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Thema: E-Busse für Graz (328202-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • PeterWitt
Re: E-Busse für Graz
Antwort #165
Nicht nur das - permanentes Anhalten und Anfahren, die LED-Anzeigen (da gab es ja vor Jahren die Diskussion, dass angeblich die Batterien der Busse zu schwach seine um die LED-Anzeigen mit ausreichend Strom zu versorgen ::) , weswegen in Graz weiterhin Flipdots verbaut wurden).
Und vor allem: traue keinen Herstellerangaben! Siehe Abgaswerte, siehe Normverbrauch, etc.! Welch super-ökonomisches Sparwunder hätte z.B. der Cito sein sollen - und welch Schluckspecht war er tatsächlich...
Und selbst wenn es der Bus anfänglich tatsächlich den gesamten Tag ohne Nachladen auf Linie schafft - wie lange? Akkus halten bekanntlich nicht ewig...

Aber gerade beim Linienbus ist die Elektrifizierung einfacher als bei einigen anderen Fahrzeugen. Immer die gleiche Strecke, immer bestimmte (Lade-)zeiten, relativ wenig Laufleistung bis zur nächsten Pause/Abstellung. So kann man die Infrastruktur genau den Gegebenheiten anpassen.
Und genau das wäre aus meiner Sicht eher ein Argument pro O-Bus, sprich bewährte, robuste Infrastruktur anstelle vieler Verschleißteile in Form der Akkus, die noch dazu das Fahrzeuggewicht erhöhen und Platz kosten. Kann  auf Dauer eigentlich nur billiger sein, v.a. aufgrund der Lebensdauer und nahezu Wartungsfreiheit der Anlagen.
Mit den heutigen Technologien kann man ja z.B. auch Linienbündel wie 31/32/33 oder 40/67 bequem mit Fahrleitung überspannen, bei Fahrt unter der Leitung werden zudem die Akkus/Powercaps geladen, und die Außenäste, wo sie einzelnen Linien sich aufteilen, werden dann ohne Leitung befahren.

Re: E-Busse für Graz
Antwort #166
Na bitte, net schon wieder O-Bus! Innsbruck hat dieses "Wechselbad des ÖV" vor- und durchgemacht, ehe es zu einer qualitativ sinnvolleren Entscheidung gekommen ist. Daher mein Credo: E-Busse testen und bei Brauchbarkeit auf Linien mit landläufiger Busfrequenz einsetzen. Linien mit Tramfrequenz (ab etwa 6000 FG und mehr je Tag) elektrifizieren und "verschienen".
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • PeterWitt
Re: E-Busse für Graz
Antwort #167
Daher mein Credo: E-Busse testen und bei Brauchbarkeit auf Linien mit landläufiger Busfrequenz einsetzen. Linien mit Tramfrequenz (ab etwa 6000 FG und mehr je Tag) elektrifizieren und "verschienen".
Das wäre natürlich das aller Sinnvollste! Auch wenn man die Grenze bei 10.000 FG/Tag anlegt wäre hier die Liste beachtlich. Leider weiß man als gelernter Grazer, dass dies niemals geschehen wird - da stellt man lieber vorher zu Testzwecken die Linie 48 auf Betrieb mit Akku-Translohr um...

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: E-Busse für Graz
Antwort #168
Daher mein Credo: E-Busse testen und bei Brauchbarkeit auf Linien mit landläufiger Busfrequenz einsetzen. Linien mit Tramfrequenz (ab etwa 6000 FG und mehr je Tag) elektrifizieren und "verschienen".
Das wäre natürlich das aller Sinnvollste! Auch wenn man die Grenze bei 10.000 FG/Tag anlegt wäre hier die Liste beachtlich. Leider weiß man als gelernter Grazer, dass dies niemals geschehen wird - da stellt man lieber vorher zu Testzwecken die Linie 48 auf Betrieb mit Akku-Translohr um...

Es braucht nur einmal einen wirklich guten Verkehrsstadtrat, der eine Ahnung hat und Straßenbahnprojekte entsprechend forciert. Leider verfügen aber die Grazer Parteien - außer den Grünen - nicht über eine solche Person.
Schwarz - Blau - Rot haben NULL Interesse am ÖV und daher herrscht auch Stillstand.

Die BL 31 (&33), 32, 40 und 63 wären eigentlich schon lange REIF für eine "Verschienung", lediglich kommt nichts heraus, wenn die Verantwortlichen den Kopf in den Sand stecken. 

Das (angeblich nicht vorhandene) Geld spielt dabei überhaupt keine Rolle. - Mit entsprechenden Projektplänen würde man von der EiB immer Unterstützung bekommen. - Für den Speicherkanal ist auch genug Geld da, aber das ist ja schon der erste Schritt für das Gondelprojekt, da ist die Motivation ja viel höher. :P Damit könnte man sich ja ein (Idioten-)Denkmal setzen.  :boese:  :hammer:

Im Jahr 2003 wurden von der Stadt verschiedenste ÖV Systeme geprüft und ins Auge gefasst, wobei sich herausstellte, dass man einzig auf die Straßenbahn setzten sollte. - Man sieht , was dabei herausgekommen ist.

Der O-Bus ist keine Lösung, verbindet er doch die Nachteile von Bus und Straßenbahn.

Liebe Grüße
Martin

Re: E-Busse für Graz
Antwort #169
Ich würde soweit gehen auch den 5er nach Oberandritz zu führen da wird immer mehr gebaut und hier könnte man neue Fahrgässte abseits der SmartCity und Co. abholen, hätte auch eine dichteren Takt und der 53er ist hier auch gut ausgelastet!

Die Südwestlinie wäre sowieso bitter nötiger, aber dafür sieht man in Graz kein Interesse!

Wäre das Interesse da würde man sich das schon leisten können, die Kredite sind derzeit so billig wie nie, da könnte man locker 200 - 300 Mio. Parket schnüren und mit Land, Bund sowie EU Gelder einiges machen können und eindlich auch 40m Fahrzeuge anschaffen!

Hauptbahnhof - Geidorf hat in Zukunft alle 5 Minuten eine GZ und hier wäre eine Tram auch sehr notwenig und mit 40m Fahrzeugen alle 7 - 8 Minuten am Tag sicher wirtschaftlicher als alle paar Minuten einen Bus zu führen!
LG TW 581

  • 4010
Re: E-Busse für Graz
Antwort #170
Es braucht nur einmal einen wirklich guten Verkehrsstadtrat, der eine Ahnung hat und Straßenbahnprojekte entsprechend forciert.

Das wird nicht reichen - da muss der Rückhalt in der ganzen Koalition da sein, sonst wird das nix.

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: E-Busse für Graz
Antwort #171
Das Problem ist, dass es eigentlich keine Koalition gibt, nur einen Stadtregierung, die aufgrund eines Budgetpakts zusammenarbeitet. Das Ganze hängt ohnehin alles an einem seidenen Faden.
Wenn es gescheite Prokjekte für den ÖV sind und dem MIV nur geringe Zugeständnisse abgerungen werden müssen, können sich zumindest schwarz und rot nur schwer verschliessen. -
Ich denke, die würden auch zustimmen, wenn es einmal jemanden gäbe, der das alles forciert.
Liebe Grüße
Martin

Re: E-Busse für Graz
Antwort #172
Das Problem ist, dass es eigentlich keine Koalition gibt, nur einen Stadtregierung, die aufgrund eines Budgetpakts zusammenarbeitet. Das Ganze hängt ohnehin alles an einem seidenen Faden.
Wenn es gescheite Prokjekte für den ÖV sind und dem MIV nur geringe Zugeständnisse abgerungen werden müssen, können sich zumindest schwarz und rot nur schwer verschliessen. -
Ich denke, die würden auch zustimmen, wenn es einmal jemanden gäbe, der das alles forciert.

Bei diesem derzetigen Verkehrsstadtrat kein Wunder das nichts weiter geht!
LG TW 581

Re: E-Busse für Graz
Antwort #173
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Elektrobusse eine höhere Reichweite als Elektroautos aufweisen.
Den ganzen Tag ohne Nachladen ist nicht mehr als Wunschdenken.
Alleine die Klimaanlage bzw Heizung frisst genug Strom.

Laut Dipl. Ing. Erik Lenz von Vossloh Kiepe ist man im E-Bus-Bereich weiter als bei E-Autos, eine Übernachtladung reicht für einen Tagesauslauf, die Speicher werden beim Bremsen aufgeladen, sodass sich die Batterien nur maximal zu einem Drittel entladen. Das Problem ist aber noch die Ladetechnik bzw. dessen Stromversorgung, wenn eine größere Anzahl Busse gleichzeitig aufgeladen werden müssen. Aber auch da feilt man schon an einem Zeitmanagement.
Ich habe auch noch meine Zweifel, ob das wirklich so toll funktioniert. Aber viele Verkehrsbetriebe preschen vor, etwa in Hamburg will man mittelfristig die ganze Busflotte auf E-Busse umstellen und testen intensiv viele Varianten.

  • PeterWitt
Re: E-Busse für Graz
Antwort #174
Laut Dipl. Ing. Erik Lenz von Vossloh Kiepe ist man im E-Bus-Bereich weiter als bei E-Autos, eine Übernachtladung reicht für einen Tagesauslauf, die Speicher werden beim Bremsen aufgeladen, sodass sich die Batterien nur maximal zu einem Drittel entladen.
Hm, das klingt aber schon irgendwie seltsam - natürlich werden die Batterien beim Bremsen auch wieder aufgeladen, das ist ja einer der großen Vorteile beim Elektroantrieb. Aber wie effizient geht das denn? Hat man gar jetzt das Perpetuum Mobile erfunden? Ich kann nicht so ganz glauben, dass permanentes Start/Stop weniger Energie verbraucht als kontinuierliches Fahren auf der selben Strecke, vor allem wenn man bedenkt, dass in den Stehzeiten an den Ampeln und Haltestellen ja Lichter, Klima, Heizung und div. Bordelektronik (RBL, Infomonitore, etc.) auch versorgt werden müssen.
Und so ein Bus legt schon mal gut 200km/Tag zurück, wenn da die Batterien nur 1/3 leer sind, dann hätte er eine Reichweite von 600km, plus eben der Zusatzenergie für alle die oben genannten Verbraucher.
Da frage ich mich schon, warum E-Autos bei optimierten ~200km Reichweite (BMW i3) liegen, die unter realen Bedingungen (Klimaanlage, Radio, Stadtfahrt eben mit Start/Stop und zügiger Fahrweise) sehr rasch vom Bordcomputer auf unter 80km korrigiert werden...

Re: E-Busse für Graz
Antwort #175
Das klingt mir alles nicht so wirklich seriös - ich fürchte, dass wird ein teurer Flop dieser Elektrobus-Testbetrieb ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: E-Busse für Graz
Antwort #176
Dazu sei nochmals auf die optimistische und - für mich - die Straßenbahn antiquiert und überholt darstellende Aussage des Herrn Malik hingwiesen, aber auch die Verwunderung zum Ausdruck gebracht, woher Herr Andreas Solymos seinen Optimismus zum Funktionieren dieser Abenteuerexperimente her nimmt. 

Für alle, die sich nicht mehr erinnern:
,,Wir gehen schon davon aus, dass nach dem elektrischen Betrieb der Straßenbahn - das ist ja die Uralt-Elektromobilität - sich der Test auch bei den Bussen bewährt, damit wir auch hier zu einem Umstieg auf Elektro-Busse kommen können", so Malik
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: E-Busse für Graz
Antwort #177
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Elektrobusse eine höhere Reichweite als Elektroautos aufweisen.
Den ganzen Tag ohne Nachladen ist nicht mehr als Wunschdenken.

Laut Dipl. Ing. Erik Lenz von Vossloh Kiepe ist man im E-Bus-Bereich weiter als bei E-Autos, eine Übernachtladung reicht für einen Tagesauslauf,

Nun ja, das ist vielleicht möglich, weil man in einen Bus auch im Verhältnis mehr Batterien reinbringt. Für den PKW gesprochen: Verzichte in einem Auto wie dem E-Passat Kombi auf den Kofferraum und fülle ihn mit herkömmlichen Batterien an, dann hast Du auch eine Reichweite von garantierten 600km.

Re: E-Busse für Graz
Antwort #178
.....
Nun ja, das ist vielleicht möglich, weil man in einen Bus auch im Verhältnis mehr Batterien reinbringt. Für den PKW gesprochen: Verzichte in einem Auto wie dem E-Passat Kombi auf den Kofferraum und fülle ihn mit herkömmlichen Batterien an, dann hast Du auch eine Reichweite von garantierten 600km.

..... und eine maximale Belastung durch 2 Personen.
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

  • FlipsP
Re: E-Busse für Graz
Antwort #179
Könnten wir vielleicht weiter sachlich über die Elektrobusse diskutieren statt Behauptungen aufzustellen?

Beide Fabrikate werden im Test schon zeigen was sie können und vor alle was nicht. Wenn sie halten was man verspricht, bin ich der erste der sie als Dieselbusersatz haben möchte!

Meiner Meinung nach sollte man aber auch europäische Fabrikate testen!
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates