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Thema: Schutzzone plötzlich geschrumpft (6414-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Martin
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Schutzzone plötzlich geschrumpft
Schutzzone plötzlich geschrumpft

Wirbel in St. Peter: Abbruchbewilligung wurde erteilt, weil das Gebäude unter dubiosen Umständen aus der Schutzzone fiel. Neues Verfahren wird gefordert.

Ein an der Ecke St.-Peter-Hauptstraße/Nußbaumerstraße geplantes Bauprojekt mit acht Wohnungen lässt derzeit in Graz die Wogen hochgehen. Für den Neubau sollen die Häuser St.-Peter-Hauptstraße 38 und 40 abgerissen werden. Dubios dabei: Die zwei ursprünglich zur Altstadtschutzzone IV/9 (Ortszentrum St. Peter) gehörenden Objekte sind im Zuge der Digitalisierung der Zonenpläne aus dem Schutzbereich gefallen.

"Die Erhaltung des Ortsbildes von St. Peter war in den Beratungen zur Erarbeitung des Stadtteilleitbildes eine ganz wichtige Forderung", erklärt Doris Pollet-Kammerlander, eine der Aktivbürgerinnen in der Arbeitsgruppe. Deshalb sei man jetzt aus allen Wolken gefallen, als bekannt wurde, dass die beiden typischen Häuser in der St.-Peter-Hauptstraße abgerissen werden sollen. Man sei immer davon ausgegangen, dass sie zur Altstadtschutzzone zwischen Schimautzkreuzung und Thomas-Arbeiter-Gasse gehören. Was ein den Bürgern vorliegender Zonenplan auf Papier auch bestätigt. "Nur in der digitalen Version macht die Zone einen Bogen um diese beiden Häuser", so Kammerlander.

Begründet werde diese Diskrepanz damit, dass durch einen dicken Strich auf dem Papierplan die Zonengrenze nicht genau zu rekonstruieren gewesen wäre. Deshalb sei der Fehler bei der Digitalisierung passiert. "Für uns ist ganz klar, dass die Verfahren neu aufgerollt werden müssen", fordern die Aktivbürger in St. Peter. Für das Haus St.-Peter Hauptstraße 40 gibt es übrigens seit Oktober 2011 eine Abbruchbewilligung. Diese Forderung unterstützen jetzt auch die Gemeinderäte Karl Dreisiebner (Grüne) und Andreas Fabisch (KPÖ) vehement.

Am kommenden Montag, 23. Juli, um 19 Uhr laden die Aktivbürger alle Interessierten zu einer Besprechung im Nachbarschaftszentrum St. Peter (ehemals Bezirksamt) ein.
HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/3072267/schutzzone-ploetzlich-geschrumpft.story
Liebe Grüße
Martin

  • graz23
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #1
I versteh die Aufregung nicht ... sind e nur zwei alte Häuser neben einer Haupstraße die viell. dann endlichmal a Busspur bekommen würde ^^

Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #2
Dort sind fix Neubauten direkt am Gehsteig geplant, also sicher nix mit Busspur!

  • Dan
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #3
Wäre schade um die Häuser. Ganz ehrlich? Herrichten, damit die wieder schön werden.

  • Torx
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #4

I versteh die Aufregung nicht ... sind e nur zwei alte Häuser neben einer Haupstraße die viell. dann endlichmal a Busspur bekommen würde ^^

Tja, eigentlich sollte vor allem schon die Aufregung da sein weil durch die meisten historischen Ortskerne der Dörfer die 1938 eingemeindet wurden mittlerweile nur eine Hauptverkehrsstraße geht. D.h. statt einem Ortskern gibts nun Starkverkehr. In St. Peter (erstmals genannt ca. 1278) kommt nun noch dazu dass der historische Ortskern noch relativ gut erhalten ist, sieht man von ein paar Bausünden (Schimautz & Co) ab.

Das neue Bauprojekt kommt nun mit einer Tiefgarage - man kann sich vorstellen was das an dieser Kreuzung bedeutet.... Und: warum bewirbt man das ganze mit "ruhiger Lage"?

  • Ch. Wagner
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #5

Dörfer die 1938 eingemeindet wurden 


... von den Nazis eingemeindet wurden. Die Wichtigkeit vom alten St. Peter kann man, meine ich, am Besten durch einen Besuch/Rundgang durch den Ortsfriedhof erkennen.
LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • Torx
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #6
So, die Abrissbirne ist schon hinterm Haus zu sehen.

Da Ende August nochmal die Situation mit der ASVK-Schutzzone abgeklärt werden sollte, war klar dass die Firma mit den Abrissarbeiten vorher beginnt...

Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #7
Also 1930 und vorher scheinen Graz und seine damaligen Umlandgemeinden besser zusammengearbeitet zu haben als heute. Straßenbahn in St. Peter, Straßenbahn in Mariatrost, Straßenbahn in Eggenberg etc.
Heute wäre eine Bim nach Seiersberg oder Raaba unmöglich. Nichtmal eine Überlandstraßenbahn unter Einbeziehung der bestehenden Bahnstrecken ist möglich. Das S-Bahn Konzept ist zwar ein netter Marketing Gag, aber eigentlich auch nur ein neuer Name für die ehem. Regionalzüge.

  • Ch. Wagner
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #8

Also 1930 und vorher scheinen Graz und seine damaligen Umlandgemeinden besser zusammengearbeitet zu haben als heute. Straßenbahn in St. Peter, Straßenbahn in Mariatrost, Straßenbahn in Eggenberg etc.


Ohne UVP und besorgte Bürger wars auch ein bisserl leichter. Nach Maria Trost gab es natürlich keine Straßenbahn, das war eine private "Kleinbahn". Der 3er sollte auch bis Waltendorf kommen, hier hatte aber die Gemeinde nicht das notwendige Geld dazu.

LG! Christian
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #9
Dem Erdboden gleichgemacht

Heute Früh war es soweit, der Abriss in der St.Peter Hauptstaße an der Kreuzung Nußbaumerstraße wurde bereits vollzogen.
Eine sehr staubige Angelegenheit, die Gegend herum ist mit noch mehr Staub überzogen als gewöhnlich!
Hier ein Handy-Foto vom Trümmerhaufen, Fr.24.08.2012 gegen 09:30:

Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #10
Ich finde es eine Bodenlose Frechheit wenn ich ehrlich sein darf, denn wenn das alles Nett hergerichtet worden wäre wär´s doch OK gewesen (Klar bleibt die Frage der Finanzierung) aber so fehlt dem Ortskern doch wieder ein Erkennungspunkt mehr!

Was mich am allermeisten daran stört ist: Egal um welche Bescheide bzw Bewilligungen es sonst in unser netten Stadt geht, wenn man drauf wartet geht Monate lang nichts vor sich und es lautet immer "Ja ist in Bearbeitung" hier geht´s ruckzuck!
keep cool -.-

  • Torx
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #11

Ich finde es eine Bodenlose Frechheit wenn ich ehrlich sein darf, denn wenn das alles Nett hergerichtet worden wäre wär´s doch OK gewesen (Klar bleibt die Frage der Finanzierung) aber so fehlt dem Ortskern doch wieder ein Erkennungspunkt mehr!

So ist es. St. Peter ist ja einer der wenigen eingemeindeten Ortskerne die's noch gibt - auch wenn er das Problem hat dass da eine Hauptverkehrsstraße durchgeht (wie ja auch beim ehemaligen Hauptplatz Straßgang).

Zitat

Was mich am allermeisten daran stört ist: Egal um welche Bescheide bzw Bewilligungen es sonst in unser netten Stadt geht, wenn man drauf wartet geht Monate lang nichts vor sich und es lautet immer "Ja ist in Bearbeitung" hier geht´s ruckzuck!

Nun, es wurde ja versucht hier was zu unternehmen. Lustigerweise hat die EU das Projekt Vito - Lebendige historische Ortszentren in St. Peter gefördert und Stadt und Land arbeiten da dagegen.

Seitens der Initiative hat man ja auch probiert hier etwas zu tun - allerdings waren Stadt und Land nicht im Geringsten daran interessiert aufzuklären wieso die ASVK-Zone verschoben wurde. Man hat immer behauptet dass man aufgrund von undeutlichen Linien die Linien neu führen musste. Altes Planmaterial gibt es natürlich von offizieller Seite nicht mehr - aber die Pläne die mir da vorliegen und die man damals in der ASVK verwndet hat sind alles andere als undeutlich. Weiters hat man auch die ASVK nicht eingeschalten obwohl ein Teil des Neubauprojekts selbst in dieser verkleinerten Zone liegt. Hier müsste meiner Meinung Nach eigentlich der Altstadtanwalt doch irgendwelche Möglichkeiten haben einzuschreiten.

Wie auch immer: Wie man von Stadt und Land das ganze vom Tisch wischt und nicht aufklären möchte ist eigentlich unerhört. Aber wenn ein "0815-Bürger" etwas machen möchte, dann wird er schikaniert wie's nur geht.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Schutzzone plötzlich geschrumpft
Antwort #12
Zufällig im Netz gefunden:

Tätigkeitsbericht des Altstadtanwalts 2009

http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/11679973_74835153/452940bd/TB2009GAA.pdf
Liebe Grüße
Martin