Hallo!
Jeder Grazer im Forum sempert wie schlecht wir es doch haben, mit unserem Verkehrskonzept der 60er Jahre - alles wird auf Bus umgestellt.
All unsere kleinen Verschlechterungen sind jedoch nichts dagegen, was derzeit in Wien abgeht.
Im 23. Bezirk, Liesing, der Bezirk mit der höchsten Autoanmeldequote Wiens, ist es wirklich am extremsten.
Kleine Info: Der 23. ist ein riesiges Wohnbaugebiet, wo die Leute zur Hauf wohnen. Auch die bekannte Siedlung Alt Erlaa ist dort zu finden.
Nicht nur, dass es die Wiener Linien nichteinmal schaffen, ihre Gebäude so zu erhalten, dass den Fg keine Ziegelsteine auf den Kopf fallen (
http://wien.orf.at/stories/493365/), nein: Sie müssen ihre verleasten Fahrzeuge (E
1 und E
2) um 130 Mio. € zurückkaufen weil der Vertrag ausläuft, oder auch noch ihre HW (Hauptwerkstätte) um 160 Mio € ausbauen.
In Liesing streiten sich Bezirksvorsteher (BV), die Stadt Wien und die WL schon seit 1998 um den öffentlichen Verkehr, der konstant schlechter wird. Doch nun will man den Autos freie Fahrt bieten und die Bevorzugung von Bus und Tram bei Ampelphasen in diesem Bezirk komplett auflösen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn es gibt massive Kürzungen bei den Intervallen:
Aufgrund der Lärmbelästigung soll die Linie
U6 an Abenden nur mehr bis Alterlaa verkehren (Verlängerung nach Siebenhirten vor 15 Jahren!).
Weiters soll jeder zweite 60er kurzgeführt werden und Rodaun nur im 20 Minutentakt angefahren.
Die Linie 66a, die gesteckt voll ist, soll in 2 Linienäste aufgeteilt werden. Grund: Keiner vorhanden, aber vermutlich Fahrgastvertreibung.
Die Linie 62a wurde bereits von einem 7,5 Minutentakt auf einen 10 Minutenintervall ausgedünnt.
Da lobe ich es mir doch in Graz zu wohnen...
lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro