Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Sonniger Novembertag in der Südoststeiermark - Auf nach Gleichenberg (2544-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Sonniger Novembertag in der Südoststeiermark - Auf nach Gleichenberg
Vergangenen Samstag, dem 7. November 2020 sollte laut Wettervorhersage im Südosten Österreichs und darüber hinaus ein strahlend sonniger Herbsttag werden, und nachdem ich frei hatte und die Gleichenbergerbahn leider offenbar kurz vor der Einstellung des regulären Personenverkehrs steht, gab es gleich noch mehr Gründe, einen Ausflug dorthin zu unternehmen.
Zudem ist derzeit der Karawankentunnel gesperrt, weswegen unter anderem der EuroNight von Zürich nach Zagreb bzw. retour aktuell über Graz fährt und dort mit dem Grazer Nightjet vereinigt bzw. getrennt wird, was ich so auch noch nicht fotografiert habe.


So fand ich mich am 7. November kurz vor sieben Uhr am Grazer Hauptbahnhof auf Bahnsteig 1 ein und erwartete den auf Bahnsteig 2 einfahrenden nightjet 465 aus Zürich HB, welcher mit der 1116 191 bespannt war. Im Zugverband befand sich gleich hinter den beiden leider nur sehr schwach besetzten DDm die Kurswagengruppe nach Zagreb, bestehend aus einem Beelm der SŽ sowie einem Bcee und einem WLee der HŽ, die zu meinem Glück alle sauber waren, und um 7:34 Uhr ihre Weiterreise in Richtung Süden antreten sollten. So löste ich noch ein Freizeit-Ticket sowie einen Fahrschein für mein Fahrrad am Automaten und fand mich in der um 7:08 Uhr abfahrenden S-Bahn nach Spielfeld-Straß ein.


Ich nutzte die S-Bahn bis zum Bahnhof Leibnitz, wo, als ich ankam, sich gerade die Sonne durch den Nebel kämpfte. Schnell ging es mit dem Fahrrad nach Wagna, wo die Sonne dem Kampf zu meinem Glück bereits gewonnen hatte und mir nur wenige Minuten bis zur Durchfahrt des EuroNight 40465 (Zürich Hauptbahnhof - Zagreb Glavni kolodvor) blieben. Für die Zuglok 1116 191 waren die drei Wagen auf den letzten Kilometern des Zuges wohl ein leichtes Spiel, ich vermute, dass die Lok bereits ab Buchs SG am Zug hing und nur zwischen Selzthal und Bruck an der Mur am Zugschluss kurz mal entspannen durfte.


Nun war es Zeit, mit dem Fahrrad (zugegebenermaßen und dankbarerweise bereits mit E-Unterstützung) die Etappe zur Gleichenbergerbahn zu überwinden. Es ging zügig über den Schwarzaubach, Saßbach, Ottersbach, Außersbach und Gnasbach über typisch südoststeirische Berg- und Taletappen querfeldein bis ich bei Hofstätten eine Stelle fand, wo ich den in wenigen Minuten folgenden R 8603, der wie alle Züge Züge an diesem Tag mit dem ET 2 gefahren wurde, gut fotografieren konnte.


Für die Rückfahrt als R 8602 von Bad Gleichenberg nach Feldbach nur kurze Zeit später positionierte ich mich zwischen Maierdorf und Katzendorf.


Immer wieder kamen auch Kraftfahrzeuge aus nahezu allen Bundesländern Österreichs vorbei, die wohl an diesem Tag ähnliches vorhatten wie ich, bei diesem herrlichen Herbstwetter kann man ihnen es natürlich auch nicht verübeln. An dieser Stelle richte ich den getroffenen Hobbykollegen einen schönen Gruß aus. Zwischen Prädiberg und Fischa konnte man dank wunderbarer Fernsicht bis zum Schöckl sehen.


Für den Regionalzug 8605 fand ich mich wieder nahe der Haltestelle Fischa ein. Quasi unmittelbar vor der Zugdurchfahrt erfuhr ich, dass noch am selben Tag vier Schlierenwagen der GySEV/ Raaberbahn von Szentgotthárd nach Graz überstellt werden sollen, die sollten offenbar weiter nach Vorarlberg gehen sollten, an dieser Stelle recht herzlichen Dank an den Informanten. Diese Information sollte mein weiteres Tagesprogramm noch ziemlich durcheinanderbringen. Nach der Durchfahrt des Zuges brauchte ich also ein paar Minuten, um meine Gedanken neu zu sortieren und abzuwägen, ob es nun mehr Sinn mache, hier zu bleiben, oder auf die Ostbahn rüber zu fahren. Ich entschied mich schließlich, zur steirischen Ostbahn zu fahren, denn einen Zug mit Schlierenwagen, noch dazu in grün-gelb ist ja schließlich doch etwas ganz besonderes.


Also ging es erst einmal nach Feldbach, wo erst einmal ein Supermarktbesuch anstand, um die Vorräte an Getränken und Jause aufzustocken. In der Stadt Feldbach war ich übrigens positiv überrascht, hat man es hier doch offensichtlich tatsächlich geschafft, ein recht vernünftiges und brauchbares Netz an Radwegen aufzubauen, hier können sich andere Orte und Städte vergleichbarer Größe eine große Scheibe abschneiden. Einen großen Stress bis zum gewünschten Zug mit den Schlierenwagen hatte ich nicht, sollte der Zug meinen Informationen zufolge ja erst um 13:50 Uhr in Szentgotthárd abfahren. Aber ich sputete mich dennoch, bei nicht personenbefördernden Zügen weiß man ja nie, ob die Abfahrtszeit tatsächlich so stimmt. So machte ich mich auf den Weg zu einer Stelle nahe Lödersdorf, an der ich vor einigen Jahren schon mal gewesen bin und ich in Erinnerung habe, dass sich das Foto dort gut umsetzen lassen sollte. Im Bildhintergrund befindet sich inzwischen zwar ein Zuglaufcheckpoint, den ich anfangs als wenig ästhetisch befand, da dieser aber auch irgendwie etwas Besonderes ist, störte er mich dann aber weniger. Als erstes "Testobjekt" kam der 5022 045 als SB 4747 (Szentgotthárd - Graz Hbf) des Weges. Irgendwie ist an mir vorübergegangen, dass der inzwischen nicht mehr im S-Bahn - Blau unterwegs ist. Irgendwie schade...


Nun hieß es jedoch weiter warten, offenbar war der Schlierenzug doch etwas später unterwegs, als erwartet. Hätte ich das gewusst, wäre sich doch noch ein Foto mehr auf der Gleichenberger Bahn ausgegangen, im Nachhinein ist man halt immer gescheiter. Als nächstes kam der 5022 033 als SB 4749 (Szentgotthárd - Graz Hbf), diesmal etwas weiter vorne mit ein bisschen mehr Zuglaufcheckpoint im Bild.


Doch als sich wenig später ein weiterer Hobbykollege an die Stelle gesellte (Liebe Grüße an dieser Stelle), hatte kurz darauf das warten ein Ende und die 2016 097 kam mit dem Zug 98068 (ich vermute Szentgotthárd - Graz Verschiebebahnhof) durch, auch hier Liebe Grüße an den vielleicht mitlesenden Triebfahrzeugführer.


Nun ging es aber zurück nach Feldbach, wo noch der aus Bad Gleichenberg ankommende R 8608 bei der Einfahrt in den Bahnhof festgehalten werden wollte. Leider wurden die Schatten länger und zogen in die gewünschte Fotostelle hinein, sodass eine Kompromisslösung gefunden werden musste, bei der am Foto der Stromabnehmer unschön direkt in Masten platziert wurde.


Ein kurz darauf folgender leider unbekannt gebliebener 5022er (warum hat man eigentlich die Fahrzeugnummer beim cityjet-Design so unleserlich angebracht) als SB 4727(Fehring - Graz Hbf) wurde auch noch bei der Einfahrt in den Bahnhof Feldbach aufgenommen.


Nun war aber endgültig Schluss mit Sonnenlicht, es stand für mich und zwei zufällig getroffene Hobbykollegen (Liebe Grüße übrigens) aber noch eine Mitfahrt nach Bad Gleichenberg und retour mit dem letzten Zugpaar des Tages auf dem Plan. Auch hier wird klar: Vermutlich nicht sehr viele, aber dennoch einige Leute brauchen die Gleichenberger Bahn!


Auf Bahnsteig 2 fährt 5022 045 als SB 4718 ein und stellt somit einen direkten Anschluss an den R 8611 nach Bad Gleichenberg her. Kurze Zeit später hieß es auch für uns: Einsteigen!


Einen so herrlichen Ausblick vom Fahrgastraum in den Führerstand wie hier hat man auch selten; hier bei Oedt.


In den hinteren und unbesetzten Führerstand warf ich auch einen Blick, wie unschwer zu erkennen ist, befinden wir uns im Jahr 2020. Immer wieder hat man hier herrliche Ausblicke in die umliegende Südoststeiermark und teilweise bei der herrlichen Fernsicht noch viel weiter. Eine Fahrt auf der Gleichenberger Bahn ist wahrlich ein Genuss!


In Bad Gleichenberg konnte der ET2 noch bei der Wende auf den letzten Zug des Tages, den R 8612 noch zur blauen Stunden fotografiert werden, selbst der Triebfahrzeugführer nutzte die Wendezeit noch für ein Foto seines Zuges. In nicht allzu ferner Zukunft wird es wohl hier weder einen Zug im Planverkehr, noch den Preis Pirat geben. Bereits in der Dunkelheit wurde wieder der Bahnhof Feldbach erreicht, für den ET 2 ging es wenige Minuten nach der Ankunft zum Feierabend in Richtung Feldbach Landesbahnhof. Wenige Minuten nach der Ankunft gab es wie bei grundsätzlich fast allen Zügen einen direkten Anschluss nach Graz und so fuhren wir mitsamt meinem Fahrrad im meiner Meinung nach doch recht komfortablen 5022er wieder in Richtung Landeshauptstadt. Ich muss sagen, dass die Gleichenberger Bahn zwar im Alltagsverkehr zwar grundsätzlich keine Chance gegen den schnelleren Autobus hat (wobei dieser deutlich verspätungsanfälliger ist als die Bahn und somit wohl in Feldbach gerne einmal der meist nur stündlich verkehrende Anschluss nach Graz verloren geht), weswegen ich gewisses Verständnis für die Einstellung des Personenverkehrs habe, im Freizeitverkehr aber jedoch mit Sicherheit Potenzial für diese schöne Bahnstrecke besteht und ich daher eine endgültige Einstellung des Personenverkehrs mit 31.12.2020 sehr schade finden würde.