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Thema: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen? (5134-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
  • Styria Mobile Team
Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?

Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?

Am Beispiel Plüddemanngasse zeigen Grazer Architektur-Studenten, dass die Angst vor zuviel "Dichte" unbegründet ist. Im Gegenteil: dadurch kann sogar die Lebensqualität steigen.
Stadtplanung am Beispiel Plüddemanngasse


Einen abstrakten Begriff mit Leben füllen, das will Hans Gangoly, Leiter des Instituts für Gebäudelehre an der TU Graz. Der Begriff heißt "Nachverdichten" und ist derzeit bei Städteplanern und Architekten in aller Munde. Denn Graz wächst und wächst, und die einzige Möglichkeit, diese Menschen unterzubringen, ist - nachverdichten.

Gangoly weiß, dass viele Menschen Angst davor haben. Dazu hat er zwei Zahlen parat: Graz hat 2000 Einwohner pro Quadratkilometer, Barcelona 15.000. "Und niemand würde sagen, Barcelona ist keine lebenswerte Stadt." Dichte und Lebensqualität seien kein Widerspruch, "ganz im Gegenteil", so Markus Bogensberger vom Institut für Gebäudelehre. Es gehe um den öffentlichen Raum, "darum, dass die Stadt wieder als solche erkannt wird".

Die Kleine Zeitung präsentiert drei Studentenprojekte zur Plüddemanngasse. Das sind natürlich nur Spielereien, "zeigen aber einen Weg auf. Oft mangelt es nur am Einfallsreichtum", sagt Gangoly. "Auch für die Eigentümer ist es ja besser, den Raum so gut wie möglich zu nutzen."

Der erste Reflex vieler lautet dennoch: Was ist mit dem Verkehr? Bogensberger lässt sich davon nicht beirren. "Wenn die Leute näher an der Stadt wohnen, fallen viele Wege mit dem Auto automatisch weg." Grundsätzlich gilt für die Experten: "Mit der Nachverdichtung müssen wir die städteplanerischen Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte ausbügeln." Denn statt Plüddemanngasse kann man auch Kärntnerstraße oder Conrad-von-Hötzendorf-Straße sagen.


Gegenmodell Reininghaus

Das Gegenmodell zur Nachverdichtung heißt Reininghaus. Der "ideale Stadtteil" spukt seit Jahren in den Köpfen der Stadtpolitiker. Ein Zugang, den Gangoly nicht versteht: "Anstatt bestehende Infrastruktur zu nutzen, will die Stadt lieber auf der grünen Wiese eine neue künstlich und extrem teuer erzeugen."


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/2903521/unbegruendete-angst-vor-dichte.story


Grafiken sind in der Quelle.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • kayjay
Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #1
Bei den Kommentaren des Artikels, kommt mir das Grauen.

  • kroko
Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #2
Im Nachhinein verdichten ist extrem schwer - drum graust's mir jedesmal, wenn auch bei aktuellen Bauprojekten (wie Supermärkten mitten in der Innenstadt) Platz verschwendet wird - der ist auf Jahrzehnte verloren.

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #3

In Deutschland wird das meines Wissens nach schon so fabriziert - Discounterläden werden überplattet und darüber Wohnungen errichtet.
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #4
In zehn Jahren über 40.000 neue Grazer

Mit Anfang 2012 waren genau 266.965 Einwohner in der Landeshauptstadt gemeldet. Rund 4400 mehr als ein Jahr zuvor.

Graz wächst und wächst und wächst . . . Nein! Nicht, was die Fläche betrifft - was ja im Zuge der geplanten Zusammenlegung von Gemeinden demnächst auch passieren könnte. Ein Blick auf die Einwohnerstatistik (siehe Grafik oben) zeigt, dass die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gewachsen ist. Seit 2001 stieg die Zahl um über 18 Prozent.

Die vom zentralen Melderegister zum 1. Jänner 2012 ausgeworfenen 266.965 Personen mit Hauptwohnsitz in Graz bedeuten wieder einen neuen Bevölkerungsrekord. Vor einem Jahr waren es 262.566 Einwohner. Die Einwohnerkurve zeigt seit 2001 eine ständig steigende Tendenz, einmal etwas mehr, einmal etwas weniger.
"Nicht nur Zuzug"
"Dass Graz so stark wächst, ist ein Beweis, dass viele Menschen unsere Stadt für besonders zukunftsfähig halten", freut sich Bürgermeister Siegfried Nagl. Das Wachstum sei aber nicht nur auf den Zuzug zurückzuführen, sondern auch auf einen Geburtenüberschuss. Denn eine Studie des Männermagazins "Men's Health" hat Graz die höchste Geburtenrate im deutschsprachigen Raum bescheinigt.
Den Geburtenüberschuss muss man allerdings relativieren: In Graz wurden 2011 zwar 4068 Kinder geboren, aber nur für 2103 gilt der Hauptwohnsitz Graz. Von den 3170 vom Standesamt registrierten Sterbefällen sind 1977 mit Hauptwohnsitz Graz. Im Melderegister scheinen für Graz derzeit 1306 Buben und 1157 Mädchen (gesamt 2463 Kinder) auf, die 2011 geboren wurden. Da sind auch die nicht in Graz geborenen, aber hier wohnenden Kinder dabei. Wie viele Grazer auswärts gestorben sind, ist nicht bekannt. Noch ein Detail: Von den 4068 im Vorjahr in Graz geborenen Kindern sind 3089 österreichische Staatsbürger.

HANS ANDREJ

Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2922170/zehn-jahren-ueber-40-000-neue-grazer.story
Liebe Grüße
Martin

Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #5
Graz hat die 270.000 Einwohner Grenze ueberschritten. (Hauptwohnsitze)  8)
Gut fuer den Finanzausgleich  :one:
Im Gegensatz zu zersiedelten Landgemeinden bringen mehr Einwohner Graz wirklich mehr Geld - Strassenbahnausbau ruft...  ;) 

http://www.graz.at/cms/beitrag/10200672/4787419/

Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #6
Mit Nebenwohnsitzen sind ja schon über 300.000!

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #7
Die Nebenwohnsitze bringen aber leider kein Geld in den Stadtsäckel. So würden ja Menschen doppelt gezählt, da ja bekanntlich auch viele der 270.000 Grazer weit weg Nebenwohnsitze haben.

Aber mit den längst fälligen Eingemeindungen sind es ja bereits jetzt de facto weit über 300.000 "Grazer".
Diese Aufgabe wird ja diesmal wohl auch ohne einen oft strapazierten "Vegetarier und Schäferhundfreund" (anstatt wie für die Eingemeindungen im Jahr 1938) lösbar sein, um endlich Nägel mit Köpfen zu machen.  ;)
  • Zuletzt geändert: Oktober 12, 2012, 01:42:39 von Viator

  • PeterWitt
Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #8

Die Nebenwohnsitze bringen aber leider kein Geld in den Stadtsäckel. Da werden ja Menschen doppelt gezählt, da ja bekanntlich auch viele der 270.000 Grazer weit weg Nebenwohnsitze haben können.

Aber mit den längst fälligen Eingemeindungen sind es ja bereits jetzt de facto weit über 300.000 "Grazer".
Diese Aufgabe wird ja diesmal wohl auch ohne einen oft strapazierten "Vegetarier und Schäferhundfreund" (anstatt wie für die Eingemeindungen im Jahr 1938) lösbar sein, um endlich Nägel mit Köpfen zu machen.  ;)

Nachdem derzeit (und wohl leider noch weitere Jahre) aber eher Nägel ohne Köpfen gemacht werden und Eingemeindungen als Grundlage für eine einheitliche Planung und Finanzierung kategorisch abgelehnt werden, wird wohl weiterhin jeder sein eigenes Süppchen kochen, frei nach dem Florianiprinzip "nur net bei mir, aber mir dafür jedenfalls nur das Beste, und davon reichlich".

Auch wäre zu überdenken, ob man nicht die Steuergelder für Haupt- und Nebenwohnsitze nach einem gewissen Schlüssel (z.B. 85% / 15%) aufteilen sollte, schließlich fallen jedenfalls auch am Nebenwohnsitz Infrastruktur- und Verwaltungskosten an.
Das betrifft ja nicht nur Studenten, die in Graz wohnen, sondern z.B. auch Grazer, die ein Wochenendhaus in ländlicher Idylle haben, welches ebenso eine Straße, einen Kanalanschluss, eine Müllentsorgung etc. benötigt.

Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #9
Blöde Frage: Wird in Graz nicht so was wie eine Zweitwohnungsabgabe eingehoben oder war das nicht mal geplant?

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #10
Graz hat keine Zweitwohnsitzabgabe und sollte mMn auch keine einfuehren da das kein besonders freundlicher erster Eindruck von Graz ist  :P
Die meisten Zweitwohnsitze sind in Stadtbezirken zu finden wo Blaue und/oder gruene Zonen sind -  was fuer viele Umeldungen gesorgt hat als die Stadt die Zonen ausgeweitet hat.  :one:
Die Wohsitzmeldung sollte dahingehend geaendert werden das die Verweildauer auschlaggebend ist ob Haupt oder Nebenwohnsitz - dies wuerde Graz an die 300.000 Einwohnergrenze bei Hauptwohnsitzen bringen weil Studenten/Werkstaetige die meiste Zeit in Graz sind und nicht im auswaerts bei den Eltern wo sie gemeldet sind  :no:

Re: Die Stadt wächst - aber wo werden all die Grazer wohnen?
Antwort #11
Unabhängig davon nutzen aber auch die Zweitwohnsitz-Bewohner die ganzen Annehmlichkeiten einer Großstadt, aber die Gemeindesteuern gehen dann meist dorthin (damit meine ich Umland etc.), wo keine oder wenig Infrastruktur ist.

Das ist nicht fair.

Der Hauptwohnsitz ist ja dort, wo der Lebensmittelpunkt ist ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)