Zitat von: rellov am Dezember 20, 2014, 06:32:22Wobei aber die Vorteile einer Hochketten-Fahrleitung überwiegen.Moment! Das ist deine Meinung.Andere Leute (und Städte) legen zum Glück mehr Wert auf ihr Stadtbild. Während man hier sich mit "UNESCO City of Design"-Pickerl begnügt, ist anderswo der Faktor Unauffälligkeit einer Einfachfahrleitung so wichtig, dass dort eben dessen Vorteile gegenüber einer stadtverschandelten Kettenfahrleitung überwiegen. Das ist Betrachtungssache - es gibt ja auch Städte, die sogar die (immer geringer werdenden) Nachteile einer oberleitungsfreien Tram in Kauf nehmen.
Wobei aber die Vorteile einer Hochketten-Fahrleitung überwiegen.
Absengerstraße
- es gibt ja auch Städte, die sogar die (immer geringer werdenden) Nachteile einer oberleitungsfreien Tram in Kauf nehmen.
Finde aber trotzdem den Umbau auf Kettenfahrleitung nicht als, wie von dir artikuliert, stadtverschandelt an. Natürlich hat jeder seine eigene Sicht der Dinge.
Nach "Studium" diverser Artikel und Berichte im Internet kann ich folgendes feststellen.Vorteile:OrtsbildsverschönerungNachteile: Verteuerung jeder Straßenbahngarnitur um ca. 100.000 Euro Errichtungskosten etwa dreimal so teuer wie eine konventionelle Oberleitunghöhere Wartungs- und Betriebskostentechnische Probleme bei Regen, Schnee, Staub
Der Vorteil größerer Mastabstände kommt natürlich sowieso nur auf geraden Streckenabschnittenzum Tragen, die ja speziell auf den Grazer Neubaustrecken nicht gerade üppig gesät sind,sobald eine Strecke im Bogen liegt, wird der Mastabstand nur mehr durch dessen Radienbestimmt, da spielt das gewählte Oberleitungssystem dann (fast) keine Rolle mehr.
Dass eine Kettenfahrleitung häßlich ist, ist natürlich auch kein fachlich fundiertes Argument, sondern individuelle persönliche Empfindung. Tatsache ist aber jedenfalls, dass eine solche indicht bebauten, [inner)städtischen Gebieten städtebaulich äußerst problematisch, aber eben auchvollkommen unnötig ist, da eine nachgespannte Einfachfahrleitung, allenfalls mit unterirdischenBegleitleitungen, keine betrieblichen Nachteile bringt, sich aber problemlos in das Umfeld integrierenlässt.Auf stadtbahnmäßig trassierten Strecken und in großzügig bemessenen Straßenzügen dagegen kanneine Kettenfahrleitung durchaus positiv zum Image eines Betriebes beitragen, da sie die Assoziationmit ,,Eisenbahn" erweckt, also auf hohe Geschwindigkeiten, Komfort und ein ,,modernes" Verkehrsmittelschließen lässt.
Dem schließe ich mich voll und ganz an, allerdings dürfte diese Ansicht bzw. Assoziation auf Bahninteressierte beschränkt sein. Wir Bahninteressierte sehen halt hier eine "vollwertige" Bahnstrecke, und für die hier nur geduldeten Autos ist halt asphaltiert worden.Nachträgliche Ergänzung: Der durchschnittliche Nicht-Bahninteressierte wartet an einer nichtelektrifizierten Strecke und wundert sich dann, wenn eine Diesellok daherkommt. Oder sogar an einer gleislosen Bushaltestelle und fragt sich beim Anblick des Busses, warum schon wieder Schienenersatzverkehr ist.
Das ist jetzt alles sehr vereinfacht und nur teilweise korrekt, da es abhängig ist, für welches System die Entscheidung fällt.....
Bei Induktion (Bombardier Primove) wirbt der Hersteller sogar damit, dass bei neuerbauten Strecken die Errichtungskosten billiger sind.
Zitat von: 4010 am Dezember 21, 2014, 12:31:56Das ist jetzt alles sehr vereinfacht und nur teilweise korrekt, da es abhängig ist, für welches System die Entscheidung fällt.....Habe es absichtlich vereinfacht dargestellt, aber doch korrekt. Im Endeffekt gibt es allerdings nur zwei relativ ausgefeilte Systeme. Alstoms "APS" und Bombardiers "Primove"
Ob die technischen Probleme bei dem System "APS" ausgeräumt sind, kann ich nicht beurteilen. (keine Daten vorhanden). Aber wenn du schreibst, dass man die technischen Probleme gut in Griff hat, will ich es dir glauben. Aber sie sind doch vorhanden.
Ist auch schwer zu beurteilen, da es nur eine 800 Meter lange Teststrecke in Augsburg gibt. Es fehlen daher die genauen Vergleichszahlen.
Nicht-Bahninteressierte schauen weniger auf Einfach- oder Kettenfahrleitung, sondern merken den Unterschied vor allem an gestörten Blicken und Sichtbeziehungen (gerade bei historischen Zentren maßgeblich) und an wuchtigen Masten, die störend sind. Und da sind die optischen Einflüsse bei Einfachfahrleitungen in der Regel einfach geringer.
Zitat von: 4010 am Dezember 21, 2014, 13:56:56Nicht-Bahninteressierte schauen weniger auf Einfach- oder Kettenfahrleitung, sondern merken den Unterschied vor allem an gestörten Blicken und Sichtbeziehungen (gerade bei historischen Zentren maßgeblich) und an wuchtigen Masten, die störend sind. Und da sind die optischen Einflüsse bei Einfachfahrleitungen in der Regel einfach geringer.Ich habe nicht kompromisslos für Kettenfahrleitung plädiert, sondern mich einer Aussage von PatSpeesz ......... angeschlossen. Gut, sinnvoll und auch optisch einigermaßen passabel finde ich die Kettenfahrleitungin folgenden hier bereits gebrachten Beispielen (ich verlinke):
Kette ist für mich im Allgemeinen dann keine Lösung, wenn die Querträger selbst Seile sind, die an Häusern befestigt sind.
Ich weiß, meine Aussage war auch nicht als Entgegnung, sondern Ergänzung gedacht.
Zitat von: Cerberus2 am Dezember 21, 2014, 17:13:18Kette ist für mich im Allgemeinen dann keine Lösung, wenn die Querträger selbst Seile sind, die an Häusern befestigt sind.Wieso?
Derzeit werden in dier CvH von Stadion Liebenau bis Messe neue Masten gesetzt für eine erweiterung der Hochketten Leitung.
Was bringt der Umbau auf Hochkette wenn man eh nur mehr überall 30 km/h fahren darf?!
Zitat von: Bim am November 29, 2015, 10:49:18Was bringt der Umbau auf Hochkette wenn man eh nur mehr überall 30 km/h fahren darf?! Möglicherweise verbesserte Stromversorgung?