Eigentlich ist es umgekehrt, die Mühlkreisbahn ist mit dem Verlust der Verbindungsbahn ein Inselbetrieb. Zuletzt wurde an einigen Streckenabschnitten der Oberbau instandgesetzt, jedoch nie der Unterbau saniert. Es bedarf in den nächsten Jahren einer Generalsanierung, dann ist es auch nebensächlich, in welcher Spurweite neue Gleise verlegt werden. Das 2/3 der Mühlkreisbahn eingestellt werden, ist ein Gerücht. Der erste Abschnitt der Regiotram wird bis Kleinzell führen, der zweite bis Rohrbach. Über einen Weiterbetrieb der Reststrecke ist noch nicht entschieden, wäre meiner Meinung nach Luxus für das erwartbare Potenzial, denn Einwohnerstarke Gemeinden liegen weit abseits, wo nie eine Bahn hinführen wird.
Einen Güterverkehr wird es kaum mehr geben, es fehlen die entsprechenden Kunden bzw. Flächen für Industrieansiedelungen (macht in dem hügeligen Land wenig Sinn). Vielmehr sollte es Bemühungen geben, dass z.B. auf der Grünauerbahn die Firmen wieder bedient werden, die schon über Anschlussgleise verfügen. Wo bleibt hier der Aufschrei?
Ein Mischverkehr Eisenbahn/Straßenbahn wird kaum mehr irgendwo realisiert werden aufgrund verschärfter Auflagen/Normen, dass tut sich keiner mehr an bzw. den Aufwand kann sich keiner mehr leisten. Nach Gallneukirchen und Pregarten ist aufgrund der hügeligen Topografie eine aufschließungsreiche Erschließung nur mit einer Regiotram möglich, für die Trassierungsparameter einer Eisenbahn wären unzählige Kunstbauten (Tunnel, Brücken) notwendig. Bei der Trassensuche gab es übrigens zunächst einen Aufruhr gegen eine Eisenbahn, als die Bewohner dann feststellten, dass es sich um eine Regiotram handelt, wollten sie plötzlich möglichst nahe eine Haltestelle.
Das Linzer S-Bahn-Netz wird künftig aus zwei Regiotram-Linien bestehen und drei Linien auf ÖBB-Gleisen, wie beispielsweise in Bern. Besser so, als noch jahrelang über das Für- und Wider einzelner Projekte diskutieren.