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Thema: Der FEINSTAUB - Thread (135894-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #60
Wenn ich die zahlen richtig im Kopf habe verursachen die Industrien 71% des Feinstaubs.

mfG
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #61
Industrie liegt so bei 40%-50% (dort hat es auch schon die größten Maßnahmen gegeben). Hier gibt es die größten Schwankungen, auch örtlich, nach Industrieart und außerdem ob es fossile Kraftwerke gibt oder nicht.
dann folgt Verkehr mit 30 % (davon ca. 2/3 Straßenverkehr)
und Private (Häuser etc.) mit 20% - auch hier eine große Abhängigkeit ob Fernwärme oder Einzelkessel
der Rest sind dann Dinge wie Landwirtschaft was man meist nicht so in die Industrie rechnet

Und das wichtigste zu beachten ist, dass das alles Jahresmittel sind - die Industrie läuft mehr oder weniger konstant durch. Aber Haushalte produzieren vor allem im Winter und auch der Straßenverkehr wird einen höheren Anteil haben, wegen schlechterem Wetter und Streusalz / Split der zu Feinstaub gemahlen wird. -> also kann es passieren dass im Winter die Verteilung eher so aussieht: Industrie 30% - Verkehr 35% - Haushalte 30%

Es ist einfach ein komplexes System und da sollte man an verschiedenen Fronten angreifen - Heizungsumbau wird schon gefördert (man kann ja nicht einfach die Öfen abstellen), Industrie hat Grenzwerte (da ist sicher noch was drinnen) - und beim Verkehr?

  • Michael
  • Styria Mobile Team
So viel Staub gab es seit Jahren nicht
Antwort #62

So viel Staub gab es seit Jahren nicht

Dem Feinstaub geht die Luft nicht aus: Leibnitz und Graz halten bereits bei mehr Überschreitungen, als im ganzen Jahr zulässig wären. Landesrat Wegscheider sagt Umweltzone langsam ade und arbeitet neue Maßnahmen aus.


Hans Zach und seine Mitarbeiter haben seit Jahresbeginn ordentlich zu tun. In der Praxis des Grazer Lungenfacharztes häufen sich derzeit die Patienten. "Wir haben viel mehr Termine vergeben müssen als sonst", sagt der Mediziner. "Es gibt mehr Infekte, und bei vielen ist es eine chronische Bronchitis, die plötzlich akut geworden ist." Der Zusammenhang mit der hohen Feinstaubbelastung, die bekanntlich das Immunsystem schwächen kann, ist für Zach naheliegend.

39 Tage mit Grenzwertüberschreitungen zeichnete etwa die Feinstaub-Messstation Graz-Süd seit 1. Jänner auf - also innerhalb von nur 53 Tagen. Anders herum ausgedrückt: Im Süden von Graz gab es heuer erst 14 Tage, an denen der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft nicht überschritten wurde. Was noch immer nicht bedeutet, dass die Luft an diesen verbleibenden Tagen wirklich sauber war. Leibnitz zählte heuer sogar schon 40 Überschreitungen. Laut EU darf der Grenzwert pro Kalenderjahr maximal 35 Mal durchbrochen werden, laut österreichischem Recht gar nur 25 Mal. Werte, von denen der südliche Teil des Landes meilenweit entfernt liegt.
Umweltl-LR Wegscheider

    "Unser Plan B wird noch im März präsentiert"

Faktum ist: So belastet wie derzeit war die Luft seit Jahren nicht mehr. Nur im Jahr 2006 lagen die Feinstaub-Werte noch höher als heuer. In diesem Jahr hielt die Messstation Don Bosco am 22. Februar bei 41 Überschreitungen.

Entspannung brachte am Wochenende der Föhneinbruch. Die einsetzende Südwestströmung durchlüftet seither das Grazer Becken und ließ die Feinstaubwerte auf rund 20 Mikrogramm absinken. Doch in den kommenden Tagen soll sich der Wind laut Zentralanstalt für Meteorologie (Zamg) wieder abschwächen. "In der Nacht und vormittags kann sich dann wieder eine Inversionswetterlage bilden", sagt der Meteorologe Hannes Rieder.

Je länger aber die derzeitige Wärmephase anhält, desto besser. Denn mitverantwortlich für die ungünstige Feinstaublage ist die konstante Schneedecke. Sie lässt die Luft nachts rasch abkühlen. Tags darauf bleibt der Kaltluftsee im Grazer Becken stehen, der Wind bläst darüber hinweg. "Ist die Schneedecke einmal geschmolzen, wird sich die Lage wieder entspannen", sagt Rieder.

Umweltlandesrat Manfred Wegscheider (SPÖ) verhandelt indes weiter mit dem Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), Allerdings: Die für Graz geplante Umweltzone mit schrittweisen Fahrverboten für ältere Dieselautos rückt dabei immer mehr in den Hintergrund. Solange die Novelle des Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) mit den nötigen Zusatzverordnungen in Wien nicht beschlossen sei, gebe es in Sachen Umweltzone kein Weiterkommen mehr, so Wegscheider (siehe Interview rechts).


Neues Maßnahmenpaket

Stattdessen arbeitet das Land gemeinsam mit der Stadt Graz an einem neuen Maßnahmenpaket in Sachen Feinstaub, das im März präsentiert werden soll. Details will Wegscheider noch nicht verraten. Eine mögliche Fernwärme-Anschlusspflicht für Graz möchte er weder dementieren noch bestätigen.

Quelle: www.kleine.at


Was wohl als nächster Schwachsinn präsentiert wird? ::)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • amadeus
  • Libertin & Hedonist
Zum Fasching etwas Feinstaub
Antwort #63
Feinstaub: Umweltökonom schlägt Absaugung über Kanalsystem vor

Smogglocke über Graz soll über das Kanalsystem abgesaugt und dort mittels Sprühnebel gereinigt werden. Luftgüte-Experten reagieren: "Dieser Plan ist vollkommen illusorisch und nicht nachvollziehbar."

Mit einer Idee, wie man dem Feinstaubproblem in Graz beikommen könnte, lässt der Umweltökonom Franz Prettenthaler aufhorchen: Er schlägt vor, die Smogglocke über Graz über das Kanalsystem abzusaugen und dort mittels Sprühnebels zu reinigen. Als ebenso spektakuläre Alternative empfiehlt er, die Blechdächer unter Stromspannung zu setzen und so die Feinstaubpartikel abzuscheiden.
Reduktion des Feinstaubs

Prettenthaler, der Leiter der Forschungsgruppe Regionalpolitik, Risiko- und Ressourcenökonomik beim Joanneum Research ist, hatte 2010 in einer Studie für die Wirtschaftskammer herausgefunden, dass Umweltzonen hohe Kosten und wenig Nutzen bringen: Einer zu erwartenden Reduktion des Feinstaubs PM10 von 1,26 Prozent stünden 1.500 verlorene Jobs, 430 Mio. Euro Umsatzrückgang und 63,5 Mio. Euro Bruttowertschöpfungsverlust gegenüber. In der Folge war die von Stadt und Land bereits paktierte Einführung einer Umweltzone mit Fahrverboten für alte Diesel-Kfz vom neuen FPÖ-Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann verworfen worden.

Die Absaug-Idee äußerte der Wissenschafter, der nach eigenen Angaben auch das "Transferkonto" erfunden hat, zunächst in einer Diskussion im ORF Steiermark Radio am vergangenen Montag. Dabei lieferte er auch erste Berechnungen: Für die Energie, die man benötigen würde, um die Luft abzusaugen, würden Stromkosten von 150.000 Euro anfallen.

Auf Anfrage betonte der Wissenschafter, dass er keine fertige Machbarkeitsstudie in der Schublade habe, aber die Erstellung einer solchen fordere: "Ich will den Stillstand in der Feinstaubpolitik durch neue Ideen anreichern und die in der Vergangenheit erfolgte Engführung aufbrechen". Seine "Abschätzung" habe er auf Basis der Leistung herkömmlicher Industrieventilatoren erstellt. Diese sollten etwa 48 Stunden benötigen, um die 15 bis 30 Kubikkilometer Luft aus der Inversionsglocke über Graz abzusauen. Seinen Vorstellungen nach sollte die Luft dann im Kanalsystem mittels Sprühnebels gereinigt werden. Investitionskosten seien in der Abschätzung nicht mitgerechnet.

Abgesehen von der alternativen technischen Lösung, dem Feinstaub über Abscheidung mit Hilfe von Elektrizität auf Blechdächern zu Leibe zu rücken, hat Prettenthaler aber auch profane Lösungsvorschläge in petto: "Die effizienteste Maßnahme im Verkehrsbereich wäre sicher die Einführung eines Jobtickets." Wenig hält man von Prettenthalers Absaug- und Filterinnovationen im Referat Luftgüteüberwachung des Landes: "Vollkommen illusorisch", "unausgegoren" und "nicht nachvollziehbar", fasste Andreas Schopper zusammen. Seine Vermutung: "Eher ein Beitrag zum Fasching."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2689978/feinstaub-umweltoekonom-schlaegt-absaugung-ueber-kanalsystem-vor.story
Gruß aus Graz-Eggenberg
Wolfgang
      Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
Im Übrigen bin ich der Meinung, daß das Fahrtziel eines Fahrzeuges mit dessen Fahrtzielanzeige übereinstimmen soll.


  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #64
Zitat
: Für die Energie, die man benötigen würde, um die Luft abzusaugen, würden Stromkosten von 150.000 Euro anfallen.


Pro Tag? Woche? Monat? Zwetschke? Feinstaubpartikel?

Ein bisserl schwammig, der Artikel.

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • kroko
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #65
Zitat
Ein bisserl schwammig, der Artikel.


Naja, steht ja eh oben: Eher ein Beitrag zum Fasching.

Ich hoff nur der Kurzmann liest den Artikel nicht, sonst kommt er noch auf Ideen.

  • Torx
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #66

Ich hoff nur der Kurzmann liest den Artikel nicht, sonst kommt er noch auf Ideen.

Ich bin sicher kein Fan von Kurzmann, aber ich hoffe umgekehrt auch dass die Grünen endlich mal die Artikel zu den Umweltzonen in Deutschland lesen...

  • kroko
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #67

Zitat
Ich bin sicher kein Fan von Kurzmann, aber ich hoffe umgekehrt auch dass die Grünen endlich mal die Artikel zu den Umweltzonen in Deutschland lesen...


Naja, dazu gibt's verschiedene Meinungen. Tatsache ist aber, dass bei uns wenn überhaupt nur eine minikleine Umweltzone mit Unmengen Ausnahmen kommt, die ganz sicher gar nichts bringt. Über Deutschland hab ich letztens folgendes gesehen:

Im Umweltbundesamt hält man das Einführen von Umweltzonen nicht automatisch für die beste Lösung. Schneider relativiert das oft zitierte Vorbild Berlin. Berlins Erfolg sei die Ausnahme und darauf zurückzuführen, dass die Umweltzone relativ groß ist. Sie umfasst ein Gebiet mit 1 Million Einwohner (entspricht fast ganz Wien) und gilt für den privaten wie gewerblichen Verkehr. In kleinen Umweltzonen habe man dagegen gegenteilige Erfahrungen mit sehr geringen Erfolgen gemacht.

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #68
Zitat
Sie umfasst ein Gebiet mit 1 Million Einwohner (entspricht fast ganz Wien)


Also zwischen 1 und 1,7 Mio. ist dann doch ein "geringer" Unterschied zu erkennen.
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • Ch. Wagner
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #69
All diese Diskussionen hatten wir schon. Nach dem Motto "eigentlich miaßat wos gschehn" macht keiner was. Und bevor nichts geschieht, sollten die Umweltzonen her, sollte der IG-L Hunderter konsequent überwacht werden, sollten Fahrverbote ausgesprochen werden. Nur nichtstun ist Schei (ups) Mist.
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • railjet16er
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #70
Passend zum Feinstaub, war gestern in "Heute in Österreich" ein kurzer Beitrag:

in etlichen Straßenzügen in Wien wurden in der vergangenen Woche die zulässigen Werte deutlich überschritten.

U.a. in der Taborstraße, wo neben dem starken Autoverkehr auch die Straßenbahnlinie 2 fährt - hier war die höchste gemessene Feinstaubkonzentration, und das in unmittelbarer Nähe eines Krankenhauses (d. barmherzigen Brüder) .....

In Wien hofft man ja jetzt, mit einer Parkpickerlorgie am Stadtrand die bösen Pendler aus NÖ, die dafür schuldig gemacht werden, zu vertreiben. Faktum ist aber, es sind die Wiener selbst, die ihre Luft verpesten, indem sie mit dem Auto fahren - und das tuen die meisten Wiener wiederrum auch nur, weil die Öffis in Wien zu wünschen übriglassen ....
MfG die Sandra

  • kroko
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #71
@HP: ich beneide dich um dein Gottvertrauen (um es positiv zu formulieren).

Was ich nicht versteh:

Zitat
Ich glaube nicht, dass das irgend etwas ändern wird. In meiner Schulzeit (Hauptschule/Beginn HAK) hatten wir den sauren Regen. Er ist heute Geschichte. Dann kam, vor allem im Grazer Raum, der Smog, der ist ja auch nimmer da (warum auch immer) Heute ist es der Feinstaub, wobei man den sicher nicht so leicht wegbringen wird, wie den sauren Regen.


Was soll das bedeuten? Dass eh alles wurscht ist? Dass eh alles von selber gut wird? Gegen sauren Regen, gegen Smog hat es auch massive Kämpfe gegeben, genau das gleiche "aber wie soll die Wirtschaft das aushalten usw.usf", das jetzt in Sachen Feinstaub vorgebracht wird - was willst du damit beweisen? Dass sich eh alles von selbst erledigt? Ich glaub genau das Gegenteil: Saurer Regen und Smog sind nicht einfach so weg, sondern weil viel dagegen getan wurde. Jetzt gilt es was gegen den Feinstaub zu tun. Danach wird auch nicht alles super, und nicht alle Probleme werden gelöst sein. Aber das ist doch bitte kein Grund, um einfach die Hände in den Schoß zu legen, oder?

  • Ch. Wagner
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #72
Du, HP, hast noch a bisserl was vergessen: Flieger und vorallem die Schiffe.
Und du wirst doch auch konsequent Einkaufen und Essen: mit dem Fahrrad zum Markt fahren, Aufpassen, daß dich kein Bauer bescheißt, Kochen - aber womit. Mac Donalds ist sowieso verboten. Trinken: mit dem Fahrrad nach Puntigam oder Stainz, je nach Vorliebe.
Viel Spaß!
LG!Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #73
So lange man es sich leisten kann "Sylvesterfeuerwerke" abzubrennen und diese auch noch offiziel genehmigt - kann es mit der Feinstaubbelastung nicht so kritisch sein.
Ich weiß, daß ist ja nur einmal im Jahr aber diesen Unsinn könnte man ja auch abstellen - irgendwo muß ja begonnen werden (Provokant gesagt !)
Aber damit würde man ja das "menschenrecht(un)freundliche" China treffen !

MfG.   ---   Gleisnagel
FRIEDE-FREIHEIT-GERECHTIGKEIT   ---    Sorge dich nicht, L E B E

  • kroko
Re: Der FEINSTAUB - Thread
Antwort #74
Beim Sylvesterfeuerwerk kann die Politik gar nichts richtig machen: bleibt's erlaubt, regen sich die Leute von wegen Feinstaub auf, wird's verboten, wird von Vebotsstaat und Genussfeindlichkeit gelabert.