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Thema: Straßenbahnneubaustrecken (16778-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #30



Genau genommen, muss die Strecke Zentralfriedhof - Maut Puntigam - (Brauhaus Puntigam) als erste Neubaustrecke gesehen werden! Die Einstellung dieser Strecke war mit dem Ausbau der Triester Straße praktisch schon besiegelt und sollte am 16.01.1971 vollzogen werden.

Dein Einsatz zur Erhaltung dieser Strecke in Ehren, aber diesen  Teilabschnitt (Zentralfriedhof - Maut Puntigam) als Neubaustrecke  zu betrachten ist doch übertrieben. Es war einfach ein Umbau der Bestandsstrecke, genauso
wie die Unterführung bei der Maut Andritz oder die Unterführung des Bahnhofgürtels, inklusive Tieferlegung der Haltestelle Hauptbahnhof und Unterführung der ÖBB.


Als Unwissender über die damaligen Vorhaben redest du leicht! Such dir bitte die Tageszeitungen heraus, in denen über die Einstellungspläne berichtet worden ist. Du wirst dort finden, dass es definitiv vorgesehen war, mit den übrigen Einstellungen auch den Puntigamer Ast zu kappen! Sogar die Tafeln für die verkürzte neue Linie 5 waren schon vorhanden. Wenn dieser Schritt tatsächlich vollzogen worden wäre, wäre eine Tram zum Bahnhof Puntigam wohl nie mehr gekommen. Wenn du meinen damaligen Einsatz lächerlich machen möchtest, habe ich damit kein Problem! Mir war und ist es wichtig, dass es gelungen ist, die Straßenbahn bis zum Brauhaus Puntigam zu erhalten. Dieser Erhalt war psychologisch für die Präsenz des Systems Straßenbahn in Graz überaus wichtig, weil damit verhindert werden konnte, dass die Straßenbahn (nach der Einstellung der Linie nach Gösting) aus einem weiteren Außengebiet zurück gezogen wird, während sich das Weichbild der Stadt immer weiter vergrößerte!   
Bei den anderen von dir angeführten Baumaßnahmen, war in keinem Fall eine Einstellung eines Streckenaußenastes vorgesehen!


Ich sehe keinen Widerspruch zwischen euren Aussagen. Nur weil man einen Erhalt einer Strecke als Erhalt einer Strecke bezeichnet und nicht als Neubau, kann man trotzdem denjenigen gegenüber dankbar sein, die sich für den Erhalt einer Strecke einsetzen.

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #31


So darf man sich nämlich nicht wundern, wenn Projekte in der Öffentlichkeit in ein schiefes Licht geraten und abgelehnt werden

Wobei sich die Stadt auch entsprechend patschert anstellt, wenn sie solche "Gesamtkosten" veröffentlicht, wähernd die Aufschlüsselung nur irgendwo auf Seite 27 im Gemeinderatsstück zu finden ist (was natürlich niemand liest).
lg, IC


Das kommt zwar noch dazu, ist für mich aber keine Ausrede für den Verfasser des Artikels. Sonst rühmt sich seine Zunft ja so gerne, ach so "investigativ" zu sein. Aber anscheinend oft nur selektiv. Die Ausrede heißt dann, er hätte ja "nur" provozieren und aufrütteln wollen...   Natürlich.
  • Zuletzt geändert: Februar 19, 2015, 11:13:54 von Viator

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #32

2011, Verlängerung Linien 3/6 Hauptbahnhof Laudongasse, 0,750 km
Summe 5,166 km


Also, die Laudongasse zählt für mich nicht wirklich. Die ist doch nur ein billiger Ersatz
für eine von beiden Seiten anfahrbare unterirdische Schleife am Hauptbahnhof.

So ist jetzt der Hauptbahnhof auch von Westen her nicht erreichbar, wenn es
irgendwo in der Innenstadt Probleme gibt.

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #33
Trotzdem ist es eine Neubaustrecke und die Gleislänge hat sich seit 1990 um mehr als 5 km verlängert und wird mit der 7er-Verlängerung 2016 wieder 35 km betragen.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • TW 22
Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #34
Als Anregung zur Diskussion und zur Begriffsbestimmung. Laut WIKIPEDIA gibt es zu unterscheiden:

"Neubaustrecke (NBS) heißen völlig neu gebaute Verkehrsstrecken im Unterschied zu Ausbaustrecken (ABS), die durch bauliche Maßnahmen wie Linienverbesserungen oder Kreuzungsbeseitigungen aus bestehenden Strecken hervorgegangen sind. Ebenfalls abzugrenzen sind Linienverlegungen, also der abschnittsweise Neubau von Strecken, die bisherige Strecken ersetzen. Eine Neubaustrecke ist also immer eine zusätzliche Strecke im Bahnnetz."

Somit alle Klar?

Die Triesterstraße war mit Sicherheit eine Ausbaustrecke, ebenso wie der Kai, der Jakominiplatz oder auch die neue Strecke beim Hauptbahnhof.
Eine Verlängerung wie z.B. die Linie 5 zum NVK Puntigam ist eine Neubaustrecke.

Und so nebenbei die Umlegung der Linie 1 gilt rechtlich als "Gleissanierung" - in unserm Fall wäre sie als Ausbaustrecke zu bezeichnen.
Erstellt am: Februar 19, 2015, 11:58:39
Die letzte "alten" Neubaustrecke waren jene am Schönau- Karlauergürtel und die Verlängerung vom Ostbahnhof nach Liebenau in den 20´ziger Jahren. Dannach gab es nur mehr Ausbaustrecken, inkl. der Umstellung der Mariatrosterbahn auf Normalspur.

Die ersten "echten" Neubaustrecken waren somit:
1990, Verlängerung Linie 1 Eggenberg - Unfallkrankenhaus, 0,498 km
1996, Umbau Jakominiplatz Wendeschleife Radetzkyspitz, 0,184 km (obwohl man darüber diskutieren kann, ob diese Betriebswendeschleife eine Netzerweiterung darstellt)
2006, Verlängerung Linie 5 Puntgam, 0,376 km
2007, Verlängerung Linie 4 Stadion Liebenau - Liebenau/Murpark, 1,538 km
2007, Verlängerung Linie 6 Schulzentrum/St. Peter - St. Peter/Peterstalstraße, 1,820 km
2011, Verlängerung Linien 3/6 Hauptbahnhof Laudongasse, 0,750 km



  • kroko
Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #35
Die Liste der Neubaustrecken ist eigentlich recht bedrückend - wenn man nachrechnet, kommt man auf im Schnitt ca. 0.2 km pro Jahr in den letzten 25 Jahren (und davor ewig lang nur Einstellungen).

  • Vitus
Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #36



Genau genommen, muss die Strecke Zentralfriedhof - Maut Puntigam - (Brauhaus Puntigam) als erste Neubaustrecke gesehen werden! Die Einstellung dieser Strecke war mit dem Ausbau der Triester Straße praktisch schon besiegelt und sollte am 16.01.1971 vollzogen werden.

Dein Einsatz zur Erhaltung dieser Strecke in Ehren, aber diesen  Teilabschnitt (Zentralfriedhof - Maut Puntigam) als Neubaustrecke  zu betrachten ist doch übertrieben. Es war einfach ein Umbau der Bestandsstrecke, genauso
wie die Unterführung bei der Maut Andritz oder die Unterführung des Bahnhofgürtels, inklusive Tieferlegung der Haltestelle Hauptbahnhof und Unterführung der ÖBB.


Als Unwissender über die damaligen Vorhaben redest du leicht! Such dir bitte die Tageszeitungen heraus, in denen über die Einstellungspläne berichtet worden ist. Du wirst dort finden, dass es definitiv vorgesehen war, mit den übrigen Einstellungen auch den Puntigamer Ast zu kappen! Sogar die Tafeln für die verkürzte neue Linie 5 waren schon vorhanden. Wenn dieser Schritt tatsächlich vollzogen worden wäre, wäre eine Tram zum Bahnhof Puntigam wohl nie mehr gekommen. Wenn du meinen damaligen Einsatz lächerlich machen möchtest, habe ich damit kein Problem! Mir war und ist es wichtig, dass es gelungen ist, die Straßenbahn bis zum Brauhaus Puntigam zu erhalten. Dieser Erhalt war psychologisch für die Präsenz des Systems Straßenbahn in Graz überaus wichtig, weil damit verhindert werden konnte, dass die Straßenbahn (nach der Einstellung der Linie nach Gösting) aus einem weiteren Außengebiet zurück gezogen wird, während sich das Weichbild der Stadt immer weiter vergrößerte!  
Bei den anderen von dir angeführten Baumaßnahmen, war in keinem Fall eine Einstellung eines Streckenaußenastes vorgesehen!




Ich habe Deinen Einsatz für die Erhaltung der Linie 5 im Abschnitt Zentralfriedhof - Puntigam nie lächerlich gemacht (mein Zitat: Dein Einsatz zur Erhaltung in Ehren.........). Ich habe lediglich hingewiesen, dass es sich um keine "Neubaustrecke" handelt. TW 22 bestätigt dies in einem späteren Beitrag. Da die Einstellung der Straßenbahn aber bereits mit 16.1.1971 also vor 44 Jahren (!) beabsichtigt war, kannst Du uns vielleicht mitteilen, warum es einige Tage vorher zur Stimmungsumkehr  gekommen ist und dieser Streckenabschnitt nicht eingestellt wurde. Der Beschluss kann nur aus dem Gemeinderat gekommen sein, die Meinungen von Einzelpersonen sind damals sicher nicht gehört worden, außer Du bist im Meinungsprozess eingebunden gewesen.
Hmm, Rechtschreibfehler gefunden? Kein Problem. Schenke ich Dir!!

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #37

Ich habe Deinen Einsatz für die Erhaltung der Linie 5 im Abschnitt Zentralfriedhof - Puntigam nie lächerlich gemacht (mein Zitat: Dein Einsatz zur Erhaltung in Ehren.........). Ich habe lediglich hingewiesen, dass es sich um keine "Neubaustrecke" handelt. TW 22 bestätigt dies in einem späteren Beitrag. Da die Einstellung der Straßenbahn aber bereits mit 16.1.1971 also vor 44 Jahren (!) beabsichtigt war, kannst Du uns vielleicht mitteilen, warum es einige Tage vorher zur Stimmungsumkehr  gekommen ist und dieser Streckenabschnitt nicht eingestellt wurde. Der Beschluss kann nur aus dem Gemeinderat gekommen sein, die Meinungen von Einzelpersonen sind damals sicher nicht gehört worden, außer Du bist im Meinungsprozess eingebunden gewesen.


Die Antwort dauert, da ich meine Unterlagen für ganz konkrete Angaben noch sichten möchte!
Trotz Klimakrise und absehbares Ende des Verbrennungsmotors setzen viele große Firmen einzig auf den Straßenverkehr und errichten sogar Logistikzentren ohne  Bahnanschluss.

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #38
In diesem Dokument gibt es im Übrigen einen Netzplan (Folie 10) gemäß der Einstellungen nach den Generalverkehrsplan von 1961: http://portal.tugraz.at/portal/page/portal/Files/f2000/files/aktuelles/Vortrag_bauer_1_2007.pdf

Es wäre auch noch die Strecke über die Glacisstraße eingestellt worden und die Linien 1 und 7 über Dietrichsteinplatz und Technikerstraße/Gartengasse nach Osten geführt worden. Zusätzlich wäre dann der Ast zur Krenngasse (ab Technikerstraße) entfallen.

Es wären folgende Linien gefahren:

1 Wetzelsdorf - Mariatrost über Dietrichsteinplatz
4 Andritz - Liebenau (Stadion)
5 Eggenberg - Zentralfriedhof
6 Andritz - St. Peter (später zurückgezogen bis: Schulzentrum St. Peter)
7 Hauptbahnhof - St. Leonhard über Dietrichsteinplatz

Die Einstellung der Linie 6 zwischen Friedensgasse (heute: Schulzentrum) und Petersbergenstraße hat damit nichts zu tun - man hatte schlichtweg keinen Platz für eine Schleife gefunden bzw. der vorgesehene Platz wurde verbaut ...

W.
  • Zuletzt geändert: Februar 23, 2015, 15:59:27 von Sanfte Mobilität
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #39
Warum im Jahr die Linie 5 im Abschnitt Zentralfriedhof - Puntigam nicht eingestellt wurde, weiß ich auch nicht. Ich war damals Schüler und froh. daß die Linie 5 weiterfahren durfte.
Bis 1978 wurde der Verkehr auf der alten Trasse weitergeführt, mit dem Ausbau der Triester Straße folgte schließlich die Verlegung auf die heutige Trasse. Anbei zwei Aufnahmen aus meinem Archiv.

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #40

Warum im Jahr die Linie 5 im Abschnitt Zentralfriedhof - Puntigam nicht eingestellt wurde, weiß ich auch nicht. Ich war damals Schüler und froh. daß die Linie 5 weiterfahren durfte.
Bis 1978 wurde der Verkehr auf der alten Trasse weitergeführt, mit dem Ausbau der Triester Straße folgte schließlich die Verlegung auf die heutige Trasse. Anbei zwei Aufnahmen aus meinem Archiv.



Wirklich sehr interessante Aufnahmen. Danke fürs zeigen. :one:

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #41

Warum im Jahr die Linie 5 im Abschnitt Zentralfriedhof - Puntigam nicht eingestellt wurde, weiß ich auch nicht. Ich war damals Schüler und froh. daß die Linie 5 weiterfahren durfte.
Bis 1978 wurde der Verkehr auf der alten Trasse weitergeführt, mit dem Ausbau der Triester Straße folgte schließlich die Verlegung auf die heutige Trasse. Anbei zwei Aufnahmen aus meinem Archiv.



Warum hat man damals eigentlich die Trasse auf die andere Straßenseite verlegt?

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #42

Warum hat man damals eigentlich die Trasse auf die andere Straßenseite verlegt?


Vmtl. um das zweimalige Kreuzen der Triesterstraße zu vermeiden.
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #43


Warum hat man damals eigentlich die Trasse auf die andere Straßenseite verlegt?


Vmtl. um das zweimalige Kreuzen der Triesterstraße zu vermeiden.


Das "Vmtl." (blödsinnige Abkürzung, lt.Österreichisches Wörterbuch: vermutlich) kannst Du streichen. Der Rest ist doch logisch. Die Bundesstraßenverwaltung hat nur das bezahlt, was da war. Für einen zweigleisigen Ausbau hätte Stadt Graz oder GVB zahlen müssen.

Re: Straßenbahnneubaustrecken
Antwort #44
Nicht jede Person verfügt über das "Abkürzungsverzeichnis".  Bitte, schreibt doch die Wörter aus!
leonhard