Erweiterung & Neubau Remise SteyrergasseAufgrund der steigenden Fahrgastzahlen und der in den nächsten Jahren bevorstehenden sukzessiven Erweiterung und Modernisierung des Fuhrparks wurden die Erweiterung und der Neubau der Remise in der Steyrergasse notwendig.
Die Holding Graz Linien konnten im Jahr 2011 die Rekordzahl von 101 Millionen Fahrgästen begrüßen. Die 75 Straßenbahnen des Unternehmens beförderten dabei 52 Millionen KundInnen. Aufgrund der steigenden Fahrgastzahlen und der in den nächsten Jahren bevorstehenden sukzessiven Erweiterung und Modernisierung des Fuhrparks wurden die Erweiterung und der Neubau der Remise in der Steyrergasse notwendig.
Die Erweiterung & Neu der Remise Steyrergasse im Überblick
Projektbeschreibung und architektonisches KonzeptUm für die künftigen räumlichen und technischen Anforderungen des Fuhrparks, auch aufgrund der neuen möglichen Fahrzeuglängen der Straßenbahngarnituren (Verlängerung von ca. 28 m auf ca. 38 m), gerüstet zu sein, wurde die Straßenbahnwerkstätte in zwei Bauabschnitten erweitert bzw. erneuert. Im Bauabschnitt 1 wurde das Gebäude um 7,5 m nach Osten ausgebaut und daran anschließend der Bauabschnitt 2 mit einer gesamt bebauten Fläche von ca. 3.600 m² errichtet. Die Gestaltung des neuen Baukörpers mit dem angeschlossenen Bürogebäude zeigt die Formsprache der Architektur von heute. Der Bau beinhaltet
Reparaturstände, Abstellgleise, Nebenwerkstätten und Lagerräume, einen fünfgeschoßigen Funktionstrakt mit Mannschafts-, Büro- Schulungs- und Besprechungsräumen, sowie die neue Funkleitzentrale der Graz Linien, welche mit Inbetriebnahme der Nahverkehrsdrehscheibe Graz Hauptbahnhof am 26.11. 2012 voll in Betrieb sein muss. Ziel dieses Projektes war es, ökologische und ökonomische Aspekte in das Gesamtkonzept zu integrieren und umzusetzen. Optimierte Raumkonzepte sorgten für sorgsamen Umgang mit Flächen
und Raumressourcen, ebenso wie ein besonderes Augenmerk auf die Umsetzung nachhaltiger Konzepte im Sinne des Umweltschutzes gelegt wurde. Dies spiegelt sich in der Bebauungsdichte, der energieeffizienten Bauweise, dem Energiekonzept, der Wahl der Tragkonstruktion mit Holzleimbinder sowie der Belichtung/ Beleuchtung wieder. Im Einsatz von Baumaterialien und Konstruktionen wurde auf die Verwendung von recycelbaren und demontierbaren Konstruktionen und Materialien ebenso ein hoher Wert gelegt, wie auf den Einsatz von CO2-neutralen Baustoffen.
Nachhaltiges Energiekonzept und Nutzen von SolarenergieNeben der Funktionalität wurde bei dem Projekt ,,Erweiterung und Neubau der Remise Steyrergasse" ein besonderes Augenmerk auf die Energieversorgung für das Heizen bzw. das Kühlen gelegt. Die Hauptschwerpunkte des ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Energiekonzeptes sind dabei möglichst geringe Betriebs- und Folgekosten, kurze Amortisationszeiten und eine wesentliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes.
Das Hauptaugenmerk des gesamten Heizsystems liegt in der effizienten Nutzung von Grundwasser zur Beheizung mit einer Grundwasser-Wärmepumpe. Unterstützt wird die Heizung durch großflächige 260m²-Sonnenkollektoren auf den Sheets des Werkstättendaches. Die restliche Heizung wird vom vorhandenen Fernwärmenetz abgedeckt. Alle Anlagenteile sind so ausgelegt, dass sich die Kosten der Errichtung
und vor allem die Folgekosten innerhalb von 10 Jahren amortisieren.
18,5 Millionen Euro Investition als Impuls für die BauwirtschaftDie Errichtung des Projektes fiel in eine Phase, in der die Bauwirtschaft mit Auftragsrückgängen zu kämpfen hatte. Mit der Gesamtinvestition von 18,5 Millionen Euro in den Erweiterungs- und Neubau setzte die Holding Graz einen deutlichen Impuls für die Bauwirtschaft.
Neuer Arbeitsplatz für 220 MitarbeiterInnen und Mitarbeiter
Insgesamt siedelten etwa 75 MitarbeiterInnen am ersten März-Wochenende 2012 an ihren neuen Arbeitsplatz in die Steyrergasse 113a. Etwa 145 ArbeiterInnen der Straßenbahnhauptwerkstätte und der Abteilung Fahrweg und Gleisbau haben hier ihre neuen Umkleide- und Sozialräume. In einem nächsten Schritt werden im Sommer 2012 auch die MitarbeiterInnen der Funkleitstelle/ Verkehrsaufsicht in das neue Gebäude übersiedeln.
Optimale Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen und Mitarbeiter
Eines der wichtigsten Anliegen bei der Planung und Ausführung des modernen Bürogebäudes war die Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen. Die verglasten Büroräumlichkeiten bieten Ausblick auf die Umgebung. Neu ist ein eigener Gesundheitsraum, welcher allen MitarbeiterInnen im Zuge der Betrieblichen Gesundheitsförderung in ihrer Freizeit zur Verfügung steht.
Altlastensanierung im PlanIm Zuge der Bauarbeiten für das Projekt wurde im Sommer 2010 ein stillgelegter Gasometer freigelegt. Der ehemalige Gasbehälter ist mit Bodenaushubmaterial sowie Baurestmassen befüllt. Zur exakten Feststellung der Verunreinigung laufen derzeit gerade Probeentnahmen und Analysen. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird - je nach Grad der Verunreinigung - seitens des Bundesumweltamtes mit Jahresende über
die Höhe der Förderungen entschieden. Danach wird mit einem umfassenden Sanierungskonzept begonnen. Insgesamt haben die Holding Graz Linien rund 8,7 Millionen Euro an Rücklagen für diese Altlastensanierung gebildet.
Eigentümer zeigt sich zufrieden
Seitens des Eigentümers zeigt man sich mit dem realisierten Projekt mehr als zufrieden: ,,Die Holding hat heuer viel geschafft, um die Modernisierung der Graz Linien voranzutreiben. Neben der Errichtung der Nahverkehrsdrehscheibe und der Einführung der neuen Straßenbahnen bringt die neue Remise eine weitere Qualitätssteigerung für das Angebot", so Vizebürgermeisterin Lisa Rücker. Bürgermeister Siegfried Nagl: ,,Es gibt selten Projekte, die in ihrer Gesamtheit eine solche Win-Win Situation darstellen, wie der Neubau der Remise. Die Investition von 18,5 Mio EURO hat Arbeit und Innovation in vielen Grazer Branchen ausgelöst.
Die neuen Werkstätten selbst sind ein weiterer Beitrag zu mehr Effizienz und ökologischer Verträglichkeit und die Straßnbahnen, die hier serviciert werden sind unsere Antwort auf zu viel Individualverkehr und dadurch ausgelösten Feinstaub. Sie laden zum Umsteigen ein. Ein rundum gelungenes Projekt!"
Überblick - Planende und ausführende FirmenArchitektur und diverse Planungsarbeiten: Arch. Büro KAMPITS & GAMERITH
Planungskoordination: Arch. Büro KAMPITS & GAMERITH
Planung der maschinentechnische Einrichtung: Arch. Büro KAMPITS & GAMERITH / Dipl.-Ing. POLTNIGG
Statik: Dipl.-Ing. Hans BOYER
Planung Elektrotechnik: Büro BUSZ
Planung Haustechnik / HKLS: TB KÖSTENBAUER & SIXL GmbH
Gleisanlage Detail- und Ausführungsplanung: Ziviling.Büro NIPITSCH - HEIDEN
Brunnen der GW -Wärmepumpenanlage: Geoteam GmbH
Bodenmechanik - Geologisches Gutachten: Dipl.-Ing. Reinhard PÖTSCHER
grundlegende Charakteristik / Bodenanalyse: Chem. Labor CLUG
Betriebskonzept: Technoma GmbH
Überprüfung Werkstättenkonzept - 2. BA: Switch Transit Consult GmbH
Funkleitstelle neu: Planung: ACTES
Örtliche Bauaufsicht: BAUKOORD Dipl.-Ing. EIGNER GmbH
Quelle:
Holding Graz