Beschwerden über Grazer Schnee-Räumung
Beschwerden über Grazer Schnee-Räumung
Winterdienst: Die Stadt setzt vermehrt auf Mischkulanz aus Schneeräumung und Feuchtsalz statt Splitt. Jährlich schneien 100 Beschwerden herein.
Gerhard Egger schüttelt lachend den Kopf. "Es ist erstaunlich, wie sich die Zeiten geändert haben", resümiert der Leiter der Grazer Wirtschaftsbetriebe. "Vor Jahren noch haben sich die Leute aufgeregt, weil wir in ihrer Straße noch nicht gestreut haben. Heute rufen s' an, gerade weil wir gestreut haben. Das ist ja nicht notwendig, heißt es dann."
Umweltbewusstsein. Diesem Umweltbewusstsein kommen die Wirtschaftsbetriebe auch im Winter 2007/08 nach, wie gestern die zuständige Stadträtin Wilfriede Monogioudis verriet: Der 2004 beschlossene "Differenzierte Winterdienst" wird in weiten Teilen von Graz auch heuer durchgeführt. Das heißt, Splitt kommt hier nur im wetterbedingten Notfall zum Zug. Stattdessen wird auf konsequente Schneeräumung und "Feuchtsalz" gesetzt. Weniger Splitt bedeutet weniger Aufwirbelung und damit weniger Feinstaub.
Wünsche der Bevölkerung. "Wir sind damit den Wünschen der Bevölkerung nach weniger Splittstreuung nachgekommen, erzielen aber trotzdem eine hohe Verkehrssicherheit", freut sich Monogioudis über diese "Grazer Pioniertat".
Ausweitung. Neu ist aber das dafür vorgesehene Einsatzgebiet: Zu den bisherigen Bereichen - Puntigam, Liebenau, Jakomini und Innere Stadt - kommen nun in der "Ausbaustufe III" Wetzelsdorf sowie Teile von Geidorf, St. Leonhard und Andritz hinzu. Somit kann man mittlerweile 500 - praktisch splittfreie - Straßenkilometer vorweisen. Und nächstes Jahr sollen weitere hinzukommen.
Begleiterscheinungen. Weniger neu sind die "Begleiterscheinungen", die mit der Schneeräumung einhergehen: "Bei einem guten, also strengen Winter landen bei uns schon an die 100 Beschwerden", verrät Gerhard Egger der Kleinen Zeitung. "Das heißt, Leute rufen an oder schreiben, weil angeblich eines unserer Räumfahrzeuge den Zaun oder das Auto beschädigt hat." Zum Teil sind solche Klagen sogar ein Fall für das Gericht.
Genaue Tour-Daten. "Anhand der genauen Tour-Daten unserer Fahrer können wir das alles aber ganz leicht rekonstruieren", so Egger. Und dabei müssten die Wirtschaftsbetriebe "in den seltensten Fällen" die eigene Versicherung bemühen. "Weil unsere Leute bei allem Stress, der an Wintertagen herrscht, sehr umsichtig unterwegs sind. Letztlich ist in all den Jahren kaum einmal etwas beschädigt worden."
Resümee. Eggers Resümee: "Leider versucht halt so mancher den Trubel an Wintertagen auszunützen und Schäden, die angeblich wir verursacht haben, geltend zu machen." In der Regel vergeblich.
MICHAEL SARIA
Quelle: Kleine Zeitung
Das mit der Schneeräumung ist jedes Jahr dasselbe Theater.
SG
Grazer111
Liebe Grüße
Martin