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Thema: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße  (35382-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Druck der Straße, Grüne im Zwiespalt

Verkehrsprojekt in der Rudersdorfer Straße liegt auf Eis, Eggenberg wird dagegen durchgezogen.
Trotz massivem Protest: Th.-Stammel-Straße wird Wohnstraße

Drei Jahre hat sich die Grüne Verkehrsreferentin Lisa Rücker um eine Verkehrsberuhigung in der Rudersdorfer Straße bemüht. Anrainer hatten genug von der täglichen Verkehrslawine von 6000 Fahrzeugen. Umso überraschter zeigte man sich in Rückers Büro, als es kürzlich bei der Verkehrsverhandlung vor Ort zu einer einhelligen Ablehnung des Projektes vonseiten aller teilnehmenden Behörden wie auch von Anrainern gekommen ist. Sogar das zu Rücker ressortierende Straßenamt "desavouierte" die politische Chefin. Rückers geplante Maßnahmen würden der StVO widersprechen, so die Stellungnahme des Straßenamtes.

Bei den Grünen schäumt man im Stillen. Man munkelt von Druck vonseiten des Bürgermeisterbüros. Offiziell gibt man sich "überrascht", weil das Straßenamt nach drei Jahren Prüfung zu einem solchen Ergebnis kommt. "Für uns liegt die Sache nun auf Eis und wir werden das nicht mehr aktiv verfolgen", sagt Rückers Sprecherin Nicole Kuss. Durchdrücken werde man nichts.

Anders hingegen agiert Rücker im Fall der Wohnstraße Thaddäus-Stammel-Straße/Josef-Poestionstraße/Eppensteinerweg in Eggenberg. Trotz der 136 Unterschriften dagegen wird das Projekt durchgezogen. "In einem Jahr wird evaluiert. Bei anhaltendem Widerstand könnte zurückgebaut werden", heißt es im Büro Rücker.

H. ANDREJ. H. BAST

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2825599/druck-strasse-gruene-zwiespalt.story




Wozu bitte sollen diese Straßenzüge zu Wohnstraßen werden? - Dort ist fast null Durchzugsverkehr ???

Vll wünscht sich das ja nur ein bestimmter Bewohner?  :P
Liebe Grüße
Martin

  • kroko
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #1
Weiß jemand, worum's bei der ganzen Sache eigentlich geht? Ich versteh das überhaupt nicht.

Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #2

Wozu bitte sollen diese Straßenzüge zu Wohnstraßen werden? - Dort ist fast null Durchzugsverkehr ???


Na und was schadet es dann?

Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #3
Meist sind es Anwohner, die sich über das Rasen aufregen (muss gar nicht der Durchzugsverkehr sein). Da ist eine Wohnstraße gut geeignet, da Schrittgeschwindigkeit. Allerdings überlegen es sich die meisten anders bzw. sind dagegen da es bspw. ein Parkverbot gibt und sich jeder auf der Straße aufhalten darf.

  • kroko
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #4
Wie man als Anrainer gegen eine Wohnstraße sein kann ist mir nicht ganz klar. Wo sind denn die Nachteile? Parkverbot ist natürlich Blödsinn, weil man eben dort wo geparkt werden darf Parkplätze markieren kann (was ja in weiten Teilen der Stadt sowieso so ist). Und was ist so schlimm dran, "dass sich jeder auf der Straße aufhalten darf"? Beim Wegfahren oder Heimkommen beträgt der sogenannte "Zeitverlust" vielleicht 10 Sekunden - ob das wirklich wen stört?

Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #5
Man "kann" markieren, aber das passiert nicht immer (Mindestbreiten etc.) - und da wenig Verkehr ist parkt man diesen Straßen ja irgendwo. Ich kenne die Argumente die da aufgeführt werden (war selbst Anrainer einer verhinderten Wohnstraße).

Die Mitnutzung der Straße für alle möglichen Aktivitäten ist auch immer wieder ein (persönliches) Problem für manche PKW Fahrer (analog Radfahrer auf der Straße). Dass das alles nicht sehr viel Zeit kostet ist klar, aber nebensächlich - denn wieso werden 30er Zonen nicht eingehalten (oder auch andere Beschränkungen)? Meist ist der Zeitverlust von 30 zu 40 km/h an einem Gefahrenpunkt (e.g. Schule) auch nicht mehr als ein paar Sekunden, trotzdem wird "gerast".

Es ist das übliche Problem Psychologie + Florianiprinzip - daher sind die Proteste auch zu erwarten.

  • Tom
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #6
Boah... Da sind ja die zweisprachigen Ortstaferln mMn wichtiger  ;D


Weiß jemand, worum's bei der ganzen Sache eigentlich geht? Ich versteh das überhaupt nicht.


Es ist von oben für diese "besondere" Wohnstraße ein Budget zu Verfügung gestellt worden. Und dieses wird nun aufgebraucht. Irgendein dahergelauferner Künstler verdient halt da mit seinen Ideen bzw. der Umsetzung.

Geplant sind übrigens eine überdimensionale Dose aus Beton, ein riesiges Buch aus Beton, wo Kinder etwas reinschreiben können ( ::) ::) ::)) und mehrere riesige Sitzbänke/Sofas aus Beton mitten auf der Straße. Es sind nur wenige Kinder mehr dort, daher werden höchsten Säufer und andere Personen die man sicher nicht sehen will dort ihre Zeit verbringen und/oder schlafen. Und der ganze Protest bringt halt nix... Das Budget existiert - sch**** vollkommen egal, was die Bewohner nun davon halten.

Und das Problem: vorher waren fast alle für die Wohnstraße. ABER: es wurde vollkommen geheimgehalten, dass solche - ich nenns mal "tolle Sitz- und Spielgelegenheiten" ( :hehe: ::)) - geplant sind. Natürlich sind alle von einer normalen Wohnstraße ausgegangen. Als dann erst viel viel später aber veröffentlicht wurde, was da alles "tolles" auf der Straße stehen soll, begann die Unterschriftenaktion. Ich glaub die ganze Straße hat dagegen unterschrieben  :P Und da sieht mans wieder: wozu gibts Abstimmungen und die Demokratie überhaupt? Die Politiker machen eh was sie wollen...  :-\

  • Ch. Wagner
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #7

Irgendein dahergelauferner Künstler verdient halt da mit seinen Ideen bzw. der Umsetzung.


Es haben sich 80% der Anwohner für die Wohnstraße ausgesprochen bei einer Teilnahme von 50%. Der Hälfte der Bewohner war es also vollkommen egal. Aber die sollen jetzt gefälligst die Pappn den Mund halten.
Und zweifelsohne steht es auch dir nicht zu, jemanden - den du offensichtlich nicht einmal kennst - als "dahergelaufen" abzuqualifizieren. Übrigens war von Anfang an klar, daß die Gestaltung unter Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen geschieht. Es mag dir nicht gefallen, das ist dir unbenommen. Aber die Freiheit der Kunst ist doch ein wertvolles Gut, das nicht infrage gestellt werden kann.
LG!Christian

PS: Josef Thaddäus Stammel (* 1695 Graz + 1765 Admont) ist Hauptvertreter der spätbarocken Holzplastik in Österreich. Der Schaffenshöhepunkt ist die Stiftsbibliothek in Admont, in Graz der Hochaltar der Schloßkirche St. Martin.
Das Geschlecht der Eppensteiner kam im 10 Jhdt. aus Bayern nach Graz und wurden 975 die ersten Markgrafen. 1122 starb die mächtige Dynastie aus, es flgten die Traungauer.
Josef Poestion (*1853 Admont  + 1922 Wien) war Bibliothekar des Innenministeriums in Wien. Er befaßte sich mit den skandinavischen Sprachen, er übersetzte zB. auch Andersen und Ibsen.
  • Zuletzt geändert: September 09, 2011, 08:46:22 von fcw0810
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • kroko
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #8
@fcw0810: Danke für die Geschichtsstunde. Sehr interessant (und sollte man als Steirer eigentlich wissen).

@Tom: dass so weit außerhalb vom Zentrum mit einem besonders hohen Säuferaufkommen zu rechnen ist glaub ich ehrlich gesagt nicht. Und letztlich geht es darum, ob die Bewohner die Straße für sich selbst als "Lebensraum" in Verwendung nehmen (z.B. als Treffpunkt zum Plaudern, zum Spielen etc.) - falls ja, würd ich mir keine großen Sorgen um soziale Randgruppen machen.
Warum keine "normale" Wohnstraße gemacht wird, weiß ich nicht, also mit Blumenbeeten oder sonstwas anstatt von Betonobjekten. Vermutlich will da wirklich das Büro Rücker ein Zeichen setzen bzw. was ausprobieren. Lisa Rücker schreibt dazu übrigens (relative unkonkret) in ihrem Blog: http://lisaruecker.at/wohnstrassen-und-bustrassen-und-andere-zwangsbegluckungen/

  • Tom
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #9

Es haben sich 80% der Anwohner für die Wohnstraße ausgesprochen bei einer Teilnahme von 50%. Der Hälfte der Bewohner war es also vollkommen egal. Aber die sollen jetzt gefälligst die Pappn den Mund halten.
Und zweifelsohne steht es auch dir nicht zu, jemanden - den du offensichtlich nicht einmal kennst - als "dahergelaufen" abzuqualifizieren. Übrigens war von Anfang an klar, daß die Gestaltung unter Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen geschieht. Es mag dir nicht gefallen, das ist dir unbenommen. Aber die Freiheit der Kunst ist doch ein wertvolles Gut, das nicht infrage gestellt werden kann.


Trotzdem: eine Wohnstraße in dieser Form (zumindest eine bekannte) hats noch nie gegeben. Und in dem Brief, der an alle verschickt wurde, wurde nur von einer Wohnstraße gesprochen und dass Ideen mit Kindern erarbeitet werden... Natürlich haben da dann viele zugestimmt. Und mal ehrlich: wenns heißt es werden mit Kindern Ideen erarbeitet, geht man davon aus, was weiß ich zum Beispiel Blumenkisten, die angemalt werden o.Ä. und nicht von überdimensionalen Dingen mitten auf der Straße.

Und es wohnen in der Thaddäus-Stammel-Str. wirklich nicht mehr allzuviele Kinder. Beim Eppensteinerweg noch ein paar aber dann simma fertig. Und die einzigen Kinder, die in die Wohnstraße kommen werden, werden sowieso die aus anderen entfernten Straßen sein. Und da sind sich alle sicher.


Und letztlich geht es darum, ob die Bewohner die Straße für sich selbst als "Lebensraum" in Verwendung nehmen (z.B. als Treffpunkt zum Plaudern, zum Spielen etc.)


Als Treffpunkt zum Plaudern wirds sicher auch nicht dienen, die existieren nämlich natürlich schon, obwohl ohne Wohnstraße!!  ::)

Also, wer soll die Wohnstraße nun nutzen? Und die Frage stellen sich die, die dagegen unterschrieben haben, eben auch alle.

  • kroko
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #10
Wenn's in der Straße wirklich keine Kinder gibt (?), dann wär eine Wohnstraße erst recht eine gute Maßnahme, um wieder Kinder in die Straße zu bekommen. Dass auch andere Kinder in der Straße spielen kann natürlich durchaus sein - aber das als Grund für die Ablehnung anzugeben find ich ehrlich gesagt ziemlich mies.

  • Ch. Wagner
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #11

Und mal ehrlich: wenns heißt es werden mit Kindern Ideen erarbeitet, geht man davon aus, was weiß ich zum Beispiel Blumenkisten, die angemalt werden o.Ä. und nicht von überdimensionalen Dingen mitten auf der Straße.
Also, wer soll die Wohnstraße nun nutzen? Und die Frage stellen sich die, die dagegen unterschrieben haben, eben auch alle.


Es heißt Kinder und Jugendliche, und hättest du im Link der Stadt Graz geschaut, hättest du auch die Entwürfe gesehen.
Wenn wir annehmen, dort wohnten 200 Bürger, dann haben 100 unterschrieben, davon waren 80 Bürger dafür und 20 dagegen. Das ist eine satte 4:1 Mehrheit. Und das Wesen der Demokratie besteht halt auch darin, Ergebnisse zu akzeptieren.
Namentlich wird in der Kleinen Zeitung als Gegner Toni Orthaber (der Polizist?) genannt, der das Hauptproblem darin sieht, daß "fremde Kinder in die Siedlung kommen".
Da sollten sich doch Einige ganz kräftig genieren!

LG!Christian
  • Zuletzt geändert: September 09, 2011, 14:21:27 von Grazer111
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Metro5
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #12
Wie soll man auch mit Tatü-Tata durch die Stammel-Straße fahren, wenn eine Wohnstraße ist. Da kriegen die Leute halt Thaddäus-Stammel-Bammel...  :hehe:

Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #13
Hier übrigens das Infomaterial der Stadt (da der Link noch nicht vorgekommen ist):
http://www.graz.at/cms/beitrag/10169078/3394493/

  • Tom
Re: Trotz massivem Protest: Thaddäus-Stammel-Straße wird Wohnstraße
Antwort #14

Wenn's in der Straße wirklich keine Kinder gibt (?), dann wär eine Wohnstraße erst recht eine gute Maßnahme, um wieder Kinder in die Straße zu bekommen. Dass auch andere Kinder in der Straße spielen kann natürlich durchaus sein - aber das als Grund für die Ablehnung anzugeben find ich ehrlich gesagt ziemlich mies.


Warum schreibst jetzt auf einmal "keine Kinder"? Und wo steht, dass ein Grund für die Ablehnung Kinder aus anderen Straßen seien? Irgendwie verfälscht du mein Posting  ;)
Es ist nur nicht sinnvoll, hier ein Wohnstraße zu errichten, wenn höchstens Kinder aus anderen Straßen sie nutzen, aber es wird nirgends behauptet, dass das direkt ein Grund für die Ablehnung ist...
Ich geb nur das weiter, was ich höre/mitkrieg.

Aber allein dieses Denken und Handeln von Lisa Rücker: "Nein. Die Straße wird gebaut. Vielleicht wir die Wohnstraße denen, die dagegen unterschrieben, später doch gefallen"........