Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: [INT] (off-topic) RB Seidenstrasse 2016: Esfahan - Hongkong (Teil 5, Taschik. 2) (3234-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
[INT] (off-topic) RB Seidenstrasse 2016: Esfahan - Hongkong (Teil 5, Taschik. 2)
  
  Es geht also nun auf dem sogenannten "Pamir-Highway" bzw. der Fernstrasse M41 (Termez - Dushanbe - Khorog - Osh - Bishkek) quer durch Tadschikistan:
 
  Über weite Teile geht es dabei direkt entlang der Grenze zu Afghanistan.
  
  Beim "Busbahnhof" im Süden von Dushanbe findet man Fahrgelegenheiten nach Khorog (ca 600 km), wir fahren also mit einem städtischen Taxi dorthin.
  
  Dort wird man gleich von diversen Fahrern, die ihre Dienste anbieten, umringt. Man hat die Wahl zwischen einem Sammeltaxi (bis zu 7 Fahrgäste passen in die üblicherweise eingesetzten Fahrzeug) und einem privaten Fahrzeug. Einen liniemnässigen Fernbusverkehr gibt es nicht (nur bis  Kuljob), die Strasse nach Khorog ist auch nur bedingt bustauglich...
  Wir entscheiden uns für die teurere, aber deutlich komfortablere Privattaxi-Variante. Das hat in Summe für uns drei 1600 TJS (190 EUR) gekostet, wobei sich das später noch auf 1400 TJS reduziert hat, weil wir von Khalaikum nach Khorog ein Paar aus Tschechien mitgenommen haben.
  Die Sammeltaxis fahren nämlich üblicherweise ohne Zwischenübernachtung von Dushanbe nach Khorog, die Fahrzeit beträgt da 12-14 Stunden, was sejr anstrengend ist. Und wenn man nur einen Teil mitfährt, tut man sich schwer ab dort dann eine Fahrgelegenheit bis Khorog zu finden.
  Daher und wegen des grösseren Komforts und der Möglichkeit von Fotohalten würde ich die Privattaxi-Variante empfehlen, wenn man nicht ganz knapp bei Kasse ist.
  
  Dieser Toyota Land Cruiser ist unser Fahrzeug:
 
  
  Bei einer Polizeistation im Süden von Dushanbe werden wir angehalten, irgendein Polizeichef möchte von dort nach Kuljab fahren und muss natürlich im Sinne der Problemvermeidung kostenlos mitgenommen werden.
  
  Die Strasse ist ganz gut und wurde in den letzten Jahren v.a. mut chinesicher Unterstützung ausgebaut:
 
  
 
  
  Doch ein eisenbahnaffines Foto:
 
  
 
  
  Noch eine Eisenbahnbrücke kurz vor Kuljab:
 
  
  Es gibt zwar nun eine durchgehende Bahnstrecke Dushanbe - Kuljab ohne Umweg über Usbekistan (siehe http://www.president.tj/en/node/12789, der Neubauabschnitt übers Gebirge ist recht aufwändig trassiert, wie man auff GoogleEarth sieht), aber die Fahrzeit der zwei wöchentlichen Züge ist mit 7h40 eher unbrauchbar, ausserdem weiss ich nicht, ob zum Zeitpunkt unserer Reise der Personenverkehr schon aufgenommen war.
  
  Fahrplan des taschikischen Inlandverkehrs von http://caravanistan.com/transport/train/tajikistan/
 
  This is the latest timetable info we have, from 2017:
  602 Dushanbe 08.00 - Kurgonteppa 12.00 - Kulob 15.40, Tuesday & Saturday
  604 Dushanbe 08.00 - Kurgonteppa 12.00 - Shahrtuz 14.36, Tuesday & Saturday
  601 Kulob 08.00 - Kurgonteppa 11.31 - Dushanbe 15.32, Wednesday & Sunday
  603 Shahrtuz 08.50 - Kurgonteppa 11.31 - Dushanbe 15.32, Wednesday & Sunday
  6373 Dushanbe 17.25 - Pakhtaabad (= Tursunzoda) 19.55, Daily
  6374 Pakhtaabad 04.42 - Dushanbe 07.03, Daily
 

  
  Ankunft Kuljab:
 
  
  In Kuljab war eine ca halbstündige Mittagspause angesagt.
  
  Wir verlassen dann Kuljab mit russischer Popmusik:
  

https://www.youtube.com/watch?v=MHQ2x4zu7F0 
 
  Gegend südlich von Kuljab:
 
  
  Auf dem Pass südlich von Kuljab...
 
  
  Kurz danach folgt ein erster Checkpoint, bei dem wir unseren GBAO-Permit (GBAO = Gorno Badachshanskaja avtonomnaja oblast) vorweisen müssen (also den Ausdruck des pdf-Visums...).
  
  Es geht weiter bergab ins Tal des Flusses Panj, der hier die Grenze zu Afghanistan bildet. Bald ist aber eine Zwangspause angesagt, denn die Chinesen bauen grad die Strasse ordentlich aus und haben den vor uns liegenden Abschnitt wegen Sprengarbeiten gesperrt:
  
 
  
 
  
 
  
  Auch dieser chinesische LKW musste warten:
 
  
  Nach einer knappen halben Stunde machts dann einen Rumpler... die Sprengung war erfolgreich.
  
 
  
  Es dauer noch ein paar Minuten, dann wir die Strasse freigegeben... der heruntergesprengte Berg war aber auf der "Strasse" verteilt, sodass wir Glück hatten, ein halbwegs geländegängiges Fahrzeug zu haben...
 
  
  Hier wird fleissig gewerkelt...
 
  
  Eine weitere Zwangspause - ein Autokran blockiert grad die Strasse:
 
  
 
  
  Der spektakuläre Blick nach unten...
 
  
  Hier sehen wir zum ersten Mal Afghanistan - alles hinter dem Fluss Panj ist Afghanistan:
 
  
 
  
  Die Strasse ist hier abschnittsweise schon ganz gut...
 
  
  ...dann aber wieder eine Schotterpiste:
 
  
  Links des Flusses ist Tadschikistan, rechts Afghanistan:
 
  
 
  
  Durch die Schlucht...
 
  
  Nicht jeder schafft das unfallfrei....
 
https://www.youtube.com/watch?v=mylROc5X8cg  

  
 
  
  Wir passieren diverse Dörfer.... die Musik aus dem Radio klingt nun eher ein bissl indisch:
 
  
 
  
  Blick nach "drüben"  - während es auf tadschikischer Seite eine immerhin halbwegs passable Strasse gibt, gibt es auf der afghanischen Seite tlw. nur schmale Pfade entlang des Flusses....
  
 
  
  Nach ca. 2 Stunden Fahrt entlang des Panj (und insgesamt ca 7h nach Abfahrt in Dushanbe) erreichen wir dann Khalaikum, wo wir in einem netten, einfachen Guesthouse übernachten:
  
 
  
  Es gibt auch noch ein Abendessen für uns und davpr geht sich noch ein Spaziergang durch den Ort aus...
  
  Es gibt auch eine direktere Strassenverbindung von hier nach Dushanbe (285 km vs 371 km via Kuljab), aber es wird wohl einen Grund haben, warum die Taxifahrer üblicherweise über Kuljob fahren...
 
  
 
  
 
  
 
  
 
  
  Die örtliche Moschee:
 
  
  "Welcome"-Schild am Ortseingang, im Hintergrund Afghanistan...
 
  
  Zoom nach "drüben":
 
  
  Sogar das berühmteste Croissant der Welt gibt es an diesem abgelegenen Ort...
 
     
  Beim Abendessen kommen wir mit zwei Amerikanern und einem Paar aus Tschechien ins Gespräch. Letztere wollen auch nach Khorog, wir können sie auf den in unserem Auto noch freie Plätzen mitnehmen.
  
  Am nächsten Morgen setzen wir also die Fahrt fort:  
 
  
 Dorf in Afghanistan:
 
  
  Einen Bus sehen wir dann doch, und zwar einen "Luxury Ikarus Bus"...
 
  
 
  
  Auch eine Bushaltestelle gibt es - man beachte im Hintergrund den in den Fels gehaunenen Pfad auf afghanischer Seite:
 
  

  
Bauarbeiten auf afghanischer Seite - anscheinend will man den Pfad zu was befahrbarem ausbauen:

  

  
 
  
  Wieder ein Checkpoint:
 
  
  Hier gibt es sogar eine recht neue Brücke nach Afghanistan - ob der Grenzübergang offen ist, weiss ich nicht. Allzu intensiv dürften die gegenseitigen grenzüberschreitenden Beziehungen nämlich nicht sein...
 
  
  Kurze WC-Pause:
 
  
 
  
 
  
  Neue Masten für die Stromleitung werden errichtet...
 
  
  Kurz vor Khorog weitet sich das Tal dann:
 
  
  In Khorog quartieren wir uns in der "Pamir Lodge" ein - das ist DER hiesige Treffpunkt vieler Reisender entlang des Pamir-Highway:
  http://www.pamirlodge.com/
  
Das Publikum ist bunt gemischt. Manche sind mit eigenem Fahrzeug (Fahrrad, Motorrad, Auto) unterwegs, manche etwas sehr alternative sind auch auf einem ganz besonderen "Trip"....

  
Erkundung des Ortes Khorog - immerhin 28.000 Einwohner und Haupstatdt der automonen Region "Bergbadachschan" (GBAO):   

  

  
 


  
 

Wir steuern gezielt die Tourist-Information an, um uns hier Fahrzeug+Fahrer für die weitere Fahrt entlang des Pamir-Highway bis nach Kirgistan zu organisieren.
 

Man ist hier sehr bemüht, den Tourismus zu entwickeln:

  
Hier kann man z.B. Landkarten kaufen, sich bzgl. Aktivitäten und Tranport beraten lassen und es werden eben auch Transportmöglichkeiten vermittelt. Der Preis für Transportleistungen wird hier km-basiert ermittelt, man erspart sich also ein Gefeilsche.

Nachdem wir dort die Weiterfahrt (über das Wakhan-Tal) fixiert hatten, ging es dann zur Feier des Tages noch zum Inder um die Ecke zwecks Abendessen:

  


 

---

Fortsetzung folgt...