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Thema: GVB: Der Umbau und die Angst vorm Postenschacher (2671-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • Michael
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GVB: Der Umbau und die Angst vorm Postenschacher


VP-Gemeinderat wird ohne Ausschreibung GVB-Abteilungsleiter, der Umbau des Unternehmens beginnt. Vor Pensionsantritt des GVB-Chefs brodelt es in der Belegschaft.
Roter GVB-Betriebsratschef Seiler witterte Postenschacher


Mitte September geht eine Ära zu Ende. Der langjährige Direktor der Grazer Verkehrsbetriebe, Antony Scholz, geht in Pension. Nun läuft so ein Wechsel selten reibungslos ab. Aber dass ein roter Manager den Chefsessel räumt, während VP und Grüne im Rathaus am Ruder sind, lässt es in der Belegschaft besonders brodeln. Die Angst vor dem GVB-Umbau und der Umfärbelung geht um.

Einen ersten Beweis für einen VP-Postenschacher will der rote Angestellten-Betriebsratsvorsitzende Jörg Seiler schon gefunden haben. Ende Juli warnte er in einem Schreiben an die Belegschaft, das uns vorliegt: Ein ÖVP-Gemeinderat solle ohne Ausschreibung zum Abteilungsleiter für den Tram-Fahrbetrieb bestellt werden. Seiler wollte "nicht glauben", dass der Graz AG-Vorstand den von Schwarz-Grün vorgegebenen Weg transparenter Besetzungen verlassen werde . . .

Nur Tage später, am 31. Juli, kam es dazu - am Freitagnachmittag, durch den Vorstandsbeschluss "Nr. 17/2009": Johann Müller übernahm die Abteilungsleiterposition am 1. August. Was intern für besonderen Unmut sorgt: Laut unterschriebenem Vorstandsbeschluss war Müller vorerst eigentlich nur interimistisch vorgesehen, diese Einschränkung wurde nachträglich handschriftlich gestrichen.

Das sei so zu erklären, dass man erst noch Synergiepotenziale dieser Personalentscheidung prüfen wollte, sagen beide Vorstandsdirektoren Wolfgang Malik und Wolfgang Messner zur Kleinen Zeitung. Das positive Resultat sei schließlich gekommen und man habe daher das Wort "interimistisch" dann eben noch rasch gestrichen. Und: Man halte sich an schwarz-grüne Vorgaben bezüglich Postenbesetzungen. Aber Jobs in der dritten Ebene schreibe man bei der Graz AG nicht aus. Auch nicht intern.


Drei Säulen

In der Belegschaft brodelt es aber auch, weil einige andere, weitreichende Änderungen ins Haus stehen. Die zentralisierte Struktur der GVB soll zerschlagen werden. Künftig soll es drei Säulen geben. Geplant sind der Straßenbahnbereich sowie ein abgetrenntes "Kompetenzzentrum Bus" samt Werkstätten, dessen Leiter zumindest für Graz-AG-Vorstand Malik mit dem VP-nahen Gerhard Amtmann schon feststeht. Die dritte Säule ist der Bereich Netz-Infrastruktur und Mobilitätszentrum. Für diesen mächtigsten Bereich ist Andreas Solymos im Gespräch, der aber auch immer wieder als neuer GVB-Direkor von ÖVP-Gnaden kolportiert wird. Er übernimmt auch den Chefsessel von Scholz ab 16. September interimistisch. Noch im Herbst wird der Posten dann öffentlich ausgeschrieben.

GVB-intern sind einige - vor allem in SP-nahen Kreisen - fassungslos über diese geplante Aufsplittung, die nur noch mehr Personalaufwand benötige und eine neue Zwischenebene unterhalb der Direktion bedeute. In Folge, wittern manche, könnte über das "Kompetenzzentrum Bus" die Privatisierung des Buslinienbetriebs forciert werden, damit die GVB ihre "teuren Fahrergehälter" einsparen könnte.

Das dementiert Malik und er betont auch, dass die neue Struktur insgesamt schlanker werde: "Wir führen jene Bereiche zusammen, die zusammengehören, heben Synergien und sparen Personal." Die aktuellen Pensionierungen hochdotierter Mitarbeiter habe man ja auch genützt: "Wir haben deren Agenden auf bestehende Mitarbeiter aufgeteilt und so Neuaufnahmen vermieden. Insgesamt ermöglicht unter anderen auch diese Maßnahme die Einsparung von 2,2 Millionen Euro jährlich."

Quelle: www.kleine.at | http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2111207/gvb-umbau-angst-vorm-postenschacher.story
LG Michael, vormals PM  |  Styria-Mobile