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Thema: Henry am Zug (52200-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #120
Weiterhin kein klares Ergebnis: Vertreter von Wirtschaftskammer (Fachverband Hotellerie/Gastronomie), Gewerkschaft vida und Do&Co-Tochter Henry am Zug haben am Mittwoch wieder über die Entlohnung für das Catering in den ÖBB gesprochen.

Eine Einigung gab es zwar nicht, die Wirtschaftskammer prüfe nun aber, ob nicht der Fachverband Schienenbahnen zuständig ist, hieß es nach dem Gespräch aus der vida zur APA.
Zuständigkeit wird geprüft
"Wir warten auf eine Antwort, wie die Zuständigkeit jetzt ist", so Gewerkschafter Berend Tusch. Zuletzt hätten sich ÖBB-Chef Christian Kern und WKÖ-Chef Christoph Leitl in die Gespräche eingeschaltet und auch mit Attila Dogudan gesprochen, der selber dem heutigen Gespräch fernblieb. Kern hat insbesondere den Fachverband Schienenbahnen als zuständig vorgeschlagen. Die Einmischung von oben habe für Verwirrung gesorgt, meint Tusch, der aber hofft, dass es eine Lösung gibt, die rechtskonform ist und zu einer fairen Bezahlung führt. "Arbeiten wie ein Eisenbahner oder Pilot aber bezahlt werden wie im Hotel - das wird es nicht spielen".

Im Kollektivvertrag des Fachverbandes Gastronomie sind Arbeitszeiten über 12 Stunden, wie sei bei der Arbeit im Zug anfallen, nicht abzudecken. Im KV der Schienenbahnen sind hingegen Ausgleichsregeln und Zuschläge mit Geld oder Ruhezeiten für so lange Arbeit vorgesehen. Eine Lösung solle Arbeitsplätze sichern, aber nicht "Arbeiten bis zum Umfallen legitimieren", umreißt Tusch das Ziel.
Einigung für Henry am Zug gesucht
Wobei die vida am liebsten eine generelle Lösung für verschiedene Tätigkeitsfelder des Dogudan-Caterings hätte, denn auch mit den fliegenden Köchen gibt es Probleme, da diese zwar die langen Arbeitszeiten des fliegenden Personals aber nur die niedrigen Löhne der Gastronomie haben. Für eine Gesamtlösung müssten aber mehrere Fachverbände zusammenarbeiten. Suche man nur eine Einigung für Henry am Zug, dann gehe es wohl in Richtung Schienenbahnen, erwartet Tusch.

Nachfolgetermin ist derzeit nicht vereinbart, die Gewerkschaft wartet auf eine Entscheidung der WKÖ. Dann werde man sehen, wer überhaupt für weitere Verhandlungen zuständig ist. Alle seien aber an einer raschen Lösung interessiert - auch im Sinne der bevorstehenden Neuausschreibung des Auftrags, der bevorsteht.
Vorwürfe der Gewerkschaft wegen Arbeitsrecht-Verletzungen
Anfang April 2012 hat die Do&Co-Tochter "Henry am Zug" das Catering in den ÖBB-Zügen zusammen mit den Mitarbeitern der Vorgängerfirma e-express übernommen. Seither gibt es regelmäßig Vorwürfe der Gewerkschaft, dass das Arbeitsrecht verletzt werde. Im März hat Henry am Zug den Cateringvertrag einseitig und vorzeitig gekündigt, hat aber die Versorgung der ÖBB-Fahrgäste bis Jahresende zugesagt. Der Catering-Vertrag ist europaweit neu ausgeschrieben worden.


Quelle:Vienna-Online;4. Mai 2016

l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

  • Stipe
Re: Henry am Zug
Antwort #121
Das wirkt irgendwie so, als wäre die Gewerkschaft hier konstruktiver als es der Wirtschaftskammer auf Grund ihrer idiotischen Struktur möglich ist. Eigentlich traurig, wenn man bedenkt, dass sich die die Wirtschaftstreibenden von der WK vertreten lassen müssen.

Aber der Satz mit Arbeitsplätze sichern ohne Ausbeutung zu legitimieren geht schon mal in die richtige Richtung.

  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #122
Etappensieg vor Höchstgericht für Henry am Zug
Attila Dogudan verspricht Mitarbeitern des ÖBB-Caterers Henry am Zug höhere Löhne. Gewerkschaftern ist das zu wenig

Attila Dogudan entscheidet im Ringen mit den Sozialpartnern eine Runde für sich. Der Gründer des Gastronomiekonzerns Do & Co zieht seit Jahren den Ärger der Gewerkschaft auf sich, die die Arbeitsbedingungen im österreichischen Cateringreich des erfolgsverwöhnten Entrepreneurs im Visier hat.

Offen gekämpft wird um die Do-&-Co-Tochter Henry am Zug, die für Verpflegung in den Zügen der ÖBB sorgt. Neben anhängigen Klagen der Arbeiterkammer und drohenden Verwaltungsstrafen in Höhe von 1,3 Millionen Euro laufen kleinere Strafverfahren rund um unterlassene Auskunftserteilungen ans Verkehrsarbeitsinspektorat.

In letzterem Fall entschied nun der Verwaltungsgerichtshof gegen den Magistrat der Stadt Wien und für Henry am Zug. Der Betrieb hatte schon 2013 gesetzliche Aufforderungen ignoriert, die Behörden über Details wie die Zahl der Mitarbeiter, Arbeitsstätten und -zeiten, Dienstpläne und Arbeitsunfälle zu informieren. Es folgte eine Strafe von wenigen tausend Euro.

Grundsätzliche Fragen

Die ist wegen Rechtswidrigkeit nun hinfällig. Was aus Sicht von Do & Co freilich weit mehr zählt, ist die juristische Erkenntnis daraus. Nämlich, dass viele grundsätzliche Frage offen sind: wer etwa für den Caterer bei den Sozialpartnern, beim Arbeitsinspektorat, bei der Sozialversicherung oder Sicherheitsauflagen zuständig ist. Derzeit gelten für ihn die Regeln der Gastronomie. Lieber sähe sich Henry am Zug unter dem Dach der Schienenbahnen.

Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs sei sehr erfreulich, sagt Do-&-Co-Vorstand Haig Asenbauer im Gespräch mit dem STANDARD. Sie offenbare, dass sich die Causa nicht im Zuge von Strafverfahren klären lasse. "Es ist alles nicht ganz so einfach."

"Ein großer Knochen"

Dogudan verhandelt derzeit mit den Sozialpartnern und zeige dabei den Willen, etwas zu verbessern - angesichts der Millionenstrafe und wohl in der Hoffnung, diese rückwirkend abzumildern, erzählt Berend Tusch, Gewerkschafter der Vida. "Offenbar muss es erst an die Substanz gehen, ehe sich was ändert." Dogudan biete an, die Löhne bei Henry am Zug zu erhöhen. Was den Arbeitnehmervertretern jedoch nicht genug ist.

Geld sei ein Faktor. Der andere seien Rahmenbedingungen rundherum, wie Ruhetage und Pausenregelungen, sagt Tusch. "Dogudan haut uns einen großen Knochen hin und glaubt, sich damit aus anderen Themen rauszukaufen. Das ist Do-&-Co-Stil, aber so funktioniert das nicht." Man wolle ein Gesamtpaket, nicht in der Eile das Kind mit dem Bad ausschütten.

Asenbauer reagiert gereizt: "Wir haben gesagt: Die Gehälter müssen deutlich steigen. Wir haben niemals gesagt: Dafür machen wir sonst, was wir wollen." Er hält inhaltliche Fragen für rasch lösbar, bei formellen sei es angesichts der zahlreichen Facetten schwieriger. Henrys Vertrag mit der ÖBB läuft bis 2017. Ob man ihn verlängern wolle, hängt laut Asenbauer vom Ergebnis der Verhandlungen ab.
Quelle: der Standard


l.g. rellov

Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #123
Herr Dogudan hat eine einfache Lösung gefunden: er wechselt von Trenkwalder zu Randstad und entläßt die ungarischen Mitarbeiter. Waren es Ende 2014 noch 120 so sind es heute noch 18. Mehr braucht er nicht, weil die eh nur mehr bis zur Grenze fahren. Ja so ist er halt, der Herr Dogudan: ein Kapitalist der guten, alten Art.
(Quelle: Der Standard)
  • Zuletzt geändert: Mai 09, 2016, 10:18:45 von Ch. Wagner
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Stipe
Re: Henry am Zug
Antwort #124
Ihnen kann er es aber auch nur Recht machen, wenn er aus seiner privaten Kasse was zum Betrieb von Henry am Zug dazu zahlt, oder?  :frech:

  • Stipe
Re: Henry am Zug
Antwort #125
Naja, als sein Eigentum betrachtet Herr Dogudan seine Arbeiter nicht, würde ich sagen. Insofern ist Sklaverei schon ein wenig überschießend, oder?

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #126

Naja, als sein Eigentum betrachtet Herr Dogudan seine Arbeiter nicht


Nein, natürlich nicht. Seine ungarischen  Arbeiter borgt er sich aus, und zwar seit Mitte Jänner von der Fa. Randstadt, vorher von der Fa. Trenkwalder. Der Sklavenhandel hat sich ein bissi verändert.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #127

Nein, natürlich nicht. Seine ungarischen  Arbeiter borgt er sich aus, und zwar seit Mitte Jänner von der Fa. Randstadt, vorher von der Fa. Trenkwalder. Der Sklavenhandel hat sich ein bissi verändert.


Lieber@Ch. Wagner: Ich denke du bist einem Irrtum erlegen.

Zitat
Mitte April hat der Personalvermittler Randstad 15 verbliebene ungarische Servicekräfte gekündigt.


Der gesamte Artikel
Verbliebene ungarische Arbeitnehmer gekündigt

Dem zum Do&Co-Konzern gehörende Unternehmen "Henry am Zug" wird vorgeworfen, bei seinen ungarischen Beschäftigten gegen Arbeitszeit- und Lohnvorschriften verstoßen zu haben. Ungarn bekamen zuletzt 712 Euro brutto im Monat.
Das zum Do&Co-Konzern gehörende Unternehmen "Henry am Zug" ist mit dem Vorwurf konfrontiert, bei seinen ungarischen Beschäftigten gegen Arbeitszeit- und Lohnvorschriften verstoßen zu haben. Am 28. Jänner führte das Arbeitsinspektorat deswegen Kontrollen am Zug durch, schreibt die "Presse". Mitte April hat der Personalvermittler Randstad 15 verbliebene ungarische Servicekräfte gekündigt.
Ende 2014 hatten noch 120 Ungarn für den ÖBB-Caterer gearbeitet, im heurigen Jänner waren es 33, heute sind es 18, wie der Cateringkonzern Do&Co von Attila Dogudan der "Presse" am Wochenende bestätigte. Der Personalvermittler Randstad ist erst seit Mitte Jänner 2016 für "Henry am Zug" zuständig, zuvor war es Trenkwalder.
Do&Co-Chef Dogudan hatte der Gewerkschaft im März versprochen, bei "Henry am Zug" nur noch nach dem österreichischen Kollektivvertrag zu entlohnen.
Deutlich weniger Geld
Die ungarischen "Henry-am-Zug"-Mitarbeiter haben laut "Presse" zuletzt umgerechnet rund 712 Euro brutto im Monat verdient. Ihre österreichischen Kollegen hätten den österreichischen Kollektivvertrag von 1.400 Euro brutto bekommen. Seit Anfang April hätten die ungarischen Beschäftigten offiziell nur noch bis zum Grenzort Hegyeshalom fahren dürfen, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Sonst wären sie als geleaste ungarische Arbeitskräfte, die für ein österreichisches Unternehmen in Österreich tätig werden, wie bisher unter die europäische Entsenderichtlinie gefallen - und hätten für die Arbeitszeit in Österreich nach dem österreichischen Gastro-KV entlohnt werden müssen.
De facto, so die "Presse", seien aber die Touren nach Deutschland, in die Schweiz und nach Österreich weitergegangen. Laut einer nicht namentlich genannten ehemaligen ungarischen Mitarbeiterin wurden die Ungarn erst in Wien an ihrer Kassa registriert. "Dann scheint im System nicht auf, dass man aus Budapest kommt", wird die Frau zitiert.
Bei Do&Co hieß es dazu gegenüber der "Presse", dass in der Sache bereits alles gesagt sei.
Die Arbeiterkammer bietet den Ungarn nun grenzüberschreitende Hilfe an. Seit vermehrt unterbezahlte Ungarn anklopften und nach ihren Rechten in Österreich fragten, sei ein Sonderfonds eingerichtet worden.

Kleine Zeitung; 08.05.2016

l.g rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #128
Wenn er die letzten Mitarbeiter hat kündigen lassen, dann sind die jetzt arbeitslos. Und dank der neuen Regierung schaut das dann so aus. Und Schuld ist natürlich nicht der gute Herr Dogudan, sondern die böse Fa. Randstat.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Vitus
Re: Henry am Zug
Antwort #129

Ja so ist er halt, der Herr Dogudan: ein Kapitalist der guten, alten Art.




Offenbar ist es schwierig zu kapieren, dass es Menschen gibt, die Sklaventum um des Profits Willen ablehnen. Dabei ist es ganz einfach: Henry Do soll gerecht entlohnen oder den Betrieb einstellen, wenn er das nicht kann.



Ihr befindet euch eindeutig im falschen Forum! Versucht es einmal dort: https://www.kpoe-graz.at/forum/viewforum.php?f=2&sid=cb13fcfe052659e5c36ab4f17166adf8
Dort wird eure Einstellung sicherlich mit Beifall begrüßt werden :hehe:
Hmm, Rechtschreibfehler gefunden? Kein Problem. Schenke ich Dir!!

  • Ch. Wagner
Re: Henry am Zug
Antwort #130

Ihr befindet euch eindeutig im falschen Forum! Versucht es einmal dort: https://www.kpoe-graz.at/


Nun einmal ganz ernsthaft: Wieviele qualifizierte Eisenbahnbücher hast du schon geschrieben? Wieviele qualifizierte Vorträge - und nicht nur in Graz - hat du gehalten? In wievielen Fachzeitungen sind Artikel von dir erschienen?

Du brauchst also deinen Mund nicht so weit aufreißen. Stelle dich als siebenter Zwerg von links an, dort ist dein Platz.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #131


Der Caterer Do & Co liegt seit einiger Zeit im Clinch mit den Gewerkschaften wegen der Einhaltung von Arbeitszeitregeln bim ÖBB-Catering. Inzwischen wurde die Kooperation aufgekündigt und wird nur noch weitergeführt, bis die Nachfolge geregelt ist. An einer Neuausschreibung will Do & Co definitiv nicht mehr teilnehmen.

Die Geschichte von Attila Dogudans Catering-Unternehmen Do & Co und den ÖBB ist die einer zerflossenen Liebe. Das vor vier Jahren unter der Marke "Henry am Zug" mit großen Erwartungen und viel Engagement gestartete Teamplay zwischen dem Catering-Spezialisten und den Bundesbahnen ist an den Reibereien und Regeln des Alltags gescheitert.

Ende März hatte Dogudan genug von den ewigen Reibereien, die sein Engagement verursacht hatte. Das Arbeitsinspektorat hatte den Caterer wegen Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz mit Klagen eingedeckt. Verwaltungsstrafen in der Höhe von 1,3 Millionen Euro waren die Folge, die Dogudan nicht tragen und unternehmerisch nicht verantworten wollte (trend berichtete).

"Bei einer Neuausschreibung sind wir nicht dabei", erklärte Dogudan nun bei der Bilanzpressekonferenz das definitive Ende der Affäre. Henry am Zug sei "unter der Gürtellinie diskreditiert" und öffentlich schlecht dargestellt worden. Da es nicht so funktioniere wie ursprünglich vereinbart, "ist es besser, wenn wir uns zurückziehen". Weiter machen würde man nur, wenn ein Wunder eintreten würde. Aber Dogudan glaubt nicht an Wunder.

Der Hintergrund, also die Vorgeschichte ist ein Lehrbeispiel für den Wildwuchs der österreichischen Bürokratie. Der Vorgänger von Henry am Zug, das Unternehmen e-express, hatte einen betrieblichen Kollektivvertrag, den die Gewerkschaft nach dem Wechsel des Caterers kündigte. Do & Co schloss daraufhin eine neue Betriebsvereinbarung ab. Sowohl nach dem früheren KV als auch nach der Betriebsvereinbarung wäre die Arbeitsorganisation von Henry am Zug legitim gewesen. Weil der KV aber nicht mehr galt und der Arbeitsinspektor die von Gewerkschaftsvertretern unterschriebene Betriebsvereinbarung nicht anerkannte, lagen Verstöße gegen die tägliche Höchstarbeitszeit von zehn Stunden vor. Von Do & Co wurde in der Folge ein neuer Kollektivvertrag verlangt, den das Unternehmen aber per se gar nicht abschließen konnte. Kollektivvertragsverhandlungen sind Sache der Wirtschaftskammer mit der Gewerkschaft.
Rückzug vom Zug

Bei e-express war es unter anderem üblich gewesen, dass rund 100 Mitarbeiter aus Ungarn für die Züge beschäftigt wurden, die in Budapest starten. Do & Co wollte das weiterführen und. In der Ausschreibung wurde sogar ausdrücklich verlangt, dass ein Teil der Mitarbeiter ungarisch spricht. Dann aber wurde kritisiert, dass die Ungarn zu ungarischen Arbeitsbedingungen bei der österreichischen Bahn arbeiten. Was laut Dogudan zuvor jahrelang üblich war war plötzlich verpönt. "Wir haben zur Kenntnis genommen, dass dies nicht mehr erwünscht ist", so Dogudan. Inzwischen seien keine Ungarn mehr an Bord. Insgesamt "haben wir kapiert, dass es so nicht funktioniert und nehmen zur Kenntnis, dass wir falsch agiert haben". Da sei es aber besser, "dass wir uns zurückziehen". "Um ehrlich zu sein, die Art wie damit ungegangen worden ist, schreckt ein Unternehmen wie unseres ab".

Mit den ÖBB habe es die ganze Zeit gutes Einvernehmen gegeben, betont Dogudan. Geld verdient habe Henry am Zug nur in einem Jahr. Aber die Vereinbarung sei auf eine langfristige Zusammenarbeit ausgelegt gewesen. "Die Ungereimtheiten sind nicht auf unserm Mist gewachsen". Er fühlt sich verpflichtet, eine geordnete Übergabe zu machen, die es "in ein paar Wochen oder Monaten spätestens" geben soll. Derzeit streiten Gewerkschaft und Wirtschaftskammer noch, in welche Fachgruppe Catering am Zug überhaupt fällt - und damit unter welchen Kollektivvertrag. Dogudan sieht sich in der Gastronomie beheimatet. "Dass wir uns in der Sektion Schiene anmelden sollen, ist meiner Meinung nach für ein Wirtshaus zu viel", sagt er, sonst müsste er für seine fliegenden Köche ja auch eine Lizenz als Luftfahrtunternehmen beantragen.

Quelle:trend.at; 31. 5. 2016

siehe auch: ORF.at

l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

  • Hubert Voller
Re: Henry am Zug
Antwort #132
Do&Co muss weiter Zug fahren
Die ÖBB lassen ihren Caterer nicht verfrüht von Bord gehen. Die Chancen, dass Do&Co sogar bis April 2018 bleiben muss, sind gut.
Das Thema ÖBB ist ,,endgültig erledigt", donnerte Do&Co-Chef Attila Dogudan noch im Sommer. Vom langen Konflikt rund um den wenig rentablen Cateringvertrag mit den heimischen Staatsbahnen hatte der Unternehmer sichtlich genug. Bei der Do&Co-Tochter ,,Henry am Zug" soll es bekanntlich zu Verletzungen der Arbeitszeitregelung gekommen sein, es droht eine Verwaltungsstrafe von 1,3 Mio. Euro.
Doch so einfach ist es nicht. Wie ,,Die Presse" erfahren hat, lassen es sich die ÖBB noch offen, ob sie ihren Caterer notfalls zwangsweise bis April 2018 an Bord halten werden oder nicht. ,,Wir haben eine entsprechende Option im Vertrag im Einvernehmen mit Do&Co bis Jahresende strecken lassen", sagt ein Pressesprecher.
Keine Ausschreibung ohne KV
Ursprünglich hätte sich die Konzernführung bis Ende September entscheiden müssen, ob sie Attila Dogudan wie gewünscht spätestens mit März 2017 aus dem Vertrag entlässt. Doch aller Voraussicht nach folgt stattdessen eine Verlängerung. Die Chancen, dass Do&Co auch nach dem bisherigen Vertragsende das Essen in den ÖBB-Zügen servieren werden, stehen gut. Die ÖBB selbst haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie den Auftrag am liebsten in den Händen des alten Kern-Wunschkandidaten Attila Dogudan wüssten.
Für eine Verlängerung spricht auch, dass die Ausschreibung für den Cateringauftrag durch die ÖBB nun bereits zum dritten Mal verschoben wurde. Dem Vernehmen nach soll erst dann wieder nach neuen Anbietern gesucht werden, wenn die verworrene Situation rund um den fehlenden Kollektivvertrag für die 600 Beschäftigten gelöst ist.

,,Kein Anbieter weiß, wie er kalkulieren soll", sagt ein Insider. Eine Einigung zwischen Gewerkschaft und Wirtschaftskammer wird allerdings erst im kommenden Frühjahr erwartet. Damit ist es sehr unwahrscheinlich, dass die ÖBB Dogudan vor 2018 ziehen lassen werden. Denn in so kurzer Zeit kann die notwendige europaweite Ausschreibung schlichtweg nicht durchgeführt werden.
Dogudan selbst zeigte zuletzt allerdings herzlich wenig Interesse, zu den bisherigen Bedingungen weiter das Catering in den ÖBB-Zügen zu übernehmen. In vier Jahren ,,Henry am Zug" hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro Verlust angehäuft. Nur in einem Jahr ging sich ein kleines Plus aus. An einer Neuausschreibung werde sich Do&Co daher nicht beteiligen, bekräftigte Dogudan kürzlich.
86 Prozent Umsatz im Ausland
Stattdessen investiert er stark in den Retailbereich im Ausland, wo 86 Prozent der Umsätze erwirtschaftet werden. Derzeit ist das Airline-Catering noch das stärkste Segment bei Do&Co. Geld fließt in den kommenden Monaten aber vor allem in andere Geschäftsfelder. Hundert Millionen Euro will Dogudan im laufenden Geschäftsjahr 2016/2017 in die Hand nehmen, um weitere Gourmetküchen in Düsseldorf, Paris und Los Angeles zu eröffnen. Geschäfte mit der heimischen Staatsbahn sind im Plan bisher nicht vorgesehen.

Quelle: Die Presse, Print-Ausgabe, 20.09.2016

l.g. rellov
Es ist besser, ein Licht zu entzünden, als über die Dunkelheit zu fluchen.

Re: Henry am Zug
Antwort #133

Re: Henry am Zug
Antwort #134
Matthä rechnet mit 8 bis 10 Bewerber für die Henry-Nachfolge, wobei er vermutet, dass sich Do&Co trotzdem wieder bewirbt. Weitere heiße Kanditaten sind newrest oder die Donhauser Gruppe aus Linz.

Übrigens soll künftig auch Fairtrade-Kaffee angeboten werden.

Quelle: https://m.kurier.at/wirtschaft/bahn-catering-oebb-fahren-auf-fairtrade-ab/273.506.548