Zum Hauptinhalt springen
  • Wir sind gesiedelt! -> NEUES FORUM

    Sollte keine E-Mail gekommen sein, bitte um Neuregistrierung.

Thema: Privatisierte Eisenbahn in England (4218-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Benutzer und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Privatisierte Eisenbahn in England
Dreckige, alte, oft überfüllte Züge kombiniert mit sehr hohen Ticket Preisen - Willkommen im privatisierten englischen Zugverkehr  ::)
Die Mehrheit der Briten will laut Umfragen verständlicherweise die Eisenbahn wieder verstaatlicht haben... 
Lange möge die ÖBB öffentliches Eigentum bleiben!

Artikel auf englisch über die Zustände die englische Bahnfahrer erleiden müssen:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3452170/Millions-commuters-putting-travelling-dirty-overcrowded-trains-despite-rail-fares-highest-Europe.html

Re: Privatisierte Eisenbahn in England
Antwort #1

Lange möge die ÖBB öffentliches Eigentum bleiben!


Das hoffe ich auch sehr!

Re: Privatisierte Eisenbahn in England
Antwort #2
Das ist aber alles eine Frage der Regeln.

Einen Staatsbetrieb um es Staatsbetriebs Willen brauche ich nicht - es geht darum einen modernen, leistungsfähigen und effizienten Bahnbetrieb zu haben.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Privatisierte Eisenbahn in England
Antwort #3


Lange möge die ÖBB öffentliches Eigentum bleiben!


Aber maximal die ÖBB Infra (51 % im Staatsbesitz sollten reichen, da es gestzliche Vorgaben für Netzbetreiber gibt). ÖBB PV und ÖBB Güterverkehr sollten sich dem freien Wettbewerb stellen und wenn Sie gut und günstig sind ,werden Sie auch Aufträge bekommen. Private Eisenbahnunternehmen müssen ja auch tagtäglich um Aufträge "kämpfen".

Das kommt halt bei Staatsbetrieben heraus http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4926329/Rechnungshof_Misswirtschaft-bei-Wiener-Linien?from=simarchiv

Re: Privatisierte Eisenbahn in England
Antwort #4


Lange möge die ÖBB öffentliches Eigentum bleiben!


Aber maximal die ÖBB Infra (51 % im Staatsbesitz sollten reichen, da es gestzliche Vorgaben für Netzbetreiber gibt). ÖBB PV und ÖBB Güterverkehr sollten sich dem freien Wettbewerb stellen und wenn Sie gut und günstig sind ,werden Sie auch Aufträge bekommen. Private Eisenbahnunternehmen müssen ja auch tagtäglich um Aufträge "kämpfen".
Das kommt halt bei Staatsbetrieben heraus http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4926329/Rechnungshof_Misswirtschaft-bei-Wiener-Linien?from=simarchiv


Wobei die Rechnungshofkritik schon etwas seltsam ist. No-Na sind Testfahrzeuge vergleichsweise teuer, insbesondere, wenn man für den Test erst die Infrastruktur aufbauen muss (für die ja auch deiner Meinung nach ja ohnehin die öffentliche Hand zuständig wäre). Den Wiener Linien wird oft vorgeworfen, ein träger und wenig innovativer Betrieb zu sein - und wenn sie es dann mal sind passt es auch wieder nicht...
So ein Projekt kann man eben nicht rein Betrebswirtschaftlich sehen!

Wenn man den Gedanken mit der ÖBB Infra auf die Wiener Linien umlegt dann würde die Stadt eben Gleise, Oberleitungen und in diesem Beispiel auch die Ladestationen errichten. Und das wäre dann natürlich genausowenig betriebswirtschaftlich wie die ÖBB Infra...

Re: Privatisierte Eisenbahn in England
Antwort #5
So schlecht kann die Privatisierung nicht gewesen sein, wenn sich die Zahl der Reisen in den letzten 20 Jahren  mehr als verdoppelt hat und all time highs erreicht hat.
http://orr.gov.uk/news-and-media/email-alerts/2016/rail-journeys-across-britain-have-doubled-in-20-years
Ausserdem gibt es relativ viele Wiederinbetriebnahmen von Strecken, die teils in den 60ern still gelegt wurden:
http://www.theguardian.com/uk-news/2015/sep/04/borders-railway-opens-scotland
http://www.walesonline.co.uk/news/wales-news/reopening-railway-line-between-aberystwyth-10598436
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Reopened_railway_stations_in_Great_Britain  Insgesamt 146 wiedereröffnete Bahnhöfe finden sich auf Wikipedia. Das vergleiche man mit der Steiermark, wo die Erzbergbahn, die Gesäusestrecke, die Lavanttalbahn, die Neubergerbahn, die Bahn nach Oberwart in den letzen 10 Jahren für den Personenverkehr geschlossen wurden. Anstatt ins Netz zu investieren, bauen wir 100te Kilometer Tunnel....

Re: Privatisierte Eisenbahn in England
Antwort #6

So schlecht kann die Privatisierung nicht gewesen sein, wenn sich die Zahl der Reisen in den letzten 20 Jahren  mehr als verdoppelt hat und all time highs erreicht hat.
http://orr.gov.uk/news-and-media/email-alerts/2016/rail-journeys-across-britain-have-doubled-in-20-years
Ausserdem gibt es relativ viele Wiederinbetriebnahmen von Strecken, die teils in den 60ern still gelegt wurden:
http://www.theguardian.com/uk-news/2015/sep/04/borders-railway-opens-scotland
http://www.walesonline.co.uk/news/wales-news/reopening-railway-line-between-aberystwyth-10598436
https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Reopened_railway_stations_in_Great_Britain  Insgesamt 146 wiedereröffnete Bahnhöfe finden sich auf Wikipedia. Das vergleiche man mit der Steiermark, wo die Erzbergbahn, die Gesäusestrecke, die Lavanttalbahn, die Neubergerbahn, die Bahn nach Oberwart in den letzen 10 Jahren für den Personenverkehr geschlossen wurden. Anstatt ins Netz zu investieren, bauen wir 100te Kilometer Tunnel....

Uk hat in den letzten 20 Jahren massiv an Einwohnern zugenommen die meist im Einzugsgebiet von Städten wohnen wo Zugfahren einfach die beste Methode ist um zum Arbeitsplatz zu gelangen.
Die Infrastruktur (Gleise etc) befindet sich seit 2001 wieder unter staatlicher Kontrolle wegen tödlicher Zugunglücke  -> aus Wikipedia:
Zitat
Die Privatisierung der British Rail wurde durch den Railways Act 1993 beschlossen. Das wichtigste Ziel der Privatisierung, die Verringerung staatlicher Subventionen, ist aber verfehlt worden. Der britische Steuerzahler muss heute für die private Bahn weit mehr zahlen, als zu Zeiten von British Rail. Nachdem es aufgrund von unterlassenen Instandhaltungsarbeiten vermehrt zu schwerwiegenden Zugunfällen kam, wurde der Betrieb der Bahnhöfe und des Schienennetzes wieder verstaatlicht. Nach dem Eisenbahnunfall von Southall 1997 war der Eisenbahnunfall von Ladbroke Grove vom 5. Oktober 1999 mit 31 Toten und 296 Verletzten der zweite schwere Eisenbahnunfall, der sich auf der Great Western Main Line ereignete, nur wenige Kilometer östlich der ersten Unfallstelle. Beide Eisenbahnunfälle trugen wesentlich dazu bei, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Privatisierung der Eisenbahn nachhaltig zu erschüttern. Aber erst der Eisenbahnunfall von Hatfield am 17. Oktober 2000 mit vier Toten und 70 Verletzten führte dann zum Zusammenbruch des Eisenbahninfrastrukturunternehmens Railtrack plc., das am 7. Oktober 2001 vom Verkehrsminister Stephen Byers unter Zwangsverwaltung gestellt und am 18. Oktober 2002 aufgelöst wurde.

Die Privatfirmen die die Züge führen bekommen (siehe oben) auch noch Subventionen von Steuerzahler die meist in die Dividenden der Aktienbesitzer verschwinden...
Private Firmen sind ausnahmlos unfähig wenn es um die öffentliche Darseinsfürsorge geht zu dem auch der ÖP(N)V zählt, es ist unmöglich hohe Profite zu erzielen und gleichzeitig für die Benutzer und Mitarbeiter die Sache gut zu machen...  
Bahnschließungen: man kann die Lage im dicht besiedelten UK nicht mit den vergleichsweise "menschenleeren" ländlichen Gebieten der Steiermark vergleichen.