https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5948852/Erste-Bilder_So-soll-sich-der-Joanneumring-durch-die-RadOffensiveErste Bilder | So soll sich der Joanneumring durch die Rad-Offensive wandeln
Jetzt soll die Rad-Offensive in die Gänge kommen: Ein Gutteil der Planung ist fertig, jetzt kann man sich erstmals ein Bild davon machen.
Was zum Teufel ist denn das?", fragte Mikael Colville-Andersen bei einer Radtour durch Graz. Der Fachmann aus dem Rad-Mekka Kopenhagen war gerade den Joanneumring entlang gefahren - mit dem Fahrrad, wohlgemerkt.
Das war 2016. Auf der riesigen Ring-Fläche findet bis heute ausschließlich Autoverkehr statt: drei Fahrspuren und zwei Spuren für Diagonalparker. ,,Willkommen in den 1950er-Jahren", sagte Colville-Andersen damals kopfschüttelnd. Wenn der Däne 2022 noch einmal eine Graz-Tour unternehmen sollte, könnte sein Fazit anders ausfallen.
Denn der Joanneumring wird im Zuge der ausgerufenen Rad-Offensive von Land und Stadt umgemodelt. Eine erste bildliche Darstellung zeigt, wie man künftig am Ring mobil sein könnte: Je eine Park- und Fahrspur fallen weg, dafür soll es einen breiten Radweg sowie mehr Platz für Fußgänger und Flaneure geben.
Die Darstellung ist ein erster Vorbote dessen, welches Potenzial die Rad-Offensive hat: Die Stadt Graz wird durch die 100 Millionen Euro, die bis 2030 in Rad-Infrastruktur fließen, ein neues Gesicht zeigen.
Jetzt geht es um die konkreten Radachsen
Die Offensive ist bisher noch nicht sichtbar, die Planer im Hintergrund strampeln aber kräftig. ,,Die Sektorenplanung ist praktisch abgeschlossen", sagt Stadtbaudirektor Bertram Werle. Die Stadt wurde in fünf Sektoren geteilt und untersucht, wo sich große, durchgehende Radachsen im bestehenden Straßenraum unterbringen lassen. ,,Jetzt werden die konkreten Achsen selbst geplant."
Ein Teil wird direkt an den Hauptverkehrsadern verlaufen - wie am Joanneumring. Ein anderer Teil wohl parallel dazu, versetzt in die zweite Reihe - wie möglicherweise bei der Wiener Straße. Die ersten konkreten Grazer Routen will die Politik im April vorstellen.
Das Land hat den stadtgrenzenübergreifenden Radverkehr im Blick
Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) fokussiert auch auf Verbindungen über die Stadtgrenzen. Man müsse ,,sichere und direkte Achsen in das Umland anbieten", um auch Pendler auf das (E-)Rad zu bringen.