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Thema: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014 (9274-mal gelesen) Vorheriges Thema - Nächstes Thema

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Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #15
Es mag ja sein, dass Gleise so viel kosten, aber dazu kommen ja noch die Bau- und Grundstückskosten. Würde einmal sagen, dass es bei einem - selektiv - zweigleisigen Ausbau der Mariatroster Strecke größtenteils faktisch um einen Neubau gehen würde und da liegen die Kosten bei mindestens 10 Mio. Euro/km.

Leider hat man es in der Vergangenheit verabsäumt, z. B. den Abschnitt den Hilmteichstraße zweigleisig auszubauen (der hätte für mich auch erste Priorität). Ob die vorhandenen ausgebauten Brücken wirklich die Chancen auf einen abschnittsweisen zweigleisigen Ausbau erhöhen, kann ich nicht beurteilen - dafür muss ja letztlich genügend Grundstücksfläche vorhanden sein.

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Bim
Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #16
Grundstücke wären zwischen Kroisbach und St. Johann scheinbar keine Probleme.

Dennoch müssen die anstehenden Sanierungsarbeiten genutzt werden, um Zweigleisigkeit herzustellen, denn dies wäre schon längst überfällig - wie soll sonst der Takt jemals auf der Linie 1 verdichtet werden? Auf dieser Linie gibt es diesen Takt ja schon seit Ewigkeiten!

Und in Mariatrost wird sehr viel gebaut und wird in Zukunft noch mehr verbaut werden, umso wichtiger ist jetzt die Chance zu nutzen, ein leistungsstarkes Netz herzustellen!

Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #17

wie soll sonst der Takt jemals auf der Linie 1 verdichtet werden? Auf dieser Linie gibt es diesen Takt ja schon seit Ewigkeiten!

Jeder zweite Wagen wendet am Hilmteich?

Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #18

Grundstücke wären zwischen Kroisbach und St. Johann scheinbar keine Probleme.


Scheinbar? Ja oder nein? Wenn man Grundstücke benötigt, muss man sie auch kaufen (können) ...

Zitat

Dennoch müssen die anstehenden Sanierungsarbeiten genutzt werden, um Zweigleisigkeit herzustellen, denn dies wäre schon längst überfällig - wie soll sonst der Takt jemals auf der Linie 1 verdichtet werden? Auf dieser Linie gibt es diesen Takt ja schon seit Ewigkeiten!


Absolut d´accord - aber: reichen dazu die Geldmittel und der Wille!!!

Abgesehen davon: auf faktisch allen anderen Linien existieren die Takte auch schon seit 1990 bzw 1992 - bei der Linie 1 gibt es die Frühverdichtung (Einschub) erst seit einigen Jahren ...

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

  • Bim
Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #19


wie soll sonst der Takt jemals auf der Linie 1 verdichtet werden? Auf dieser Linie gibt es diesen Takt ja schon seit Ewigkeiten!

Jeder zweite Wagen wendet am Hilmteich?


Ist aber auch nicht die Allheillösung für die Dauer!
Erstellt am: Juni 24, 2013, 10:45:05


Grundstücke wären zwischen Kroisbach und St. Johann scheinbar keine Probleme.


Scheinbar? Ja oder nein? Wenn man Grundstücke benötigt, muss man sie auch kaufen (können) ...




Meinem Wissen nach muss in diesem Abschnitt kein Grundstück mehr gekauft werden!

Aber immerhin, ganz realistisch - vor 100 Jahren fuhr der 1er auf der gleichen Strecke - ich denke daher ist es längst überfällig hier etwas zu tun, denn dieser Abschnitt ist nicht mehr zeitgemäß und schon gar nicht fit für die Zukunft unter den momentanen Voraussetzungen.

  • TW 22
Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #20

Einfachgleis Meterpreis: EUR 6.000,--
Doppelgleis Meterpreis: EUR 18.000,--
1 Paar Weichen: EUR 52.000,--


Entschuldigung - die Zahlen sind ein Blödsinn! Mit diesen Zahlen wird bei den HGL und Stadt Graz gerechnet:

Einfachgleis: EUR 3.000,-/m
Doppelgleis: EUR 3.700,-/m (jeweils ohne Oberfläche, ob Grün oder Asphalt ..., aber inkl. Oberleitung)
Weiche: Euro 300.000,- (inkl. Antrieb)
Kreuzung: Euro 70.000,- (also eine zweigleisige Abzweigung kostet netto Euro 670.000,-)
Unterwerk: Euro 600.000,-
Haltestelle (ohne Wartehaus, ohne FGI): 10.000,-
Haltestelle (mit Wartehaus, mit FGI): 100.000,-

dazu kommen:
10 % Unvorhergesehenes, 15 % Baustellengemeinkosten, 15 % Planung

Zur Info Gleisbau (siehe Punkte Oben) macht nur rd. 1/3 bis 1/2 der Gesamtkosten aus.

8)

Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #21
Vielen Dank!

Kannst du schon sagen, was im Mariatroster Tal passieren wird: Sanierung oder größerer Ausbau?

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
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  • Bim
Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #22
Also kommt vom Gleisbau her gesehen, eine eingleisige Strecke nach Mariatrost mit Doppelgleis, oder aber auch gleich eine zweigleisige Strecke - eben alles ohne Weichen, auf jeden Fall billiger, als eine eingleisige Strecke mit Weichen?!


Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #23

Einfachgleis: EUR 3.000,-/m
Doppelgleis: EUR 3.700,-/m (jeweils ohne Oberfläche, ob Grün oder Asphalt ..., aber inkl. Oberleitung)
Weiche: Euro 300.000,- (inkl. Antrieb)


Die Differenz zwischen Einfach- und Doppelgleis ist nur 700,-/m?! Daraus würde folgen, dass man mit dem Geld von zwei eingesparten Weichen rund 860 m Doppel- statt Einfachgleis finanzieren könnte :o
Was kostet denn die Sicherungsanlage für einen Abschnitt?

Zitat

Zur Info Gleisbau (siehe Punkte Oben) macht nur rd. 1/3 bis 1/2 der Gesamtkosten aus.


Dann blieben noch immer mind. 300-450 m pro eingleisigem Abschnitt, welche quasi "kostenneutral" ausgebaut werden könnten. Da fragt man sich schon, wieso das nicht schon längst gemacht wurde?!  ::)

lg, IC
"... und zu den Fenstern schauten lebendige Menschenköpfe heraus, und schrecklich schnell ging's, und ein solches Brausen war, dass einem der Verstand stillstand."
 - Peter Rosegger (erste Begegnung mit der Semmeringbahn)

  • TW 22
Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #24
Zur Info!

Kosten beziehen sich auf Neubaustrecken - nicht auf Gleissanierungen. Und eine Rückfallweiche, wie im Mariatrostertal üblich, kostet um einiges weniger als eine mit Weichenantrieb.

Weiters - alle Abschnitte im Mariatrostertal erfordern (außer Hilmteichstraße), für einen zweigleisigen Ausbau, mehr oder weniger größe Ablösen von Fremdgrundstücken.


Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #25

Weiters - alle Abschnitte im Mariatrostertal erfordern (außer Hilmteichstraße), für einen zweigleisigen Ausbau, mehr oder weniger größe Ablösen von Fremdgrundstücken.


Sag ich doch!

Frage ist halt, was kann man mit vertretbaren Kosten dort verbessern?

W.
"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
(Carlo Schmid, SPD, 1948)

Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #26
In all diesen Betrachtungen, die ihr hier angestellt habt, sind nur die Errichtungskosten betrachtet worden.
Weiß jemand, was die Wartung einer Signalanlage für einen eingleisigen Abschitt kostet? Weiters muss eine Weiche in den Wintermonaten geheizt werden. Wieviel Energie kostet das?
Weiters müssen Weichen regelmäßig gewartet und gereinigt werden. Das kostet auch mehr, als wenn der Schleifwagen drüberfährt...

Was ist mit Kreuzung für EUR 70.000 gemeint?
Bei einer Ausweiche kreuzen sich die inneren Gleise zweimal. Müsste somit nicht eine Ausweiche EUR 740.000 kosten?

Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #27

Warum werden nicht auch in Graz Weichen verbaut, die in der Ablenkung mit 40 km/h befahren werden können?!


Ich glaube, Ihr könnt in Graz eh froh sein, denn bei Euch wird wenigstens konsequent Tiefrille verwendet, wo immer es möglich ist.

Bei uns in Wien gibt es auf der Strecke eine einzige Tiefrille (Altes Landgut, Linie 67), alles andere ist rumpelige Flachrille. Und in Kombination mit dem Ulf ist das Befahren von Weichen und Kreuzungen eine lautstarke Katastrophe, die allerdings in Wien schon als normal angesehen wird. So nach dem Motto, bei der Strassenbahn ist das halt so, die scheppert, kracht und knarzt.

Noch ärger ist es, wenn bei einer Weiche ein Strang deutlich öfter befahren wird als der andere. Dann ist in der einen Richtung die Rille tiefer ausgefahren als in der anderen, und damit bekommt der Radsatz beim Befahren des weniger oft befahrenen Zweiges einen lautstark bemerkbaren Höhen- und Seiten(!)-Schlag.

Dagegen sind die Tiefrillen im Mariatrostertal reine Wohltat, auch wenn an den Radien einiges verbessert werden könnte.
  • Zuletzt geändert: Juni 25, 2013, 09:54:33 von Cerberus2

Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #28
Wobei die Geschwindigkeit in Graz nicht unbedingt von der Geometrie abhängt, denn auf der "Schnellfahrweiche" im Bereich "Ackern" gilt das gleiche Schneckentempo wie auf jeder anderen Grazer Weiche.

Re: Gleisbau im Mariatroster Tal 2014
Antwort #29
In Graz wird man wohl kaum mit 100 km/h abzweigend befahrbare Weichen für die Straßenbahn benötigen! Überall ist man vom verfügbaren Platz für die Weiche und damit direkt auch vom Radius der abzweigenden Gleises abhängig! Bei einem Weichen-Radius von 190m sind eben maximal 40 km/h (Vmax im Abzweig) erlaubt, das macht schon Sinn! Erstens wären Geschwindigkeiten darüber ein Sicherheitsrisiko und zweitens würden die Passagiere die Schaukelbewegungen sowie den Lärm als unangenehm empfinden!

Bei uns gibt es ohnehin keinen Bedarf an schneller befahrbaren Weichen, da sich in jedem einzelnen Fall eine Haltestelle im Nahbereich befindet! Beispiel: In Richtung "Puntigam Bahnhof" liegt die Haltestelle "Brauhaus Puntigam" schon wenige Meter "bergab" nach Weiche, weshalb dort die Bim ohnehin nicht mehr schneller fahren sollte (zu starkes abbremsen im Haltestellenbereich führt zu Fahrkomfort-Einbußen). In der Gegenrichtung wartet die Bim meist am Signal für die Einfahrt in den eingleisigen Streckenabschnitt, befährt die Weiche damit ohnehin nicht mit mehr als 40 km/h! Würde die Bim dort schneller fahren, weil das Signal auf "Frei" wäre, dann hätte man wiederum Fahrkomfort-Einbußen. Selbes Spiel gilt für die Strecke nach Mariatrost.
Ein zweigleisiger Ausbau wäre in Graz ohnehin purer Luxus, wo doch die eingleisigen Streckenabschnitte auch künftig nur von einer Linie befahren werden! 5 min. Intervalle wären auch jetzt schon kein Problem, denn mehr als 2,5 min. braucht keine Bim für einen eingleisigen Abschnitt pro Fahrtrichtung!

Im übrigen kann das Zusammenspiel von Weichenlängen, Geschwindigkeiten ohnehin in zahlreichen Regelwerken zum Thema Eisenbahn nachgelesen werden! Auch zum Thema Vermeidung von Lärm und Erschütterungen von Weichenanlagen finden sich genug Quellen im Internet (z.B. Schienenkonditioniersysteme; Lärm- und erschütterungsarme Stadtbahngleise)!