ad 1) Warum befinden sich die Beleuchtungen dann in der Straßenmittte? Ist dort der übliche Verkehrsweg der Fußgänger. Wenn man in irgendeine Stadt reinfährt wird man schon km vorher von einer Lichterallee in Empfang genommen. Dort sehe ich äußerst selten Fußgänger/Radfahrer. Gesonderte Geh- und Radwege werden oft nur funzerlhaft beleuchtet. (z.B. Stadtpark/Ring/entlang der Mur im Gegensatz zu den daneben liegenden Straßen)
Ernst gemeint? Warum sollten die Lampen nicht in der Mitte der Verkehrsfläche sein? Möglichst überall sollten Rad und Fussgänger genug sehen können und andere diese so früh wie möglich sehen können.
Weil Lampen nur für Auto sind werden Freilandstraßen, Schnellstrassen und Autobahnen ja beleuchtet. Ist Für den PKW und LKW ja absolut notwendig.... (nur die Belgier sehen das so
)
ad 2) Welcher Gehweg wird von der öffentlichen Hand gereinigt. Radwege werden äußerst selten gereinigt bzw. müssen auch seltener gereinigt werden, weil weniger Dreck und Staub anfällt und auch entsprechend aufgewirbelt wird. Im Winter sind sie dafür bis zum geht nicht mehr versaut, weil durch den MIV alles auf die Radwege geschleudert wird.
In den Städten werden die Kosten der Schneeräumung den Eigentümer des angrenzenden Grundstückes abgeschoben. Werden also auch nicht von den Nutzern (wir reden da geraden von Fußgängern und Radfahren) direkt bezahlt. Wie gesagt die bezahlen DIREKT nichts.
In Gemeinden (ich persönlich weiß es zb von Lieboch und Unterpremstätten) werden die Gehwege von der Gemeinde geräumt und dafür wurde auch spezielles Gerät angeschafft. (Sehr schmale Fahrzeuge die auch am Gehsteig Platz haben)
ad 3) Also durch Radfahrer benützte Straßen werden glaube ich nicht so stark beansprucht - aber das ist nur eine Vermutung...
Die Abnutzung wird nicht messbar sein, aber auch Radwegen müssen sanitiert und erhalten werden, denn sie verwittern unabhängig von der Nutzung. zb Frostaufbrüche. Und diese können auf Rad-exklusiven Strecken schon als Kosten des Radverkehrs angesehen werden.
ad 4) Wüsste nicht, wo ich das behauptet habe. Abgesehen davon, dass es ja primär um den Vergleich Autofahrer zu Radfahrer geht.
Man bräuchte aber weniger/nicht so breite Straßen, weniger Erhaltung, weniger Räumung, weniger Beleuchtung
Ja, wenn alle Radfahren (oder zu Fuß gehen) statt mit dem Privat-PKW zu fahren kann man wahrscheinlich auf mehrspurige (in eine Richtung) Straßen verzichten. Das wars dann aber auch schon, denn der LKW-Verkehr kann nicht durch Rad und Fußgänger ersetzt werden. (Innerstädtisch auch nicht durch die Bahn) Auch Busse, Taxis, Einsatzfahrzeuge usw. brauchen weiterhin die Straßen und dafür müssen sie weiterhin erhalten werden. Und wie geschrieben ist für den Verschleiß hauptsächlich der Schwerverkehr(hohe Achslast) verantwortlich. Bei der Räumung oder Beleuchtung würde gar nichts einspart werden.
ad 5) Die Aussage versteh ich nicht: Die Betrachtung ist uninteressant, da es mir egal ist ob Gemeinde/Bezirk/Länder/Bund Aufwendungen oder Einnahmen haben. Nur die Summe ist Interessant.
Die Summe - korrekterweise Differenz Aufwendungen zu Einnahmen sagt, dass für den Autoverkehr pro Einwohner und Jahr 170€ mehr ausgegeben werden als die Stadt durch diesen erhält. Warum ist das uninteressant?
Vielleicht hab ich mich schlecht ausgedrückt. Ein Beispiel: wenn die Gemeinden(Städte) ab sofort die Einnahmen aus Nova,Möst usw statt dem Bunde bekommen würden und dadurch der Wert von 170 auf zb 1 sinken würde. Wären dann alles besser? Oder wäre es volkswirtschaftlich nicht einfach komplett egal. Jetzt klarer was ich meinte?
Ausschnitt aus der Studie: "Es muss jedoch beachtet werden, dass diese Kosten nicht zu 100 Prozent dem Autoverkehr zugerechnet werden können. Es ist daher notwendig, Ausgaben, die auch anderen Verkehrsarten zugute kommen, bei der Betrachtung der Kosten für den Autoverkehr zu trennen. Da die meisten städtischen Haushaltspläne eine solche differenzierte Analyse nicht zulassen, müssen die Ausgaben für andere Verkehrsarten abgeschätzt werden. Für Straßen lässt sich beispielsweise auf Grundlage der räumlichen und zeitlichen Flächeninanspruchnahme und dem Grad der Abnutzung ableiten, dass die Ausgaben zu 80 bis 90 Prozent dem Autoverkehr zuzuordnen sind, während der Anteil anderer Verkehrsmittel bei rund zehn Prozent liegt."
Ja sie haben abgegrenzt zwischen "Autoverkehr" und Rest. Aber scheinbar nicht den Autoverkehr in PKW und LKW Verkehr getrennt.
Einfach mal diese Studie durchlesen. Kostendeckungsgrad langsamer Verkehr: ca. 85%, Autoverkehr: 83%-90%.
Wie man sich als Melkkuh fühlen kann, wenn die öffentliche Hand 10% der Kosten zur Verfügung stellen muss, ist mir unverständlich...
Danke für den Link.
Die Zusammenfassung (Seite 7-8) enthält viele interessante Infos über den Schweizer Verkehr. Und sie ist eine Sachliche Darstellung nicht keine einseitige Betrachtung. (Nicht wie die vom VCD, der scheinbar wie sein Österreichischer Namensverwandter VCÖ, einseitig berichtet)
So zum Beispiel das laut der Studie der Private-PKW-Verkehr mehr seiner Kosten trägt als der Radfahrer.
Der PKW-Verkehr trägt seine Kosten zu 90%, der schwere LKW-Verkehr gar zu 97%. Radfahrer zu 84% nach den Berechnungen der Schweizer.
Da ich die die Besteuerung in der Schweiz etwas anders ist als bei uns sehe ich mich bestätigt in dem Eindruck das bei uns der Privat-PKW seine Kosten DIREKT bezahlt und der Rest nicht.
(die direkte Besteuerung auf PKW ist in der Schweiz geringer, Treibstoff etwas teuerer, keine Nova; LKW sind viel höher bemautet, mit dem Ziel Verlagerung auf die Bahn; Dazu passt auch der geringe direkte eigene Kostendeckung von 54% beim Schienengüterverkehr)
Es kommt immer darauf an, was man da alles miteinberechnet, und auch welche externe Effekte berücksichtigt werden - also wie man Kostendeckung definiert. Alleine schon wegen den Folgen für Umwelt und Mensch (Gesundheitssystem) kann der MIV nüchtern betrachtet gar nicht kostendeckend sein. Trambetriebe in Frankreich gelten übrigens oft deswegen als 100% kostendeckend, weil nur die Betriebskosten beachtet werden - und diese werden aus Fahrgasteinnahmen und der Transportsteuer (=Arbeitgeberabgabe) gedeckt.
Ja gebe dir Vollkommen recht das es immer ein Sache der Abgrenzung ist. Bei der Schweizer Studien wurden aber sehr viel zusätzliche schwer zu fassende Kosten (Umwelt-,Gesundheit-,Unfall-kosten) hinzugenommen und trotzdem deckt dort der Private PKW-Verkehr 90%.
Ich würde zum Beispiel nicht sagen das ein Abgaben auf Arbeitsplätze (wie die FR oder die U-Bahn-Steuer in Wien) die Kostendeckung eines Verkehrsmittel bessert. Den dieser Beitrag wird nicht nur von Nutzern bezahlt sonder auch von nicht Nutzern. Oder würden sie sagen das wenn man in Österreich die Tabaksteuer direkt der Asfinag geben würde, das die Kostendeckung der Autobahnbenutzer verbessert?
So das ganze ist etwas lange geworden und hat mit dem Thread-Titel auch leider schon nix mehr zu tun. @admins könnte man vielleicht ausgliedern?
Ich hoffe es sind nicht zu viele Fehler im Text und ich hab mir gerade vorgenommen in Zukunft keine so langen zeitraubenden Posting mehr zu schreiben.