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Thema: Der Radweg-Thread (294117-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #465
Was hat das mit Dodln zu tun? Ein großer Teil der Bevölkerung weiß nicht was eine ÖV-Ampel anzeigt, und braucht es wohl auch nicht zu wissen. Der Radfahrer hat das gemacht was 99,99 % der Menschen in seiner Situation auch machen würden.

  • FlipsP
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #466
Schauen hätte natürlich jeder sollen, aber was wäre gewesen, wenn statt dem Radfahrer 2 m weiter ein Fußgänger über einen Zebrastreifen gegangen wäre?

Wobei ich finde, dass Radfahrer wissen, dass sie oft im Recht sind, aber gerne vergessen, dass sie der Kleinere sind und eher dran glauben müssen..
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser.

- Sokrates

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #467
Wer nicht" auf andere Verkehrsteilnehmer und seine Umgebung achtet, aggressiv statt defensiv unterwegs ist, ist ein Dodel, egal mit welchem Gefährt er unterwegs ist. Und das gleiche gilt natürlich auch für Fußgänger ohne Gefährt. Es wird immer Situationen geben, wo sich jemand unerwartet falsch verhält oder falsch reagiert. Genau in solchen Momenten könnte zumindest ein Teil an Unfällen verhindert werden.
Dass die STVO längst komplett überarbeitet und EU-weit vereinheitlicht, der "Radweg ohne Benützungspflicht" überall entfernt, dafür viel mehr Radwege errichtet, die Radwegbenützungspflicht verschärft, der Schilderwald reduziert, weit mehr kontrolliert und viel höher abgestraft gehört, wär halt auch ein Thema. Öffis und Radwege, sowie Polizei könnten mit den eingenommenen Geldern ausgebaut werden. So zeigt dieses Wiener Beispiel nur einmal mehr sehr deutlich auf, wie uneindeutig die Gesetzestexte tatsächlich sind und wie leicht sie ausgehebelt werden können.
Fazit: Die Anwälte haben gut daran verdient, der Radfahrer hat vermutlich nix dazugelernt, fühlt sich durch das OGH-Urteil höchstens bestätigt und wird künftig wieder sein Leben aufs Spiel setzen, obwohl er am Rad der schwächere Verkehrsteilnehmer ist.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #468
Das Urteil ist für mich durchaus schlüssig, wenn auch die voraussichtlichen Folgen (weniger für Radverkehr freigegebene Busstreifen) nicht erfreulich sind. Das Grundproblem ist in wirklichkeit eine Fehlkonzeption der VLSA. Ließe sich aber leicht beheben: Eigene Signalgeber für den Radverkehr parallel zum Bussignal installieren und fertig ist der Lack.

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • PeterWitt
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #469
In der heutigen Ausgabe der "Woche" befindet sich folgender Artikel. Darin spricht eine Städteplanerin davon, dass die Radwege ausgebaut werden müssen und die optimalen Reserveflächen in Graz in alten Bahntrassen und dem  Mühlgang zu finden seien.

Nun, der Mühlgang bietet sich mitunter zur Überbauung als Rad-Autobahn an, allerdings halt auch bei weitem nicht in voller Länge. So kann ich mir gut eine solche "Fahrrad-Fastlane" zwischen Shopping Nord und Keplerstraße vorstellen, hier wären relativ wenige Straßenquerungen und Verbauungen des Kanals.
Ebenso wäre eine Möglichkeit, in der Elisabethinergasse einen breiten Radweg zu bauen und diesen bis Citypark bzw. bis zum Schlachthof durchzubinden. Weiter südlich macht es aus meiner Sicht jedoch wenig Sinn, da es hier parallel auch den Murradweg gibt und die Gegend recht dünn bebaut ist (wenn dann v.a. Gewerbe aller Arten).

Die Sache mit den Bahntrassen erschließt sich mir jedoch nicht so ganz:
Wie viele solcher stillgelegten Bahntrassen gibt es wohl in Graz? Und wie viele haben auch eine brauchbare Länge, zumal dies doch alles Anschlussbahnen sind?
*) Andritzer Schleppbahn: der stillgelegte Ast zur ehem. Arland-Papierfabrik wurde ja schon zum Radweg. Der Ast zur MFA ist sicherlich fraglich, da über kurz oder lang die gesamte Produktion aus Andritz ausgelagert werden könnte und die Bahn dann jedenfalls obsolet wäre. Anderenfalls wäre auch ein Radweg dort ziemlich unnötig, und wenn wirklich so nötig auch jetzt schon leicht neben der Trasse umsetzbar. Hier ist der einzige wirkliche Gewinn die Verbindung Shopping Nord mit dem Weidweg, aber diese existiert ja schon.
*) Anschlussbahnen entlang der Südbahn: alle viel zu kurz, benötigt niemand (2x Schrott Waltner, ehem. Milchhof verbaut, KGM-Lager und Greinitz verbaut, AB Marienhütte teilweise in Betrieb, ausreichend Freiland daneben; AB Spar in Betrieb, AB Brauunion zu kurz und zumindest gelegentlich in Betrieb)
*) Anschlussbahnen entlang GKB: Reininghaus wird (irgendwann) ohnehin komplett neu aufgesetzt, AB Kaserne durch Kaserne nicht nutzbar, AB Felbermayer auf Betriebsgelände und ohne besonderen Verkehrswert
*) Anschlussbahnen entlang der Ostbahn: Grazer Schleppbahn verkehrt parallel zum Murradweg und Mühlgang, wird zudem genutzt; AB Gaswerk schon seit Jahren als kurze und sinnvolle Radverbindung genutzt, AB Hödlmayer in Betrieb, AB Kastner stillgelegt aber kein Nutzen, da Köglerweg parallel, AB Farina ohne Nutzen, AB Magna zwar ev mit Nutzen wie vorgeschlagen, allerdings würde ich diese keinesfalls verbauen, da das Werk wohl noch über viele Jahre produzieren wird und es kaum absehbar ist, ob in 10 Jahren nicht der Transport per Bahn (wenn auch nur zum Hödlmayer z.B.) wieder attraktiver wird. Diese strategische Reserve aufzugeben wäre eher sträflich, einen Radweg kann man auch bequem entlang der Dr. Auner Straße bzw. der Gustinus-Ambrosi-Straße (Gewerbegebiet-Erschließungsstraße) verwirklichen.


  • Ch. Wagner
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #470
Das Urteil ist für mich durchaus schlüssig, wenn auch die voraussichtlichen Folgen (weniger für Radverkehr freigegebene Busstreifen) nicht erfreulich sind. Das Grundproblem ist in wirklichkeit eine Fehlkonzeption der VLSA. Ließe sich aber leicht beheben: Eigene Signalgeber für den Radverkehr parallel zum Bussignal installieren und fertig ist der Lack.

Der gesunde Menschenverstand soll also immer mehr durch Zeichen, Ampeln usw. abgeschafft werden. Nächstens meinen die p.t. Radfahrer, auch das Straßenbahnsignal gelte für sie. Wenn manche Radfahrer zu blöd sind, dann soll halt der Busstreifen wieder für sie geschlossen werden.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • kroko
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #471
Zitat
Wer nicht" auf andere Verkehrsteilnehmer und seine Umgebung achtet, aggressiv statt defensiv unterwegs ist, ist ein Dodel, egal mit welchem Gefährt er unterwegs ist. [...] Fazit: Die Anwälte haben gut daran verdient, der Radfahrer hat vermutlich nix dazugelernt, fühlt sich durch das OGH-Urteil höchstens bestätigt und wird künftig wieder sein Leben aufs Spiel setzen, obwohl er am Rad der schwächere Verkehrsteilnehmer ist.

Das hat mit dem angesprochenen Urteil ja überhaupt nichts zu tun. Der Radfahrer wollte geradeaus fahren, hat auf die Ampel geschaut, die hat Grün gezeigt, und dann ist er eben gefahren - der Autofahrer hingegen ist abgebogen, und eigentlich sollte klar sein dass man beim Abbiegen mehr aufpassen muss als beim Geradeaus fahren. Übrigens scheint der Autofahrer argumentiert zu haben dass er nicht mit dem Radfahrer rechnen konnte, weil die Bus-Ampel für die Busspur "rot" (bzw. nicht fahren) gezeigt hat - kaum vorstellbar dass das wirklich der Fall ist, der Autofahrer hat wohl einfach beim Abbiegen nicht aufgepasst.

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #472
Übrigens scheint der Autofahrer argumentiert zu haben dass er nicht mit dem Radfahrer rechnen konnte, weil die Bus-Ampel für die Busspur "rot" (bzw. nicht fahren) gezeigt hat - kaum vorstellbar dass das wirklich der Fall ist, der Autofahrer hat wohl einfach beim Abbiegen nicht aufgepasst.
Ich kenne die besagte Kreuzung nicht, vermute aber, dass sie ähnlich wie die Kreuzung Peter-Rosegger-Straße/Alte Poststraße/Harter Straße aufgebaut ist.

Wenn ich von der Peter-Rosegger-Straße rechts in die Alte Poststraße abbiege, schaue ich auch nicht ob etwas von der Busspur kommt. Wozu auch? Dort steht die Ampel eindeutig auf halt. Es ist laut StVO gar nicht erlaubt, dass Rechtsabbieger grün haben während auch der Bus auf der Spur rechts davon fahren darf! Das Argument des Autofahrers ist also schlüssig und richtig, denn es kann/darf eigentlich nichts von der Busspur kommen während der Rechtsabbieger grün hat (und umgekehrt)!

Und das Argument "man muss sowieso auf die Fußgänger am Schutzweg daneben achten, da sieht man eh, ob was von der Busspur kommt" ist auch falsch, denn ob von der Busspur was kommt, sehe ich nur mit Halsverrenkung, ob jemand über den Schutzweg geht, sehe ich, wenn ich nach vorne aus dem Auto schau, da ich durch die Breite der Busspur schon längst im rechten Winkel zum Schutzweg stehe/fahre, wenn ich bei ihm ankomme.
Der Radfahrer wollte geradeaus fahren, hat auf die Ampel geschaut, die hat Grün gezeigt, und dann ist er eben gefahren - der Autofahrer hingegen ist abgebogen, und eigentlich sollte klar sein dass man beim Abbiegen mehr aufpassen muss als beim Geradeaus fahren.
Aber es sollte klar sein, dass der Radfahrer (und auch jeder andere Verkehrsteilnehmer) aufpassen muss, wenn er nicht von der richtigen Spur kommt. Weil er ja offensichtlich auf der ganz rechten Spur gerfahren ist, wobei die Geradeauspur zumindest ein, wenn nicht zwei Spüren weiter links ist. Wenn es getrennte Gerade- und Rechtsabbiege- Spuren gibt, reihst du dich zum Geradeausfahren auch auf der richtigen Spur ein und fährst nicht von irgendwo kommend in die Kreuzung ein.
weil die Bus-Ampel für die Busspur "rot" (bzw. nicht fahren) gezeigt hat - kaum vorstellbar dass das wirklich der Fall ist
Das ist bei JEDER ampelgeregelten Kreuzung der Fall, bei der man über die Busspur drüber abbiegen darf!

  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #473
Wenn manche Radfahrer zu blöd sind, dann soll halt der Busstreifen wieder für sie geschlossen werden.
Wieso sind die Radfahrer zu blöd, wenn wie in dem Fall der Autofahrer schuld ist.

... der Radfahrer hat vermutlich nix dazugelernt, fühlt sich durch das OGH-Urteil höchstens bestätigt und wird künftig wieder sein Leben aufs Spiel setzen, obwohl er am Rad der schwächere Verkehrsteilnehmer ist.
Sollten da nicht eher die Autofahrer was dazulernen? Oder habe ich da was missinterpretiert an der Aussage "der Autofahrer wurde schuldig gesprochen".
Ich setze in dem Sinn dann mehrmals täglich mein Leben aufs Spiel, nur weil ich basierend auf der StVO darauf vertraue, dass der Autofahrer die Rechts- und Begegnungsregel ,Vorrang geben, Stopp usw. kennt und auch mir als Radfahrer gegenüber einhält. Da geht es nicht darum, ob sich die Radfahrer oder welcher Verkehrsteilnehmer auch immer in konkreten Fällen mehr oder weniger an die StVO halten oder nicht, sondern um die Aussage "sein Leben aufs Spiel setzen, obwohl er am Rad der schwächere Verkehrsteilnehmer ist."
Gesetze sind dafür da für Gerechtigkeit zu sorgen und eben auch schwächeren Verkehrsteilnehmern ihre Rechte zu sichern.


  • Amon
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #474
Erwiesenermaßen ist die Rücksichtnahme von Autofahrern auf Radfahrer umso größer, je mehr Radfahrer es gibt und je selbstverständlicher diese im Straßenverkehr sind. Siehe Kopenhagen. Bei unseren 14%, die bei der derzeitige politischen Stimmung, die kaum nach einem Mega-Radwege-Ausbauprogramm aussieht, wohl nicht massiv steigen werden, sind Radfahrer vielerorts eben noch unter dem Radar der Autofahrer.

Was es im Übrigen mit "Blödheit" zu tun hat, wenn sich ein Radfahrer an einer normalen Ampel, statt an jener des ÖV orientiert, kann mir Ch. Wagner sicher erklären. Dieses Problem zu lösen, indem Radfahrer eine analog zur ÖV-Anlage geschaltete Fahrradampel bekommen, plus an entsprechenden Stellen eine Bikebox vor der regulären Haltelinie, erscheint mir indessen eine sinnvolle Variante, die nichts mit Überregulierung zu tun hat.

  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #475
@Citaro: Die erlaubten Busspuren sind mit Zusatztafeln versehen, somit sollte einem Autofahrer genauso wie bei einem Radfahrstreifen bewusst sein, dass da ein Radfahrer kommen kann. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass auf der Busspur ein Einsatzfahrzeug kommt, also kann schauen nie schaden.

Dass so entschieden wurde, hat sicher mehr Hintergrund als dem Artikel zu entnehmen ist. Ob der Autofahrer geblinkt hat ist nicht zu entnehmen. Man weiß zwar, dass es ein Mercedes Benz war, aber nicht wo es passiert ist.
Ich bin mir nicht sicher, aber soweit ich es im Kopf habe, gibt es bei Don Bosco kein Zusatzschild für Radfahrer.
Vom Volksgarten zum  Lendplatz z.B. sehr wohl. Dort fahre ich mit dem Rad bei grün drüber, wobei ich immer schaue habe, ob ein Autofahrer rechts abbiegen will. Ich fahre aber auch, wenn der Bus "grün" hat, denn ich will ihn ja nicht behindern.
Aus eigener Erfahrung, weiß ich, dass Versicherungen sehr eigen(artig)e Begründungen anfürhen, wenn es darum geht Schadenersatz abzuwehren. (Typisch z.B. dass man anführt, dass es sich um ein Rennrad handelt.)

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #476
Das Urteil ist zu akzeptieren und es ist letztendes auch nicht so wichtig, wer wie und wegen welchem Detail Schuld ist.

Wichtig ist aber festzuhalten, dass hier diejenigen Behörden, die diese Kreuzung geplant und deren Ausführung genehmigt haben, eine Verkehrssituation geschaffen haben, die genau solche Unfälle provoziert.
Es ist bei einigermaßen logischer Überlegung von vorhinein klar, dass es an einer solchen Kreuzung irgendwann einmal krachen wird - spätestens wenn ein Fahrad-auf-Busspur-unerfahrener Autofahrer mit ausländischem Kennzeichen daherkommt, der kann nämlich die Zusatztafeln möglicherweise gar nicht lesen. Generell ist ungeklärt, ob Autofahrer für sie nicht bestimmte Zusatztafeln abseits der eigenen Fahrspur überhaupt lesen müssen? Gibts dazu Urteile?

Es ist absolut nicht einzusehen, warum hier die ausführenden Behörden und Bauämter nicht mitdenken und z.B. die vergleichsweise billige Investition in eine Radfahrerampel vorgeschrieben wurde bzw. diese von vorhinein geplant haben.

Es gibt tausende Vorschriften, Richtlinien und Normen, aber das logische Vorauserkennen von Problemstellen aufgrund einer Gesamtbeurteilung der Situation ist hier bei der öffentlichen Hand wieder einmal zu kurz gekommen!

Re: Der Radweg-Thread
Antwort #477
Gesetze sind dafür da für Gerechtigkeit zu sorgen und eben auch schwächeren Verkehrsteilnehmern ihre Rechte zu sichern.
Genau, Und (auch) der Radfahrer hätte sich an die StVO halten müssen, tat er aber nicht, denn in der StVO steht u.a.:
"[...]darf jeder Straßenbenützer vertrauen, dass andere Personen die [...] Rechtsvorschriften befolgen, außer er müsste annehmen,
dass es sich um [...] Personen handelt, aus deren augenfälligem Gehaben geschlossen werden muss, dass sie unfähig sind,
die Gefahren des Straßenverkehrs einzusehen [...]
Der Lenker [...] hat sich gegenüber Personen [...] insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit
und durch Bremsbereitschaft so zu verhalten, daß eine Gefährdung dieser Personen ausgeschlossen ist."

==> D.h. , der Autofahrer war aus Sicht des Radfahrers unfähig "die Gefahren des Straßenverkehrs einzusehen", wodurch der Autofahrer den "zu schnell fahrenden" Radfahrer zu spät oder übersehen hat. Der Radfahrer hätte sein Tempo reduzieren müssen.
Der Autofahrer wiederum hätte sich vor dem Einbiegen vergewissern müssen, ob "etwas daherkommt" (hätte ja auch eine Feuerwehr sein können -edit: wie auch ptg meint-). Meiner Meinung nach ist jeder zu gleichem Anteil Schuld.

Es ist absolut nicht einzusehen, warum hier die ausführenden Behörden und Bauämter nicht mitdenken und z.B. die vergleichsweise billige Investition in eine Radfahrerampel vorgeschrieben wurde bzw. diese von vorhinein geplant haben.
Ganz genau.

  • ptg
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #478
@Commanderr: Grundsätzlich geht es bei dem Urteil ja darum, welche Ampel maßgebend ist. Und das OGH sieht es so, dass ein Radfahrer auf der Busspur bei normalem Ampelgrün fahren darf bzw. nur die normale Ampel maßgebend ist. Somit hat sich ein Autofahrer beim Abbiegen wie auf einem danebenliegen Radstreifen zu vergewissern, ob ein Radfahrer kommt oder nicht.

Wenn der Autofahrer geblinkt hat und auch schon im Vorfeld sich tendenziell nach rechts orientiert hat, wäre dein StVO-Ausschnitt relevant und wäre wohl auch berücksichtigt worden. Diese Informationen sind im Artikel nicht enthalten. Dem OGH traue ich schon zu, dass derlei Punkte berücksichtigt werden. Für mich ist daher eher anzunehmen, dass der Autofahrer nicht geblinkt hat und für den Radfahrer überraschend abbog.
Man braucht ja nur auf temporär nutzbaren Busspuren (z.B. Kärntnerstraße) unterwegs sein. Dort wird regelmäßig von der normalen Fahrspur nach rechts über die Busspur ohne schauen und vor allem auch ohne Vorwarnung (Blinken) abgebogen. Für mich als auto- oder radfahrender Busspurnutzer (in dem Fall rechte Fahrspur) ist das nicht einsehbar.

edit: hab den Entscheidungsspruch gefunden.  Wenn ich das richtig interpretiere handelt es sich um genau die Kreuzung, die ich oben schon genannt habe -> Volksgarten Richtung Lendplatz.  Offensichtlich war das Blinken doch komplett irrelevant, sondern man hat sich darauf bezogen, dass nur die Ampel relevant ist und somit der Autofahrer sich vergewissern hätte müssen, dass niemand auf der Busspur fährt. Interessant dabei, dass die Zusatzsignale nur für den ÖV von Belang sind und dementsprechend auch nicht z.B. für Taxis oder sonstige Fahrzeuge, die die Busspur nutzen dürfen, zählen.
Überrascht mich doch ein wenig. In dem Fall (Autofahrer hat geblinkt) hätte ich eher ein Mitverschulden des Radfahrers vermutet. Aber ich bin ja auch kein Rechtsverdreher.




  • Ch. Wagner
Re: Der Radweg-Thread
Antwort #479
Ich habe die Situation, insbesondere das Bus-Signal, falsch interpretiert, tut ma lad.
Dennoch bin ich dagegen, aus immer noch den gleichen Gründen, daß wieder neue Ampeln montiert werden sollen.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.