Lange möge die ÖBB öffentliches Eigentum bleiben!
Zitat von: urbanite am Februar 20, 2016, 12:03:45Lange möge die ÖBB öffentliches Eigentum bleiben!Aber maximal die ÖBB Infra (51 % im Staatsbesitz sollten reichen, da es gestzliche Vorgaben für Netzbetreiber gibt). ÖBB PV und ÖBB Güterverkehr sollten sich dem freien Wettbewerb stellen und wenn Sie gut und günstig sind ,werden Sie auch Aufträge bekommen. Private Eisenbahnunternehmen müssen ja auch tagtäglich um Aufträge "kämpfen". Das kommt halt bei Staatsbetrieben heraus http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4926329/Rechnungshof_Misswirtschaft-bei-Wiener-Linien?from=simarchiv
So schlecht kann die Privatisierung nicht gewesen sein, wenn sich die Zahl der Reisen in den letzten 20 Jahren mehr als verdoppelt hat und all time highs erreicht hat.http://orr.gov.uk/news-and-media/email-alerts/2016/rail-journeys-across-britain-have-doubled-in-20-yearsAusserdem gibt es relativ viele Wiederinbetriebnahmen von Strecken, die teils in den 60ern still gelegt wurden: http://www.theguardian.com/uk-news/2015/sep/04/borders-railway-opens-scotlandhttp://www.walesonline.co.uk/news/wales-news/reopening-railway-line-between-aberystwyth-10598436https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Reopened_railway_stations_in_Great_Britain Insgesamt 146 wiedereröffnete Bahnhöfe finden sich auf Wikipedia. Das vergleiche man mit der Steiermark, wo die Erzbergbahn, die Gesäusestrecke, die Lavanttalbahn, die Neubergerbahn, die Bahn nach Oberwart in den letzen 10 Jahren für den Personenverkehr geschlossen wurden. Anstatt ins Netz zu investieren, bauen wir 100te Kilometer Tunnel....
Die Privatisierung der British Rail wurde durch den Railways Act 1993 beschlossen. Das wichtigste Ziel der Privatisierung, die Verringerung staatlicher Subventionen, ist aber verfehlt worden. Der britische Steuerzahler muss heute für die private Bahn weit mehr zahlen, als zu Zeiten von British Rail. Nachdem es aufgrund von unterlassenen Instandhaltungsarbeiten vermehrt zu schwerwiegenden Zugunfällen kam, wurde der Betrieb der Bahnhöfe und des Schienennetzes wieder verstaatlicht. Nach dem Eisenbahnunfall von Southall 1997 war der Eisenbahnunfall von Ladbroke Grove vom 5. Oktober 1999 mit 31 Toten und 296 Verletzten der zweite schwere Eisenbahnunfall, der sich auf der Great Western Main Line ereignete, nur wenige Kilometer östlich der ersten Unfallstelle. Beide Eisenbahnunfälle trugen wesentlich dazu bei, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Privatisierung der Eisenbahn nachhaltig zu erschüttern. Aber erst der Eisenbahnunfall von Hatfield am 17. Oktober 2000 mit vier Toten und 70 Verletzten führte dann zum Zusammenbruch des Eisenbahninfrastrukturunternehmens Railtrack plc., das am 7. Oktober 2001 vom Verkehrsminister Stephen Byers unter Zwangsverwaltung gestellt und am 18. Oktober 2002 aufgelöst wurde.