Als es die Grazbachgasse noch nicht gab war dort das offene Gerinne des Grazbaches. Auf dem Bild ist dieser beim Dietrichsteinplatz bei der Einmündung der Schörgelgasse zu sehen.
Tolle Karte - :one: -
DANKE
GLG
G111
Das letzte offene Stück des Leonhardbaches bei der Schillerstraße. (beginnt hier der Sparbersbach?) Ich stehe mit dem Rücken zur Sparbersbachgasse
Der Mariatrosterbach wird in Mariagrün zum Kroisbach und bei der Mandellstraße zum Grazbach. (Wer kennt sich da noch aus?)
Ich habe noch eine Aufnahme vom Leonhardbach bei der Schillerstraße. Diese ist aus dem Jahr 1915 und hat den Vermerk: Ausgebrannter Neubau
Das letzte offene Stück des Leonhardbaches bei der Schillerstraße. (beginnt hier der Sparbersbach?)
Nein, der Bach heißt bis zum Dietrichsteinplatz Leonhardbach, Sparbersbach ist ein Eigenname. Die genaue Herkunft des Straßennamens kann ich vielleicht heut Abend nachschauen.
Der Mariatrosterbach wird in Mariagrün zum Kroisbach und bei der Mandellstraße zum Grazbach. (Wer kennt sich da noch aus?)
Naja, ganz so, dass die Bäche einfach ihren Namen ändern, ist es auch wieder nicht. Normalerweise ändern sie ihn nur bei einem Zusammenfluss. Mariatrosterbach + Rettenbach = Kroisbach + Leonhardbach = Grazbach.
Ich habe noch eine Aufnahme vom Leonhardbach bei der Schillerstraße. Diese ist aus dem Jahr 1915 und hat den Vermerk: Ausgebrannter Neubau
Sehr interessant! Kannst du das vielleicht auch eine Nummer größer scannen? Mich würde nämlich interessieren, ob der "ausgebrannte Neubau" danach wieder errichtet wurde, oder ob er durch das jetzige Gebäude ersetzt wurde. Auf dem Bild sieht er dem jetzigen Gebäude recht ähnlich, als ob er wieder errichtet worden wäre. Dann wäre aber die Lücke, in der jetzt der angrenzende Nachkriegsbau steht, schon immer da gewesen und nicht wie oft vermutet eine Bombenlücke. (Wie am aktuellen Bild ganz am rechten Rand zu sehen ist, grenzt nämlich rechts an den Nachkriegsbau ein Gebäude, das genau gleich aussieht, wie das links davon).
MfG, Christian
Wow, danke für die historischen Aufnahmen! :one: :o Was für ein Vergleich!
Danke für die Aufnahme.
Anfrage : Könnte man nicht ein eigenes Board für "Historische Aufnahmen" eröffnen, damit solche Aufnahmen nicht ins "Wasser" fallen.
Habe die entsprechenden Beiträge getrennt und hierher ins Board Historisches verschoben.
SG
G111
Sparbersbach war seit dem 12 Jhdt. ein Gut, Mittelpunkt war ab dem 19.Jhdt. das "Hallerschloß", benannt nach dem Besitzer.
LG!Christian
Sparbersbach war seit dem 12 Jhdt. ein Gut, Mittelpunkt war ab dem 19.Jhdt. das "Hallerschloß", benannt nach dem Besitzer.
Danke, bin gestern nicht mehr dazu gekommen nachzuschauen.
MfG, Christian
Als es die Grazbachgasse noch nicht gab war dort das offene Gerinne des Grazbaches. Auf dem Bild ist dieser beim Dietrichsteinplatz bei der Einmündung der Schörgelgasse zu sehen.
Und die Sparbersbachgasse als solche gabs offensichtlich noch nicht.
Tolle Karte :one: Dürfte ca. aus dem 2. Viertel des 19. Jahrhunders sein?
Und die Sparbersbachgasse als solche gabs offensichtlich noch nicht.
Nein, die entstand erst durch die Überbauung und Kanalisierung des Leonhardbaches. Auf dem Plan sieht man auch schön die Schleife, die der Bach damals machte. Der Schlenker nach Osten befände sich heute wie gesagt kurz nach dem Tribeka, dann quert das ehemalige Bachbett die Raimundgasse und die Nibelungengasse, geht fast bis zur Schützenhofgasse und macht dann wieder einen Knick nach Norden, quer unter der Herz-Jesu Kirche durch bis ungefähr zu dem Punkt, der auf dem Bild von schwarzerhunt zu sehen ist.
Der Niveauunterschied Sparbersbachgasse/Kanalüberbauung/ehemaliges Bachbett ist übrigens einerseits dafür verantwortlich, dass die Herz-Jesu Kirche eine Unterkirche hat (das war billiger, als das Bachbett zuzuschütten) und andererseits, dass in der Gegend viele Gebäude straßenseitig um bis zu 2 Stockwerke niedriger sind, als hofseitig.
MfG, Christian
Danke! :one: Sehr interessant! Also wenn man sich den Kroisbach mit heute/damals vergleicht, dann dürfte er im Abschnitt Maiffredygasse Sparbersbachgasse auch in einem Kanal befinden.
Der Niveauunterschied Sparbersbachgasse/Kanalüberbauung/ehemaliges Bachbett ist übrigens einerseits dafür verantwortlich, dass die Herz-Jesu Kirche eine Unterkirche hat (das war billiger, als das Bachbett zuzuschütten) und andererseits, dass in der Gegend viele Gebäude straßenseitig um bis zu 2 Stockwerke niedriger sind, als hofseitig.
Sehr interessant, das wusste ich nicht.
Also wenn man sich den Kroisbach mit heute/damals vergleicht, dann dürfte er im Abschnitt Maiffredygasse Sparbersbachgasse auch in einem Kanal befinden.
Stimmt, und zwar in einem Kanal, der schon an der Kreuzung Sparbersbachgasse/Mandellstraße in den Leonhardbach mündet. Das widerspricht aber meinen anderen Quellen, die behaupten, dass die beiden Bäche erst am Dietrichsteinplatz zusammenfließen. Entweder der Kroisbach wurde bei der Schleifung der Stadtbefestigung und Kanalisierung der Bäche umgeleitet, oder meine Quellen stimmen nicht. Vielleicht weiß da unser Kanalläufer Graz, 6. Bezirk mehr? ;) Obwohl man von da unten wahrscheinlich nicht gut mitbekommt, wo man herumläuft.
MfG, Christian
Lieber Christian,
vielleicht hilft der der tolle LINK von User "amadeus" weiter?
Thread:
http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,435.msg29140.html#msg29140
Kartenausschnitt:
http://www.geocities.com/gurnhofer/Eisenbahn/kopal_2-2.jpg
LG, E.
Stimmt, und zwar in einem Kanal, der schon an der Kreuzung Sparbersbachgasse/Mandellstraße in den Leonhardbach mündet.
Dürfte wohl unter der Wastiangasse und weiter durch den Technikerpark verlaufen. Der Verlauf ist dort ganz gut nachvollziehbar, die Neuverbauung im Park sieht auch so aus als ob man nicht unbedingt über dem Kanal bauen wollte.
Den Leonhardbach kann man auch im Gastgarten vom Lokal "Braun de Praun" (Morellenfeldgasse 32) beobachten!
Es ist zwar schon Jahre her, aber dort habe ich sozusagen direkt "am Ufer" gesessen. :hehe:
Vielleicht ist das ja heute auch noch möglich (?).
LG, E.
Den Leonhardbach kann man auch im Gastgarten vom Lokal "Braun de Praun" (Morellenfeldgasse 32) beobachten!
Es ist zwar schon Jahre her, aber dort habe ich sozusagen direkt "am Ufer" gesessen. :hehe:
Bist du dir da sicher? Der Innenhof des Häuserblocks mit dem Braun de Praun ist zwar recht groß (der Gastgarten ist immer noch sehr schön!) aber auch relativ verbaut. Und entlang des Baches, der mehr oder weniger auf der gegenüberliegenden Seite des Blocks fließt, befinden sich einige (schon etwas ältere) Garagen.
MfG, Christian
Bist du dir da sicher? ...
... Na, jetzt nimma!
Lieber Zukunftskapitän, hallo Christian!
Was weiß ich, wie ich auf diese Fata Morgana gekommen bin. Jedenfalls hab´ ich mir es ganz fest eingebildet.
Vielleicht war damals die Stimmung schon "sehr fortgeschritten" und es hat einer plärrt: "Da müsst ein Bacherl rinnen!"?
Daher ist es an der Zeit - es ist wirklich schon sehr lange her - dieses Lokal wiedereinmal zu besuchen.
Diesmal werde ich es allerdings zur Mittagszeit versuchen!
LG, E.
Nimmst mich mit auf Bachsuche.... Ich kann allerdings nur abends... ;)
GLG
G111
Als der Grazbach unter die Erde kam
Früher floss der Grazbach durch die Vorstadt und mündete beim Augartenbad in die Mur. Erst um 1900 wurde er umgeleitet.
Nur wenn sich über dem alten Graz einmal gnädig die Wolken öffneten und ein richtiger Regenguss herunterprasselte, wurden auch die Kloaken des städtischen Unrats aus den Gossen fortgespült.
,,Daraufhin bildete sich ein Kotmeer, das die Verkehrswege tagelang unpassierbar machte. Dieser Zustand währte durch Jahrhunderte" - und führte oft zu verheerenden Seuchen, schrieb Oberbaurat H. Ortner in seiner Broschüre ,,Die Schwemmkanalisation der Stadt Graz" zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Doch wenn es nicht regnete, muss es noch ärger gewesen sein: ,,Staubwolken lagerten über den Städten, ekelerregende Flüssigkeiten flossen in den ,Gossen' träge dahin, die Luft mit üblen Gerüchen verpestend", heißt es ebenda. So richtig g'schmackig eben.
Erst spät kam man dazu, sich mit der unterirdischen Ableitung der oberflächlichen Abwässer zu beschäftigen. Der erste Ansatz dazu kam mit dem Fall der alten Stadtbefestigung und der damit verbundenen Trockenlegung der Stadtgräben. Bei ihrem Zuschütten wurde auf der Bodensohle ein Kanal verlegt, um für die Schmutz- und Niederschlagswässer einen unterirdischen Abfluss zu schaffen. Diesen allerersten Kanal gibt es heute noch als ,,Stadtgrabenkanal" vom Paulustor bis zum Opernhaus, schildert Gerald Maurer, Chef des Kanalbauamtes.
Weil der Grazbach und der Kroisbach die Anrainer ständig mit Überschwemmung bedrohten, beschäftigte sich der Magistrat vordringlich mit deren Einwölbung. Bei langer Trockenheit jedoch stanken sie erbärmlich, weil der tägliche Unrat trotzdem eingeleitet wurde. Nützlicher Nebeneffekt der Verbauung: Dadurch konnte weiterer Boden für neue Häuser in diesen aufstrebenden Stadtteilen geschaffen werden. Was auch bitter notwendig war. Denn ,,hier wohnte die Armut mit Schmutz und Entbehrungen und das Laster in vielen Saufhäusern", bemerkt ein Chronist sehr drastisch über die Gegend des Dietrichsteinplatzes.
1879 wurde die Einwölbung des Grazbachs begonnen, der ursprünglich ja in der Höhe des heutigen Augartenbads in die Mur einmündete. Gebaut wurde von der ehemaligen Schlögelbrücke (Dietrichsteinplatz) bis zur Wielandgasse und Pfeifengasse (wahrscheinlich die westliche Schießstattgasse beim Augarten). Die Bauarbeiten wurden von der Firma Andreas Franz in den Jahren 1880 bis 1883 durchgeführt. Danach folgte die Einwölbung des Grazbach-Oberlaufs zwischen der Naglergasse und dem Dietrichsteinplatz sowie des Kroisbachs von der Leonhardstraße bis zur Mandellstraße in den Jahren 1885/87.
1904 wurde umgebaut
Doch schon nach dem verheerenden Hochwasser von 1896 mussten die gesamte Bachsohle sowie große Gewölbeteile durch Beton erneuert werden, wie Fotos von 1904 belegen. Das Ergebnis beim Verbau des Grazbachs: Ein Kanal wie eine zweispurige Autostraße - sieben Meter breit und sieben Meter hoch. Wer diesen Grazbachkanal besichtigen möchte, hat am Weltwassertag (22. März) Gelegenheit dazu (siehe Information rechts oben).
Aber die erodierende Wirkung des Wassers und der Geschiebe sorgten dafür, dass weiter Jahr für Jahr aufwändige Erneuerungsarbeiten notwendig wurden.
Quelle + Aufnahme: www.kleine.at (http://www.kleinezeitung.at)
Die ultimative Antwort gibt Kubinzky:
Der Mariatrosterbach wechselt tatsächlich seinen Namen in Kroisbach (möglicherweise eine Ableitung aus Krebsenbach).
Stiftingtalbach und Ragnitzbach ergeben den Leonhardbach. Un ab dem Zusammenfluß von Leonhardbach mit Kroisbach heißt es dann Grazbach. Und ab da steht's in der Kleinen Zeitung.
Nochmals auch einen Satz zur Sparbersbachgasse: sie wurde schon um 1800 eröffnet, ist also doch schon recht alt.
LG!Christian
Sehr interessant! Kannst du das vielleicht auch eine Nummer größer scannen? Mich würde nämlich interessieren, ob der "ausgebrannte Neubau" danach wieder errichtet wurde, oder ob er durch das jetzige Gebäude ersetzt wurde. Auf dem Bild sieht er dem jetzigen Gebäude recht ähnlich, als ob er wieder errichtet worden wäre. Dann wäre aber die Lücke, in der jetzt der angrenzende Nachkriegsbau steht, schon immer da gewesen und nicht wie oft vermutet eine Bombenlücke. (Wie am aktuellen Bild ganz am rechten Rand zu sehen ist, grenzt nämlich rechts an den Nachkriegsbau ein Gebäude, das genau gleich aussieht, wie das links davon).
Hallo! Nun im aktuellen BIG (http://www.graz.at/cms/dokumente/10038857_419305/b565fb3a/BIG%202011-03.pdf) schreibt Kubinsky dass die Lücke aus Hochwasserschutzgründen leer gehalten wurde, auch die AGIS (http://app.luis.steiermark.at/agis/baukultur/altstadtgraz/web/z3m/z3/z3_fs_shils027a.htm) die Du offenbar noch nicht kanntest schreibt von einer leeren Fläche.
(http://www.abload.de/img/kroisbachgasseoejcv.jpg)
Dürfte wohl unter der Wastiangasse und weiter durch den Technikerpark verlaufen.
Übrigens habe ich gerade einen älteren Stadtplan gesehen, da heißt die Wastiangasse noch Kroisbachgasse!!