Das Ende der "Brucker" Spinne naht unwiderruflich
Das Ende der "Brucker" Spinne naht unwiderruflich
Die Hochbrücke über Bruck muss weichen. Am Donnerstag haben sich Vertreter des Landes und der Stadt Bruck auf die weitere Vorgangsweise geeinigt. Im April folgt eine Information für die Öffentlichkeit.
Das Ende der "Brucker Spinne" naht. Am Donnerstag hat es eine "unwiderrufliche Willensbildung aller beteiligten Parteien" (O-Ton Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder) gegeben. Neben der Landesrätin waren Vertreter der Fachabteilung 18A des Landes, Mitarbeiter der Baubezirksleitung Bruck sowie Brucks Bürgermeister Bernd Rosenberger und Vizebürgermeisterin Roswitha Harrer bei diesem Gespräch anwesend.
Finanzielle Beteiligung. Dabei ging es nicht zuletzt um die finanzielle Beteiligung der Stadt Bruck an dem 19-Millionen-Euro-Projekt. Dieser Anteil steht nun fest: 1,36 Millionen wird die Stadt einbringen. "Ohne Beteiligung der Gemeinde hätten wir gar nicht weiterreden müssen", sagt Edlinger-Ploder. Dieses Geld fließt vor allem in die Infrastruktur rund um die neue Straße - in die Geh- und Radwege, Fußgängerunterführungen, Beleuchtung, Ampelanlagen, diverse Anbindungen und ins Kanalsystem. Edlinger-Ploder lobt die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten: "So können wir gemeinsam den Menschen eine Lösung und keinen Streit präsentieren. Die Planung macht alle zu Gewinnern."
Vorteile. Auch für Rosenberger gibt es deutliche Vorteile: "Die Lärm- und Staubbelästigung wird geringer. Darüber gibt es auch umwelttechnische Untersuchungen", erklärt der Bürgermeister. Die neue Straße wird weiter von den Wohnhäusern wegrücken und von diesen durch einen Grünstreifen getrennt. Fußgängerunterführungen verbinden die Hermann-Löns-Straße mit dem Gesundheitszentrum sowie die Stadt mit dem Weitental.
Enorme Belastung. Bis dahin wird es aber noch genug Probleme für die Stadt Bruck und ihre Bewohner geben. "Keine Frage, das wird eine enorme Belastung", ist Bürgermeister Rosenberger überzeugt. Vor allem die Grazerbrücke wird während der zweijährigen Bauarbeiten ein Nadelöhr. Fahren derzeit doch 150 Lkw pro Tag zur Norske Skog und zur Austria Draht, die dann umgeleitet werden müssen. Hier gibt es noch keine endgültige Lösung für die Zeit der Bauarbeiten, denn die Brücke ist nur für Lkw bis zu 16 Tonnen zugelassen.
Parkplätze. Die rund 100 Parkplätze, die durch den Abriss der Hochbrücke wegfallen, sollen weitgehend ersetzt werden. "Im Süden etwa wird der Parkplatz in der Bienensteinstraße adaptiert, im Norden gibt es ja bereits das Parkhaus am Bahnhof für die Pendler, und die Voestalpine Austria Draht wird wahrscheinlich Parkflächen für ihre Mitarbeiter schaffen", sagt Rosenberger, der aber zugibt, dass man über dieses Thema noch nachdenken muss.
Kein fixer Termin. Wann die Bauarbeiten beginnen, lässt Edlinger-Ploder allerdings noch offen: "Wir können davon ausgehen, dass im Jahr 2009 begonnen wird. Aber ich mache keine Spatenstichtermine aus, die ich dann nicht einhalten kann." Klar ist aber der nächste Schritt: Im April wird es eine Informationsveranstaltung geben, bei der auch Anrainer und Wirtschaftstreibende ihre Wünsche einbringen können. Edlinger-Ploder: "Wir werden diese Wünsche auch soweit wie möglich berücksichtigen."
ULF TOMASCHEK
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Fass ohne Boden
Werner Friedrich, Chef der Brucker Baubezirksleitung, meinte zur Hochbrücke: "Höchste Eisenbahn, dass da etwas getan wird." Dieses Zitat stammt allerdings nicht aus den vergangenen zwei, drei Jahren, sondern vom Sommer 1997!
10 Jahre. Bereits damals wurde das Tragwerk der "Spinne" ausgebessert und neu isoliert, ebenso wurde die Asphaltdecke erneuert. Seit mehr als zehn Jahren doktert man nun an dem Straßen-Ungetüm herum. Nun wird es abgerissen und durch eine ebenerdige Straßenlösung ersetzt.
Durchbruch. Zum Durchbruch verholfen hat dieser Lösung die Tatsache, dass die Hochbrücke ein finanzielles Fass ohne Boden geworden ist. Wäre sie das nicht, müssten wir noch lange mit ihr leben.
ULF TOMASCHEK
quelle: kleinezeitung.at
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SG
Grazer111
Liebe Grüße
Martin