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Thema: Mur-Kraftwerk Puntigam (160634-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #285
Weil wir eine Demokratie haben, deshalb kann man ja demokratisch abstimmen lassen. Demokratie ist ja nicht nur, dass man alle paar  Jahre jemanden wählt, sondern sich einmischt, engagiert und sich auch Wissen zu bestimmten Themen aneignet - man soll die Latte nicht immer unterlaufen, sondern auch mal überspringen. Früher hieß das mal "mündiger Bürger", aber das ist lange her ...

W.
  • Zuletzt geändert: Januar 17, 2017, 19:52:17 von Sanfte Mobilität
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #286
*) dass sich die Gewässerqualität aufgrund der fehlenden Fließgeschwindigkeit zur Belebung verschlechtert - genau deswegen wird ja der Speicherkanal erst nötig, damit das Wasser nicht völlig kippt

Falsch!!!

Der Speicherkanal ist jetzt auch schon notwendig, nur ohne das Kraftwerk für die Stadt zu teuer! Durch den Bau des Kraftwerks finden sowieso umfangreiche Bauarbeiten in dem Gebiet statt, wodurch er der Stadt günstiger kommt.

Bei dem Speicherkanal (das kann ich dir als Bauingenieurstudent sagen) geht es mehr darum, dass bei jedem stärkeren Unwetter das Kanalsystem in Graz überlastet ist und das Dreckwasser in die Mur geschwemmt wird - also weder appetitlich noch umweltfreundlich. Das wird durch den Speicherkanal massiv verbessert.

Dass der Speicherkanal erst durch das Kraftwerk benötigt wird und das Kraftwerksprojekt dadurch extrem teuer wird, wird dir nur von den Kraftwerksgegnern eingeredet.

Auch wenn das Kraftwerk in der Stadt nicht ideal ist, finde ich es immer noch besser als in einem unberührtem Stück Natur.

  • Ch. Wagner
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #287
Weil wir eine Demokratie haben, deshalb kann man ja demokratisch abstimmen lassen. Demokratie ist ja nicht nur, dass man alle paar  Jahre jemanden wählt, sondern sich einmischt, engagiert und sich auch Wissen zu bestimmten Themen aneignet - man soll die Latte nicht immer unterlaufen, sondern auch mal überspringen. Früher hieß das mal "mündiger Bürger", aber das ist lange her ...
W.

Grundsätzlich: Volksabstimmungen: ja gerne. Wenn sie überschaubar sind. Also zB. Radler im Stadtpark, Alkohol am Hauptplatz etc.
Aber sicher nicht bei Großprojekten. Und ebenso nicht bei religiösen Fragen, die gehen den Staat nichts an.
Fer aut feri ne feriaris feri!
Queen Elizabeth I.

  • PeterWitt
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #288
Bei dem Speicherkanal (das kann ich dir als Bauingenieurstudent sagen) geht es mehr darum, dass bei jedem stärkeren Unwetter das Kanalsystem in Graz überlastet ist und das Dreckwasser in die Mur geschwemmt wird - also weder appetitlich noch umweltfreundlich. Das wird durch den Speicherkanal massiv verbessert.
Das mit der Einleitung von Schmutzwasser aus dem Mischkanal ist natürlich korrekt, aber die Folgen sind mit bzw. ohne Kraftwerk andere. In jeder Kläranlage wird in Belebungsbecken Luft ins Wasser eingeblasen sowie mit Rührwerken für Umwälzung gesorgt, um die Reinigung des Abwassers zu bewerkstelligen. Diese Funktion übernimmt in der Mur bislang die recht große Fließgeschwindigkeit mitsamt den Verwirbelungen. Nach wenigen km hat sich bei einer Einleitung der Fluss selbst gereinigt, die Schadstoffe von Mikroorganismen abgebaut - allerdings nicht so, wenn das Gewässer steht, da dauert das dann wesentlich länger. Das kannst du mir als Biotechnologen wiederum glauben.

Zitat
Auch wenn das Kraftwerk in der Stadt nicht ideal ist, finde ich es immer noch besser als in einem unberührtem Stück Natur.
Das stimmt schon, nur, Hand auf´s Herz, wo findet man an der Mur noch unberührte Natur? zwischen Judenburg und Leibnitz jedenfalls nicht...

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #289
*) dass Jungbäume nicht die selbe Effizient haben wie ausgewachsene Bäume, dies dauert nunmal mehrere Jahrzehnte

Dazu kommt, dass es auf dem Damm nie wieder so große Bäume geben wird, da deren Wurzelwerk die Stabilität des Dammes gefährden würde.

  • w
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #290
"...in den nächsten 50 Jahren wird es den Betreibern... ...Verlust bringen..." Das ist bei jedem Bauprojekt so, dass es in den ersten Jahren Verluste bringt, da es erst über Jahrzehnte abgeschrieben wird.
50 Jahre ist der übliche Abschreibezeitraum für ein Kraftwerk. Ein längerer Zeitraum ist schon Aufgrund der nicht vorhersehbaren Strompreisentwicklung nicht sinnvoll und ergibt spekulative Zahlen.

Hier wird eindeutig mit populistischen Zahlen jongliert.
Apropos Zahlen: laut mehrfacher Behauptung würden angeblich 1800 Arbeitsplätze für zwei Jahre geschaffen.
Bei einem sicherlich nicht überbezahlten Nettomonatsverdienst von EUR 1500.- komme ich gesamt auf ca. EUR 130 Mio. reine Lohnkosten (noch ohne irgendwelche Baumaterialien).
Irgendwas stimmt daher mit den Angaben (Arbeitsplätze oder Baukosten) der Betreiberseite nicht!

  • PeterWitt
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #291
Apropos Zahlen: laut mehrfacher Behauptung würden angeblich 1800 Arbeitsplätze für zwei Jahre geschaffen.
Bei einem sicherlich nicht überbezahlten Nettomonatsverdienst von EUR 1500.- komme ich gesamt auf ca. EUR 130 Mio. reine Lohnkosten (noch ohne irgendwelche Baumaterialien).
Da hast du, wenn ich das so überschlagsmäßig anschaue, aber auch nur den Brutto-Monatslohn herangezogen. Mit den Abgaben der Dienstgeber kommen wir dann jedenfalls schon weit über die 200 Mio...

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #292
Na, da werden im Schatten der Gemeinderatswahl ordentlich Fakten geschafft: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5163318/Graz_Speicherkanal_Der-erste-Millionenauftrag-ist-vergeben

Gleich einmal 23 Mio. Euro für einen Teil des Speicherkanals investiert - ein ordentlicher Patzen ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #293
Presseaussendung der Magistratsdirektion der Stadt zum Thema Volksbefragung - das Landesverwaltungsgericht hat die Abweisung einer solchen bestätigt.

  • Torx
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #294
Apropos Zahlen: laut mehrfacher Behauptung würden angeblich 1800 Arbeitsplätze für zwei Jahre geschaffen.

Eine nicht unwesentliche Frage bei solchen Zahlenspielen ist, ob dadurch Leute aus der Region beschäftigt werden, oder ob dadurch künftige Arbeitslose importiert werden...

  • Martin
  • Global Moderator
  • Styria Mobile Team
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #295
Wenn ein Wille da ist, kanns schnell gehen: http://www.kleinezeitung.at/smartphone/steiermark/graz/5165465/Staukraftwerk_Am-Murufer-werden-die-ersten-Baeume-gerodet

Schade, dass dies beim Bimausbau nicht der Fall ist.

Liebe Grüße
Martin

  • w
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #296
Der Windpark Pretul ist nun laut http://steiermark.orf.at/news/stories/2825922/ im Vollbetrieb.
Frage: Was hat das mit dem Murkraftwerk zu tun?
Antwort: Der Windpark soll jährlich 84 Gigawattstunden Strom erzeugen - etwa gleichviel wie das Murkraftwerk (82 GWh).
Fällt jemanden noch etwas auf?  :pfeifend:

  • Amon
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #297
Mit 49 Millionen weniger als halb so teuer wie Nagls Prestigeprojekt ;-)

  • PeterWitt
Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #298
Mit 49 Millionen weniger als halb so teuer wie Nagls Prestigeprojekt ;-)
Wobei ich mich noch immer frage, was an dem Projekt so "Prestige" ist, bzw. auch warum es ein verpasste Chance für die Stadt wäre, wenn es nicht gebaut werden würde - der freie Flusslauf wäre dann ja immer noch da, falls man in Zeiten der Energieknappheit ein kleines Kraftwerk benötigen würde...

Re: Mur-Kraftwerk Puntigam
Antwort #299
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)