Straßenbahn - Wagenpark generell
Antwort #36 –
Linz ist sehr wohl ein Vorbild, sowohl was den Wagenpark, als auch die Ausbaugeschwindigkeit betrifft. Einfach ein moderner Straßenbahnbetrieb!
Ich habe das zunächst einmal darauf bezogen, dass man dort die Rotax-Triebwagen doch recht früh verschrottet - ein 100 % niederfluriger Fuhrpark ist natürlich schon erstrebenswert, aber im Übergang (siehe Graz) nicht unbedingt notwendig.
Mit Oldtimern im Linienverkehr herumzugurken ist bei Gott nicht unbedingt notwendig.
Naja, da sind wir jetzt aber in Graz doch weit entfernt davon ...
Die Duisburger könnten auch OHNE Umbau mit einer erhöhten Fahrdrahtspannung verkehren, allerdings gibt es für die Steuerung ein Ersatzteilproblem. Komforttechnisch fehlt Ihnen die Trittstufe, was für eine größere Einstiegshöhe sorgt. Sonst sind, wie Du richtig sagst, nur ein paar Jahre Unterschied.
Das ist mir klar (die 500er sind das Problem) - man müsste halt bei den 520ern die Steuerung umbauen (auf Pedalbetrieb).
Ich finde auch, dass jedes Geld was in die TW der Baureihe 500 gesteckt wird, hinausgeworfen ist. Die Fahrzeuge sind 38 Jahre alt und wie man sieht ist die Werkstätte nicht ganz Herr über die Defekte und Störungen, die bei diesen Wagen auftreten. 504 und 505 sind ja gute Beispiele für verkorkste Umbauten bzw. Hauptrevisionen. Ich glaube nicht, dass man mit dem derzeitigen Sparkurs hier irgendwas weiterbringt.
Da man keine anderen Fahrzeuge hat, muss man jetzt die 500er ertüchtigen - ursprünglich war ja angedacht, nach der VB-Beschaffung auch die 500er abzustellen. Da man sie jetzt aber braucht, muss man sie modernisieren. Das ist zunächst einmal für den beabsichtigten Zweck sicher billiger als Neufahrzeuge zu beschaffen. Zu technischen Fragen kann ich im Moment nix sagen ...
Die 600er sind ebenfalls nicht mehr ganz zeitgemäß. - Sie sind teilniederflurig, aber ohne Fahrerkabine bzw. Klimaanlage für das Fahrpersonal im Sommer nichts anderes als fahrende Saunen. Einige Betriebe im Osten machen es vor, wie man solche Fahrzeuge zumindest für das Fahrpersonal modernisieren kann. - Mehr als eine, maximal zwei HU's sollten die Wagen auch nicht mehr bekommen. Dann sind wir ohnehin in dem Bereich, wo die 260er vor drei Jahren waren.
Gut, wenn die noch 2 HU`s schaffen, dann passt es ja eh und gegen eine sinnvolle Modernisierung der Fahrzeuge wird auch niemand etwas haben ...
Jetzt wäre der richtige Moment damit zu beginnen zwei Dutzend neue, 40-meter lange !!! Straßenbahnwagen mit einer ausgedehnten Probe- bzw. Testphase zu bestellen, damit man nicht wieder einen Bauchfleck erleidet wie mit den Stadlerschen Donnerwalzen. Beginnt man jetzt mit den Probeläufen, kann man in zwei bis drei Jahren die Käufe abschließen und dann würden ab 2020/2021 die neuen Fahrzeuge unterwegs sein. Bis dahin sollte man einmal auch darauf schauen, dass man netzausbautechnisch etwas voranbringt. - Aber was red ich da.
Nun gut, man hat in den letzten Jahren 45 neue Fahrzeuge beschafft (es hätten vielleicht 50 sein sollen). Zum Thema Fahrzeugauswahl haben wir hier eh schon oft genug diskutiert. Wann die nächsten Neufahrzeuge kommen ist noch nicht fixiert, man geht von Mitte der 2020er-Jahre aus (das halt ich auch für realistisch), dann hätte man über gut 25 Jahre drei Fahrzeugserien verteilt und kann entsprechend in der Zukunft besser verteilt beschaffen. Es sollten dann aber mindestens 30 neue Fahrzeuge sein, damit man nicht wieder am Ende des Tages einen zu knappen Fuhrpark hat.
Jetzt muss man - meiner Meinung nach - den aktuellen Bestand für größere Kapazitäten ertüchtigen und modernisieren.
W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)