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Thema: Fahrverbot vor Schulen: Auch Graz überlegt (2755-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Fahrverbot vor Schulen: Auch Graz überlegt
Fahrverbot vor Schulen: Auch Graz überlegt

Seit 21 Jahren gibt es in Bozen in Südtirol "Schulstraßen", wo für Autos ein teilweises Fahrverbot gilt. Stau wird vermieden, die Sicherheit erhöht. Graz will diese Idee jetzt auch aufgreifen.
Fahrverbot für Schulbeginn?


Im Bereich von zehn Volksschulen in Bozen (Südtirol) gibt es "temporäre autofreie Zonen". Auf diesen "Schulstraßen" gilt für Autos 15 Minuten vor Schulbeginn und 15 Minuten nach Schulschluss ein Durchfahrtsverbot. Lotsen stellen für diese Zeit die Verbotstafeln auf, begleiten die Kleinen auch sicher in die Schule oder zu "Elternhaltestellen" außerhalb der Zone.


Weniger Verkehr und Unfälle

Nicht nur sei die Unfallrate auf die Hälfte minimiert worden, weil Eltern ihre Kinder nicht mehr in die Schule bringen und so weniger Verkehr verursachten. Auch die Kinder selbst hätten gelernt, die Schule auf selbstständige und sichere Weise zu erreichen. Das berichtet Nives Fedel von der Polizei in Bozen, die das Projekt gestern bei der Grazer "Forschungsgesellschaft Mobilität" (FGM) vor Verkehrsexperten präsentierte.

Nach anfänglichem Widerstand vor allem der Eltern, so Fedel, laufe das Projekt seit 21 Jahren sehr erfolgreich. Beim Start waren sechs Schulen dabei, seit 2006 sind es zehn. In Zusammenarbeit von Schulen, Polizei, Gemeinde Bozen und Schullotsen werde die Kinder umfassend "korrektes Fußgängerverhalten gelehrt", so Fedel. Inzwischen kommen in Bozen Volksschulkinder zu 80 Prozent mit Öffis, Rad oder zu Fuß in die Schule, ihr Fußgängeranteil ist 45 Prozent.

Karl Reiter und Susanne Wrighton von der FGM wollen dieses Konzept nun auch auf Graz übertragen. Zwei Volksschulen, Andritz und Schulschwestern in Eggenberg, sollen als Pilotprojekte fungieren. Die Grazer Verkehrsreferentin Lisa Rücker (Grüne) begrüßt dieses Konzept: "Aber nur gemeinsam mit Eltern, Schulen und Lehrern als Partner. Und an Schulen, wo das auch möglich ist."




Städte wollen Verkehrszeichen verbannen

"Shared Space" scheint der neue Trend in Österreichs Städten zu sein. Gleinstätten in der Steiermark hat es vorgemacht und weitere Städte wollen folgen: unter ihnen auch Velden am Wörthersee. Verkehrszeichen sollen verbannt werden, man hofft auf gesteigerte Aufmerksamkeit.

"Shared Space": Städte ohne Ampeln und Schilder

Verkehrsexperten aus ganz Österreich starren gebannt nach Gleinstätten. Die 1500-Seelen-Gemeinde hat 500 Meter ihres Ortszentrums nach dem Konzept von "Shared Space" umgestaltet. Auf Ampeln, Schilder, Zebrastreifen und strikte Trennung von Fahrbahn und Gehsteig wird verzichtet. (Siehe Reportage außen rechts) Klingt gefährlich und kann es auch leicht werden. Es sei denn, "die Verkehrsteilnehmer entwickeln eine neue Kultur und lernen, rücksichtsvoll miteinander umzugehen", sagt Herbert Knoflacher, der "Verkehrsprofessor" aus Kärnten.

Die Grundidee, Straßen, Wege, Plätze als einen großen öffentlichen Raum (space) zu sehen, den sich die Menschen teilen (share), stößt auch in Kärnten auf Interesse. "Seit vergangenem Winter haben wir ein Pilotprojekt in Kärnten in Planung, und zwar in Velden", sagt Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Es habe bereits zwei Bürgerversammlungen gegeben, zwischen denen die Grundstimmung von Skepsis zu "enormem positivem Interesse" umgeschlagen sei, so Dörfler.

Gleinstätten gibt dem Veldener Projekt Schwung. "Ich werde mit unseren Experten mindestens einmal vor Ort sein. Wir wollen deren Erfahrungen auswerten und unsere Pläne gegebenenfalls nachadaptieren", sagt Dörfler. Er kann sich vorstellen, dass man die nächste Sommersaison abwartet und im Frühjahr 2012 mit den Arbeiten in Velden beginnt. "Das Land finanziert den Umbau der Straße und die Hälfte der Kosten für die Neugestaltung der Gehwege", verspricht Dörfler.

Auch Klagenfurts Verkehrs-Stadtrat Peter Steinkellner macht Dampf: "Meine Fachleute prüfen, wo im gesamten Stadtgebiet man das ,Shared Spaces'-Konzept anwenden kann. In zwei, drei Monaten, wenn die Pläne auf dem Tisch liegen, werden wir eine breite Diskussion einleiten. Vorher bringt das nichts."

"Shared Space kann zumindest nicht schaden", gibt sich Uni-Experte Knoflacher gedämpft optimistisch. Seine Lieblingslösung sei das nicht, "weil immer noch Autos am Verkehr teilnehmen, aber sie müssen wenigstens langsam fahren". Außerdem hätten die parkenden Autos zu verschwinden, weil niemand innerhalb eines Meters bremsen kann. Und übrigens sei das alles gar nicht so neu: "Ich habe so etwas schon 1968 für den Graben in der Wiener Innenstadt geplant."
JOCHEN BENDELE

Quelle: www.kleine.at


Blöde Idee - Viele Schulen befinden sich an Hauptstraßen - Von daher ist die Idee eine blöde. Naja, Hauptsache wir testen mal wieder was.
Graz, die Stadt der Ankündigungen.
  • Zuletzt geändert: Oktober 01, 2010, 12:51:56 von Grazer111
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Fahrverbot vor Schulen: Auch Graz überlegt
Antwort #1

sollen als Pilotprojekte fungieren. Die Grazer Verkehrsreferentin Lisa Rücker (Grüne) begrüßt dieses Konzept: "Aber nur gemeinsam mit Eltern, Schulen und Lehrern als Partner. Und an Schulen, wo das auch möglich ist."


Blöde Idee - Viele Schulen befinden sich an Hauptstraßen - Von daher ist die Idee eine blöde. Naja, Hauptsache wir testen mal wieder was.
Graz, die Stadt der Ankündigungen.


Genau das meinte Rücker wohl mit "wo das auch möglich ist".

Warum soll man es nicht zumindest dort machen wo es sinnvoll möglich ist, wenn es verkehrsberuhigend wirkt und auch noch nachweislich die Unfallzahlen senkt?

  • Amon
Re: Fahrverbot vor Schulen: Auch Graz überlegt
Antwort #2
Naja, das wird in Graz wohl wieder nix werden. Oder glaubt jemand hier, dass z.B. die Mandellstraße/Petersgasse zur Morgendlichen HVZ gespertt wird? Wo fahren dann die ganzen armen Eltern mit ihren SUV hin, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen?  :police: >:D

Re: Fahrverbot vor Schulen: Auch Graz überlegt
Antwort #3

Naja, das wird in Graz wohl wieder nix werden. Oder glaubt jemand hier, dass z.B. die Mandellstraße/Petersgasse zur Morgendlichen HVZ gespertt wird? Wo fahren dann die ganzen armen Eltern mit ihren SUV hin, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen?  :police: >:D


Die Petersgasse wohl eher nicht, aber es gibt ja schon auch Schulen in Graz, die nicht direkt an einer Durchzugsstraße liegen.

Und genau um die Eltern in den SUVs geht's ja: die sorgen vor den Schulen (sofern sie eben in Seitenstraßen liegen) für den meisten Verkehr und somit selbst für die Gefährdung der Kinder. Da würde ein Fahrverbot wunder wirken (nebenbei auch für die Fittness der Kinder, die bewegen sich eh immer weniger).