die Erweiterung des Weges sei ein Nachhaltigkeitseffekt der Kulturhauptstadt 2003, so Stadtrat Gerhard Rüsch (V), zuständig für Stadt-, Verkehrs- und Grünraumplanung. Von knapp nach der Kepplerbrücke bis zum Augarten, wo der Radweg miteingebunden wird, soll eine durchgehend begehbare Strecke entstehen. Der erste Teil mit einer Länge von rund 900 Meter wurde 2003 fertiggestellt.

Geschwungener Weg. Der Weg werde geschwungen sein, um besonders wertvollen Baumbestand zu erhalten - dennoch müssen rund 13 Stück gefällt werden: "Wegen baulicher Maßnahmen, sie stehen der Anlage im Weg", so Chefplaner Erik Wüster. Sie werden aber "in irgendeiner Form nachgepflanzt". Der rund zwei Meter breite Weg wird aus Macadam - einem naturgebundenen Kies-Sand-Gemisch - sein. Es wird drei Aussichtsplattformen mit Sitzgelegenheiten sowie alle zehn bis 15 Meter eine Beleuchtung geben. Die Promenade sei behindertengerecht angelegt, die maximale Steigung betrage sechs Prozent. Laut Wüster werde auch ein Sicherheitsspielraum von HQ1 (statistisch ermitteltes einjähriges Hochwasser, Anm.) plus 30 Zentimeter mitgerechnet. Der tiefste Punkt der Wegstrecke sei somit die Betonplatte unter der Hauptbrücke.

Gemeinschaftsproduktion von Stadt und Land. Das Projekt ist laut Wüster zweigeteilt: Einerseits werde an der Promenade gearbeitet, andererseits sind derzeit flussbautechnische Arbeiten im Gange. Die FA19B Schutzwasserwirtschaft und Bodenwasserhaushalt sowie die Baubezirksleitung Graz-Umgebung würden zusammen arbeiten. Es sei eine "Gemeinschaftsproduktion von Stadt und Land". Da das Land das Flussbett saniert, wäre es eine Baustelle, "dadurch würde man Geld sparen", so Rüsch: "Rund 613.000 Euro wurden dem Projekt genehmigt." Die Bauarbeiten sollen im Mai beendet sein. Ein Gestaltungskonzept - Unterbringung von Kiosken usw. - soll als Nachfolgeprojekt geplant werden.

Einmündung des Grazbaches. Dass die Promenade nicht noch weiter verlängert wird, liege an der Einmündung des Grazbaches. Laut Wüster führe dieser auch Hochwasser, aber nicht immer gleichzeitig mit der Mur. Es wäre ein Sicherheitsproblem, "man müsste den Weg zu oft absperren". Eine Verlängerung nach Norden wurde auch mitangedacht, sei aber "auch nicht einfach". (Schluss) fst/pek/lor

quelle: kleinezeitung.at

Liebe Grüße
Martin

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Lebensraum Mur
Antwort #16
Wenigstens hat man erkannt, die Räume der Mur zu nutzen. Deshalb bin ich sehr froh, dass die Murpromenade
verlängert wird.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Neue Idee für die Mur an der Angel
Antwort #17
Bei dem einen oder anderen Projekt wird noch viel Wasser die Mur hinunter- fließen, bevor es realisiert wird (und zwar exakt  100 Kubikmeter pro Sekunde). Dennoch soll die Grazer Lebensader wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekommen, wie Robert Wiener, Leiter des städtischen Amtes Grünraum und Gewässer, in Aussicht stellt. ,,Da ist einmal die Muruferpromenade, die derzeit um 300 Meter Richtung Augartenbrücke wächst. Überlegungen, sie Richtung Norden bis zur Keplerbrücke zu erweitern, existieren auch, ebenso wie die Realisierung einer eigenen Staustufe im Stadtgebiet sowie die Errichtung eines Vogelschutzgebietes im Norden von Graz. Im Bereich Weinzödl könnte neben der Installierung eines artgerechten Fischaufstiegs auch ein eigener Naherholungsbereich mit Wassersport-Freizeitmöglichkeiten entstehen. Deshalb erarbeiten wir auch einen Mur-Masterplan, um zu sehen, welche Projekte wie und wann umgesetzt werden können."

Huch, ein Huchen!

Der Fischreichtum in der Mur in und um Graz ist übrigens gar nicht klein. Huchen als Leitfische, aber auch Äschen, Barben, Brassen, Forellen und Karpfen gibt es hier. Die Fischereirechte zwischen Frohnleiten und Wildon besitzt die Sektion Graz des Arbeiterfischereivereines (siehe auch Kasten rechts). Steiermark-Obmann Günther Kräuter: ,,Allein bei der jährlichen Mühlgangreinigung fangen wir rund 1.000 Fische ein und setzen sie wieder aus!"

Quelle: www.grazerwoche.at
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Murpromenade verlängert
Antwort #18
Weitere 260 erholsame Meter ab sofort zugänglich

Von Michaela Krainz und Wolfgang Maget

Gut ein Viertelkilometer voll Natur und Entspannung laden ab sofort die Bevölkerung und Gäste der Stadt Graz zum Verweilen ein: Mit der offiziellen Eröffnung der verlängerten Muruferpromenade bis zum Augarten durch Stadträtin Mag. Eva Maria Fluch und Landesrat Johann Seitinger wird heute bewiesen, dass auch ein Freitag, der 13., für die Lebensqualität in der Stadt Graz ein absoluter Glückstag sein kann. Erfreuliches Detail: Der bewilligte Kostenrahmen von rund 600.000 Euro wurde deutlich unterschritten.

Es sind mehrere Fliegen auf einen Schlag, die mit der nunmehr fertiggestellten Verlängerung der Murpromenade von der Radetzkybrücke bis zum Augarten getroffen wurden: Der Bevölkerung steht ab sofort ein attraktiver Er-Lebensraum zum Entspannen und Verweilen zur Verfügung, Wassersport-Begeisterte bekommen zusätzlichen Freiraum, und auch Tieren und Pflanzen wurden neue Nischen geboten. Die offizielle Eröffnung der 260 Meter langen Promenaden-Erweiterung ist daher heute nicht nur für Stadträtin Mag. Eva Maria Fluch und Landesrat Johann Seitinger, sondern für alle Grazerinnen und Grazer ein Freudentag. ,,Es ist schön, dass wir den Menschen hier ein Stück Fluss als Lebensraum zurückgeben, lange genug hat die Mur die Stadt in zwei Teile geteilt. Nun gibt es immer mehr verbindende Elemente. Mein Dank gilt allen, die hier so toll zusammengearbeitet haben." Bei den Dankesworten schloss sich Landesrat Seiting an und wies auf die heutige Bedeutung von Flüssen: ,,Früher wurden sie in erster Linie als Wirtschaftsfaktor gesehen, heute sind sie Gradmesser unserer Umweltpolitik, Lebens- und Erlebnisräume geworden. Die Investitionen hier haben sich gelohnt."

Kostenrahmen deutlich unterschritten

Bis es freilich so weit war, musste viel Arbeit geleistet werden: In rund einem halben Jahr Bauzeit wurden in fast 2.000 Arbeitsstunden mehr als 3.000 Tonnen Wasserbausteine, fast 4.400 Tonnen Geröll, mehr als 800 Tonnen Humus und 25,5 Kubikmeter Beton bewegt. 213 Bäume und Sträucher wurden gepflanzt, wogegen von den 13 genehmigten Fällungen und Rodungen bestehender Bäume nur drei in Anspruch genommen wurden. Besonders erfreulich: Der vom Gemeinderat genehmigte Kostenrahmen von rund 600.000 Euro wurde um rund ein Viertel unterschritten - auch dank der geschickten Nutzung von Synergieeffekten zwischen der Stadt Graz und dem Land Steiermark, das gleichzeitig mit der Promenadenerweiterung zahlreiche flussbautechnische Maßnahmen durchführte. Darüber hinaus hat auch die EU über das Programm ASTUTE zur Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs einen finanziellen Beitrag zur Verlängerung der Promenade geleistet. Besonders erwähnenswert ist dabei die perfekte Zusammenarbeit mit der Baubezirksleitung Graz-Umgebung, die für die perfekte Umsetzung der Arbeiten sorgte. In einem ,,Aufwaschen" wurde auch der Mischwasserkanal im Bereich der Radetzkybrücke eingehaust und adaptiert.

Boot oder Board mitnehmen!

Die gesamte Promenade ist behindertengerecht ausgestattet, vier Aussichtspunkte und acht hochwassersichere Betonbänke laden zum Verweilen ein. Wassersportler bekamen durch Errichtung einer Welle unter der Radetzkybrücke für Paddler und Surfer eine neue Attraktion, die sich bereits bei einem Bewerb Anfang Juni bewähren konnte. Fledermäuse bekamen 30 neue Nistkästen, Totholz-Anreicherungen bieten zahlreichen Kleintieren Unterschlupf. Selbst bei der Beleuchtung, die in der Nacht um 75 Prozent reduziert wird, wurde auf insektenfreundliche Ausstattung geachtet.

Kein Wunder, dass auch Stadtbaudirektor DI Mag. Bertram Werle glücklich über das unter Verantwortung der Stadtbaudirektion verwirklichte gelungene Werk ist: ,,Als erster sichtbarer Fang im geplanten Grünen Netz." Dieses wolle man in den kommenden Jahren weiter ausbauen, um der Bevölkerung attraktive und sichere Fortbewegungsmöglichkeiten anzubieten, die den Verzicht aufs Auto in einem modernen Stadtverkehr ständig erleichtern sollen.

Quelle: www.graz.at


Schön, dass man die Murpromenade verlängert hat. :D
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Aus der Traum vom Badespaß in Grazer Mur
Antwort #19

Stadträtin Fluchs "Masterplan Mur" verspricht uns den Stadtstrand im Süden. Doch Experte stellt klar: Die Mur hat keine Badewasserqualität.

Seit Jahren feilt die Stadt Graz an dem Projekt einer Freizeitoase im Bereich Puntigamer Brücke und A2-Brücke, da sich die Uferlandschaft der Mur wegen der neuen Wasserkraftwerke Gössendorf und Kalsdorf maßgeblich ändern (wir berichteten mehrfach). VP-Stadträtin Eva-Maria Fluch stellt im "Masterplan Mur Graz Süd" nun in Aussicht, dass Strände aufgeschüttet und künstliche Inseln geschaffen werden. Dem Baden an den neuen Stadtstränden solle dann nichts mehr im Wege stehen.

Biologe Michael Hochreiter von der Gewässeraufsicht des Landes warnt vor solchen Ideen und stellt klar: "Sollte Graz offiziell die Mur zum Badegewässer erheben, würde ich aus fachlicher Sicht sagen: Nein." Der Experte begründet seine Skepsis mit der Überbelastung des Flusses: "Die Mur erfüllt die Standards für Badewasserqualität nicht und wird sie auch kaum je erfüllen. Vor allem die Belastungen, die aus dem großen Einzugsgebiet des Flusses resultieren, sind verantwortlich dafür, dass man diese nicht erreichen wird."

Gewässergüteklasse II. Zwar habe die Mur seit Jahren Gewässergüteklasse II, doch damit sei nichts über die Badewasserqualität gesagt. Nicht umsonst hat das Land Steiermark keinen einzigen Abschnitt der Mur in die Liste steirischer Badegewässer aufgenommen.

Hochreiter präzisiert: Die Gewässer aus den großen Siedlungsgebieten nördlich von Graz, die in die Mur fließen, werden zwar in den Kläranlagen biologisch gereinigt, sind jedoch weiter zu keimbelastet. Die Abschwemmungen der Oberflächenwasser, die in die Zuflüsse gelangten, seien kontaminiert, dazu kämen die belasteten Wasser der Regenentlastungsgerinne von Graz selbst.

Mursurfer. Dass die Mursurfer, wenn sie unfreiwillig Murwasser zu schlucken kriegen, danach über Durchfall wegen Kolibakterien klagen, nehmen sie ja freiwillig in Kauf.

Ersehnte Mur-Aufwertung. Mit dem Badespaß in der Mur wird es also nichts werden. Ein Wermutstropfen für die Baderatten. Sonst aber verspricht der Masterplan einiges: ein Hafen mit Plattform, die ein Lokal beherbergen könnte, ein schwebender Holzsteg entlang der Mur, Radwege, Freizeit- und Sportanlagen sollen die heiß ersehnte Aufwertung der Mur bringen. Über die Verteilung der Kosten für die einzelnen Projekte müsse aber noch mit Kraftwerkserrichter Steweag-Steg verhandelt werden, so "Masterplaner" Robert Wiener Chef der Grünraumabteilung.

HELMUT BAST

Quelle: www.kleine.at


Schade. Wenn es irgendwo einen Platz gäbe, dann wäre ein natürlicher Badesee á la Schwarzl sicher toll. Hafen? ??? :hehe: Mit Leuchtturm? :gluck:
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Lebensraum Mur
Antwort #20
und warum nicht einfach den schwarzlsee besser ans öffinetz anbinden? Man braucht das Rad ja nicht neu erfinden....

  • flow
Re: Lebensraum Mur
Antwort #21
Der Schwarzlsee liegt außerhalb von Graz...
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Lebensraum Mur
Antwort #22
Und ich sage euch: Es ist allerhöchste Zeit mit diesem Provinzdenken von wegen "Wir sind die Stad, ihr seid die Umlandgemeinden" aufzuhören. Der Großraum Graz geht mindestens von Gratkorn bis Weitendorf und von Lassnitzhöhe bis Lieboch. Und Projekte, sei es ÖPNV oder IV oder kulturelle Bauten oder Sportbauten oder was auch immer sollten im Rahmen des Großraums geplant und gebaut werden. Und insofern kann es nur sinnvoll sein, zu sagen: Ok, in der Mur baden geht nicht, aber man kann eine Leistungsfähige Anbindung mit eine Stadregionalbahn in Richtung Schwarzlsee planen/bauen. Aber im Raum Graz planen offensichtlich nur kurzsichtige, ahnungslose, populistische Idioten. Klar, Projekte brauchen auch Geld, keine Frage, nur solche Schnappsideen, wie immer wieder in den Medien kursieren sind auch nicht billiger. Ach, was reg ich mich auf. Besserung ist sowieso nicht in Sicht.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Lebensraum Mur
Antwort #23

Klare Worte. Kann man nur unterzeichnen. Sollte man an sämtliche Gemeinden inkl. Graz mailen.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Lebensraum Mur
Antwort #24


Klare Worte. Kann man nur unterzeichnen. Sollte man an sämtliche Gemeinden inkl. Graz mailen.



Wär garkeine so schlechte idee. Ein paar Flyer ausdrucken und ab damit in die verschiedenen Postfächer der einzelnen Gemeinden.
  • Zuletzt geändert: Januar 26, 2009, 01:25:46 von GrazCity4life
Grüße aus 1200 Wien!!!

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Lebensraum Mur
Antwort #25

(einstimmig angenommen)
A 8/4 - 2299/2001
Roseggerkai/Augartenbrücke
Murpromenade - Gehweg,
Übernahme einer 652 m² großen Teilfläche des Gdst. Nr. 55/1, EZ 18, KG Jakomini, in das öffentliche Gut der Stadt Graz
Quelle: http://www.graz.at/cms/beitrag/10116769/410977/

Bedeutet wohl, dass die Murpromenade verlängert wird. :D
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Lebensraum Mur
Antwort #26
Weitere 1,3 Mille werden versenkt

Täglich grüßt das Murmeltier: Erneut versucht uns die Grazer Politik den Speicherkanal und das Murkraftwerk als "positives Erlebnis" zu verkaufen. Und dann wird auch noch affektiert geschrieben: "Vorfreude bei allen Beteiligten". Als ob der Bürgermeister, sein Stellvertreter und die Bauarbeiter (die gar nichts dafür können, die machen ohnehin nur ihren Job) dann täglich auf der Mur paddeln gingen, denn viel mehr Beteiligte gibt es ohnehin nicht. Alle anderen sind wohl eher Betroffene und Geschädigte.
Als Grazer Bürger fühle ich keinerlei Vorfreuden. Statt der vielen Geisterbäume (siehe Grafik) wären mir grüne, Schatten- und Sauerstoff-spendene Bäume wesentlich lieber! 

Zitat
Paddelsport kehrt auf die Mur zurück: Graz bekommt ein Bootshaus mitten im Zentrum

MURUFERATTRAKTIVIERUNG. Mit dem Murkraftwerk kehrt der Wassersport in die Grazer City zurück. Graz bekommt bis 2021 mitten im Stadtzentrum ein attraktives Stadtbootshaus, das Paddler und andere Sportler und Flaneure anziehen soll.

D
ie verlangsamte Fließgeschwindigkeit der Mur durch das neue Kraftwerk macht die Rückkehr des Wassersports im Stadtzentrum möglich - und dafür sollen sowohl für Amateure und Profis perfekte Rahmenbedingungen geschaffen werden. In der City ist in und an der Mur im Bereich des Marburger Kais nahe des Andreas-Hofer-Platzes ein neues Stadtbootshaus geplant, das sportliche Betätigungen, aber auch Erlebnisse für Passanten ermöglichen wird. In dem Haus sollen nicht nur die Kanus, Kajaks und zwei Drachenboote untergebracht werden, sondern auch der Kanu Club Graz und der Grazer Kajak Klub Wikinger ein Vereinshaus bekommen. Dieses beherbergt Umkleidemöglichkeiten, Aufenthaltsräume und eine Teeküche und im Gegensatz zum reinen Bootshaus auch eine Heizung. Aber nicht nur für die Breiten- und Spitzensportler, sondern auch für Mur-Flaneure und Publikum soll das Areal samt seinem flexibel nutzbaren Bootshaus eine Einladung darstellen.

Das Dach des Gebäudes mit 215 Quadratmeter Nutzfläche ist direkt vom Marburger Kai aus begehbar, Vorbeikommende können auf einer Art ,,Murbalkon" dem bunten Treiben zusehen. Für die dazu benötigte Sichtachse aufs Wasser und aufs rechte Murufer muss kein wertvoller Baum gefällt werden. Alle Planungen wurden im Einvernehmen mit Naturschutz, Denkmalschutz, Altstadtsachverständigenkommission und der städtischen Grünraum-Abteilung durchgeführt, sensible Eingriffe in den Naturraum sind somit garantiert. Das alte, völlig devastierte Bootshaus am Standort - die ehemalige Murwärterhütte aus jenen Zeiten, zu der es auf der Mur noch eine Dampfschifffahrt gab - ist unsanierbar, es muss dem attraktiven Neubau weichen.

Das künftige Bootshaus wurde so lang und schmal geplant, dass alle wertvollen Bäume entlang der Murböschung erhalten bleiben können. Die Promenade wird im Bereich des neuen Angebots aufgeweitet. Das Bootshaus selbst ist vom Erdgeschoß bis zum Dach auch für Nicht-Bootssportler begehbar, Stiegen, Holzpodeste, Grüninseln und Sitzstufen laden zum Verweilen ein. Die Nutzung ist auf viele Art möglich - neben Sportveranstaltungen und Training werden auch kleine Feste, der Aufbau einer Bühne für kulturelle Veranstaltungen und andere Attraktionen im Portfolio sein.

Wettbewerb mit junger Siegerin aus Graz
Zur Ermittlung der geeignetsten Lösung für diesen zentralen Standort wurden vom Referat Hochbau der Stadtbaudirektion die Projektentwicklung sowie ein geladener und natürlich anonymer Architekturwettbewerb ausgelobt, an dem sich neun steirische Büros beteiligten. Das Preisgericht unter dem Vorsitz der Architektin  Hemma Fasch - sie hatte den Wettbewerb für das Sport- und Wellness-Bad Auster in Eggenberg gewonnen- entschied sich für den Entwurf der jungen Grazer Architektin Nina Maria Kuess und ihres Teams. Hervorstechendstes Merkmal sei ,,die Interpretation der Aufgabe als Hybrid", der vielseitige Nutzungen ermögliche und sich mehr als Struktur und weniger als Gebäude wahrnehmen lasse, betonte heute die stellvertretenden Preisgerichtsvorsitzende Andrea Redi bei der Präsentation des Entwurfs.

Eröffnung im Jahr 2021 geplant
Der Baubeginn für das neue Stadtbootshaus Graz ist für kommendes Jahr geplant, die Eröffnung soll 2021 erfolgen. Die Gesamtkosten für das gesamte Ensemble, das auch Bestandteil des Mur-Masterplans ist, sind mit rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt.

Vorfreude bei allen Beteiligten
Dass das Thema Stadtbootshaus schon von Vornherein hohe Wellen schlägt, zeigte sich heute Mittag in einer Pressekonferenz, in der das Bürgermeisteramt wegen des großen Medieninteresses aus allen Nähten platzte. Hausherr Bürgermeister Siegfried Nagl konnte seine Vorfreude nicht verbergen: ,,Wir wollen die Mur als Lebensraum für Menschen und als Brücke zwischen den beiden Murufern entwickeln - dieses Projekt ist ein ganz besonderer Schritt dazu!" Das Bootshaus solle mithelfen, Graz zur Paddelhauptstadt Österreichs zu machen. Ähnlich äußerte sich Sportstadtrat Kurt Hohensinner: ,,Bereits jetzt sind an der Mur viele Sportler beim Laufen, Radfahren oder Skaten unterwegs. Durch das Projekt machen wir künftig die Wasserfläche der Mur zur größten Sportfläche der Stadt!" Stadtbaudirektor Bertram Werle betonte die akribische Vorbereitung des Wettbewerbs mit allen maßgeblichen Stellen, damit das Ergebnis so umgesetzt werden könne - etwas, was Naturschutzbeauftragter Wolfgang Windisch bestätigte: ,,Bei so gut vorbereiteten Projekten wird der Naturschutz zum Begleiter, nicht zum Gegner!"
Quelle: Paddelsport kehrt auf die Mur zurück: Graz bekommt ein Bootshaus mitten im Zentrum (Der Grazer, Stand vom 12.07.2019)





Re: Lebensraum Mur
Antwort #27
Das find ich nicht so schlecht ( der Lebensraum Mur gehört mit oder ohne Kraftwerk aufgewertet) und 1,3 Mio sind vergleichsweise zur mehr als unnötigen Plabutschgondel ein Klaks.

Re: Lebensraum Mur
Antwort #28
Genau wie die Murgondel, die Murschifffahrt, die viel zu lange Plabutschgondel, dem ZSK und dem Murkraftwerk ist das eben auch keinesfalls nur ein Klacks! Das viele Steuergeld wäre im Neubau der Feuerwehrwache am Dietrichsteinplatz (auch wenn das nur ein Teil der notwendigen Summe wäre), in der Stadtparksanierung, in der unendlichen Geschichte der Neugestaltung des Andreas-Hofer-Platzes oder in vernünftigen Unterständen am Jakominiplatz deutlich besser investiert (mir fallen da noch seitenweise andere Dinge ein, die der breiten Öffentlichkeit wesentlich besser gedient wären, als noch mehr Bäume für ein zweites Bootshaus um 1,3 Mille zu opfern)!
Außerdem mißfällt mir die ständige Verarschung der Bevölkerung durch die vielen falschen, mit Fantasie-Bäumen aufgekünstelte Grafiken, wo bei diesen Projekten niemals Bäume in dieser Dimension wachsen werden können! Man soll doch bitte bei der Wahrheit bleiben und nicht ständig alles schönreden!

Re: Lebensraum Mur
Antwort #29
Grundsätzlich wäre ich ein bisserl vorsichtiger mit dem Ausspielen unterschiedlicher Projekte.

Gewiss ist die Sanierung der Hauptfeuerwache Ost von der Priorität her gesehen natürlich wichtiger, weil die Aufgabe der Feuerwehr sowas wie eine Pflichtaufgabe der Stadt ist bzw. sein müsste. Dass bis dato dort nix passiert ist (und dafür erst einmal am Lendplatz eine Neugestaltung kommt, ist nur schwer zu verstehen - wartet man nicht ebenso auf neue Fahrzeuge, Rüstwagen etc.?).

Trotzdem gehört auch so etwas wie die Murufergestaltung zu einer städtischen Aufgaben - bekanntlich bin/war ich ja durchaus für das Kraftwerk Puntigam, aber gegen einen ZSK - allerdings auch mit finanziellem Maß und Ziel. Ähnlicih wie bei der Plabutschgondel bin ich der Meinung, dass die gesamten Aufwendungen für die Neugestaltung hätten geringer ausfallen können.

Stadtparksanierung ja, aber läuft die nicht schon länger?

Und der Fischplatz wird ja hoffentlich im Zusammenhang mit der Entlastungsstrecke ein Thema sein.

Was nun die Kommunikation betrifft, so wird hier gewiss mit zweierlei Maß gemessen und Renderings zeigen halt selten die Realität (aber Modelle werden halt nicht mehr gebaut und dann lässt sich halt der Grafiker was Schönes einfallen ...).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)