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Thema: E-Busse für Graz (327872-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: E-Busse für Graz
Antwort #420
Alleine betrieblich ist es schwierig:

Auf der Buslinie 50 geht es sich mit großzügigsten Ladezeiten nicht aus, dass beide Kurse mit einem Elektrobus fahren.

Die Linie 34E ist eigentlich sehr wichtig im Störungsfall bei der Bim, was wird im Unterbrechungsfall gemacht?

Da hat sich hws. von den Verantwortlichen niemand Gedanken gemacht, der "Betrieb" darf das ganze dann ausbaden.

Es wäre aber zugegeben schwierig, eine geeignete Linie für den Testbetrieb zu finden - vielleicht wäre der Tramvorlaufbetrieb (Linie 51) zu den Reininghausgründen eine Möglichkeit.  :-X

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • FlipsP
Re: E-Busse für Graz
Antwort #421
Alleine betrieblich ist es schwierig:

Auf der Buslinie 50 geht es sich mit großzügigsten Ladezeiten nicht aus, dass beide Kurse mit einem Elektrobus fahren.

Die Linie 34E ist eigentlich sehr wichtig im Störungsfall bei der Bim, was wird im Unterbrechungsfall gemacht?

Da hat sich hws. von den Verantwortlichen niemand Gedanken gemacht, der "Betrieb" darf das ganze dann ausbaden.

Es wäre aber zugegeben schwierig, eine geeignete Linie für den Testbetrieb zu finden - vielleicht wäre der Tramvorlaufbetrieb (Linie 51) zu den Reininghausgründen eine Möglichkeit.  :-X

W.

Eigentlich keine schlechte Idee. Dort stört man keinen Betrieb, weil weitgehend allein unterwegs. Sollte mal eine Fahrt ausfallen, wohnen noch keine Unmengen an Menschen dort die sich beschweren. Nachteil: Sollte eine Fahrt ausfallen, dann vergrault man potenzielle Neukunden.

EDIT: Natürlich bin ich auch der Meinung, gleich eine Straßenbahn dort zu bauen.
  • Zuletzt geändert: Februar 16, 2017, 09:11:24 von FlipsP
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: E-Busse für Graz
Antwort #422
Nicht ganz unheikel, zumal ja auch die SP schon einen Elektrobusbetrieb in dieser Relation vorgeschlagen hat (könnte sich letztlich negativ auf die Straßenbahn auswirken).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • 222
Re: E-Busse für Graz
Antwort #423
Das wäre für die Politik ideal, fährt mal am 51er der E-Bus kann man sich mit dem Bau der Straßenbahn in das Reininghausgelände noch mehr Zeit lassen oder braucht sie überhaupt nicht mehr zu bauen, da dorthin so schon was mit Strom fährt....

Viele Politiker glauben so, ein E-Bus kann eine Straßenbahn einfach ersetzen. Mit solchen Forderungen wird dieser Irrglaube nur verstärkt.

Außerdem find ich - sollte wenn - dort getestet werden wo es langfristig auch Sinn macht, den der Auf- und Abbau von Ladeneinrichtungen kostet auch sehr viel Geld.

Da E-Busse bereits in vielen anderen Städten getestet werden, wäre es nach dem Desaster in Graz sicher sinnvoller die Serienreife der Fahrzeuge einfach abzuwarten und endlich den Fokus auf den dringend notwendigen Straßenbahnausbau zu setzen!

LG
222
LG 222

  • 222
Re: E-Busse für Graz
Antwort #424
Auch in der Salzburg Krone ist über den Grazer E-Bus gestern groß berichtet worden.

Graz: Pleite um E-Busse
>Das "neue" Experiment in Graz ist kläglich gescheitert
LG 222

Re: E-Busse für Graz
Antwort #425
Schön, dass die Krone "offiziell" von der Kleinen "abschreibt" ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: E-Busse für Graz
Antwort #426
In Köln verläuft der Test mit acht E-Gelenkbussen so erfolgreich, sodass die Umstellung weiterer 6 (!) Buslinien auf E-Betrieb angekündigt wurde. Dazu die Pressemitteilung:

Projekt E-Bus: KVB plant Erweiterung der E-Mobilität

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) planen, die E-Mobilität ihres Busbetriebs auszubauen. Hierfür sollen bis 2021 bis zu sechs weitere Bus-Linien auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt werden. Dabei werden sowohl 18 Meter lange Gelenkbusse, als auch zwölf Meter lange Solobusse - also die kleineren Busse ohne Gelenk - zum Einsatz kommen. Die KVB möchte hiermit ihre Beiträge dazu leisten, dass sich Köln in der Schadstoffbilanz positiv entwickelt. Entscheidend bleibt dabei: Mehr ÖPNV ist der wirkungsvollste Umwelt- und Klimaschutz.

Derzeit kann die KVB die konkreten Linien noch nicht benennen, da sich verschiedene Linien in der Eignungsprüfung befinden. Hierbei spielt die Länge der jeweiligen Linie genauso eine Rolle wie die Möglichkeit, an den Endhaltestellen die benötigte Ladeinfrastruktur aufzubauen. Insbesondere sollen Bus-Linien auf E-Mobilität umgestellt werden, deren Linienweg durch die Kölner Innenstadt verläuft. Beabsichtigt ist, sowohl Linien im links-, als auch im rechtsrheinischen Stadtgebiet umzustellen. Damit wäre unter anderem der Erwerb von 45 bis 50 E-Bussen verbunden.

Die KVB erhofft sich die finanzielle Förderung des Projektes durch das Land Nordrhein-Westfalen. Das ÖPNV-Gesetz des Landes ermöglicht die Förderung von Investitionsmaßnahmen zur Beschaffung von batteriebetriebenen Linienbussen des ÖPNV, zur Errichtung der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur und zur Beschaffung erforderlicher spezifischer Werkstatteinrichtungen. Hierbei kann es sich um einen Mehrbetrag von etwa 20 Millionen Euro für den Ausbau der E-Mobilität handeln, der über die Kosten eines klassischen Ersatzes alter Busse hinausgeht. Dieser Mehrbedarf müsste durch das Land NRW und die KVB getragen werden. Eine weitere Förderung hatte Landesverkehrsminister Michael Groschek bei der Umstellung der Linie 133 auf E-Mobilität in Aussicht gestellt.

Mit der Bus-Linie 133 wurde bereits am 3. Dezember 2016 eine Linie vom Betrieb mit Dieselbussen auf E-Busse umgestellt. Die acht E-Busse auf dieser Linie stoßen keine Stickoxide, keinen Feinstaub und keine weiteren umweltschädlichen Schadstoffe aus. Zudem vermeidet der Einsatz von batteriebetriebenen Bussen auf der Linie 133 jährlich den Ausstoß von etwa 520 Tonnen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2).Mit diesem ersten Projekt, das für die KVB zufriedenstellend verläuft, hat das Verkehrsunternehmen den notwendigen Sachverstand gewonnen, um nun die Planung für das erste Folgeprojekt zu beginnen.

Quelle: http://www.kvb-koeln.de/german/nachrichten/view.html?action=shownews&page=2&id=3183

Re: E-Busse für Graz
Antwort #427
Es wird zwar behauptet, dass der Test erfolgreich verläuft, aber beim kalten Wetter der letzten Wochen gab es doch wohl einige Probleme: http://www.ksta.de/koeln/ausfall-bei-den-kvb-kaelte-legt-elektrobusse-lahm-25593402 und http://www.rundschau-online.de/region/koeln/batterien-verlieren-im-frost-strom-koelner-e-busse-haben-probleme-mit-kaelte-25566858

Das ist dann doch wohl noch einiges zu tun ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: E-Busse für Graz
Antwort #428
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: E-Busse für Graz
Antwort #429

Na hoffentlich ist das Träumeland nicht so schnell abgebrannt.  :-X

Alles Unschuldslämmer und natürlich ÖV-Experten.  :boese:
Liebe Grüße
Martin

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: E-Busse für Graz
Antwort #430
Und eine Presseaussendung der Grazer Grünen dazu...


20.02.2017
Grüne zu E-Bussen aus China: Holding-Vorstand braucht Kontrolle
Das Elektrobus-Experiment der Holding Graz wirft ein Licht darauf, wie es um Kontrollmöglichkeiten und Kontrollpraxis in der Holding bestellt ist.
,,Offensichtlich hatten weder Verkehrsstadtrat Eustacchio noch der für die Beteiligungen zuständige Stadtrat Rüsch ein Interesse daran, das E-Busprojekt, das ja immerhin als Testlauf für die Zukunft der Grazer Busflotte gedacht war, genauer unter die Lupe zu nehmen. Und auch Bürgermeister Nagl beschränkte sein Wirken in dieser Angelegenheit anscheinend auf die Teilnahme an Pressekonferenzen. Die zuständige Stadtpolitik hat die Holding Vorstände und insbesondere Vorstandsvorsitzenden Malik hier also werken lassen, ohne das Projekt kritisch zu hinterfragten", so der Verkehrssprecher der Grazer Grünen Karl Dreisiebner.
Aber auch die konzerninternen Kontrollmechanismen haben hier offensichtlich nicht gegriffen, was nicht verwundert. Die Kontrollmöglichkeiten des Holding-Aufsichtsrates wurden ja in der letzten Gemeinderatsperiode von ÖVP, FPÖ und SPÖ eingeschränkt, in dem Kompetenzen vom Aufsichtsrat weg in den Präsidialausschuss verlagert wurden.
,,Die E-Busse aus China sind nicht das erste Projekt, das die Holding ohne seriöse Information und Diskussion im Aufsichtsrat und im Gemeinderat betreibt. Wir Grüne werden daher  im Gemeinderat den Ausbau der Kontrollmöglichkeiten in der Holding - sowohl von Seiten des Aufsichtsrats als auch von der Stadtpolitik - einfordern", so GR Dreisiebner abschließend.
Liebe Grüße
Martin

Re: E-Busse für Graz
Antwort #431
Nachstehend eine interessante Presseaussendung des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen zur Problematik von E-Bus-Systemen:

Zukunft der Elektrobusse - Treffen mit Bundesumweltministerin
Hochrangige Vertreter des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der in Deutschland tätigen Bushersteller waren am Mittwoch zu einem Gespräch bei Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Dabei ging es um die Zukunft der Elektrobusse im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV): Die Verkehrsunternehmen benötigen weitere Unterstützung der Politik und technische Standardisierungen seitens der Hersteller, um den angestrebten Markthochlauf mit Elektrobussen in den kommenden Jahren zu realisieren.
 Über 40 ÖPNV-Unternehmen in Deutschland testen aktuell bereits Elektrobusse verschiedener Hersteller. "Das zeigt, dass die Branche die politischen Vorgaben zur Elektromobilität auch im Busbereich sehr ernst nimmt. Allerdings gibt es bislang keine Festlegung auf einen einheitlichen technischen Standard, so dass zu viele unterschiedliche Fahrzeuge und Ladesysteme existieren, die damit in der Anschaffung und Wartung zu teuer sind. Die Elektrobusse sind im Vergleich zum Dieselbus im Betrieb nach wie vor nicht zuverlässig genug. Moderne ÖPNV-Busse mit EURO VI-Abgasnorm sind nicht nur wirtschaftlich und zuverlässig, sondern auch äußert emissionsarm. Wenn sich der batteriebetriebene Elektrobus im ÖPNV durchsetzen soll, dann müssen Politik, Verkehrsunternehmen und Hersteller gemeinsam daran arbeiten, dieses Produkt weiter zu verbessern", so Ingo Wortmann, VDV-Vizepräsident und Vorsitzender der Geschäftsführung der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG).
 Neben der Standardisierung der Fahrzeuge und ihrer Ladesysteme ist für die Verkehrsunternehmen vor allem der Aus- und Umbau der Infrastruktur maßgeblich. "Wir müssen uns auch bei der Infrastruktur schnell auf gemeinsame Standards festlegen. Denn Standardisierung reduziert die Kosten und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Das ist ein entscheidender Faktor für die Marktdurchdringung der Elektrobusse. Zudem brauchen wir steuerliche Erleichterung bei den Betriebskosten, die beim Elektrobus zurzeit deutlich über denen vom Dieselbus liegen", so Dr. Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) abschließend.

  • PeterWitt
Re: E-Busse für Graz
Antwort #432
Zukunft der Elektrobusse - Treffen mit Bundesumweltministerin
 "Wir müssen uns auch bei der Infrastruktur schnell auf gemeinsame Standards festlegen. Denn Standardisierung reduziert die Kosten und erhöht die Wirtschaftlichkeit. Das ist ein entscheidender Faktor für die Marktdurchdringung der Elektrobusse.

Interessant. Grundsätzlich gäbe es da schon einen Standard, da wären 2 parallele Kabel, 600V DC, 2 Stangenstromabnehmer. In Zentrumsbereichen rechnet sich diese Infrastruktur durch die Frequenz locker, auf exponierten Außenästen könnte dann mit gespeicherter Energie (man kann unter der Leitung ja auch laden) ohne Fahrleitung fahren. Simpel, robust, zuverlässig und erprobt. Als Innovation können ja die teuren Weichen und Kreuzungen entfallen, da die Fahrzeuge heutzutage automatisch auf/abbügeln können. Zudem werden extreme Stromspitzen durch kurzes Schnellladen reduziert - man denke, wie es zur Rush-Hour am Jakominiplatz wohl wäre, wenn ca. 12 Busse zeitgleich auf Schnelllademodus gingen...

  • 2143
Re: E-Busse für Graz
Antwort #433
auch in Groß Britannien gibt es Elektrobusse ... hier ein Bild aus York. Laut dem Fotografen funktionieren die recht gut da sie ja nur auf einer kurzen Linie eingesetzt werden ... Was ich arg finde das Ladekastel schaut recht klein aus ...