Na gut, das ist jetzt einmal eine Sammlung von Schlagworten. Auch der scheidende Bürgermeister hat die SW-Linie schon mehrfach angekündigt. Dazu braucht es letztlich Beschlüsse im Gemeinderat. Selbst wenn man den ehrlichen Willen zum Ausbau hätte, kann man jetzt nicht alles gleichzeitig schaffen, dazu ist der Investitionsrückstau zu groß. Es wird erst im Sommer 2022 ein ordentliches Budget geben (was ich verstehe, man möchte den Rechnungsabchluss abwarten).
Vordringlich ist einmal die Entlastungsstrecke inkl. der 15 neuen Fahrzeuge. Für die weitere Phase gibt es ja die Hüsler-Studie, da müssen die Planungen anfangen bzw. beschleunigt werden (mehr Personal). Bei der Vizebürgermeisterin sind ja jetzt alle wichtigen Ämter zusammengefasst. Sie hat jetzt die Chance (auch beim Rad- und Fußmaßnahmen) hier wirklich Nägel mit Köpfen zu machen. Hoffentlich wird das nicht so ein Rohrkrepierer wie bei Rücker, die von allen Seite leider ziemlich schlecht beraten war.
Vor allem gibt es jetzt die Chance bei einer ÖV-affinen Verkehrsministerin entsprechend langfristig Geld für den Tramausbau zu bekommen (und damit auch wieder das Land an Bord zu holen). Ein fix-fertiges durchgeplantes Konzept inkl. notwendiger Fahrzeuge, Remisenausbauten und Fahrplanangebot wäre jetzt relativ zeitnahe mit dem Bund (und dem Land) zu verhandeln.
Weitere Punkte, die mir für den Verkehrsbereich aufgefallen sind:
- Erhöhung des Zuschusses für Jahreskarte/Klimaticket
- Fußgängerbeauftragte/r (warum gibt es eigentlich keine/n ÖV-Beauftragte/n? Jedenfalls könnte man den Fahrgastbeitrat und Fahrgast Graz/Steiermark stärker einbinden)
- Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung
- Ausbau von Wartehäuschen (und dazu müsste man auch fordern von Infostelen, die auf vielen Streckenabschnitten immer noch nicht vorhanden sind)
- Bike & Ride bei Haltestellen
- ÖV-Zukunftskonzept 2030 (da gehörten dann ordentlich die Pflöcke eingeschlagen, was den Tramausbau über das Paket II - also SW, NW, neue Linie 2 - hinausgeht)
- schritterweise Ausbau Schwachlasttakte (ein ganz wichtiger Punkt, dazu müsste man auch die entsprechende Anpassung des Ferienfahrplans schreiben bzw. die Angleichung der Betriebszeiten, z. B. bei den Tangentiallinien - die Linie 41 führt immer nur noch Mo - Fr etc. pp)
- Ausbau Stadtgrenzen übergreifenden Verkehr mit Land und Bund (dazu gehören dann hoffentlich auch Lösungen auf der Schiene bzw. Dinge wie Schaffung eines ÖV-Verbandes aller Gemeinden im Großraum Graz zur besseren Abstimmung etc.)
- Bestellung neuer Tramgarnituren (MUSS Hand in Hand gehen mit dem weiteren Ausbau, dazu gehört natürlich auch der Ausbau der beiden Remisen - das sind Megaprojekte!)
- Entlastungsstrecke (gehört mMn beim ÖV ganz oben auf die Liste, v. a. die Umsetzung nicht weiter verzögern, sondern wieder nach vorne geschoben)
Da man ja jeden Tag einen Baum pflanzen möchte, wäre auch Themen wie Rasengleise (über das jetzt schon geplante hinausgehend) oder Begrünung von Wartehauschdächern sehr sinnvoll. V. a. wäre bei den anstehenden Gleissanierungen (Andritz, nördliche Hötzendorfstraße) der Einbau von Rasengleisen gleich mitzumachen sprich: obligatorisch. Die nördlich CvH sieht einfach nur sch... aus - wem das eingefallen ist, gehört eigentlich auf den Mond geschossen!
Hier gibt es das ganze Papier:
https://www.graz.at/cms/dokumente/10379145_8106610/3cf5fd0f/Gemeinsam%20f%C3%BCr%20ein%20neues%20Graz.pdf Und hier gleich der Realitätscheck anlässlich 35 Jahre Fahrgast Graz/Steiermark:
https://www.fahrgast-steiermark.at/wordpress/wp-content/uploads/FG_Zeitung_1987_0.pdf W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)