Das wird heuer ein spannender Herbst....
Hoffentlich kommt unsere Stadtregierung mit allen ÖV-Themen weiter voran.
SG
G111
Erstellt am: September 13, 2008, 22:59:52
VP bremst Rücker einStarker Gegenwind bläst Verkehrsreferentin Lisa Rücker wegen ihrer Beschleunigungsoffensive für die Öffis entgegen. Auch Koalitionspartner Siegfried Nagl steigt jetzt auf die Bremse.
Die Annenstraße soll verkehrsberuhigt werden
Vorrang für Bus und Bim, auch auf Kosten der Autofahrer - das ist im "Koalitionspakt eindeutig abgestimmt", hält Grünen-Vizebürgermeisterin Lisa Rücker Linie und bietet dem Gegenwind von Wirtschaftskammer und ÖAMTC die Stirn: Mehrere Busspuren sollen künftig ganztags den GVB-Linien "gehören", Parkplätze weichen (wir berichteten). Doch angesichts der heftigen Reaktionen auf die Pläne steigt jetzt der schwarze Koalitionspartner auf die Bremse.
Lösungen diskutieren. ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl will Rückers Fahrplan nicht so rigoros umgesetzt wissen: "Das Umsteigen und Beschleunigen des öffentlichen Verkehrs darf nicht auf Kosten der Anrainer und Wirtschaftstreibenden gehen. Wir wollen ja, dass die Leute in der Stadt bleiben. Da müssen wir noch andere Lösungen diskutieren."
Verkehrspolitische Linie. Der Kollisionskurs scheint vorprogrammiert. Denn Rücker will sich ihre "verkehrspolitische Linie sicher nicht von der Wirtschafskammer vorgeben lassen". Manche Parkplätze werde es nicht mehr geben: "Den Lebensraum Stadt nur aus der Perspektive zu sehen, dass ich alles auf vier Rädern erreichen kann, ist eben nicht meine Perspektive."
Steigender Parkdruck. Um den steigenden Parkdruck auf Anrainer abzufangen, will sie Parkplatzreserven in Tiefgaragen erheben. Eine Strategie, die auch in der Annenstraße angewandt werden soll. Bekanntlich wird die Einkaufsmeile rechts der Mur verkehrsberuhigt. Auch hier werden oberirdische Stellflächen gestrichen. "Wir dürfen den öffentlichen Grund Straße nicht allein dem privaten Individualverkehr überlassen", so Rückers Credo.
Bürgerbeteiligungsprojekt. Um den öffentlichen Grund in der Annenstraße für die Menschen erlebbar zu machen, startet Ende September auch ein Bürgerbeteiligungsprojekt. Die Grazer sollen mitreden, wie ihre autofreien Begegnungszonen gestaltet werden können.
Busspur-Offensive. Die umstrittene Busspur-Offensive in der Keplerstraße und Josef-Huber-Gasse sei ebenfalls eine flankierende Maßnahme zur Annenstraßen-Beruhigung, erklärt Rücker: "Hier soll der Verkehrsfluss für die Öffis erhöht werden." Das Kalkül: Die Grazer sollen durch schnellere Busse, die nicht im Stau stecken, zum Umsteigen bewegt werden.
Pendlerinitiative. Der Obmann der Pendlerinitiative Franz Gosch könnte mit der Busspur-Offensive gut leben, falls eine Forderung erfüllt werde: "Wenn die Busspuren schon ganztags freigehalten werden, sollten darauf nach amerikanischem Vorbild auch Fahrgemeinschaften freie Fahrt haben."
HELMUT BAST
quelle:Kleinezeitung.at
Artikel auch im Thread "Attraktivierung Annenstraße" ->
http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,481.msg18515.html#msg18515