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Thema: Alles zur Mur-Seilbahn (276998-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #735
Fahren derzeit schon Gelenkbusse im 2-Minuten-Takt im Areal östlich der NSL bei der Voest und entlang des Hafenareals?
Nein?
Alle 3 Minuten Gelenkbusse?
Nein?
Alle 3 Minuten Solobusse?
... (könnte wohl lange so weitermachen bis ich beim tatsächlichen Angebot bin!)
Das tatsächliche Angebot spiegelt ja wohl auch ein wenig die Nachfrage!
Ein dichterer Bus-Takt ist eine Kostenfrage, die Mittel wären jedenfalls wenig effizient eingesetzt. Das Potenzial wird anders erhoben, mit welchen ÖPNV-Angebot steigen möglichst viele Pendler vom Auto um. Bei der Straßenbahn-Verlängerung nach Traun ist die Rechnung voll aufgegangen. Der Linzer Bürgermeister sagte anlässlich der Präsentation der Seilbahn-Machbarkeitsstudie treffend: "In Linz wächst jedes Jahr die Anzahl der Bewohner und die Anzahl der Arbeitsplätze, was nicht wächst ist der Raum für Verkehrswege (Straßen, Busspuren, Eigentrassen für Straßenbahn). Deshalb ist der Ausbau des ÖPNV-Angebots (Seilbahn und zweite Schienenachse) pure Notwendigkeit."

  • 38ger
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #736
Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass die meisten Arbeiter der Voest und entlang des Hafenareals just in Ebelsberg oder in der Nähe eines Freizeitsees wohnen.
Von daher scheint mir schon die Wahl der Trasse sehr fragwürdig!
Hauptbahnhof-VOEST-Hafen-Hauptplatz bzw. die dortige Brücke als Route ließe ich mir ja schon eher einreden. Gerade eine reine Pendlerlinie abseits von Einkaufs- und Bildungsmöglichkeiten ist aber auch sehr variabel im Bedarf - und dafür eignet sich eine Seilbahn nicht wirklich.
Bei einer Buslinie hingegen kann man problemlos eine Stunde lang alle zwei Minuten und die nächste alle fünfzehn Minuten fahren. Angesehen davon dass gerade im Hafenareal eine Feinerschließung wichtig wäre. Denn dass eine Verbindung Bus-Straßenbahn-Seilbahn-Bus oder auch "nur" O-Bus-Seilbahn-Bus sonderlich viel Potential hätte kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #737
Dir ist offensichtlich nicht bekannt, dass die ersten 2 Haltestellen der Seilbahn für Voest-Mitarbeiter gebaute Wohnsiedlungen erschließen würde. Pendler sollen nicht den Umweg über den (überlasteten) Hauptbahnhof machen müssen, sondern an einer der beiden Verknüpfungsstellen mit der S-Bahn in die Seilbahn umsteigen. Bei der Seilbahn werden an den Endstationen Gondeln automatisch aus- bzw. eingehängt und somit ohne Personalaufwand variabel an den Bedarf angepasst. Die Seilbahn soll rasch voran kommen (wie eine U-Bahn), die Feinerschließung soll daher mit Bus- und Straßenbahnlinien erfolgen. Buslinien anstatt der Seilbahn sind keine Alternative, weil diese in der HVZ ebenso im Stau stehen würden und somit (für Autofahrer) der Anreiz zum Umsteigen auf den ÖPNV gering wäre.

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #738
Klar ist die Trasse fragwürdig - genau so wie das Argument einer Wohnsiedlung nur für VÖEST-Mitarbeiter. Welcher Wohnbauträger schränkt eine Wohnungsvergabe freiwillig derart ein? ::)
Basierend auf einer Verkehrserhebung wurde die Trasse gewählt, zunächst wurden Straßenbahn und Bus in Betracht gezogen, aber aus verschiedenen Gründen (schwierig bis nicht machbar, zu teuer und zu wenig effizient) verworfen.
Die Voest errichtete vor Jahrzehnten ganze Wohnsiedlungen für ihre Mitarbeiter. Heute können diese Wohnungen von Jedermann gemietet werden, es wohnen aber noch immer viele Voestler darin.
Der Kurier schreibt heute "In luftiger Höhe gibt es keinen Stau", siehe https://kurier.at/chronik/oesterreich/in-luftiger-hoehe-gibt-es-keinen-stau/400151349

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #739
Klar ist die Trasse fragwürdig - genau so wie das Argument einer Wohnsiedlung nur für VÖEST-Mitarbeiter. Welcher Wohnbauträger schränkt eine Wohnungsvergabe freiwillig derart ein? ::)
Die Voest errichtete vor Jahrzehnten ganze Wohnsiedlungen für ihre Mitarbeiter. Heute können diese Wohnungen von Jedermann gemietet werden, es wohnen aber noch immer viele Voestler darin.
Dasselbe gibt es auch in Leoben ;)

  • PeterWitt
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #740
Basierend auf einer Verkehrserhebung wurde die Trasse gewählt, zunächst wurden Straßenbahn und Bus in Betracht gezogen, aber aus verschiedenen Gründen (schwierig bis nicht machbar, zu teuer und zu wenig effizient) verworfen.

Und gerade diese Einschätzung ist wohl schwer nachvollziehbar - zu den Schichtwechsel-Zeiten herrscht eigentlich sonst kaum Verkehr (Morgenschicht noch vor dem Frühverkehr, Mittag vor der Nachmittagsspitze, Abend schon deutlich nach dem Abendverkehr), also könnte man zu diesen Zeiten den Takt wohl problemlos hochfahren.
Und zur Effizienz einer Investition von mehreren 100 Mio, die dann eine Buslinie (Linie 18) ersetzen soll, die jetzt 4x/Tag!!!! verkehrt will ich jetzt mal nichts sagen, zumal die Infrastruktur der Stationen auch noch massive Betriebskosten aufweist, die man bei Bus/Straßenbahn so nicht hat.
Auch die Endstation Pleschinger See scheint eher wahllos "dahergeredet" zu sein, weil - was soll man dort? Dort ist rund herum nichts was dauerhaft Fahrgäste generieren würde, und ein riesiges P&R-Haus für die VOEST-Mitarbeiter direkt am Badesee wird wohl niemand ernsthaft überlegen, oder? Wenn man dann wenigstens bis Universität bauen und mit der Straßenbahn verknüpfen würde... ::)

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #741
Zitat
Ungeachtet dessen entstehen anderswo in den städtischen ÖPNV integrierte Seilbahnen, zum Beispiel in Brest, Marseille, Orleans und Toulouse

Brest: Dient nach kurzer Recherche scheinbar nur zum Überqueren eines Flusses.
Marselle: Wurde 1968 stillgelegt  ;D
Orleans: Wird nicht einmal 400m lang sein und den Bahnhof mit einem wichtigen Platz verbinden, zwischen denen es bis dato keine Verbindung gab.
Toulouse: Überwindet scheinbar auch einen Berg, obwohl man den wahrscheinlich auch anders anbinden hätte können.

Was lernen wir? Seilbahnen haben dort ihre Berechtigung, wo es geografische Hürden gibt (Brest, La Paz und vll. Toulouse) oder Punkt-zu-Punkt Verbindungen notwendig sind (Orleans). Am erfolgreichsten sind Seilbahnen sogar dort, wo beides auftritt: Bei Skipisten.

Wenn man sich Seilbahnen anschaut, die ohne diese Gegebenheiten gebaut wurden, sieht man: Der Hauptnutznießer dieses Transportmittels ist Luft.

Übrigens: Nur weil etwas viele machen, ist es noch lange nicht gut oder schlau. Siehe Straßenbahnrückbau und Förderung des mIV im letzten Jahrhundert.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #742
...
Toulouse: Überwindet scheinbar auch einen Berg, obwohl man den wahrscheinlich auch anders anbinden hätte können.
...

Nicht nur scheinbar, sondern wirklich.
Wie man aus dem Artikel im untenstehenden Link entnehmen kann, soll die Seilbahn, oder auch  "Aero-Tram" genannt, das bedeutende Krebstherapiezentrum, westlich des Flusses Garonne, mit der Universität "Paul-Sabatier" (U-Bahn Anschluss) weiter östlich verbinden. Auf der fast direkten Strecke ist nicht nur der Fluss Garonne zu queren, sondern es muss auch eine rund 70 m hohe Geländestufe östlich der Garonne bewältigt werden.

Hier der Link zum Zeitungsartikel mit Streckengraphik: https://www.20minutes.fr/toulouse/1709331-20151014-toulouse-aerotram-quasiment-pare-decollage

  • Ch. Wagner
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #743
Und wir wollen doch nicht die ganz wichtige "Luftstraßenbahn" von Almaty vergessen....
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • PeterWitt
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #744
Und auch die anderen Beispiele in dem Artikel sind ja wohl wenig vergleichbar:

New York: Die Roosevelt Island Tram verbindet Roosevelt Island mit der 2nd Avenue in Manhattan, was dem Fußgänger ca. 1km Fußmarsch über die Brücke erspart. Alternativ gäbe es noch die Fähren...

Ankara: Keçiören Gondola hat eine Streckenlänge von 1,653km, 2 Stationen (die beiden Endpunkte) mit einer Fahrzeit von 20 Minuten und einer Kapazität von 384 Pax/h. Die Bahn war so erfolgreich, dass der Betreiber nach kurzer Zeit den Tarif um 80% senkte...

Also, eher andere Parameter als in Linz/Graz.

  • Ch. Wagner
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #745
... geschweige denn die von Taschkent.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #746
Der Kurier schreibt heute "In luftiger Höhe gibt es keinen Stau", siehe https://kurier.at/chronik/oesterreich/in-luftiger-hoehe-gibt-es-keinen-stau/400151349

Laut Kurier-Artikel meint Bürgermeister Nagl, dass die Kapazität von Seilbahn und Straßenbahn gleich wäre (jeweils 3000 Personen pro Stunde).  >:(  :no:

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #747
Und wir wollen doch nicht die ganz wichtige "Luftstraßenbahn" von Almaty vergessen....
Wenn ich das Bild richtig interpretiere geht es mit der Seilbahn hinauf und hinunter mit dem "Hexenexpress"  wie am Schöckl.
Einfach fas­zi­nie­rend.

  • Ch. Wagner
Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #748
Wenn ich das Bild richtig interpretiere geht es mit der Seilbahn hinauf und hinunter mit dem "Hexenexpress"  wie am Schöckl.
Einfach fas­zi­nie­rend.


Die Rutschbahnbenützer werden gesondert hochgeholt.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Alles zur Mur-Seilbahn
Antwort #749
Der Kurier schreibt heute "In luftiger Höhe gibt es keinen Stau", siehe https://kurier.at/chronik/oesterreich/in-luftiger-hoehe-gibt-es-keinen-stau/400151349

Laut Kurier-Artikel meint Bürgermeister Nagl, dass die Kapazität von Seilbahn und Straßenbahn gleich wäre (jeweils 3000 Personen pro Stunde).  >:(  :no:

Und auch bei den Kosten ist sehr viel Phantasie dabei. Das macht Nagl immer wieder und die Presse übernimmt den Schmarn einfach ohne nachzufragen. :-[