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Thema: 2,6 Prozent Fahrgast-Minus für die ÖBB (2302-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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2,6 Prozent Fahrgast-Minus für die ÖBB
2,6 Prozent Fahrgast-Minus für die ÖBB

Den finanziell angeschlagenen Bundesbahnen ÖBB laufen die Kunden davon. Bundesweit stiegen im Vorjahr täglich rund 670.000 Personen in ÖBB-Züge ein und in etwa ebenso viele wieder aus (was 1,34 Mio. Fahrgastbewegungen entspricht). Gegenüber 2009 ist das ein Minus von 18.000 Passagieren oder 2,6 Prozent.

Diese Zahlen ergeben sich aus den - ein Mal pro Jahr verpflichtenden - flächendeckenden Frequenzzählungen des ÖBB-Personenverkehrs für die ÖBB-Infrastruktur. Diese internen Messungen wurden je an einem repräsentativen Werktag im April durchgeführt und liegen nun der NÖN vor.

Rückgänge in NÖ mehr  als doppelt so stark

Markant ist, dass vor allem der wichtige ÖBB-Kernmarkt Ostregion kräftige Abstriche verzeichnet, was unterm Strich trotz teilweiser Zuwächse in den westlichen Bundesländern nicht ausgeglichen wird.

In den 54 großen und mittelgroßen Stationen ab 1000 Fahrgastbewegungen pro Tag gab es demnach in NÖ ein Passagierminus von 6 Prozent. Negative Spitzenreiter bei den größeren Stationen sind Stockerau (-40 %), Hollabrunn (-24 %), Korneuburg (-21 %).

Markant ist auch der Rückgang auf der Westbahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten. Betrachtet man alle Stationen, sind die Fahrgastzahlen in diesem Abschnitt um 11 Prozent eingebrochen.

Auf der anderen Seite sind in NÖ aber auch die starken Zuwächse in Tulln (+40 %) und Krems (+20 %) auffällig.

Südbahnhofumbau kostet 5500 Fahrgäste pro Tag

In Wien sticht der Südbahnhof ins Auge, der seit Mitte Dezember 2009 wegen der Abrissarbeiten nur mehr teils in Betrieb ist. Seine Funktion sollte ja laut ÖBB - bis zur Teilinbetriebnahme des neu entstehenden Hauptbahnhofes Ende 2012 - Meidling übernehmen. Wie die aktuellen Zahlen zeigen, stimmt das nur bedingt.

Wurden vor dem Umbau noch rund 54.000 Fahrgastbewegungen pro Tag am Südbahnhof gezählt, so waren es zuletzt etwa 32.000. Den Verlust von 22.000 konnte aber Meidling gerade einmal zur Hälfte kompensieren. Waren dort früher 45.000 Ein- und Aussteiger unterwegs, sind es nun 56.000. Unterm Strich fehlen also rund 11.000. Das ergibt umgerechnet ein Minus von 5.500 Fahrgästen pro Tag.

Wenig verwunderlich ist in der Folge auch, dass auf der Südbahnstrecke alle größeren Bahnhöfe ab Wiener Neustadt deutliche Fahrgastverluste von bis zu 9 Prozent (Mödling) zu verschmerzen haben.

ÖBB sehen Fahrgastplus,  bestätigen aber die Trends

ÖBB-Sprecher Johannes Gfrerer sieht in den internen Frequenzmessungen hingegen ,,nicht repräsentative Zählungen" mit Unschärfen. Bundesweit wären 2010 im Nah- und Regionalverkehr um 1,6 Prozent mehr Leute Zug gefahren, in der Ostregion um 1,4 Prozent mehr, so Gfrerer. Zahlen zur gesamten Fahrgastentwicklung - also samt Fernverkehr - könne er zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht nennen.

Allerdings: In den offiziellen ÖBB-Zahlen werden die Stichtagszählungen sehr wohl berücksichtigt, bestätigt Gfrerer: ,,Die Daten setzen sich aus einem Mix von etwa drei Stichtagszählungen und täglich erhobenen Reisendenzahlen in definierten Streckenabschnitten zusammen."

Dass es besonders im Wiener Umland zu Negativtrends kam, will der ÖBB-Sprecher aber nicht bestreiten. So wäre etwa die zwischenzeitlich eröffnete A5 samt S1 teils für eine Pendler-Verlagerung auf die Straße verantwortlich. Auch würde der Südbahnhofabriss tendenziell ein Loch in die Fahrgastzahlen reißen, bestätigt Gfrerer. Die Ausreißer im Raum Tulln-Stockerau würden mit der Sperre der Tullner Donau-Bahnbrücke zusammenhängen, wodurch 2009 mehr Pendler über Stockerau reisten.

ANGEMERKT

Gewaltig ist das Fahrgastminus, das die ÖBB bei ihrer Frequenzzählung 2010 im Kernmarkt Ostregion einfuhren. Zumal sich dieses in vielen Bahnhöfen sogar im zweistelligen Prozentbereich bewegt, ist das Argument der ,,statistischen Schwankungsbreite" obsolet.
Baustellen und unpünktliche Züge sind die eine Seite, ein offensichtlich zu laxes Management die andere. Ein Zeichen hat ÖBB-Chef Kern bereits gesetzt. Der Ende 2011 auslaufende Vertrag von ÖBB-Personenverkehrchefin Lutter wird nicht verlängert.  -HB-


Quelle: http://www.noen.at/news/verkehr/2-6-Prozent-Fahrgast-Minus-fuer-die-OeBB;art3892,33315



Angesichts des Blödsinns, den sie verzapfen sind 2,6% doch ein recht gutes Ergebnis. ::)

lg
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

Re: 2,6 Prozent Fahrgast-Minus für die ÖBB
Antwort #1
Da sieht man auch, welches Potential die ÖBB in Graz brach liegen lässt. Weniger Fahrgäste als Kaffs wie Wr. Neustadt und St. Blöden ist ja wirklich erbärmlich, atiger auch nicht wirklich verwunderlich, da praktisch kein wirklich vernünftiges Fernverkehrsangebot gibt, und im Nahverkehr das Potential auch alles andere als genutzt wird.