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Thema: Baustellen 2011 - Murgasse  (49918-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Baustellen 2011 - Murgasse
Massive Front gegen Umbau der Murgasse
Die Geschäftsleute in der Murgasse wollen die geplante Totalsperre samt Engerführung ihrer Gasse nicht hinnehmen.

Angespannte und gereizte Stimmung herrschte am Dienstagabend anlässlich des Informationsabends von Stadt und Graz Linien zu den geplanten Umbaumaßnahmen in der Murgasse. Mit dem ersten Tag der Sommerferien werden in der ältesten Geschäftsstraße der Stadt ja nicht nur die Presslufthämmer das Regiment übernehmen (wir berichteten), sondern wegen der breiteren Variobahn auch die Gehsteige verschmälert.

Die Händler wollen die Maßnahmen so nicht hinnehmen. Dementsprechend frostiges Klima herrschte am Infoabend. Die Geschäftsleute ärgerte die "Null-Diskussionsbereitschaft" von Stadt und Graz Linien. Bei Letzteren stieß die "untergriffige Art der Händler" auf Irritation. "Für uns stellt sich die Frage, ob die schwere Variobahn in dieser engen Gasse überhaupt sinnvoll zu führen ist. Schon jetzt klagen ja Anrainer etwa am Hauptplatz über massive Erschütterungen und klirrende Gläser, wenn diese Straßenbahn vorbeifährt", ist Straßensprecher Rino Scala vom gleichnamigen Messergeschäft skeptisch. Und zweifelt, ob Schienen-Auflagefläche und Dämmmaterial reichen.

Man fürchte nicht nur Geschäftseinbußen während der Baustellenphase, sondern auch, dass die Murgasse durch die geplante Verengung der Gehsteige unattraktiver, wenn nicht sogar gefährlich werde. Als einen Hauptbetroffenen der "Engerführung" der Murgasse sieht sich Michael Sprenger, Inhaber von Juwelier Carl Mayr & Sohn. Er sei das "Nadelöhr" der Gasse. Vor seinem Geschäft in der Murgasse 4 ist der Gehsteig laut Sprengers Messung derzeit 133 Zentimeter breit und soll nach dem Umbau auf 109 Zentimeter Breite schrumpfen. Sprenger: "Ich frage mich, wie soll hier ein Rollstuhlfahrer Platz haben oder einander passierende Passanten? Große Regenschirme kann man da vergessen."

Graz-Linien-Sprecher Gerald Pichler erwartet jetzt hingegen "konstruktive Vorschläge" der Händlerschaft. Wirtschaftsstadträtin Sonja Grabner will die Baustelle "positiv kommunizieren" und das Citymanagement als direkten Ansprechpartner anbieten. Am 31. Jänner wird vonseiten der Stadt in einer weiteren Veranstaltung informiert.


Quelle: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2636900/massive-front-gegen-umbau.story

Macht doch einen guten öffentlichen Druck auf die Innenstadtentlastungsstrecke ... wiedereinmal  :-\

  • Michael
  • Styria Mobile Team
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #1
Jetzt erst recht
Eine Erhöhung der Schienen auf Gehsteigniveau wäre eine Lösung
- da es da aber keine Abgrenzung zur Straßenbahnstrecke gibt, könnte das ein Hinderungsgrund sein aber andererseits ist die Murgasse nicht schon jetzt Shared Place? ;)
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #2
Zitat

[...] da es da aber keine Abgrenzung zur Straßenbahnstrecke gibt, könnte das ein Hinderungsgrund sein [...]


siehe Herrengasse, oder?

  • Amon
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #3
Eine mögliche Lösung wäre: Zusätzliche Straßenbahnachse durch die Neutorgasse, Murgasse aufgrund der geringeren Frequenz eingleisig (Gleisverschlingung). Aber das geht ja wieder nicht, denn erstens ist dafür vermutlich kein Geld da, und zweitens werden dagegen wieder die Anrainer und Geschäftsleute der (oberen) Neutorgasse protestieren. Jeder ist sich eben selbst der nächste, hatten wir ja alles schon. Am besten wird der Straßenbahnbetrieb in Graz ganz eingestellt  :boese:

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #4
Mögliche Ideen für die Murgasse
- Gleisverschlingung wie in Linz Ebelsberg (bleibt die Frage, ob sich das mit 40m-Fahrzeugen überhaupt ausgeht)
- Schaffung einer Fußgängerzone (dadurch keine Gehsteigkanten mehr, und die Leute "müssen" nicht auf den schmalen Gehstiegen gehen)
- der öffentliche Druck steigt, und man bekennt sich klar für die "Umleitungsstrecke" über Griesplatz - Rosseggerhaus (Murgasse wird demnach "nur" saniert, aber nicht für breite Fahrzeuge tauglich gemacht -> ggf. Bedarf einer neuen Wendemöglichkeit zw. Hauptplatz und Andritz)

*träum*

  • flow
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #5

(Murgasse wird demnach "nur" saniert, aber nicht für breite Fahrzeuge tauglich gemacht -> ggf. Bedarf einer neuen Wendemöglichkeit zw. Hauptplatz und Andritz)


Und SEV im Fall einer Störung auf der "Entlastungsstrecke"? Bitte nicht!
Morteratsch - fermeda sün dumanda

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #6
Im Grunde gibt es gar keine andere Möglichkeit, als die Strecke Variobahn-tauglich zu machen (auch wenn man eine Entlastungsstrecke bauen sollte), weil sonst die Flexibilität im Netz nicht gegeben wäre (sonst könnten die VB ja nur am 4er und 5er verkehren ...).

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #7

[...] Zusätzliche Straßenbahnachse durch die Neutorgasse, [...]


100% Zustimmung!!!  :one: :one: :one:

Jede andere Führung einer "Entlastungsstrecke" würde ihren Sinn auch völlig verfehlen (aber das ist ja schon seit den ersten Planungen zu dieser Strecke
in den Siebzigerjahren bekannt und "alternative Überlegungen" dazu wurden erst angestellt, nachdem Bgm Nagl und Konsorten diese Trassenführung als
"Schnapsidee" bezeichnet haben, weil sie "für den MIV keine Vorteile bringt"...  :boese: :boese: :boese: )


[...] und zweitens werden dagegen wieder die Anrainer und Geschäftsleute der (oberen) Neutorgasse protestieren. [...]


Da könnte man sicher sehr viel erreichen, wenn die Bewohner und Wirtschaftstreibenden - nicht nur der Neutorgasse - einmal umfassend und aus
neutraler Sichtweise über die tatsächlichen Auswirkungen eines offensiven Ausbaues des ÖPNV in Stadtzentren bei gleichzeitiger Zurückdrängung
des MIV informiert werden würden. Beispiele dafür gibt es ja - nicht nur aus Frankreich - mehr als genug.
Die Betroffenen sind ja bisher darauf angewiesen, zu glauben, was ihnen von Politik, WKO etc täglich vorgebetet wird (ob es sich dabei um vor-
sätzliche Lügen oder "nur" Inkompetenz handelt, kann ich nicht beurteilen), da braucht man sich nicht zu wundern, wenn aus dem Wegfall eines
einzigen PKW- Stellplatzes oft schon eine ernsthafte Existenzbedrohung abgeleitet wird.


[...] Murgasse aufgrund der geringeren Frequenz eingleisig (Gleisverschlingung). [...]


Das Problem dabei ist, dass dann am Hauptplatz (bzw im Falle einer Realisierung der Neutorgassen- Strecke auch auf der Hauptbrücke) auf den
Gegenzug wartende Fahrzeuge auch den Verkehr auf den abzweigenden Streckenästen behindern würden.

Aber nachdem die Befahrbarkeit der Murgasse mit Variobahnen in ihrer derzeitigen Form ja schon nachgewiesen wurde, frage ich mich, warum
es nicht möglich sein sollte, die Gleislage auch nach dem Neubau in der jetzigen Form zu belassen?
Ein Durchfahren dieses kurzen Abschnittes im Schritttempo stellt doch wirklich kein Problem dar, zumal die Reisegeschwindigkeit auf anderen
Streckenabschnitten zu manchen Tageszeiten deutlich darunter liegt.
Viel wichtiger erscheint es mir da, die in der Fuzo "verlorene" Fahrzeit durch entsprechende Ausbaumaßnahmen auf den Anschlussstrecken
wieder aufzuholen.

LG Rainer

  • PeterWitt
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #8
Wie wär´s, wenn man sich schon nicht zu einer vollen Entlastungsstrecke durch die Neutorgasse entscheiden kann (Griesplatz - Elisabethinergasse bleiben ja dennoch sinnvoll), die Murgasse nur mehr Richtung Hauptplatz zu befahren und in die Gegenrichtung (oder umgekehrt) über Landhausgasse (HST hinter dem Rathaus)-A.H.-Platz-Neutorgasse zur Hauptbrücke?
Noch optimaler wäre dann natürlich eine HST vor dem Rathaus - Verschlingung beim "Kreisverkehr" vor dem Billa - Albrechtgasse - Neutorgasse, wobei die Ecke am A.H.-Pl schon ein Problem sein könnte...
Dann könnten die ach so  wichtigen Parkplätze in der oberen Neutorgasse erhalten bleiben, und das gesamte Konfliktpotential wäre beseitigt (eine FuZo dort wäre ja wieder für (A) zu gewagt...)

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #9
Aus der gestrigen Gemeinderatssitzung:

Gehsteig Murgasse

Frage von GRin Dagmar Krampl (SPÖ):
"Stimmt es, dass der Gehsteig in der Murgasse an der derzeit engsten Stelle im Bereich der Hausnummer 4 im Zuge der im Sommer geplanten Baumaßnahmen aufgrund des Platzbedarfs der Variobahn von derzeit 128 Zentimeter Breite auf nur noch 109 Zentimeter Breite verschmälert werden soll?"
Volltext

Antwort von Bgm.-StVin. Lisa Rücker (Grüne):
"Ja, das stimmt. Die Murgasse ist eine der großen Herausforderungen in diesem Jahr. Die Schienen sind dort 25 Jahre alt und müssen ausgetauscht werden, wir müssen dort aber auch eine Schienenspreizung vornehmen. Das Auseinanderlegen der Schienen hat aber nichts mit dem Ankauf der Variobahn zu tun, sondern ist einer neuen Sicherheitsbestimmung zu verdanken, die aufgrund des Kaprun-Unglückes gemacht wurde. Jede Straßenbahn, die heute gekauft wird, erfordert diese neuen Sicherheitsbestimmungen. In der Murgasse haben unsere Planer sehr intensiv an einer optimalen Planung gearbeitet. Beim engsten Querschnitt, der sich zwischen den Häusern 1 und 4 befindet, haben wir herausgeholt, was noch herauszuholen war."

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #10
Gleis-Sanierungsarbeiten erzürnen Händler

Händler in der Murgasse laufen gegen Schienenspreizung weiter Sturm. Doch die Graz Linien starten Umbau im Sommer 2011.

Entspanntes Bummeln wird in der Murgasse wohl künftig noch schwieriger sein. Wer sich als Fußgänger zwischen Hauptplatz
und Südtiroler Platz bisher schon eingeschränkt fühlte und eingeschüchtert von vorbeirasenden Bims, für den kommt es jetzt noch enger.
Sollen doch die Breiten der Gehsteige an vielen Stellen schmäler werden (wir berichteten), an einer sogar von 133 auf 109 Zentimeter.
Grund dafür: Gleis-Sanierungsarbeiten. "Wir müssen die Schienen austauschen, weil sie in einem Zustand sind, der es verlangt", so Gerald Pichler,
Sprecher der Graz Linien. Ohne Wechsel wäre das Risiko einer entgleisenden Straßenbahn zu groß. Das Problem: Die Spuren werden für die
breitere Variobahn gespreizt, das verringert die Gehsteigbreite.


Sicherheit

Die Händler in der Murgasse bekämpfen den Umbau daher weiter. Juwelier Michael Sprenger, grundsätzlich Befürworter neuer Schienen,
fürchtet um die Zeit nach den Bauarbeiten: "Wird der Plan umgesetzt, ist ein gefahrloses Passieren mit einem Kinderwagen oder sogar mit
einem Regenschirm unmöglich." Schon jetzt kämpfe man mit Sicherheitsproblemen für Fußgänger. Laut Studie der Arbeitsgruppe Fußverkehr
im deutschen Kassel hat sich im Laufe der Jahre eine Mindestbreite von 1,50 Meter bei Gehwegen durchgesetzt. Ein Wert, der in der engen
Murgasse freilich ohnehin illusorisch ist.

Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Lisa Rücker (Grüne) legt Wert darauf, dass nur eine einzige Stelle geringfügig verschmälert werde
und die Verkehrssicherheit damit sogar steige, da "die Straßenbahnen dann im Fahrbetrieb die Gehsteigkante nicht mehr überragen werden."
Und Wirtschaftsstadträtin Sonja Grabner betont: "Alle Geschäfte bleiben offen und sind weiterhin gut erreichbar."

Für Sprenger zu wenig, die Politik hätte es verabsäumt, rechtzeitig eine geeignete Lösung für alle Beteiligten zu finden. "Ich könnte mir als
Alternative zum Beispiel einen einspurigen Bim-Betrieb in der Murgasse vorstellen." Ob dieser Vorschlag gehört wird, ist indes mehr als fraglich,
sollen doch die Gleisbauarbeiten noch im Sommer 2011 beginnen.

SABRINA LUTTENBERGER


Quelle: G7

"Vorbeirasende Bims" in der Murgasse, dass ich nicht lach....  :boese:
Naja, solange man nicht über "donnernde, rumpelnde, dröhnende und lärmende" Fahrzeuge berichten kann, muss man sich halt
andere Attribute einfallen lassen, um den ÖPNV in ein schlechtes Licht zu rücken....  :P :P :P

LG Rainer

Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #11
Man kann wohl nur noch beten und hoffen dass die Politik das noch rechtzeitig stoppt und endlich eine vernünftige Lösung einführt. Es ist heute ja schon lästig genug in der Murgasse mit den schmalen Gehsteigen, aber in Zukunft wirds ja absolut inakzeptabel. Immerhin schneidet man damit das Stadtzentrum ja regelrecht auseinander und kappt die Hauptverbindung zur Mur und Südtirolerplatz. Besonders Rollstuhlfahrer und Personen mit Kinderwagen (überhaupt wenn man an Doppelkinderwagen denkt) werden sich auch schön bedanken.

Aber daran hätte man eben schon vor der Bestellung der Variobahn denken müssen, und da dann eben auch schon rechtzeitig mit dem Bau einer neuen Strecke etwa über die Neutorgasse beginnen müssen, jetzt steht man vor dem Chaos.

  • flow
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #12
Zitat von: Kleine Zeitung

...eingeschüchtert von vorbeirasenden Bims...


:lol: Qualitätsjournalismus pur.

Zitat von: Kleine Zeitung

Juwelier Michael Sprenger, grundsätzlich Befürworter neuer Schienen,
fürchtet um die Zeit nach den Bauarbeiten:


NIMBY, eh kloar.

Zitat von: Kleine Zeitung

"Ich könnte mir als
Alternative zum Beispiel einen einspurigen Bim-Betrieb in der Murgasse vorstellen." Ob dieser Vorschlag gehört wird, ist indes mehr als fraglich,
sollen doch die Gleisbauarbeiten noch im Sommer 2011 beginnen.


Eh. Mit vier Linien und Gleisverschlingung, hatten wir schon.

Wurde denn von keiner Seite die Möglichkeit geprüft, Bim und Gehsteig auf eine Ebene zu bringen? ???

  • Zuletzt geändert: Januar 25, 2011, 12:58:14 von flow
Morteratsch - fermeda sün dumanda

  • 4020er
  • Styria Mobile Team
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #13
Daran, dass die "böse Bim" die Leute in die Stadt bringt (und damit auch die Kunden!) denkt wohl keiner... :-\
A developed country is not a place where the poor have cars. It's where the rich use public transport.
-Gustavo Petro

  • 4010
Re: Baustellen 2011 - Murgasse
Antwort #14

Daran, dass die "böse Bim" die Leute in die Stadt bringt (und damit auch die Kunden!) denkt wohl keiner... :-\


Doch, die Franzosen: "Ein integraler Bestandteil der Gesamtphilosophie neuer französischer Straßenbahnsysteme ist der Einsatz besonders gestalteter Fahrzeuge. Wert gelegt wird hierbei auf die Feststellung, dass durch Maßnahmen zur Schaffung eines hochwertigen Designs maßgeblich zur Identifikation, Zustimmung und Attraktivität eines Straßenbahnsystems in der Bevölkerung beigetragen werden kann. Als beispielhaftes Detail sei die Forderung nach möglichst großen Fensterflächen genannt, welche die Straßenbahn bei der oberirdischen Durchquerung von Hauptgeschäftsstraßen zum Trottoir Roulant, also zu einem beweglichen Bürgersteig, aus dem heraus Schaufenstergucken möglich ist, macht." (Christoph Groneck: Französische Planungsleitbilder für Straßenbahnsysteme im Vergleich zu Deutschland, Seite 70)

Sätze, die man sich in Graz zu Herzen nehmen sollte, auch den Abschnitt betreffend des hochwertiges Designs....