Wie steht zu den gesamten Themen/Fragen eigentlich Bgm. Nagl derzeit und welche Entscheidungen/Einflüsse hat er diesbezüglich noch? Wenn Bgm. Nagl auf die Straßenbahn noch Einfluss hat bzw. auf die Projekte, wäre es sinnvoll, mit ihm auch Termine zu machen und auf ihn hinsichtlich Befürwortung von Straßenbahnprojekten einzuwirken. Vielleicht kann man auch von ihm erhoffen, dass er diverse Projekte, vor allem die schon geplant waren, voran treibt?! Ich denke, ein Versuch wäre es Wert, oder etwa nicht?
1.
Was dem Verkehrsstadtrat mitgeteilt gehört ist, dass die SW-Linie nicht zur Gänze alle derzeit frei verfügbaren Mitteln verschlingt. Denn meines Wissens kostet die SW-Linie mit der 2. Ausbaustufe bis zur Grottenhofstraße EUR 100 Mio. Die erste Ausbaustufe bis zur Hummelkaserne ist meiner Erinnerung nach mit ca. EUR 60 Mio. beziffert. Und die 2. Ausbaustufe würde ohnedies nicht in dieser Regierungsperiode gebaut werden.
Weiters muss man sehen, dass die SW-Linie erst gegen Ende dieser Regierungsperiode gebaut würde und somit auch wiederum nur ein Teil der anfallenden Kosten (EUR 60 Mio.) noch mit diesem Budget zu bezahlen wären - diese Aussage machte sogar Bgm. Nagl in einen seiner letzten Interviews, wo er selbst darauf hinwies, dass die gesamten Kosten nicht schon in dieser Periode zu bezahlen wären und somit er auch kein Problem für den Bau der SW-Linie aus budgetärer Sicht sehe. GENAU DA sollte man versuchen einzuhaken. Wenn die Planung vollendet wird, die Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden und vielleicht der Baubeginn noch in dieser Periode erfolgt, ist ja schon sehr viel getan - zumindest mehr, als wenn gar nichts kommen würde. Dann findet die Vollendung des Projektes zwar in der nächsten Regierungsperiode statt, aber es wird einmal gebaut - ich denke, dass sollte das Ziel zumindest sein, welches es zu erreichen gilt (z.B. durch PRO BIM GRAZ).
2.
Wenn der Verkehrsstadtrat gegen die derzeitige Planung der SW-Linie, wegen der Streichung des IV's ist, dann spielt das eigentlich in unsere Hände bzw. wäre es verwertbar, denn dann sollte die Straßenbahnlinie analog, oder zumindest ähnlich der derzeitigen Buslinienführung geführt werden, was mit einem Schlag den Vorteil bringen würde, dass der südliche Bereich des Griesplatzes auch mit der Straßenbahn erschlossen wird. Zumindest liegen die Gleise im südlichen Bereich des Griesplatzes und die Distanz einer möglichen zukünftigen Spange Griesplatz - Karlauer Gürtel (über EKZ CityPark) wäre zumindest ein paar Meter kürzer, als wenn die Gleise nur im Nordbereich des Griesplatzes verlegt werden würden.
Aus dieser Sache könnte man sich vielleicht einen kleinen Vorteil zu Nutzen machen.
3.
Tariferhöhung:
Eines muss fairerweise gesagt werden, es werden nicht nur die ÖV-Ticketpreise erhöht, sondern scheinbar im gleichen Atemzug auch die Parkgebührenn - dies finde OK. Preiserhöhungen/-anpassungen werden immer notwendig sein, aber es wird wenigstens nicht nur im ÖV, sondern auch im MIV erhöht.
Da wäre die Frage an den Verkehrsstadtrat bei einem zukünftigen Termin, ob nicht die Parkeinnahmen für den ÖV, besser für den schienengebundenen ÖV zweckgebunden werden können, um gewisse Finanzierungen leichter bewältigen zu können.
Als 2. Punkt sollten man ihn dafür gewinnen, dass er einerseits versucht, bei Land und Bund Geld für Straßenbahnprojekte zu lukrieren, andererseits zu verhandeln, dass eine Art Nahverkehrsabgabe (zumindest einmal in irgendeiner Form) eingeführt wird.
4.
Ich hoffe, dass die Beforrangung der Bim an der Kreuzung Glacisstraße/Rechbauerstraße bleibt, gerade an diesem neuraligeschen Punkt wäre es fatal, etwas zu ändern, vor allem, weil die Bim auch danach/davor in der Leonhardstraße zum Teil im Stau steht. Darum sollte sie zumindest an dieser Kreuzung keine Zeit verlieren.
5.
Was er zum Thema Variobahn sagt, kann ich nicht nachvollziehen, denn ich war auch schon in einem Gebäude in der Annenstraße, wo die Variobahn vorbei fuhr, dort konnte ich sie weder hören, noch spüren, ich hab sie rein zufällig "nur" gesehen. (war eine Fahrschule)
Weiters habe ich einen Bekannten, der wohnt auch direkt am Jakominiplatz und er sagt, er merke von der Variobahn rein gar nichts. Hin und wieder vibriert es ganz leicht, aber dies wäre auch bei den älteren Fahrzeugtypen der Fall.
6.
Dem Verkehrsstadtrat und auch dem Bgm., sowie der Stadtregierung müsse klar gemacht werden, dass das Areal Reininghaus mit der Bim von der Alten Poststraße her erschlossen gehört und dies möglichst, bevor dort die Bebauung beginnt bzw. vollendet ist, um eben Probleme wie damals in St. Peter, oder derzeit im Bereich Hirtenkloster zu vermeiden. Außerdem würden die Immobilienpreise bei einer leistungsstarken ÖV Abindung (schienengebundener ÖV) steigen, da sich dadurch die Werte steigern würden, was ja als posetiv verkauft werden kann.
Und in diesem Zuge müsse man eben auch die SW-Linie zur erfolgreichen Erschließung bauen. Dies sollte zumindest so versucht werden, ihm zu unterbreiten.
Wenn es leichter finanzierbar ist, soll halt zumindest zuerst die Strecke von der Alten Poststraße aus in Angriff genommen werden und anschließend bzw. gegen Ende der Regierungsperiode die SW-Linie, zur gemeinsamen, vorläufigen Endhaltestelle bei der Hummerlkaserne - wie geplant.
Nachdem der Verkehrsstadtrat nicht gänzlich der Straßenbahn abgeneigt ist, vor allem für Entlastungsstrecken, etc., hier ein kleiner Vorschlag von mir, wie man ihn für Projekte gewinnen könnte - wenn er weiterhin gegen die SW- und NW-Linien ist, auch nachdem ihm oben angeführte Argumente unterbreitet wurden:
Ich habe den Vorschlag, dass Pferd quasi von hinten aufzusatteln - damit meine ich in folgender Prioritätenreihung wie folgt:
1. Forderung der Schleife Keplerbrücke, oder ähnliche Varianten
2. Forderung der Umleitungsstrecke Roseggerhaus - Elisabethinergasse - Griesplatz - Jakominiplatz
3. Forderung der Verbindungsstrecke Roseggerhaus - Lendplatz - Keplerbrücke
4. Forderung der Innenstadtentlastungsstrecke über die Neutorgasse
5. Forderung einer Verbindung Griesplatz - Karlauer Gürtel (über/durch das EKZ CityPark)
Punkt 1 und 2 sind gleich wichtig und sollten gleichzeitg umgesetzt werden, anschließend weiter mit den Punkten 3, 4 und 5. Somit wäre bei Ausscheiden des jetzigen Verkehrsstadtrat in 5 Jahren zwar keine SW-, oder NW-Linie vorhanden, aber mit den Umleitungsstrecken wäre schon ein Teilstück der jeweiligen Strecken umgesetzt. Man müsse dies dem Verkehrsstadtrat nur als notwendige Maßnahmen für das Bestandsnetz (Ausfallssicherheit) verkaufen.
Daher würde ich auch als erstes die Spange Roseggerhaus - Elisabethinergasse - Griesplatz - Jakominiplatz und dann gleich weiter im gleichen Atemzug die Spange Roseggerhaus - Lendplatz - Keplerbrücke bauen, wenn er schon gegen eine neue Linie ist. Somit wäre vielleicht über ein ,,Hintertürl" ein bisschen was möglich, was für die Zukunft (für die SW- und NW-Linien) auch schon von Vorteil wäre. Und vielleicht wäre dann auch die Spange Griesplatz - CityPark - Karlauer Gürtel möglich - wäre alles als ,,es sei für das Bestandsnetz nötig" zu verkaufen - sind ja keine neuen Linien!
Und trotzdem hätte man einiges geschafft.
Darum würde ich die
Innenstadtentlastungsstrecke durch die Neutorgasse erst nach den Spangen in Angriff nehmen, denn sonst könnte der Verkehrsstadtrat argumentieren, nun ist eine Innenstadtumfahrung vorhanden
UND AUS - mehr gibt's nicht. Wenn man ihm hingegen zuerst die Spangen als notwendige Innenstadtumfahrung/-entlastung verkauft und nichts von einer Strecke über die Neutorgasse redet, steigt er vielleicht darauf ein und es würde für die Zukunft doch indirekt ,,vorgearbeitet" werden.
Dann könne man noch immer mit dem Vorschlag der Innenstadtentflechtung Neutorgasse kommen, mit dem Argument, die anderen Strecken sind sinnvoll, brauchbar und unumgänglich, aber eben zu weit von der Innenstadt entfernt - und eine Innenstadtnahe Umfahrung sei nun mal wichtig und notwendig + weitere Argumente. Somit hätte man dann vielleicht mehr erreicht, als der Verkehrsstadtrat sonst von sich aus überhaupt gemacht hätte bzw. machen hätte wollen. Und ich denke, dass der Aufwand und die Kosten für die Innenstadtentlastungsstrecke durch die Neutorgasse geringer sind, als für die Spangen (Jakominiplatz - Griesplatz - Roseggerhaus - Lendplatz - Keplerbrücke). Daher würde ich aus taktischer Sicht dieses Projekt vorerst zurückhalten und zuerst die aufwendigeren und teureren Projekte favorisieren und als notwendig und unumgänglich ,,verkaufen".
Denn nach einem teureren Projekt, wird es leichter sein ein billigeres Projekt umzusetzen, als umgekehrt. Ich sehe die Gefahr, wenn zuerst ein kleines, billigeres Projekt umgesetzt wird, dass dann ein größeres, teureres Projekt womöglich gar nicht mehr umgesetzt wird.