Geh, Andreas, bleib sachlich!
Die Schweiz ist das Land der Privatbahnen, und dort funktioniert es gut.
...die allerdings nicht gegeneinander fahren, sondern sich einander in einem ausgeklügelten System von vollkommen integriertem Fahrplan und Tarif zu einem perfekt funktionierenden Uhrwerk ergänzen.
Das meinte ich ja! Quertreiben tut bei uns ja auch nicht die Privatbahn ...
Also daran, dass bestimmte Anschlüsse in manchen Knoten künftig nicht mehr funktionieren, ist keine Staatsbahn schuld, sondern eine Privatbahn.
Mit einem ausgeklügelten System nach CH-Vorbild hat das, was bei uns die Westbahn erzwingt, überhaupt nichts zu tun.
Dass künftig zwei Fernzüge mit ähnlichem Aufgaben in kurzem Abstand hintereinander fahren, hat mit integrierter Angebotsplanung und Uhrwerk-System überhaupt nichts zu tun, das ist einfach ein für beide EVUs wirtschaftlich nicht nachhaltiges Überangebot zu Lasten der Fahrplanstabilität, der Güterverkehrskapazität und mancher Anschlüsse.
Ich habe nichts grundsätzlich gegen Privatbahnen, aber das was hier in Österreich abgeht, hat nichts mit dem Vorbild Schweiz zu tun. Dort hat zB die SOB für die Gotthardbergstrecke ein Konzept vorgelegt, das einfach viel besser als das der SBB war, die über die Bergstrecke dzt (seit Eröffnung des GBT) nur mehr Verbindungen mit vielen Umsteigezwängen und Fahrzeugen mit S-Bahn-Komfort anbietet.
Die SOB hat sich mit einem attraktiven Konzept für die Bergstrecke ins Gespräch gebracht und in einem abgestimmten Diskurs mit dem BAV (Bundesamt für Verkehr, entspricht unserem BMVIT) und der SBB wurde entschieden, dass hier künftig das Konzept der SOB zum Tragen kommt. Natürlich fährt die SOB vollkommen integriert im SBB-System, es gibt keine Trassenkonflikte und es gelten durchgehende Tarife und natürlich das Halbtax und das GA.
Und alle sind glücklich:
- die SOB, weil sich ihr Engagement gelohnt hat
- die SBB, weil sie sich nicht mehr mit diesem eher ungeliebten Verkehr rumschlagen müssen
- das BAV, weil das Gesamtsystem ÖV gestärkt wird
- die Kunden, weil sie ein besseres Angebot haben
- die betr. Kantone aus ähnlichem Grund wie die Kunden
*So* sieht ein sinnvolles Engagement von Privatbahnen aus...
Die WB hat nie versucht, so einen geordneten Diskurs anzuzetteln und Bestandteil eines koordinierten Systems zu werden, sondern einfach irgendwelche Trassen bestellt, wohlwissend dass diese massive Konflikte verursachen.
Ein paar werden natürlich damit auch glücklich werden, aber bei weitem nicht alle....