Nächste Haltestelle: Gratis-Bim in der City
Bürgermeister Nagl will "überdachte Rolltreppe" zwischen Hauptbahnhof und Jakominiplatz realisieren. Wie? "Zwischen diesen Stationen soll eine eigene ,City-Bim' gratis fahren."

Einheitliche spätere Öffnungszeiten in der ganzen City sowie Gratisparken und kostenlose Öffis an Samstagen - mit diesen Forderungen ließ die neue Plattform der Innenstadthändler rund um Leykam-Buchhandelschef Erwin Sacher jüngst aufhorchen (wir berichteten). Nun kommt Bewegung in die Angelegenheit. Denn ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl bastelt an einem revolutionärem Ansatz zur Förderung des Innenstadthandels: "Ich will eine Art überdachte Rolltreppe zwischen Hauptbahnhof und Jakominiplatz realisieren." Das logische Vehikel für diesen Plan: die Straßenbahn.

Projekt durchziehen. Unter dem Motto "City-Shopping statt Shopping-City" will Nagl das Projekt durchziehen, das aber so seine Tücken hat. Geprüft werden mehrere Varianten. Favorit des Bürgermeisters: Eine eigene Shopping-Tramlinie. Diese soll an einheitliche Kernöffnungszeiten gekoppelt sein: "Zwischen 9.30 und 18.30 Uhr sollten alle Geschäfte in der Innenstadt offen halten, während dieser Zeit soll dann die Shopping-Tram fahren."

Shopping-Design. Drei Bim-Garnituren sollen nach der Morgenspitze als Einschubwagen in eigenem Design durch die Stadt rollen. In diesen Straßenbahnen kann man zwischen den Wendepunkten Bahnhof bis Jakominiplatz seine Shopping-Tour gratis auf Schiene bringen.

Straßeninitiativen. Für die Finanzierung will Nagl auch den Handel in die Pflicht nehmen, wie einst bei der Förderung der Straßeninitiativen. Auch das Handelsmarketingbudget soll dafür herangezogen werden. Doch die Kosten - allein für die Einschübe - liegen bei 1,6 Millionen Euro.

Im Sieben-Minuten-Takt. Diese Shopping-Garnituren würde im Sieben-Minuten-Takt geführt. Nagl weiß aber, dass das Projekt angesichts der Kosten nicht so ohne weiteres zu realisieren ist: "Wir sollten es aber in kleinerem Rahmen starten - etwa nur an Freitagen und Samstagen."

Gratis-Abschnitt. Dass Passagiere in den Gratis-Einschüben einander auf die Füße treten, während in allen anderen kostenpflichtigen Straßenbahnengähnende Leere herrscht, glaubt Graz-AG-Vorstand Wolfgang Malik nicht: "Die meisten Fahrgäste steigen ja außerhalb des Gratis-Abschnitts in die anderen Trams ein!" Dieses Modell käme am ehestens zum Zug.

Zeitraum. Auch weil die anderen Varianten in Prüfung mehrere Haken haben: So könnten etwa im selben Zeitraum überhaupt alle Straßenbahnen gratis fahren. Dagegen spricht aber das Tarif-Modell des Verkehrsverbundes und die Kostendimension.

Variante drei. Beim Einkauf in City-Shops soll es für besagte Kurzstrecke 24-Stunden-Karten gratis geben. Der Werbewert der Aktion ist aber nur begrenzt.

Zielpublikum. Klar ist für Malik, dass das Projekt nicht als Umstiegsanreiz für Autofahrer funktionieren kann: "Zielpublikum sind in diesem Fall wohl Zonen- und Tiefgaragenparker, die die innerstädtischen Wege per Tram erledigen." Doch Nagl ist auch hier Optimist: Immerhin könnten sich so ja auch eingefleischte Autofahrer einmal mit "Schnupperfahrten" von den Vorteilen des öffentlichen Verkehrs überzeugen.
BERND HECKE

Quelle: Kleine

Weiß nicht, was ich davon halten soll. Wieder so ne typische Schnapsidee unseres Bürgermeisters...

Totaler Schwachsinn!!!
MfG  Gerold.

Man muss sich das mal vorstellen, wenn alle mit der Gratisbim fahren wollen und die normalen dann leer unterwegs sind.

Die normalen werden nicht leer unterwegs sein, da die Leute ja ohnehin einmal in die Stadt kommen müssen. - Dafür benötigen sie ohnehin eine Fahrkarte......

SG
G111

Shopping-Design. Drei Bim-Garnituren sollen nach der Morgenspitze als Einschubwagen in eigenem Design durch die Stadt rollen. In diesen Straßenbahnen kann man zwischen den Wendepunkten Bahnhof bis Jakominiplatz seine Shopping-Tour gratis auf Schiene bringen.

Und was machen diese extra auf GRATIS "designeten" drei Wagen an den übrigen Verkehrstagen?
Und warum nur zwischen Hbf. und JPL.?

Da sind noch viele Fragen offen.    

LG, E.

Und was machen diese extra auf GRATIS "designeten" drei Wagen an den übrigen Verkehrstagen?

Je nach Budgetlage ist eh auch Montag bis Samstag angedacht.

Und warum nur zwischen Hbf. und JPL.?

Weils dazwischen wohl die größte Geschäftedirchte gibt und an diesen beiden Enden (noch) ein Wenden möglich ist.

Wenns der Handel selbst finanziert solls mir recht sein. Die Frage ist halt, ob das Geld nicht besser in das Shopping-Ticket investiert wär, wo die Leute gleich von daheim aus mit der Bim in die Stadt fahren können. Z.B. Fahrpreis zurück, wenn man in der Innenstadt auch wirklich Geld ausgibt. Bei den Tiefgaragen funktioniert das ja auch.

MfG, Christian

Ok, Samstag und Sonntag verkehren weniger Garnituren durch die Herrengasse, unter der Woche stell ich mir das aber lustig vor, den Takt noch weiter zu verdichten, auch wenns nur 3 Straßenbahnen sind...

Ich halte das für eine ziemliche Schnapsidee.

1. Der Fahrzeugauslauf ist ja grundsätzlich so gestaltet, dass alle de facto alle nach der Frühspitze eingezogenen Fahrzeuge irgendwelche Revisionen haben - man würde also drei zusätzliche Fahrzeuge benötigen
2. Ich kann mir auch einen 7,5-Minuten-Takt mit drei Fahrzeugen kaum vorstellen, weil die Fahrzeit zwischen Jako und Hbf. pro Richtung 10 Minuten beträgt (da gäbe es dann faktisch keine Ausgleichszeit)
3. Die Frage des Tarifs ist auch noch zu klären, weil man ja für die anderen Linien noch bezahlen muss (irgendwie eine Ungleichberechtigung gegenüber jenen, die außerhalb dieses Bereiches wohnen und/oder schön brav ihre Dauerkarte haben)
4. Unser lieber Bürgermeister hat von Verkehrspolitik leider keine Ahnung - man denke nur an seine Idee der Mini-U-Bahn.
5. Über eine Oldtimer-Linie an bestimmten Samstagen kann man sicherlich nachdenken - insgesamt wäre es aber besser das System ÖV generell zu verbessern und nicht auf irgendwelche Publicity-Maßnahmen zu setzen ...

W.

Nach dem "Handy-Verbot" der nächste Blödsinn. Vielleicht kann er doch irgendein Minister oder Staatssekretär werden, dann sind wir ihn los.
LG!Christian

Nach dem "Handy-Verbot" der nächste Blödsinn. Vielleicht kann er doch irgendein Minister oder Staatssekretär werden, dann sind wir ihn los.
LG!Christian

Sinnvoll wäre meiner Meinung nach, eine verbilligte Einkaufskarte wie sie in Wien existiert!

Wenn man sich das Szenario mal bildlich vorstellt, dann wird es wahrscheinlich doch ein Griss um die Gratis-Straßenbahn geben.

4. Unser lieber Bürgermeister hat von Verkehrspolitik leider keine Ahnung - man denke nur an seine Idee der Mini-U-Bahn.

War das nicht der Herr Helmut Strobl?

http://www.styria-mobile.at/home/forum/index.php/topic,286.0.html

Sinnvoll wäre meiner Meinung nach, eine verbilligte Einkaufskarte wie sie in Wien existiert!

Würde ich auch meinen. Scheinbar musste jetzt etwas neues vom Nagl kommen, da die Kurzstreckenkarte vom Tisch ist.

FP und Grün bei City-Bim "an Bord"
Gratis-Bims zwischen Bahnhof und Jakominiplatz? Nagls Idee sorgt für heftige Diskussionen.

Will Nagl nach dem Handyverbots-Sticker auch einen Gratis-Bim-Sticker auf die Straßenbahn kleben?

Mit einem Kraftakt will Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) die Innenstadtwirtschaft fördern. Zwischen Hauptbahnhof und Jakominiplatz sollten während einheitlicher City-Öffnungszeiten zwischen 9.30 und 18.30 Uhr drei Straßenbahnen als "überdachte Rolltreppe" gratis fahren. Zumindest an Samstagen soll das Gratis-Modell zunächst einmal gestartet werden, um die City konkurrenzfähiger zu machen.

Resonanz. Bei politischen Mitbewerbern stößt Nagls Idee auch auf positive Resonanz. Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne) heißt "jede Aktion zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs herzlich willkommen". Ihre Bedingung: Die Wirtschaft müsse für die Kosten aufkommen. Auch FP-Klubchef Armin Sippel kann der Idee etwas abgewinnen: "Der Ansatz ist gut, weil hier die Achse zwischen dem künftigen ECE-Einkaufscenter am Bahnhof und der Innenstadt sowie die City-Händler selbst gestärkt werden."

Rot sieht rot. Weniger freundlich beurteilt SPÖ-Klubchef Karl-Heinz Herper die Idee: "Sie wäre ja gut, wenn es nicht jetzt prioritär gelte, die Sozialstadt Graz zu retten. Auf der einen Seite will Nagl mit seinem Sparpaket die Menschen abräumen und auf der anderen Seite hier schon wieder Millionen rauswerfen!" Dafür sei die SPÖ nicht zu haben.

Den sozial Schwachen helfen. Auch KP-Klubchefin Ina Bergmann steht auf der Bremse: "Angesichts der allgemeinen Finanzkrise ist dieser Vorschlag reiner Nonsense." Wenn überhaupt, müsse man den sozial Schwachen helfen und nicht derart die Innenstadtwirtschaft fördern.
BERND HECKE

quelle:kleinezeitung.at
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MMn gäbe es wesentlich wichtigere Dinge als eine "Gratis - City Bim". Aber offenbar geht in dieser Legislaturperiode in Graz ausser sinnlosen Dingen wie eben diese Gratis-Bim oder dem P&R Platz Fölling nichts weiter..

SG
G111

Klar gibt es wichtigere Dinge. Der weitere Ausbau neuer Straßenbahnstrecken soll endlich in die Tat umgesetzt werden.

Grüner Hagenauer drängt auf Stellplatzabgabe zur Finanzierung von Nagls Gratis-Bim. Überraschung: Kastner reagiert auf Pläne unterkühlt.

Nachdem die Grünen zunächst vorsichtig positiv auf Siegfried Nagls Gratis-Bim- Pläne für die City-Achse Hauptbahnhof bis Jakominiplatz reagiert haben, geben sie jetzt Gas. Grünen-Mandatar Peter Hagenauer weiß nämlich, wie sich das Projekt des Bürgermeisters finanzieren lassen könnte, ohne dass der Innenstadthandel einzahlen muss: "Das Projekt ist wie geschaffen für die Verwendung einer Stellplatzabgabe." Und die Einführung einer Nahverkehrs- oder Stellplatzabgabe zur Öffi-Finanzierung sei ja im schwarz-grünen Arbeitspakt vereinbart.

Abgabe pro Parkplatz. Die Abgabe würde künftig Shopping-Citys auf der Grünen Wiese treffen. Diese müssten pro Parkplatz eine Abgabe entrichten, aus diesem Topf könnte dann eine Gratis-Shopping-Bim finanziert werden. "Diese sollte aber auch in der Leonhardstraße zum Einsatz kommen. Auch der Griesplatz sollte besser und gratis erschlossen werden", denkt Hagenauer an eine Ausweitung. Die Möglichkeit, so eine Abgabe einzuführen, sei im Entwurf des Raumordnungsgesetzes vom Land vorgesehen: "Wir müssen das nun rasch ausverhandeln!"

Stellplatzabgabe. Im Büro von Bürgermeister Nagl ist man erfreut, dass die Grünen an Bord sind, steht aber in Sachen Stellplatzabgabe vorerst noch auf der Bremse. Nagl-Sprecher Thomas Rajakovics: "Diese soll hier nicht einfach durch die Hintertür reingedrückt werden!"

Stärkung des ECE-Shopping-Centers. Die Überraschung: Kastner & Öhler-Vorstand Martin Wäg reagiert kühl auf den Nagl-Plan. "Ich weiß nicht, wie wir davon profitieren sollen, wenn Kunden im Zentrum gratis fahren dürfen. Diese sollten doch eher von draußen hereingebracht werden." Er orte da eher noch ein weiteres Projekt, das nur das geplante ECE-Shopping-Center beim Bahnhof stärken soll.

BERND HECKE

Quelle: www.kleine.at


Jetzt springen's alle auf, ohne darüber Gedanken zu machen, wie das funktionieren soll. Die Abgaben kann man unabhängig von der City-Bim sowieso einführen, um den öffentlichen Verkehr generell zu finanzieren.